Es war einmal ein Wels im Alsbachsee.....

  • Hallo zusammen,


    ich hab eben einen Tread in unseren internen Vereinsforum geöffnet. Vll auch für Vereinsfremde Angler interessant, deshalb kopier ich den einfach mal hier rüber!


    Nix für schwache Mägen! ;)



    Hallo Kollegen,


    da hier im Forum immer tote Hose ist, möchte ich heute von einem Erlebnis der besonderen Art berichten....... von besonders ekelhafter Art. Trotzdem sehr interessant!


    Aber von vorne.......


    vor etwa 2 Wochen war ich mit Martin einige Tage am Alsbachsee. Es war schon spät am Abend und es war schon relativ dunkel. Plötzlich rief Martin, das ich schnell kommen solle. Er zeigte aufs Wasser und wir sahen ein großen dunklen Fisch langsam an uns vorbei an der Oberfläche schwimmen. Ich schätze etwa 6-7m vom Ufer weg. Ein kleines Stück des Rückens kam sogar aus dem Wasser. Der Fisch war weit über 1m groß, kein Zweifel! Schwer zu schätzen wegen der Dunkelheit. Ich war mir sofort sicher das dort ein Wels schwamm. Martin schwanke zwischen Wels und Marmorkarpfen. Wir rätselten ein bißchen und fragten uns warum der Fisch so dicht an der Oberfläche schwamm. Aber wer kann das schon genau sagen!?


    Am vergangenen Freitag bin ich wieder am Alsbachsee aufgeschlagen. Schon beim schleppen fiel mir mehrmals Verwesungsgeruch an der Kopfseite des Sees auf. Etwa in der mitte. Ich dachte mir nix dabei, kommt am Wasser ja immer wieder mal vor, das etwas das zeitliche gesegnet hat und im Schilf oder sonstwo treibt und vor sich hin stinkt. Als ich mir dann Abends ein Bierchen aus dem Kühlschrank geholt hab ging ich mit meinem Hund wieder an der Kopfseite entlang, als ich plötzlich deutliche Blubbergeräusche hörte. Ich sah aufs Wasser und mehrere große Blasen stiegen auf. Nicht wie beim Gründel von Karpfen oder Gasbläschen aus dem Boden, richtig dicke Blasen, groß wie ein Kopf. Das Wasser geriet richtig in Bewegung. Dann kamen jede Menge Fetzen an die Oberfläche getrieben. Gelbliche, weiße und rote Fetzen, teilweise so groß wie eine Handfläche. Bevor ich so richtig kapierte was dort vor sich ging, kam mir ein Gestank entgegen, der so extrem war, das ich beinah augenblicklich losgekotzt hätte. Das war wirklich wie ein Faustschlag ins Gesicht, und ich bin so schnell ich konnte ein ganzes Stück weggerannt. Mein Hund hat sogar noch vor mir reißaus genommen. Als ich ein ganzes Stück um die Ecke war drehte ich mich um uns sah einen großen Film auf der Oberfläche schwimmen, der aussah wie Öl. Obwohl ich am vorletzten Platz auf der rechten Seite saß, war der üble Gestank noch ne Weile deutlich wahrzunehmen. Später bin ich beim vorbeigehen erstmal so weit wie möglich vom Ufer weggeblieben. Erst 2 std später hab ich mich getraut näher ranzugehen, um mal nen Blick zu riskieren. Ich konnte ne Menge Fetzen am Ufer ausmachen, und etwas das wie ein toter Aal aussah. Aber schon länger tot. Es war klar, das etwas unter Wasser verwest sein muß, und genau in dem Augenblick "explodiert" ist, als ich dort vorbei ging! Vielen Dank dafür, an wen auch immer! :evil:
    Aber ich konnte mir beim besten Willen nicht vorstellen, das das alles von einem Aal ausgelöst wurde, der nichtmal beosnders groß war. Es konnte sich auch keiner einen Reim drauf machen, dem ich die Story erzählte. Und da ich nicht vorhatte nachzusehen, würde es wohl ein Geheimnis bleiben. Oder auch nicht......


