Dafür gibt es ein Messer. Dann wird traditionell abgenickt. Die typischen bayrischen Jagdmesser heißen deswegen auch Nicker.
Jagd
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Zitat von Hensle
... indem ich eine altertümliche " Waffe " benutze ?
Naja, von altertümlich kann man da sicher nicht mehr sprechen, da die heutzutage verfügbaren Bogen Präzisionsinstrumente sind. Sicherlich gibt es auch altertümliche Bogen, aber es gibt auch altertümliche Langwaffen. Da würde ich doch einen Präzisionsbogen der Mittelalter-Muskete vorziehen.
Und -wie Hogy schon schrieb- ist die sinnvolle Schußdistanz wesentlich geringer als mit Feuerwaffen.
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Hensle: Du vergleichst das schießen auf einem Schießstand auf ein starres totes Ziel mit der Jagd und das geht mal gar nicht! Die Pumpe geht etwas, wenn du auf etwas lebendiges schießt, das Wetter spielt mehr eine Rolle und auch die Umgebung! Nicht immer ist das Schussfeld gut wie auf dem Schießplatz! Nur weil man schießt, heißt das nicht, dass man weiß wie tödlich etwas ist!
Ich habe genug Tiere mit gutem Treffen noch etliche Meter gehen sehen und andere mit schlechten Schuss sofort umkippen gesehen! Aus gut 15 Jahren Erfahrung sei dir versichert, die Kugel ist nicht so tödlich wie man denkt! Sie tötet ohne Frage, aber ob das besser ist als der Pfeil ist nicht gerade sicher!
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Richtig, der Unterschied ist getroffen oder nicht getroffen. Und wenn ich mit einem Bogen schieße, treffe ich als geübter Schütze genau so mein Ziel wenn ich den richtigen Moment abwarte.
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Also, hier ein paar Antworten auf eure Fragen:
Warum mit dem Bogen jagen?
Ich jage mit Bogen und habe auch viel mit dem Gewehr gejagt. Beides ist fuer mich ok. Der Gesetzgeber hier bevorzugt aber auf oeffentlichem Land (auf Privatland gelten andere Regeln) die Bogenjagd.
Im Klartext heisst das, Bogensaison ist vom ersten Oktober bis zum 15. Februar. Davon sind vielleicht zwei, drei Wochenenden "rifle days". In der restlichen Zeit sind nur Kleinkaliber und Schrot (fuer "small game", Hasen, Eichhoernchen, Voegel) zugelassen.
Will man also die schier unendlichen Moeglichkeiten Nutzen, oeffentliches Land zu bejagen, kommt man um den Bogen nicht herum.
Zur Kurzwaffe: da wird es kompliziert. Da die meiste Zeit der Saison keine Waffen (ausser KK und Flinten) auf oeffentlichem Land zugelassen sind, sind auch keine Kurzwaffen erlaubt. Man koennte ja damit jagen. Einen Fangschuss ansetzen geht daher auch nicht.
Nun gibt es allerdings die Moeglichkeit eine Lizenz zu erwerben, die es einem erlaubt eine Kurzwaffe verdeckt zu tragen (zur Selbstverteidigung). Die "trumpft" die Jagdregelung. Ich habe sowas, trage also immer eine KW bei mir, die ich aber weder zur Jagd, noch zum Fangschuss verwenden darf. Wie gesagt, kompliziert.
Fangschuss war bei mir auch nie noetig. Wenn es denn mal sein sollte, muss eben nochmal der Bogen verwendet werden, oder das Messer, wie erwaehnt.
Nauerlich braucht es mit dem Bogen mehr Uebung als mit dem Gewehr. Also muss man ueben, ueben, ueben. Was ja auch Spass macht, schoenes Hobby auch ohne Jagd.
Zum Thema "Tierquaelerei":
Ich bin bekennender Fleischesser. Um ein Schnitzel in die Pfanne hauen zu koennen, muss ein Tier sterben. Ich habe ernsthafte Probleme mit der industriellen Tierhaltung und -verarbeitung. Die Jagd finde ich daher persoenlich humaner. Ich decke nahezu meinen gesammten Fleischbedarf durch die Jagd.
Das Toeten an sich ist uebrigens fuer mich nicht einfach. Da ist kein Vergnuegen dabei, es ist eine traurige Notwendigkeit und es bleibt bei einem. Das ist fuer mich auch bei einem Fisch nicht wirklich anders. Sollte sich das mal aendern, werde ich Veganer.Es kommt dann wieder ein Punkt danach, wo sich das Lebewesen in meinem Bewusstsein zum Nahrungsmittel verwandelt und dann habe ich wieder Freude daran.
Das kann man anders sehen, aber ich habe mich mit diesem Thema viel beschaeftigt und bin so ziemlich gefestigt in meinen Ansichten. Wer Fleisch isst, sollte den Tatsachen in die Augen sehen koennen und sich nicht damit beruhigen, dass andere die Drecksarbeit machen.
Ich habe vollsten Respekt vor Veganern und wuerde nie versuchen so jemand von seiner Position abzubringen. Meine ist eine andere.
Bleibt noch das Thema Pfeil vs. Kugel. Da kann ich nur aus eigener Erfahrung berichten, dass subjektiv der Pfeil mindestens so effektiv ist wie die Kugel, guten Schuss vorausgesetzt. Wer das mal konsequent durchdenken will, der Tod tritt immer durch eine Unterversorgung des Gehirns mit Sauerstoff ein, sprich Blutverlust und -druckabfall. Das ist beim Kiemenbogenschnitt beim Fisch nicht anders.
