Hallo zusammen,
ich hab eben einen Tread in unseren internen Vereinsforum geöffnet. Vll auch für Vereinsfremde Angler interessant, deshalb kopier ich den einfach mal hier rüber!
Nix für schwache Mägen!
Hallo Kollegen,
da hier im Forum immer tote Hose ist, möchte ich heute von einem Erlebnis der besonderen Art berichten....... von besonders ekelhafter Art. Trotzdem sehr interessant!
Aber von vorne.......
vor etwa 2 Wochen war ich mit Martin einige Tage am Alsbachsee. Es war schon spät am Abend und es war schon relativ dunkel. Plötzlich rief Martin, das ich schnell kommen solle. Er zeigte aufs Wasser und wir sahen ein großen dunklen Fisch langsam an uns vorbei an der Oberfläche schwimmen. Ich schätze etwa 6-7m vom Ufer weg. Ein kleines Stück des Rückens kam sogar aus dem Wasser. Der Fisch war weit über 1m groß, kein Zweifel! Schwer zu schätzen wegen der Dunkelheit. Ich war mir sofort sicher das dort ein Wels schwamm. Martin schwanke zwischen Wels und Marmorkarpfen. Wir rätselten ein bißchen und fragten uns warum der Fisch so dicht an der Oberfläche schwamm. Aber wer kann das schon genau sagen!?
Am vergangenen Freitag bin ich wieder am Alsbachsee aufgeschlagen. Schon beim schleppen fiel mir mehrmals Verwesungsgeruch an der Kopfseite des Sees auf. Etwa in der mitte. Ich dachte mir nix dabei, kommt am Wasser ja immer wieder mal vor, das etwas das zeitliche gesegnet hat und im Schilf oder sonstwo treibt und vor sich hin stinkt. Als ich mir dann Abends ein Bierchen aus dem Kühlschrank geholt hab ging ich mit meinem Hund wieder an der Kopfseite entlang, als ich plötzlich deutliche Blubbergeräusche hörte. Ich sah aufs Wasser und mehrere große Blasen stiegen auf. Nicht wie beim Gründel von Karpfen oder Gasbläschen aus dem Boden, richtig dicke Blasen, groß wie ein Kopf. Das Wasser geriet richtig in Bewegung. Dann kamen jede Menge Fetzen an die Oberfläche getrieben. Gelbliche, weiße und rote Fetzen, teilweise so groß wie eine Handfläche. Bevor ich so richtig kapierte was dort vor sich ging, kam mir ein Gestank entgegen, der so extrem war, das ich beinah augenblicklich losgekotzt hätte. Das war wirklich wie ein Faustschlag ins Gesicht, und ich bin so schnell ich konnte ein ganzes Stück weggerannt. Mein Hund hat sogar noch vor mir reißaus genommen. Als ich ein ganzes Stück um die Ecke war drehte ich mich um uns sah einen großen Film auf der Oberfläche schwimmen, der aussah wie Öl. Obwohl ich am vorletzten Platz auf der rechten Seite saß, war der üble Gestank noch ne Weile deutlich wahrzunehmen. Später bin ich beim vorbeigehen erstmal so weit wie möglich vom Ufer weggeblieben. Erst 2 std später hab ich mich getraut näher ranzugehen, um mal nen Blick zu riskieren. Ich konnte ne Menge Fetzen am Ufer ausmachen, und etwas das wie ein toter Aal aussah. Aber schon länger tot. Es war klar, das etwas unter Wasser verwest sein muß, und genau in dem Augenblick "explodiert" ist, als ich dort vorbei ging! Vielen Dank dafür, an wen auch immer!
Aber ich konnte mir beim besten Willen nicht vorstellen, das das alles von einem Aal ausgelöst wurde, der nichtmal beosnders groß war. Es konnte sich auch keiner einen Reim drauf machen, dem ich die Story erzählte. Und da ich nicht vorhatte nachzusehen, würde es wohl ein Geheimnis bleiben. Oder auch nicht......
