Mähnenfischen

  • Im April findet bei meinem neuen Verein ein Mähnenfischen statt.
    1. Was sind das für Fische?
    2. Wie fängt man die am besten und womit?
    Das Gewässer nennt sich Osternburger Kanal, und ist ein ca. 20m breiter schiffbarer Kanal, der dem Tidenhub unterliegt. Der Tidenhub beträgt ca. 2,5m.


    Ich hoffe, Ihr könnt mir ein wenig weiterhelfen.


    PS: Ich vermute mal, dass es sich um Alande handelt. Auch wenn es so ist, brauche ich Tipps, da ich noch nie geziehlt auf diese Fischart geangelt habe.

  • Dann ist es auch kein Problem.


    Im Frühjahr nehmen Alande (in Bayern nennt man sie Nerfling) sehr gerne Brotflocken, oder Brokrusten.


    Die kannst Du entweder an der freien Leine, oder einer leichten Posenmontage anbieten. Sollte das bei einem Vereinsfischen nicht klappen, weil zu viele Angler dabei sind, dann versuche es mit einer treibenden Posenmontage, Mais am Haken und einer dezenten Losefütterung, ebenfalls mit Mais.


    Wenn Du lieber mit der Grundrute fischst, dann nimm eine leichte Zitterspitze, eine kleinen Drahtfutterkorb und "Mashed Bread" als Futter. Das ist nichts anderes, als fein zerriebener frischer Toast, der in den Feeder gepresst wird. Im Wasser explodiert der regelrecht und gibt eine schöne Wolke. An den Haken knetest Du eine schöne Brotflocke.

  • Bezüglich der Beanglung aufsteigender Alande habe ich andere Erfahrungen gemacht, zumindest hier bei uns in der Gegend sind tierische Köder Teigen und Partikeln überlegen. Einen guten Köder geben qicklebendige Rotwürmer ab, die vorzugsweise an frei abtreibender Posenmotage gefischt werden, die Tiefeneinstellung liegt etwa 20cm über der Wassertiefe, die Bebleiung der Pose befindet sich nur kurz unterhalb dieser, der abtreibende Köder schleift dabei über den Grund, die Pose treibt der Montage voran und reagiert sofort, allerdings auch auf Hänger( :badgrin: )
    Mit der Montage unterspülte Ufer, Kehrströmungen und insbesondere Gumpen - oder Kolkein - und Ausgänge absuchen.
    Maden sind als Köder ebenfalls geeignet, Rotwürmer aber meiner Meinung nach besser.

    Diese Nachricht entspricht dem deutschen Forenreinheitsgebot von 2005, besteht aus 100 % chlorfrei gebleichten, FCKW-freien, wiederverwendbaren, geschmacksneutralen, nicht genmanipulierten Bits und ist frei von jeglichen Editierungen!©

  • Du solltest auch mal mit der Picker fischen und als Köder Kichererbsen benutzen,da fängst du sehr viele große Alande.Du musst aber min. 1 Tag voher anfüttern. :roll: ;) Aber wenn du mit der Pose angelst willst dann solltest du es mal mit Fleisch als Köder versuchen oder Rotwurm. ;) :roll:

    Angeln ist kein Hobby,
    es ist eine Passion:D


    Gruß an alle Mitsüchtigen;)


    Man sollte die Leute nie nach ihrem Alter beurteilen,die Jugend ist im Kommen

  • Zitat von Philipp

    Du solltest auch mal mit der Picker fischen und als Köder Kichererbsen benutzen,da fängst du sehr viele große Alande.Du musst aber min. 1 Tag voher anfüttern. :roll: ;) Aber wenn du mit der Pose angelst willst dann solltest du es mal mit Fleisch als Köder versuchen oder Rotwurm. ;) :roll:


    Fleisch :?:
    Meinst Du z.B. Steak oder sowas ähnliches?

  • Ich schließe mich Wolfgang an, das liegt bestimmt auch daran, dass wir beide schon ähnliche Refugien befischt haben.
    Eindeutig Köder tirischer Natur im Norden auf Alande.
    Was ganz Krasses, aber schwer zu Beschaffendes sind Holzmaden. Das sind Larven vom Borkenkäfer, die sitzen direkt unter der Rinde frisch abgestorbener Nadelbäume (meist Kiefern). Also vorher in den Wald und Köder beschaffen und dann fette Alande damit fangen. Besonders in kleinen Fließen unweit des Meeres sind Holzmaden der Joker. Gefischt wird genauso wie vom Wolfgang beschrieben, nicht an einer Stelle hocken sondern wandern (Trotting).
    Die Maden unterhalb der Kopfkapsel anködern, vorsicht, die Tierchen haben nadelspitze Mandibeln (Mundwerkzeuge), dass kann tüchtig im Finger zwicken.

  • Ich sag nichts dazu, was ich nicht ausprobiert habe. Scheinbar sind die südlichen Alandpopulationen deutlich "friedlicher". ;)

  • @ Willers
    Döbel und Aland sind nicht das gleiche . Vielleicht hat er es einfach nur verwechselt. ;)
    Und zur 2 Frage:Es lohnt sich schon,aber noch besser ist es im März. Ausserdem muss die Temperatur über in 4 Grad sein. :roll: ;)

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  • Zitat von robo

    Schade Andal, die Nordlichter trauen deinen Tipps nicht so ganz!
    Für den südlichen Teil der Republik liegst du aber goldrichtig!


    robo,
    das hat mit Misstrauen nichts zu tuen. Andals Methode fängt in meinen Breiten auch, jedoch erst ab Frühsommer. Wenn das Wasser kalt ist rühren die Alande Mais, Flocke und ähnliches nur selten an.
    Leber fürs Alandangeln kann ich jedoch nicht empfehlen, dafür ist das ein sehr guter Döbelköder.