Jagdpfeile haben drei oder vier scharfe Klingen. Bei einem Schuss durch beide Lungen ist der Blutverlust massiv und schnell, der Tod tritt innerhalb von Minuten ein. Das geht bei der Kugel auch nicht schneller. Die Kugel hat den "Vorteil", durch die hohe Energie/Schockwirkung bei weniger genau plazierten Schuessen effektiver zu sein.Wenn man das selbst einige Male erlebt hat, faellt auf wie "unaufgeregt" das Toten mit dem Bogen ist im Vergleich zum Gewehr. Die Tiere scheinen zumindest weniger gestresst. Es gibt dazu auch wissenschaftliche Untersuchungen, wobei Wildfleisch auf Stresshormone untersucht wurde und die Mengen in mit dem Pfeil getoetetem Wild deutlich niedriger waren, als bei mit der Kugel geschossenem.
Zur "hardware":
Moderne Boegen sind unglaublich weit entwicket. Sie haben Umlenkrollen und Visiervorrichtungen. Die Praezision ist hervorragend. Hier ein Beispiel vom Uebungsplatz:
Von einer 10m hohen Plattform der Blick aufs Ziel in 40m Entfernung:
Zwei Schuss aus dieser Position:
Pfeil in Pfeil. Das ist zwar selten, kommt aber oft genug vor, dass ich beim Ueben nun nicht mehr auf dieselbe Stelle ziele. So ein Kohlefaserpfeil kostet $10...
Mein Bogen ist uebrigens ein Mathews Monster. Bild habe ich gerade keines zur Hand, kann man ja googlen.
Es gibt mittlerweile auch eine Bewegung weg von dem Hightech-Zeug. Das nennt sich "intuitive shooting" oder "instinctive shooting". Benutzt werden dabei einfache "long bows", wie sie schon Robin Hood hatte, ohne Umlenkung und Zielvorrichtung. Das ist die hohe Schule, kann man sich ja mal auf YouTube anschauen. Dafuer bin ich nicht gut genug...
Gruss, Hogy
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Der kann es!
Und Wildtauben sind lecker. Ist zwar nicht viel dran, aber man kann ja zwei haben.
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Eine sehr gute Meinung, Hogy! Lieber ein Wild geschossen als ein Schwein aus der Massenzucht gekauft.
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Zitat von Hogy
Enschuldige andal, ich hab das Video wieder rausgenommen, bevor ich deine Antwort gesehen habe. Hatte befuerchtet, dass das manche aufregt.
Hogy
Ging es da um Bogenjagd auf Niederwild / Taube ? Schade, hätte ich gerne gesehen, ist bestimmt eine Königs- Disziplin auf Kleintiere. Da fallen mir doch die Squirrels ein
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Ich stelle es einfach wieder ein, Kritik bitte an mich!!!
Müsste das richtige sein:
http://www.youtube.com/watch?v=ZxQPOsDgPO4 -
Zitat von Diox
Ich stelle es einfach wieder ein, Kritik bitte an mich!!!
Müsste das richtige sein:
http://www.youtube.com/watch?v=ZxQPOsDgPO4Ja, alles klar. Man beachte, dass der Mann keine Zielvorrichtung an seinem Bogen hat. Das ist "intuitive shooting", wenn auch mit modernem Geraet. Bei der Geschwindigkeit bleibt keine Zeit fuer's Zielen.
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Zitat von Diox
Eine sehr gute Meinung, Hogy! Lieber ein Wild geschossen als ein Schwein aus der Massenzucht gekauft.
Genauso sieht das aus.
Aspekt Sport beim "intuitive shooting" hin oder her, früher wurden teils Giftpfeile verwendet, was einen schnellen Tod beim Streifschuss sicherlich nicht begünstgte.
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Früher war man aber auch auf das Fleisch angewiesen. Es bringt in meinen Augen nichts heute mit der Situation früher zu vergleichen.
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Hier eine der vielfaeltigen Belohnungen fuer die Arbeit. Hirsch-Jerky:
Erst schneide ich das Fleisch in 3mm duenne Scheiben. Das geht am besten, wenn man das Stueck anfriert.
Dann ueber Nacht in eine Marinade aus Sojasauce, Balsamessig, Sriracha (Chilipaste) und ein paar Tropfen fluessige Rauchessenz. Anschliessend in den Dehydrator bei ca. 60C. Nach einigen Stunden dann:
Die Haelfte ging leider beim stuendlichen Probieren, ob's denn schon fertig war, "verloren". Ich habe da keinerlei Selbstbeherrschung, das Zeug ist wie Kartoffelchips hoch zehn.
Kann man auch ohne Jagd und Dehydrator nachmachen. Einfach sehr mageres Rindfleisch vom Metzger und Backofen bei unter 70C. Etwas in die Backofentuere klemmen, damit die Feuchtigkeit raus kann.
Rezepte fuer die Marinade kann man endlos variieren. Theoretisch sollte das fertige Jerky dann wochenlang haltbar sein. Ich hab's nie rausfinden koennen, es ist immer am zweiten Tag weg.
Wenn ihr das nachmachen wollt, bitte auf eigene Verantwortung. Es ist im Prinzip rohes Fleisch. Ich kenne zwar keinen, der davon bisher krank geworden waere, aber die Gefahr besteht.
Gruss, Hogy
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Sieht ein bisschen nach alten und dazu blutigen Steaks aus.
Wo nach schmeckt das? -
Sieht verdammt gut aus! Und ich durfte etwas ähnliches mal probieren, wirklich TOP
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Wenn ich den frischen Hirsch so sehe Der gefällt wir noch besser als der getrocknete.
Aber das Fleisch kommt mir relativ hell vor. Liegt das an der Aufnahme oder ist es wirklich heller als unser europäischer Hirsch ?
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Das wird wohl ein ein "Whitetail" sein.
Die sind auch kleiner als unsere Hirsche. -
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