Aalfangverbot. Wer weiß was darüber?

  • Hallo!
    Es wurde eigentlich schon alles gesagt.
    Aalfangverbot für Angler wäre das letzte. Richtig ist den kleinen eine Chance
    zu geben in die flüsse zu abwachsen aufzu steigen (Glasaalfangverbot, Schonmaße) den laireifen Aal zum Laichen in die Saragossasee wandern zu lassen (Schonzeiten - auch auf der See)


    Noch einmal zu den Verbanden!
    Ich habe ja nicht geschrieben das sie garnichts tun. Am meisten jedoch tun sie streiten wer der Bessere ist.Für die Kohle die die jedes Jahr vonden Vereinen abkassieren ist ihre Öffentlichkeitsarbeit mehr als bescheiden. Sie sollten sich einmal da etwas mehr an die kleinen militanten sogenannten Naturschützer orientieren . Orientieren nicht ein Beispiel nehmen.
    Wir Angler waren schon Naturschützer (leider benehmen sich viele nicht so) bevor man mit Naturschutz Politik machen und Geld verdienen konnte.


    Oldmann

  • Hallo Gerd aus Ferd!


    Sorry! Kenne mich noch nicht so gut mit den Gepflogenheiten in Foren aus habe aber auch schon in anderen Foren ähnliche Verweise gelesen, ohne dass einer der Moderatoren hier eingegriffen hätte! Zumal die von mir erwähnte Blattform dem gleichen Verlag zuzuordnen ist! Na ja wieder mal etwas dazugelernt! Dann werde ich eben meinen dort eingestellten Beitrag eben noch mal hier reinkopieren müssen! :freak: :fisch: :schreiben:


    Grüssle aus Hessen Süd!

  • Hallo Aalfreunde und Petrijünger!
    Meiner Meinung nach müssten alle die bis dato vom Aal profitiert hatten und haben, ihren Beitrag, zum Erhalt b.z.w. Erholung der Aalbestände beitragen! Ergo auch wir Angler, selbst wenn wir nur den kleinsten Anteil an der „fast Ausrottung“ des Aal´s bewirkt haben! Es geht allein um die Glaubwürdigkeit der Angler in der Öffentlichkeit! Setzen wir ein Zeichen und führen größere Einschränkungen in Form von längeren Schonzeiten, größeres Schonmaß und Beschränkung der Menge, ein! Der heimische und der totale Bestand ist, soweit ich mich erinnere, in den letzten ca. 10 Jahren auf weniger als 10 Prozent des Ursprünglichen Bestandes zurückgegangen (wenn diese Aussage zu Unpräzise sein sollte lass ich mich gerne eines besseren Belehren)! Fakt ist aber das die gravierendsten Ursachen (wurden hier schon teilweise benannt) andere sind! Die da wären: Querverbauungen (Schleußen, Wehre zur Stromgewinnung u.a.). Glasaalbefischung (meiner Meinung nach einer der Hauptfaktoren, seit in China die eigenen Bestände scheinbar noch Schlimmer einbrechen als bei uns und die Nachfrage an Glasaal durch höhere Kaufkraft gestiegen ist! 1000 Euro pro Kilo Glasaal! Pervers!). Der Kormoran und andere Aal liebende Spezies sind auch nicht zu vernachlässigen!

    In diesem Sinne! Petri Heil

  • Was wollen wir denn mit Fangbeschränkungen oder Mindestmaßen?
    Das Sinnvollste wäre einfach ein generelles Fangverbot für Aale auszusprechen. Egal ob Angler, Industrie oder was weiß ich wer noch... Das dies nicht durchsetzbar ist weiß ich auch (siehe Wale und Haie) allerdings wäre das die einzig wirklich effektive Methode.
    Auch wenn ich liebend gerne auf Aal fische, hätt ich kein Problem mit solche einem Verbot.

  • Im Endeffekt will doch kaum jemand etwas sinnvolles gegen den Exodus unternehmen
    (alles nur Lippenbekenntnisse, Schuldzuweisungen und purer Aktionismus)


    Weder die Industrie, noch die Berufs- und Nebenerwerbsfischer ... und auch nicht die Angler


    Der europäische Aal ist bei der derzeitigen Schutzbereitschaft bereits jetzt so gut wie tot und dem Untergang geweiht :(

  • Hallo![
    quote]Das Sinnvollste wäre einfach ein generelles Fangverbot für Aale auszusprechen. [/quote]
    Das bedeutet einen Unschuldigen zu bestrafen.
    Wie gesagt auf und abwandern lassen
    Beispiel:
    1000 Kg Glasaale werden pro Jahr gefangen -das ist was uns bekannt gegeben wird - wird in Wirklichkeit viel mehr sein.
    1 kg Glasaale ca 2500 - bis 3000Stück somit macht das 2,5-
    3 Millionen Glasaale
    wenn man jetzt noch wie vorgeschlagen die Blankaale abwandern läßt
    regelt sich der Bestand von allein.