    Als ich am So. gegen 10 Uhr wach wurde und aus dem Zelt kam, sah ich sofort etwas großes am anderen Ufer auf dem Wasser treiben. In der Schutzzone, ziemlich nah am letzen Platz, wo das Holz anfängt. Sah aus der Entfernung ziemlich seltsam aus. Ziemlich groß, gelblich weiß, einige cm aus dem Wasser ragend. Da fing ich schon an mir zusammen zu basteln was passiert war. Etwas später bin ich dann um den See rum, und mir dieses etwas aus der Nähe anzusehen. Schon aus einigen Metern entfernung war klar das es ein Kadaver war. Der Wind wehte ungünstig und da er noch zu weit weg war um genaueres zu sehen, aber der Gestank schon recht ekelhaft war, trat ich erstmal den Rückzug an. Bißchen mit Ferdi und Paul gequatscht, die im Vereinsheim waren, aber ihr Lager auf dieser Uferseite aufgeschlagen hatten. Die hatten den Duft wohl auch schon mitbekommen. Als der Kadaver nah genug war um ihn genauer zu sehen, war mir schnell klar das es sich um einen Wels handete. Schon stark verwest, aber trotzdem noch ne ganze Masse Fisch die da schwamm. Hab Martin nochmal angerufen, dem ich vorher schon alles kurz erzählt hatte, und Pflichtbewußt, wie unser Gewässerwart ist, ;) schwang er sich ins Auto und kam zum See.Der Brocken verbreitete nen üblen Gestank, und zog schon ne lange Fahne auf der Oberfläche hinter sich her. Mal abgesehen davon das wohl kaum einer Lust hat, an dem kleinen Wasser zu angeln, wenn xx kg toter Fisch an der Oberfläche stinkend vor sich hin rotten, ist es sicher nicht förderlich für das Klima des kleinen Sees.


    Aber was tun?? Wir beratschlagten, und Martin holte erstmal nen Kescher aus dem Gerätecontainer, der ja auch für den Zweck da ist. Aber für nen schätzungsweise 130cm langen Kadaver war der sicher nicht gedacht! Martin kam auf die Idee das kleine Aluboot zu holen, und schnell war es im Wasser. Ich hab Ferdi noch angeboten zu knobeln, aber todesmutig schwang er sich zu Martin ins Boot! ;) Die beiden paddelten los, 2 Müllsäcke dabei, in der Hoffnung den Fisch irgendwie in die Säcke dirigieren zu können, um das gröbste abzumildern, aber das wurde schnell verworfen. Ferdi wechselte schon leicht die Farbe, und es hat ihn sicher verdammt viel Überwindung gekostet, nicht loszukotzen. Sorry Ferdi, wir glücklichen am Ufer konnten uns ein Lachen nicht verkneifen! :D Martin hat sich für meine Begriffe unter diesen Umständen erstaunlich gut gehalten! Zwar auch nur knapp am Kotzen vorbei, aber Hut ab! Zumindest die Gesichtsfarbe war unverändert! :D Vom Boot aus wurde der Fisch dann ans Ufer geschoben, ich stülpte den Kescher so weit wie möglich über das was mal der Kopf war, und dank des dicken, langen und massiven Holzstiels ist es mir irgendwie gelungen, das Vieh über die Betonkante zu hebeln. Martin hat glaub ich noch vom Boot aus mit dem 2. Kescher geschoben, aber das krieg ich nicht mehr so ganz zusammen, weil der Gestank betäubend war. Irgendwie gelang es mir tatsächlich die Masse ans Ufer zu ziehen, ohne das sie zeriss, wovon ich vorher noch Überzeugt war das sie würde. Einige Fetzen sind natürlich im Wasser gebieben, das ließ sich unmöglich verhindern, aber der großteil lag auf der kleinen Betonplatte. Erstmal geflüchtet um ein paar kräftige Atemzüge zu nehmen und zu beratschlagen was weiter. Ferdi hat Spaten und Schüppe besorgt, dann haben wir hinter dem alten Betongrill ein Loch geschaufelt. Den 2. Kescher geholt und dann sind Martin und ich zum Kadaver, einer vorne einer hinten den Kescher so weit es geht rüber, hoch, und so schnell wie möglich zum Loch. Sauschwer das ganze, aber bei so einer Aufgabe beißt man die Zähne zusammen und einfach nur schnell schnell schnell, auch wenns weh tut. Ab ins Loch damit, und erstmal weg. Der Gestank war wirklich unbeschreiblich. Hab dann als Zugabe noch nen Tropfen vom Kescher auf den nackten Rücken bekommen, da wir unsere T-Shirts um Mund und Nase gebunden hatten. Da war dann die Grenze nah! Martin hats noch geschafft das Loch zu zuschaufeln und hat noch die Kescher grob im Wasser durchgespült, was wieder größere "Öflecken" auf dem Wasser hinterließ. Hut ab nochmal! Das hätte ich nicht mehr gepackt!