Als ich am So. gegen 10 Uhr wach wurde und aus dem Zelt kam, sah ich sofort etwas großes am anderen Ufer auf dem Wasser treiben. In der Schutzzone, ziemlich nah am letzen Platz, wo das Holz anfängt. Sah aus der Entfernung ziemlich seltsam aus. Ziemlich groß, gelblich weiß, einige cm aus dem Wasser ragend. Da fing ich schon an mir zusammen zu basteln was passiert war. Etwas später bin ich dann um den See rum, und mir dieses etwas aus der Nähe anzusehen. Schon aus einigen Metern entfernung war klar das es ein Kadaver war. Der Wind wehte ungünstig und da er noch zu weit weg war um genaueres zu sehen, aber der Gestank schon recht ekelhaft war, trat ich erstmal den Rückzug an. Bißchen mit Ferdi und Paul gequatscht, die im Vereinsheim waren, aber ihr Lager auf dieser Uferseite aufgeschlagen hatten. Die hatten den Duft wohl auch schon mitbekommen. Als der Kadaver nah genug war um ihn genauer zu sehen, war mir schnell klar das es sich um einen Wels handete. Schon stark verwest, aber trotzdem noch ne ganze Masse Fisch die da schwamm. Hab Martin nochmal angerufen, dem ich vorher schon alles kurz erzählt hatte, und Pflichtbewußt, wie unser Gewässerwart ist, schwang er sich ins Auto und kam zum See.Der Brocken verbreitete nen üblen Gestank, und zog schon ne lange Fahne auf der Oberfläche hinter sich her. Mal abgesehen davon das wohl kaum einer Lust hat, an dem kleinen Wasser zu angeln, wenn xx kg toter Fisch an der Oberfläche stinkend vor sich hin rotten, ist es sicher nicht förderlich für das Klima des kleinen Sees.
Aber was tun?? Wir beratschlagten, und Martin holte erstmal nen Kescher aus dem Gerätecontainer, der ja auch für den Zweck da ist. Aber für nen schätzungsweise 130cm langen Kadaver war der sicher nicht gedacht! Martin kam auf die Idee das kleine Aluboot zu holen, und schnell war es im Wasser. Ich hab Ferdi noch angeboten zu knobeln, aber todesmutig schwang er sich zu Martin ins Boot! Die beiden paddelten los, 2 Müllsäcke dabei, in der Hoffnung den Fisch irgendwie in die Säcke dirigieren zu können, um das gröbste abzumildern, aber das wurde schnell verworfen. Ferdi wechselte schon leicht die Farbe, und es hat ihn sicher verdammt viel Überwindung gekostet, nicht loszukotzen. Sorry Ferdi, wir glücklichen am Ufer konnten uns ein Lachen nicht verkneifen! Martin hat sich für meine Begriffe unter diesen Umständen erstaunlich gut gehalten! Zwar auch nur knapp am Kotzen vorbei, aber Hut ab! Zumindest die Gesichtsfarbe war unverändert! Vom Boot aus wurde der Fisch dann ans Ufer geschoben, ich stülpte den Kescher so weit wie möglich über das was mal der Kopf war, und dank des dicken, langen und massiven Holzstiels ist es mir irgendwie gelungen, das Vieh über die Betonkante zu hebeln. Martin hat glaub ich noch vom Boot aus mit dem 2. Kescher geschoben, aber das krieg ich nicht mehr so ganz zusammen, weil der Gestank betäubend war. Irgendwie gelang es mir tatsächlich die Masse ans Ufer zu ziehen, ohne das sie zeriss, wovon ich vorher noch Überzeugt war das sie würde. Einige Fetzen sind natürlich im Wasser gebieben, das ließ sich unmöglich verhindern, aber der großteil lag auf der kleinen Betonplatte. Erstmal geflüchtet um ein paar kräftige Atemzüge zu nehmen und zu beratschlagen was weiter. Ferdi hat Spaten und Schüppe besorgt, dann haben wir hinter dem alten Betongrill ein Loch geschaufelt. Den 2. Kescher geholt und dann sind Martin und ich zum Kadaver, einer vorne einer hinten den Kescher so weit es geht rüber, hoch, und so schnell wie möglich zum Loch. Sauschwer das ganze, aber bei so einer Aufgabe beißt man die Zähne zusammen und einfach nur schnell schnell schnell, auch wenns weh tut. Ab ins Loch damit, und erstmal weg. Der Gestank war wirklich unbeschreiblich. Hab dann als Zugabe noch nen Tropfen vom Kescher auf den nackten Rücken bekommen, da wir unsere T-Shirts um Mund und Nase gebunden hatten. Da war dann die Grenze nah! Martin hats noch geschafft das Loch zu zuschaufeln und hat noch die Kescher grob im Wasser durchgespült, was wieder größere "Öflecken" auf dem Wasser hinterließ. Hut ab nochmal! Das hätte ich nicht mehr gepackt!