    Oldman

  • Wieso einen Unschuldigen?! Wir Angler entnehmen auch Aale die deshalb nicht laichen können. Wenn es auch nicht so viele sind. Wir nehmen sie als Köder für Waller, etc. (das soll jetzt kein Offensive gegen Wallerangler sein)...
    Wer ist denn von uns auf den Aalfang angewiesen. Jeder sollte sein Möglichstes tun, und wenn heut jemand beschließt dass es ein generelles Fangverbot gibt, dann ist das so und ich habe nichts dagegen.
    Dass die Industrie aber den Großteil ausmacht ist klar.

  • Hallo!


    Sicher entnehmen wir ale - aber da gibt es nterschiedlich von Verein zu Verein fangbeschränkungen pro Tag und muß man Aal als Köder nehmen???
    Aber egal - welches Verbot kommt nach dem Setzkescher, lebenden Köderfisch und den von dir Vorgeschlagenen Aalfangverbot für uns Angler
    danach.
    Angeln mit Haken nicht erlaubt oder was.


    Oldmann

  • Hallo Leutle!


    Nach dem Ich die neueren Beiträge gelesen habe würde ich eigentlich sagen, dass alles zum Thema gesagt wurde und die Kommentare von Kai S und Matthias B die Sachlage und die daraus „eigentlich“ zu resultierenden zukünftigen Maßnahmen, am besten beschrieben haben! Nur als passionierter Berufsskeptiker befürchte ich, das kaum etwas von euren guten Vorschlägen jemals konsequent (da von Nöten), durchgesetzt werden wird! Die zuständigen Lobbyisten, Egoisten und Naturausbeuter werden das schon zu verhindern wissen! Ich würde allerdings (nur wenn, hundert Prozent, kontrollierbar und umsetzbar) den Glasaalfang erlauben! Aber nur vor den Einmündungen der Flüsse, in die sie sowieso aufgestiegen wären! Der Fang müsste dann zum überwiegenden Teil für den Besatz hinter den Querverbauungen dienen und ein kleiner Teil (oder auch gar nichts) nur noch zum Verkauf an Fischverwerter zum Nahrungserwerb! Das würde nämlich den Marktwert des Glasaals nochmals dramatisch steigern und somit die Zahl derer, die sich die Glasaalsuppe noch leisten könnten, erheblich verkleinern! Sicher verbrecherische Machenschaften Liesen und lassen sich eh nicht ganz verhindern! Aber durch Androhung rigoroser Geld und Freiheitsstrafen, und eine gut durchdachtes Kontrollmanagment, müsste sich das schlimmste verhindern lassen!


    Grüssle
    [:-Z {ß*#

  • Die Diskussionen über mögliche Schutzmaßnamen zum Erhalt des europäischen Aales schießen derzeit in so ziemlich allen deutschen Angelforen wie Pilze aus dem Boden und überall laufen sie in den selben Bahnen. Dabei ist dieses Thema so vielschichtig und der Aal (als Lebewesen) so geheimnisvoll und vor allem unerforscht, dass wir (egal ob Angler, Fischer oder Wissenschaftler) uns in vielerlei Hinsicht eigentlich gar keine Einschätzung der tatsächlichen Umstände für die derzeitige Situation erlauben können.


    Viele Argumente die immer wieder hervor gebracht werden sind mir persönlich etwas zu "pauschal".


    Glasaalfang verbieten!