    Also Kollegen, haltet euch vom "Waldrand" am alten Betongrill lieber erstmal fern. Kann nicht schaden!


    Ich find ne ziemlich ekelhafte, aber auch interessante Geschichte!


    Warum ekelhaft ist offensichtlich. Aber interessant aus mehreren Gründen!


    Nur wenige haben vermutet und geglaubt das in dem kleinen 1,5Ha See so ein großer Räuber lebt! Hier ist der Beweis!


    Es gab immer wieder Gerüchte und Erzählungen von Fischen, die nach dem Biss, zB. auf Gufi an Spinnrute und 25er Mono, wie Lokomotiven maschiert sind und einfach nicht zu halten waren. Da ist der Übeltäter!


    Wo sind die Forellen geblieben, von denen nur wenige gefangen wurden, keine verendet sind, und die man ehr selten springen sieht? Jetzt wissen wir wo zumindest einige von denen geblieben sind!


    Aale wurden ja auch immer weniger gefangen. Einer von denen wurde anscheinend kurz vorher gefressen und kam nach dem Platzen wieder zum vorschein. Und da Welse ja bekanntermaßen auf Aale stehen, sollte klar sein wo einige hin sind!


    Ich habe erfahren das 1984 jemand 4 Welse um die 70cm in den See eingebracht hat, ohne an die möglichen Folgen zu denken. 2 wurden sicher gefangen. Einen haben wir heute "eingefangen". Vll gibts ja noch einen!? Nach der Story ist ja nix unmöglich!


    Für unser kleines Gewässer ist es sicher das beste das der Wels tot ist. Wir wollen schließlich angeln, und keine Welse fett machen! Damit haben wir einen unerwünschten Konkurrenten um die Fische weniger.


    Ich denke man kann davon ausgehen das der Wels, den Martin und Ich an der Oberfläche gesehen haben krank war und am Ufer der Kopfseite unter einer Wurzel o.ä. verendet ist. Ich hatte das Pech genau in den Sekunden dort vorbei zu kommen, als der Kadaver platzte, nachdem er dort ca. 2 Wochen auf mich gewartet hat! ;)
    Dann tauchte er ca. 36std später am anderen Ende des Sees auf, und was dann passierte schreib ich ja hier schon die ganze Zeit!


    Hab auch Fotos gemacht, die werd ich dem Webmaster schicken, und er kann sie ja hier einfügen!


    PS: Falls unser Franz das hier liest....... Eigentlich hätten Martin, Ferdi und Ich für die std Arbeit ein Betragsfreies Jahr verdient! Aber mindestens ein paar kalte Bier auf Kosten der Vereinskasse! ;)


    Die Erinnerung und vor allem der bestialische Gestank werden mir noch lange in Gedächtnis bleiben!


    Heute penn ich zH, aber morgen bin ich wieder am See. Hoffe das sich der Gestank komplett verzogen hat, und ich noch ein paar schöne Tage und Nächte angeln kann. Dann hat es sich wenigstens gelohnt!


    Viel Spaß am Alsbachsee!


    Gruß


    Tobi



  • Schöne Storry Tobbes!