Also Kollegen, haltet euch vom "Waldrand" am alten Betongrill lieber erstmal fern. Kann nicht schaden!
Ich find ne ziemlich ekelhafte, aber auch interessante Geschichte!
Warum ekelhaft ist offensichtlich. Aber interessant aus mehreren Gründen!
Nur wenige haben vermutet und geglaubt das in dem kleinen 1,5Ha See so ein großer Räuber lebt! Hier ist der Beweis!
Es gab immer wieder Gerüchte und Erzählungen von Fischen, die nach dem Biss, zB. auf Gufi an Spinnrute und 25er Mono, wie Lokomotiven maschiert sind und einfach nicht zu halten waren. Da ist der Übeltäter!
Wo sind die Forellen geblieben, von denen nur wenige gefangen wurden, keine verendet sind, und die man ehr selten springen sieht? Jetzt wissen wir wo zumindest einige von denen geblieben sind!
Aale wurden ja auch immer weniger gefangen. Einer von denen wurde anscheinend kurz vorher gefressen und kam nach dem Platzen wieder zum vorschein. Und da Welse ja bekanntermaßen auf Aale stehen, sollte klar sein wo einige hin sind!
Ich habe erfahren das 1984 jemand 4 Welse um die 70cm in den See eingebracht hat, ohne an die möglichen Folgen zu denken. 2 wurden sicher gefangen. Einen haben wir heute "eingefangen". Vll gibts ja noch einen!? Nach der Story ist ja nix unmöglich!
Für unser kleines Gewässer ist es sicher das beste das der Wels tot ist. Wir wollen schließlich angeln, und keine Welse fett machen! Damit haben wir einen unerwünschten Konkurrenten um die Fische weniger.
Ich denke man kann davon ausgehen das der Wels, den Martin und Ich an der Oberfläche gesehen haben krank war und am Ufer der Kopfseite unter einer Wurzel o.ä. verendet ist. Ich hatte das Pech genau in den Sekunden dort vorbei zu kommen, als der Kadaver platzte, nachdem er dort ca. 2 Wochen auf mich gewartet hat!
Dann tauchte er ca. 36std später am anderen Ende des Sees auf, und was dann passierte schreib ich ja hier schon die ganze Zeit!
Hab auch Fotos gemacht, die werd ich dem Webmaster schicken, und er kann sie ja hier einfügen!
PS: Falls unser Franz das hier liest....... Eigentlich hätten Martin, Ferdi und Ich für die std Arbeit ein Betragsfreies Jahr verdient! Aber mindestens ein paar kalte Bier auf Kosten der Vereinskasse!
Die Erinnerung und vor allem der bestialische Gestank werden mir noch lange in Gedächtnis bleiben!
Heute penn ich zH, aber morgen bin ich wieder am See. Hoffe das sich der Gestank komplett verzogen hat, und ich noch ein paar schöne Tage und Nächte angeln kann. Dann hat es sich wenigstens gelohnt!
Viel Spaß am Alsbachsee!
Gruß
Tobi