    Ein gewichtiger Punkt in dieser Diskussion, nicht nur hier. Dabei wird gerne verdrängt, dass auch die Besatzaale, die jedes Jahr tonnenweise in unsere Gewässer gekippt werden direkt etwas mit dem Glasaalfang zu tun haben. Ein gewisser Teil der Glasaale wird an Aalaufzuchtfarmen verkauft, von denen dann die Besatzfische gekauft werden können. Es wir davon ausgegangen, dass Jungaale aus diesen Farmen eine wesentlich höhere Überlebenschance haben als Aale, die den natürlichen Weg beschreiten. In wie weit sich das natürliche Verhalten der Aale in dieser Zeit (in den Farmen) verändert kann niemand mit Sicherheit beantworten. Wie verhält es sich mit der Nahrungsbeschaffung in "freier Wildbahn", wenn sie das tägliche füttern gewohnt sind? Wie reagieren sie auf Fressfeinde die sie noch gar nicht "kennen" können? usw....


    Wir Angler sind nur ein kleines Rad im Getriebe!


    Ist das so? Diese Ansicht halte ich für gewagt. Wer weiß denn zum Beispiel genau, wie viele Tonnen Aal wir als Angler (durch unsere Vereine zum Beispiel) jedes Jahr in Gewässer schmeißen, aus denen der Aal nicht auf natürlichem Weg abwandern kann. Warum muss jede Kiesgrube, jede Pfütze mit Aalen besetz werden? Warum müssen Aale unbedingt in die Donau? Gibt es im schwarzen Meer etwa unbekannte Laichgründe des Aales?
    Jeder Angler, der den Aal in solchen Gewässern beangelt, fördert damit diesen fragwürdigen Besatz, dabei liegt allein hier ein recht großes Potential, wenn es darum geht, als Angler etwas zu unternehmen.


    Die Durchgängigkeit der Gewässer!


    Hier wurden in der Vergangenheit an viele Orten Aufstiegshilfen für die verschiedensten Wanderfische geschaffen. Auch den Aalen kommt dies zu Gute. Ich frage mich allerdings, was es den erwachsenen Aalen nützt, wenn Aufstiegshilfen vorhanden sind? Diese wollen schließlich in die entgegengesetzte Richtung. Viele Wanderfischarten lassen sich beim Abstieg von der Hauptströmung leiten, um Kraft zu sparen. Dieser Weg endet nicht selten in einer Turbine. Leider...


    Gedanken zu einer ganz anderen Sache...


    Was mich persönlich seit ein paar Tagen beschäftigt ist folgendes. Wie bereits weiter oben geschrieben und auch bekannt ist, sind der Aal und seine Lebensweise so gut wie unerforscht. Auch ich bin da natürlich keine Ausnahmen, ich weiß nicht was er macht und was nicht. Deshalb ist folgendes reine Mutmaßung, also ein persönliches Gedankenspiel.


    Es wird davon ausgegangen, dass sich der Aal in der Sargassosee (Karibik) fortpflanzt und zwar nur dort. Ein Geheimnis ist, wie er sich auf dem Weg zwischen den Laichgründen und der europäischen Küste orientiert, also wie er als Glasaal den Weg zu uns findet. Für mich ist es naheliegend das bestimmte Meeresströmungen, in diesem Fall der Golfstrom, dabei eine wichtige, vielleicht sogar entscheidende Rolle spielen. Nun ist es jedoch kein Geheimnis, kein „Hokus Pokus“, dass sich diese Strömungen im Laufe der Erdgeschichte ständig verändern. Die Aussüßung der Weltmeere (durch schmelzende Polkappen) sind da wohl als eine Ursache in Betracht zu ziehen. Verändern sich Meeresströmungen und orientieren sich die Aale wirklich daran, kann es doch sein, das sie zukünftig ganz einfach den Weg zu uns nicht mehr finden werden. Der Aal leistet sich den Luxus, sich nur an einem Ort der Welt fortzupflanzen, vielleicht ist er deshalb ein „evolutorisches Auslaufmodell“!?


    Wie man sieht, dieses Thema ist so komplex und vielschichtig, wer weiß schon so genau, was wirklich helfen kann. Vielleicht könnten wir alle Glasaalfischer versenken, die Wasserkraftwerke sprengen, alle Flüsse renaturieren, den Aalfang für alle verbieten und und und.... um dann vielleicht festzustellen, dass es Dinge gibt, die wir einfach nicht kurz- und mittelfristig beeinflussen können und das trotz aller Maßnamen nicht mehr Aale da sind, als im Moment.

  • Hallo Onkel Tom!