    Ich kenne solche Dinge ja auch aus eigener Erfahrung. In den letzten 2 Wintern sind hier so viele Fische durch Sauerstoffmangel verendet, dass ich als Gewässerwart mehr als nur genug zu tun hatte. Der Gestank ist mir nur all zu gut bekannt und ob du es glaubst oder nicht, wenn du erst mal ein paar Tage und Wochen mit der Bergung von toten Fischen verbracht hast, gewöhnst du dich sogar daran.


    Aber eines kann ich dir mit Sicherheit versprechen. Dieser Wels ist keiner von denen, die 1984 in euer Gewässer eingebracht worden. Das war nur einer von vielen Nachkommen dieser 4 Welse. Die Gewässergröße von 1,5 ha sagt gar nichts über den möglichen Welsbestand aus, da kann man sich ganz schwer täuschen. Ich habe hier schon einen toten Wels von 180 cm Länge aus einem 0,7 ha Tümpel geborgen und da dort noch immer kleine Welse gefangen werden, sind da noch immer andere Großkaliber drin. Ich will aber auch nicht unerwähnt lassen, dass im selben Gewässer seit Jahren ganz wunderbar auf Schlei und Karpfen genagelt werden kann, keine Spur von leer gefressen.


    Man sollte den Wels auch in kleinen Gewässern nicht immer und grundlegend verteufeln. Wenn das Gewässer gesund ist und vernünftig bewirtschaftet wird, dann kann es den Wels aushalten.

  • Ja, wahrscheinlich hast du recht. Ich kann nur hoffen das es im See nicht von Welsen wimmelt, und es nur keiner merkt! :D


    Aber mal im ernst, wenn wirklich ein größer Bestand da wäre, hätte man doch sicher mal den ein oder anderen Nachkommen auf Tauwurm oder Köfi gefangen, oder!? Es wurden aber soweit ich weiß in den letzten 30j nur 2 der 4 eingesetzten Welse gefangen. Und die 2 gefangenen relativ kurz nach dem Einsatz. Ob der 4. noch drin ist, und vll sogar ablaicht wurde, wird jetzt die große Frage.


    Werd mal ein Vereinsangeln vorschlagen, bei denen nur Welsköder erlaubt sind! ;)


    Übrigens ist es für einen "Neuling" wie mich unmöglich zu glauben das man sich an den Geruch gewöhnen kann. Das hat meine Grenzen doch arg strapaziert! Das keiner der Beteiligten gekotzt hat, zeigt nur was wir für harte Kerle sind! :D


    Er war einfach unbeschreiblich, der Gestank!

  • Alles eine Frage der Gewöhnung, glaub mir. Am Anfang ging es mir ähnlich und ich dachte, ich kotze gleich in den Kahn. Aber als mir dann ein aufgeblähter Ü-100 cm Graser bei bergen aus dem Wasser um die Ohren flog und seine Innerein auf der gesamten Bootsbesatzung verteilte, war die "Feuertaufe" auf jeden Fall bestanden. Die Situation war in gewisser Weise wirklich abartig. Ich hatte nur noch den Kiemendeckel des Grasers in der Hand und jeder im Boot sah aus, als ob gerade jemand auf eine Landmine getreten wäre. Wir haben trotz mehrmaligen baden und duschen bestimmt 3 Tage lang sehr gestunken!


    Wenn ihr wirklich nur 4 Welse im Teich hattet und 2 gleich wieder heraus gefangen wurden, dann ist die Chance allerdings recht groß, dass sie sich nicht weiter vermehrt haben. Es ist ja durchaus wahrscheinlich, dass dann die verbliebenen 2 Welse Milchner waren. Hättet ihr einen Welsbestand, der sich selbst reproduziert, würdet ihr mit Sicherheit regelmäßig kleine Welse beim Nachtangeln erwischen. Ist bei uns nämlich ganz klar der Fall.


    Wir stellen jedes Jahr mehrfach Netze, um die Welsbestände in unseren Kleingewässern zu dezimieren. Wir fangen auch relativ regelmäßig größere Welse (1-4 pro Jahr), allerdings lassen sie sich auch so nicht aus den Gewässern entfernen.