  • Zitat

    Schade Andal, die Nordlichter trauen deinen Tipps nicht so ganz!
    Für den südlichen Teil der Republik liegst du aber goldrichtig!


    Das hat mit Trauen nicht viel zu tun, das sind rein persönliche Beobachtungen unter den regionalen Bedingungen und diese regionalen Bedingungen können wohl recht unterschiedlich sein.
    Einem Angler wie Andal traue ich es absolut zu, die für die Gegebenheiten seiner Gewässer die richtigen Schlüsse zu ziehen, zumal diese Form der Angelei sicher zu seinen Spezialdiziplinen gehört, da bin ich mir ganz sicher, daß er genau weiß was er schreibt!


    Ich will mal ein Beispiel für regionale Unterschiede geben, z. Beispiel beim Thema Aalangelei, in manchen Gegenden werden Fliegenmaden als Aalköder empfohlen und sind auch fängig, wie ich schon selbst feststellen konnte, würde man hier in der Region Fliegenmaden als Aalköder propagieren wollen, stünde man dicht vor der Einweisung in eine Irrenanstalt, zumindest hätte man die Lacher auf seiner Seite.


    Ich habe mal in irgeneinem Angelbuch gelesen, daß pflanzliche Köder je weiter man ins Binnenland kommt beim Fang von Karpfenfischen an Bedeutung gewinnen, nach eigenen Beobachtungen kann ich das zumindest teilweise bestätigen, diese Meinung kann aber auch in gewisser Weise subjektiven Charakter haben.

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  • Es wäre in dem Zusammenhang eine sicher interessante Angelegenheit, die unterschiedlichen Verhaltens- und Ernährungsmuster der Alandpopulationen zu ergründen.


    Die Eingangsfrage dreht sich ja um Fische aus einem tidenabhängigen Gewässer, welches in die Nordsee mündet, Wolfgang zitiert Alande, die aus den Brackwassern der Ostsee aufsteigen und zuletzt der süddeutsche Nerfling, der im Einzugsgebiet der Donau lebt und verhältnismäßig standorttreu ist, vergleicht man ihn mit den Ostsee-Alanden.


    Ich bin mir beinahe sicher, würde man sie der Reihe nach beangeln, dann käme man zwar zum Schluß, dass es alles Fische der Art Leuciscus idus sind, aber dass sie im Grunde genommen verschiedene Angelfische darstellen. Nicht grundsätzlich verschieden, aber merkbar!

  • Das wäre schon mal eine interessante Sache, wir haben hier im Mecklenburg nicht nur Alande aus dem Einzugsgebiet der ostsee, sondern auch welche die aus Flüssen stammen die mit der Elbe direkt oder zumindest in gewisser Weise in Verbindung stehen, ich denke mal an das Schaale-Schildesystem, Sude, Boize oder an den Klinker Bach, auch hier wandern die Fische zum Teil(Sude), sind aber in manchen Gewässern standorttreuer.
    Ich muß aber ehrlicherweise sagen, daß ich mir bisher die Mühe des Vergleichs nicht gemacht habe, sondern in den elbentwässernden Flüssen Alande bisher immer als Beifang beim Fliegenfischen auf Bachforellen hatte, sie aber nie gezielt mit Natürködern befischt habe.
    Größere Alande sind übrigends beim Fliegenfischen wesentlich schwieriger als Bachforellen oder Döbel, sie sind meiner Meinung nach viel kritischer , was das Fliegenmuster angeht, oft kommt es nur zum Scheinsteigen und Abdrehen vor der Fliege, haüfig hingegen machen sie sich auf kleine Spinnköder fest(Schilde und Klinker Bach).


    Daß Fische in verschiedenen Lebensräumen auch andere Lebensweisen haben können erscheint ja auch einleuchtend, auch das Beißverhalten kann völlig anders sein, so beißen Aale bei uns im See eher recht verhalten an der Küste beim Brandungsangeln dagegen oft nahezu gewalttätig.
    Große Pötzen(im Volksmund hier "Sturmplötzen"genannt) machen hier auf den großen Seen mit einem Tauwurm als Köder kein großes "Nuckeltheater" sonder der Biss ist eher recht reißend, wie beim Barsch, die Pose taucht ab und fertig, der Fisch hängt.

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  • In einem Test der tüchtig in die Hose ging sollte vorigen Freitag, an eine durchsichtige feine Avon-Pose montierte, am Boden schleifende Nymphe, einige Fische verführen.
    Nach einer Stunde des Trottings und versuchen von verschiedenen Größen und Mustern, kam dann doch der Wurm zum Einsatz und konnte noch einige Fische überlisten.
    Auch in unseren Breiten sind im Frühjahr oder späten Winter tierische Köder im Vorteil.
    Leider sind die Alande nicht so standorttreu und man muß den genauem Zeitpunkt erwischen, wenn sie "ziehen".
    Dann kann man sich aber dumm und dämlich fangen.
    Im Sommer werden dann die kapitalen Alande beim Boiliefischen gefangen :!:

  • Sorry Kollegen,
    ich wollte Andals Kommentar nicht schlecht machen, und habe ihm für Süddeutschland auch komplett zugestimmt! War aber spannend dass die selben Fische im Norden ganz anders beangelt werden!
    An Willers: Hier im Süden sind Döbel und Aitel derselbe Fisch- allerdings wird fast nur der Ausdruck Aitel verwendet.(gilt für Donaubereich Niederbayern)

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