    Da hst du eine interesante Abhandlung geschrieben , dafür 3{ß*# {ß*# {ß*#


    Sicher sind die Ursachen für den Rückgang des Aalbestandes vielschichtig.
    Doch die Hauptursachen sind und bleibt der Fang der Glasaale und der Blankaale.
    Doch zurück zu den"Schuldigen"
    Ich möchte nur einen kleinen bescheiden Beitrag dazu liefern, das wir Angler nicht wieder die Suppe auslöffeln müssen, die Andere Verursacht haben.
    Verhindern das sogenannte Naturschützer uns wieder als Sündenböcke
    dahin stellen und uns Schuldgefühle einreden können um weitere unsinnigen Verbote durchsetzen zu können. Bei einigen scheint das ja schon gelungen zu sein.
    Ich fordere einfach mehr Selbstbewußtsein um solchen Anschuldigungen
    besser und vehementer entgegen treten zu können. Man sollte sich bewußt sein, was wir alles für die Natur tun. Das es ohne uns Angler schon lange viele Arten der Spezies Fisch nicht mehr geben würde.
    Wir Angler haben als Erste erkannt ,das wir nicht nur entnehmen sondern auch geben müssen. nicht den Ast absägen dürfen auf den wir sitzen. Deshalb Zucht und Besatzmaßnahmen -jeglicher Art von Fisch -ob sinvoll oder nicht sinnvoll sei jetzt mal dahin gestellt.
    Deshalb die Wiedereinbürgerung der Lachse in unseren Gewässer und und..
    Wenn wir uns das alles einmal vor Augen halten brauchen wir uns keine
    Schuld einreden zu lassen. Wenn wir diese geschehen lassen ist es um
    unser Hobby bald geschehen. Dann können wir bald in den Geschichtsbüchern nachlesen was Angeln einmal war.


    Oldmann

  • Zitat von Oldmann

    Hallo!


    Sicher entnehmen wir ale - aber da gibt es nterschiedlich von Verein zu Verein fangbeschränkungen pro Tag und muß man Aal als Köder nehmen???


    Da bin ich froh das es bei uns schon länger als ich im Verein bin verboten ist Edelfische als Köfi zu nehmen. Warum man ausgerechnet einen Aal dazu nehmen sollte ist mir auch nicht klar, wobei ich es manchmal schon schade finde, da ein Aalkopf als Köder sicher auch interessant wäre (als etwas das halt beim Verwerten eh anfällt und sonst nicht verwertet wird). Das Problem das ich dabei hätte, woher sollte ich einen Aalkopf nehmen, obwohl da kämen evt. Kumpels in Frage. Ich schweife aber auch grade ab.


    Etwas ganz ganz wichtiges wurde von Tom vergessen. Der Schwimmblasenwurm ist auch noch da. Denn der wurde, soviel ich informiert bin, selbst schon in sehr kleinen Aalen nachgewiesen. Und dieser Parasit ernährt sich indem er sich an die Schwimmblase des Aals heftet. Durch diese dauernde Beschädigung entsteht natürlich beim Heilungsprozess Narbengewebe. Das sorgt dafür das die Schwimmblase nicht mehr so elastisch ist, und wenn es dann zur Laichwanderung geht, dann ist es dem Aal nicht mehr möglich die Strecke zurückzulegen, da seine Schwimmblase nicht mehr in der Lage ist die Tiefenunterschiede zu regulieren.


    Ein weiterer Punkt unter natürliche Ursache, der neben evt. Strömungsänderungen eine Rolle spielt. Wobei auch hier die Frage ist ob und wie der Manch bei der Verbreitung mitgeholfen hat, bzw. welche Rolle er dabei hatte.


  • Respekt :clap: (besonders der letzte Absatz!)
    Ich hole den Beitrag jetzt auf diese Weise nochmal hoch damit ihn noch mehrere lesen können
    er ist einfach zu schade für die vorige Seite ;)