  • War bis eben am See und das war natürlich Thema Nr.1.


    Wenn die Welse nicht abgelaicht haben, kann der Kadaver vom 1984/85 stammen? Ich muß meine Schätzung über die Länge wohl auch leicht nach oben korrigieren. Die anderen Anwesenden sind der Meinung das 150cm schon gut hinkommt. Dann wird er zu Lebzeiten vll 170cm gehabt haben. Kann ein ca. 30j alter Wels so klein bleiben?


    Es wurden in den letzten 20j wirklich noch nie welche gefangen!


    Ich überlege nämlich allen ernstes morgen Nacht mal ein Tauwurmbündel an nem großen Einzelhaken anzubieten. Gibt ja nicht viel zu verlieren.


    In den letzten 3j wurden ca 150kg Forellen besetzt. Aber nur wenig gefangen. Schleien waren auch reichlich im See. Dass selbe Spiel....... es wurden seit längerem keine mehr gefangen! Aale wieder das selbe Spiel. Die kann ja nicht alle der eine Wels gefressen haben, oder? Und wenn wäre er doch sicher nicht so "klein" geblieben. Das würde doch wieder dafür sprechen das doch noch welche drin sind.


    Ich hab auch noch nie große Räuber rauben sehen, und auch Leute die schon lange im Verein sind und viele Nächte am See waren haben nie Welse rauben hören. Die machen ja schon reichlich Palaver wenn die loslegen. Aber es war ja mind. 1 drin, von dem auch keiner was ahnte.........


    Einfach mal versuchen, würd ich sagen. Viel mehr als ne Dose tauwürmer kann ich ja nicht verlieren!


    Achja, Tom........ Dein Erlebnis mit dem geplatzten Karpfen ist wohl eins der ekelhaftesten Dinge, die einem im Leben passieren können! :D
    Wenn ich nur dran denke krieg ich schon Gänsehaut!

  • Nun, über die Zuwachsraten von Welsen können dir Peter und Volker bestimmt mehr sagen.


    Diesem Bericht hier...


    Klick mich


    ... entnehme ich, das ein Wels mit einem Gewicht von 30 kg ca. 12 Jahre alt ist und eine Länge von 160 cm +/- erreicht hat. Stimmen diese Angaben nur halbwegs, ist davon auszugehen, dass der tote Wels keine 30 Jahre auf dem Buckel hatte. Dafür war er dann doch noch zu klein.


    Was das hörbare rauben von großen Fischen angeht, so kann ich dir bestätigen, dass auch in unseren Gewässern nahezu immer absolute Stille an der Oberfläche herrscht. In nahezu jedem Gewässer hier sind teils sehr kapitale Welse und Hechte zu finden, dennoch scheinen sie ihren Jagdaktivitäten nahezu vollständig unterhalb der Oberfläche nachzugehen. Das würde ich also nicht als Anhaltspunkt für den Bestand großer Raubfische hernehmen.


    Es ist Sicherlich eine gute Idee es mal mit einem Tauwurmbündel zu probieren. Allerdings lässt ein einmaliger versuch natürlich keine Rückschlüsse zu, wenn dann kein Wels beißen sollte. Die Größte Chance Sicherheit zu bekommen wäre ein groß angelegte Maßnahme eures Gewässerwartes. Man kann ja mal im nächsten Frühjahr (Mai) Netzte ausbringen und schauen, ob man einen in die Maschen bekommt. Ich weiß ja nicht, ob ihr so etwas gelegentlich macht und ob einer von euch die erforderlichen Berechtigungen dafür hat.

  • Nach deinen Rückschlüssen zu urteilen muß der Wels ja durch Reproduktion ins Gewässer gekommen sein, wenn wir Laichübertrag durch Vögel und heimlichen Besatz mal außen vor lassen. Kann ja auch gut der Fall sein, falls die Welse von 84/85 tatsächlich abgelaicht haben. Ich versuch mal rauszukriegen wie lange alle 4 oder später 3 Welse im Gewässer waren. Hab eben gehört das ein 3. Wels ebenfalls tot geborgen wurde, aber das ist schon viele Jahre her. Wenn ich mit langjährigen Mitgliedern spreche, gehen die Fänge jedenfalls kontinuierlich zurück, trotz Besatz.


    Was mich am meisten stört ist die Tatsache das seit mind. 20 oder sogar 25j kein Wels gefangen wurde. Und wenn es Reproduktion gäbe, müßte doch irgendwann mal einer gefangen worden sein, und wenns nur Beifang ist. Schließt diese Tatsache eine nätürliche Reproduktion nicht fast schon aus?


    Das ein einmaliger Versuch keine Aussagekraft hat, ist klar. Aber es hat auch noch nie jemand gezielt auf Wels gefischt. Das überhaupt einer drin war, ist in dem Gewässer als kleine Sensation zu werten. Aber einen Versuch ist es doch immer wert, finde ich.


    Bleibt die Frage ob mein Gerät überhaupt geeignet ist? Meine stärkste Kombo wäre eine 3lbs Fox Warrior, mit 14kg Powerline auf 5000er Daiwa Regal. Bißchen zu schwach, wenn ich nen weiteren Wels dieser Größe nicht ausschließen kann, oder?


    Den Vorschlag mit den Netzen werd ich mal ansprechen. Bald ist eh Versammlung. Weiß nicht ob jemand die Berechtigung hat, aber ich glaube wir haben jemand mit Erlaubnis zum E-Fischen im Verein. Wäre das nicht auch ne Alternative? Der See ist bis zu 8m tief.

  • Oh ha, wenn der kleine See bei seinen 1,5 ha bis zu 8 Meter tief ist, wird es auch mit Netzen und E-Gerät nichts werden. In solchen Tiefen bringt das E-Gerät nichts. Die Netze die wir hier verwenden kommen in der Regel auch nur bis maximal 3 Meter Wassertiefe zum Einsatz. Da sich Welse gerne in der Nähe des Bodens bewegen, hat es keinen Sinn Netze über tieferem Wasser zu stellen. Sie würden einfach drunter weg schwimmen.


    Das ihr aber überhaupt keine "Baby Welse" fangt ist wirklich merkwürdig. Ich meine, wenn so ein großer Wels laicht, gibt es schon eine Menge kleiner Welse, da müsste eigentlich schon mal einer an den Wurm gehen. Sehr merkwürdig das Ganze.


    Kannst du denn mit Sicherheit ausschließen, dass nicht nach den 4 Welsen von 1984 noch mal jemand heimlich Welsen eingebracht hat?


    Hier bei mir gibt es leider auch immer wieder Leute, die glauben, einfach alles in ein Gewässer hinein werfen zu können, ohne Sinn und Verstand. Wir haben hier mittlerweile Sonnenbarsche im Wasser... :roll:

  • Wer kann sowas schon ausschließen? Und wo ich grad deinen Kommentar mit den Sonnenbarschen lese....... davon wurde vor kurzem einer gefangen! War zwar der erste und einzige bisher, aber soviel zu Thema ausschließen.


    Jedenfalls ist keinem was zu Ohren gekommen, im gegensatz zu den 4 Welsen. Das war bekannt. Ganz in der Nähe liegt unser 16Ha See, da wären sie vll besser aufgehoben gewesen, falls irklich mal jemand auf die Idde kam.


    Denkst du mit der Kombo könnte man nen Versuch wagen?

  • So genau sagen kann ich dir das leider nicht, da wäre ein Welsangler hier aus dem Forum sicher der bessere "Berater. Ich weiß das Peter, Volker und Gerd ganz gerne mal den Bartelträgern nachstellen.