  • Onkel Tom! Eine sehr interessante und zudem auch nachvollziehbare These!!
    Ich gebe Dir vollkommen Recht, wenn Du behauptest, dass auch die Gezeiten und Meeresströmungen gut damit zusammenhängen könnten, dass der Bestand deutlich schrumpft!
    Aber Zahlen und Fakten sind auch, dass die Glasaalfischerei mitte der 90'er (nicht nur in einem Jahr, sondern Jährlich) 900 Tonnen Glasaal abgefischt haben. Lass dieses über drei Jahre geschehen sein, dann sind es rund 2700 Tonnen Glasaal! Was ist in den Jahren davor geschehen? Es waren mit Sicherheit nicht weniger und wenn weniger, dann nicht deutlich weniger Tonnen Glasaal. Lassen wir diese 2700 Tonnen Glasaal mal völlig normal entwickeln und jeden Fisch, (ich weiss auch, dass das aus der Luft geholt ist, weil es immer Opfer geben wird, die es nicht schaffen), auswachsen. Wie viele Tonnen Aal das wohl wäre?
    Wo wir uns alle einig sind, dass wir über diesen Fisch wenig bis garnichts wissen. Klar kaufen alle Länder einen gewissen Anteil an Glasaal, um sie letztendlich als Besatzfische, ob die Gewässer nun Sinn machen, oder nicht, als Angelfisch auszusetzen. Dies bräuchte man sicherlich nicht tun, wenn sie die Aale einfach ziehen und sie ihren Weg gehen lassen. Der Aal gehört allen! Nicht nur die Spanier und Franzosen haben das Recht auf Aal und es ist einfach eine Unverschämtheit so mit der Kreatur zu Handeln und als Alleinherrscher über diesen Fisch zu bestimmen, nur weil ihr Weg an deren Küstenabschnitten entlang führt.
    Ich bin mir eigentlich Sicher, zumindest wünsche ich es mir das ich Recht habe, dass wenn ein Fangverbot für ALLE ausgesprochen wird, sich der Bestand erholt! Sonst sind wir einen wohlschmeckenden Fisch, auf den es richtig Spass macht zu angeln in der Nacht, für immer los. Möchte ja mal mit meiner Tochter in zehn, oder zwanzig Jahren, wieder vernünftige Aalnächte verleben. :?

    Die Zensur ist das lebendige Geständnis der Großen, dass sie nur verdummte Sklaven, aber keine freien Völker regieren können.

  • Hallo Onkel Tom, Taxler und Andere


    Ich finde den Beitrag von Onkel Tom ebenfalls einfach Spitze und trifft voll auch meine Meinung.


    Leider müssen wir Angler wohl tatenlos zusehen, wie das Glasaalaufkommen in Europa regelrecht geplündert wird. Welche erschreckende Mengen nach Fernost exportiert werden, kann man ja im Internet nachlesen.
    Selbst diese Menge reicht noch nicht aus um den fernöstlichen Bedarf zu decken, denn schon seit 1995 werden auch der Glasaalbestände des Amerikanischen Aals (Anguilla rostrata) geplündert.
    Die anderen Probleme wurden ja bereits ausführlich beschrieben.
    Zu dieser allgemein schwierigen Situation kommt noch ein zusätzliches Problem, nämlich der 1980 aus Fernost eingeschleppte Schwimmblasenwurm Anguillicola Crassus. Dieser hat mittlerweile nach wissenschaftlichen Erkenntnissen 30 - 100% des Europäischen Aalbestands befallen und kommt auch seit 1995 bei den Amerikanischen Aalen vor, ebenfalls aus Fernost eingeschleppt (ursprünglicher Wirt: Anguilla japonica).
    Diese Nematode beeinträchtigt die Funktion der Schwimmblase als hydrostatisches Organ. Für einen Ozeanwanderer, wie der Aal, besteht ohne die Tragekapazität der Schwimmblase kaum Hoffnung, das er nach einer ca. 6000km langen Wanderung überhaupt sein Ziel erreicht. So sagt die Wissenschaft!


    Das man in einigen europäischen Ländern ein Entnahmeverbot der Aale, erhöhte Mindestmaße oder Schonzeiten für die Freizeitfischerei eingeführt hat, kann ich ja noch irgendwie nachvollziehen.
    Nicht nachvollziehen kann ich die Entscheidungen von Politik und Verbänden, der Berufs - und Nebenerwerbsfischerei (Glas – und Blankaalfang) keine bzw. noch lange Übergangszeiten zuzugestehen.
    Auch die teilweisen Totalschäden bei der Aalabwanderung durch Wasserkraftturbinen bei der Erzeugung von Ökostrom werden ignoriert. Wer das mal gesehen hat, dem kommen die Tränen. Ich habe oft die Teile gesehen, die da am Ende herauskommen.
    Die Lobbyisten der umweltfreundlichen Wasserkraft sehen das natürlich ganz anders.
    Aber wie so immer stehen bei Allen die finanziellen Interessen im Vordergrund.
    Die Zeche zahlt letztendlich der Aal und zwar mit seinem Leben.
    Bin ja sonst kein Sprücheklopfer, aber in diesem Fall passt der Satz:
    Wenn der letzte Baum gerodet – und der letzte Fisch gefangen ist, werdet ihr feststellen, das man Geld nicht essen kann.