    Allerdings hat so ein kleines Gewässer ja auch ein paar Vorteile. Auf Grund der geringen Größe sollte es an sich keine Probleme mit der Schnurfüllung deiner Spule geben. So richtig weit weg kann es bei 1,5 ha ja nicht wirklich. Zudem fehlt in einem See ja die Strömung, die das Welsangeln mit leichtem Gerät in Flüssen zum Beispiel nahezu unmöglich macht. Wenn du also unter Wasser keine großen Hindernisse (Bäume, Wurzeln, Muschelbänke usw.) hast, könnte es ausreichend sein. Sicher festlegen möchte ich mich da aber nicht, sind die Welse größer als 1,5 Meter und musst du sie zum stehen bringen, wird es vielleicht etwas eng mit deinem Gerät.

  • Es gibt schon ein paar Hindernisse. Leider auch in der Nähe der Flachwasserzone, wo ich es gerne versuchen würde. Für den Versuch möchte ich aber nicht extra Wallertackle anschaffen, das danach verstaubt. Wüßte auch keinen der ausgerüstet ist.

  • Also spätestens seit 2003 hättet ihr kleines Welse gefangen, hätten die großen Welse Babys gemacht.
    Wenn ihr heute keinen Meter Wels mal an der Angel habt, dann ist es wohl eher unwahrscheinlich das Du noch einen ans Band bekommst.
    Der Letzte wird an Einsamkeit gestorben sein :D.


    Bei einer 3 Lbs Karpfenpeitsche und einem störischen 1,5 Meter Wels, hast Du keine Chance das Fischlein zu landen. Also so eine Norwegen-Peitsche sollte es dann schon sein.

  • Die möglichkeit hab ich noch nicht bedacht! Der arme Wels schwamm Mutterseelenalleine durch den See, machte an der Oberfläche seine Abschiedrunde, und erhängte sich an dem Baum der im Wasser liegt! :D


    Klarer Fall von Suizid! Das Rätsel um die Welse ist dank Sherlock Volker aufgeklärt!


    Kann geschlossen werden! :D

  • Bei uns wurde letztes jahr im Badesee auch ein 80cm Wels gefangen, ohne Besatz durch den Verein. Offiziell haben wir keine Welse, aber natürlich sind in unserem Teil der Harle auch welche von den Besatzmaßnahmen aus Jever und angeblich soll es auch im Ems Jade Kanal bei Aurich einen gegeben haben der den langen Weg über leda, Jümme, Norgeorgsfehnkanal dahin gemacht haben soll. Aber ok der Basesee hat keinen Zufluss, von daher hat da auch einfach einer seinen zu großen Teichfisch entsorgt. Oder einer wollte mal auf Wels angeln und hat deshalb sich Besatz besorgt.


    Von daher sind die Chancen bei Euch auch da.

  • Also 30 Jahre und 150cm kann bei geringem Nahrungsangebot schon hinkommen. Bei 1,5ha wird der Fisch nicht immer erfolgreich jagen können.
    Tobbes, wenn Du ernsthaft mal ein WE einen Versuch starten möchtest, kannst Du dir bei mir passendes Gerät leihen - ich schicke dir meine Nummer per PN.
    Petri

  • Zitat von rhinefisher

    Also 30 Jahre und 150cm kann bei geringem Nahrungsangebot schon hinkommen. Bei 1,5ha wird der Fisch nicht immer erfolgreich jagen können.
    Tobbes, wenn Du ernsthaft mal ein WE einen Versuch starten möchtest, kannst Du dir bei mir passendes Gerät leihen - ich schicke dir meine Nummer per PN.
    Petri


    Vielen Dank für das großzügige Angebot! Ich werde darauf gerne zurückkommen, wenn ich es drauf anlege! Bei erfolgreicher Jagt stehen dir dann ein paar Kilo Welsfilet zu! :D

  • Du solltest mal den Blinker lesen. Da wird die Leda z.B. als recht chancenreich für Welse beschrieben, aber ok ob die Blinker Artikel glaubwürdig sind. :-@


    Aus dem selben Gewässer wie der Wels kam letztens ein 105cm Zander, und vor ein paar Jahren bekam ein Kumpel da seinen ü 1m Hecht. Also abwachsen scheint da zu gehen, auch wenn man kaum Kleinfisch da sieht, was aber auch am Anfutterverbot liegen kann.

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