    Petri Heil


    Uwe

  • Immer wieder kann man lesen das Mindestmaße fü den Aal gefordert oder erwünscht werden , kann mir mal einer erklären , was das bringen soll ??


    Mindestmaße werden doch dafür eingesetzt das Fische zumindest einmal im Leben ablaichen können . Nun wissen wir ja nicht besonders viel über das Leben der Aale , aber eines wissen wir , nämlich das Aale im Sargassomeer ablaichen und dann wie es aussieht wohl auch sterben .


    Wenn das so ist , frag ich mich , was so ein Mindestmaß bringen soll ?? Ob ich nun einen 30cm Aal entnehme oder einen 1m langen Aal , das Ergebnis ist immer das gleiche , der Aal wird getötet und kann nicht mehr ablaichen .


    Wenn ich also will das alle Aale die Möglichkeit bekommen einmal im Leben abzulaichen , darf ich konsequenterweise auch keinen einzigen mehr entnehmen . Alles andere wäre nicht konsequent und unglaubwürdig . Hier gibt es nicht die Möglichkeit der Wahl , sondern nur diese eine Möglichkeit und die heißt Entnahmeverbot .

  • Zitat von hpike

    Immer wieder kann man lesen das Mindestmaße fü den Aal gefordert oder erwünscht werden , kann mir mal einer erklären , was das bringen soll ??


    Ist doch ganz logisch.
    Der Aal wächst recht langsam (männliche werden normal nur so 55 cm groß, alles über 60 cm ist meist ein weiblicher Aal). Entnimmst Du einen 30 cm Aal fällt er komplett weg. Ist das Mindestmaß 45 cm, dann kommt der Aal wieder zurück ins Wasser. Ich habe jetzt leider nicht mehr den Link zur Übersicht wie alt ein Aal von xy cm denn ist, aber sagen wir einfach mal er wächst in dem Alter noch 3 cm im Jahr (einfach nur zum rechnen weil ich es so nicht weiß) , dann hat der zurückgesetzte 30 cm Aal noch 5 Jahre Zeit abzuwandern bis er entnommen werden darf. Bei 50 cm als Mindestmaß noch 7 Jahre. Das ist viel Zeit die er einfach mehr hat um doch noch abzuwandern.


    Sinn macht es also auf jeden Fall, und wenn jetzt (auch nur mal als erdachtes Beispiel) in dieser Zeit 50% der zurückgesetzten Aale zum Laichen Abwandern, dann wäre es schon sehr viel.

  • Sorry , aber das macht auch so noch keinen Sinn für mich . Es sollen alle zum laichen abwandern können . Da ist es vollkommen egal wie groß sie werden und wieviel Zeit sie haben. Wenn ich keinen entnehmen darf , egal wie groß , können auch alle ablaichen . Egal wie hoch das Mindestmaß ist , wenns eins gibt kann ich alle Aale die drüber liegen entnehmen und das ist nicht der Sinn der Sache . Nur wenn alle Aale auch ablaichen könen , haben sie evtl. ein Chance zu überleben . Jede Ausnahme reduziert die Chancen der Aale zu überleben .

  • Du wolltest wissen was es bringt.


    Und sehe es mal so, Aale dürfen nicht mehr entnommen werden = weniger Besatz da man nicht viel Geld für einen Fisch ausgeben wird den man nicht entnehmen darf (da werden zuviele meckern) = weniger Nachfrage nach Besatz = die für den Besatz gedachten Aale werden für den Kochtopf verkauft, denn die nehmen sie noch und der Züchter will auch leben.


    In der jetzigen Lage werden halt von Vereinen selbst Gewässer besetzt die keine Abwandermöglichkeiten bieten, eben weil die Mitglieder es wollen. Aber gleichzeitig wird eben auch viel sinnvoller Besatz getätigt. Wenn die aber keine Aale mehr entnehmen dürfen fordern die dann für das Geld was Aalbesatz kostet dann lieber Zander/Karpfen/Forellen/ect. zu besetzen. Es gibt in jedem Verein genug Mitglieder die Fang und Kartenkosten verrechnen, und auch wenn sowas nicht schön ist, sie gehören eben auch zur Mischkalkulation, und daher muss man denen auch immer ein wenig entgegenkommen, vor allem weil es solche Mitglieder sind die dann bei den Wahlen da sind.

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