Nymphenfischen mit Tiroler Hölzl

  • Hallo,


    Vorbemerkung: Ich darf am Inn mit dem Tiroler Hölzl fischen, weis also wovon ich spreche. (Tageskarten werden für Gäste nicht ausgegeben).


    Das mit dem „Fischfrevel“ ist nur ein Aspekt und nicht der wichtigste. Bedeutender ist, dass die Fliegenfischerfraktion diese Methode nicht gerne sieht weil es bestimmte Rechtfertigungsmuster für „Fly only“-Strecken aushebelt. Ich kann die Forelle, die auf die Nymphe gebissen hat, immer gleich schonend zurücksetzten, egal ob die Nymphe mit dem Tiroler Hölzl oder mit der Fliegenschnur ausgebracht wurde. Und darum ist die Begründung, eine bestimmte, sensible Salmonidenstrecke muss aus Schutzgründen als reine Fliegenfischerstrecke ausgewiesen werden hinfällig.
    Und nachdem die meisten Vereinsvorstände im Alpen- bzw, Voralpengebiet der Fliegenfischerfraktion angehören …


    Servus
    Innfischer

  • Hallo,


    das Tiroler Hölzl erlaubt mt Nymphen (und nur darum geht es ja hier),
    ein genaues Absuchen von Stellen, die mit der Fliegenrute nicht erreichbar sind. Dieser Aspekt ist auch zu beachten. Es gibt manchmal auch Gründe,
    dies zu wollen - auch Fische brauchen Ruhezonen. Nicht jeder Quadratmeter eines Gewässers muss auch befisch werden. Aus gleichen oder ähnlichen Gründen ist oft auch das Fischen mit Wasserkugel oder das Waten
    generell verboten.


    Grüsse
    Heinz

  • Hi,


    die Methode ist doch schon erklärt.



    Zitat von rhinefisher

    Tiroler Hölzel fischt man als Endblei mit darüber angebrachten Seitenarmen - bei 3-5 Setenarmen kann man (muß man aber nicht..) die Fische reissen.


    Mehr ist es nicht. Du musst jetzt nur noch abklären wie viele Haken bzw. Anbissstellen pro Angelrute an Deinem Gewässer erlaubt sind.


    Servus
    Innfischer

  • Nur, dass bei richtiger Führung die Fische nicht gerissen werden, sondern wirklich auf die Nympfen beissen.

  • Zitat von rhinefisher

    Hi! Die Methode ist dort nicht richtig dargestellt; Tiroler Hölzel fischt man als Endblei mit darüber angebrachten Seitenarmen - bei 3-5 Setenarmen kann man (muß man aber nicht..) die Fische reissen. In unseren oft sehr engen Gewässern könnte man damit enigen Schaden anrichten.
    Vor rund 40 Jahren fingen die Italiener damit in Österreich so viele Forellen, daß etliche Gewässerbewirtschafter das Hölzel verboten haben.
    Warum das in Germania verboten ist, weiß ich auchg nicht - aber die Angst vor dem "Fischfrevler" dürfte besonders in Bayern ganz tief sitzen.... .
    Petri!


    Was ist mit "die Fische reissen" gemeint? Das verstehe ich nicht...

  • Zitat von Leimentaler


    Was ist mit "die Fische reissen" gemeint? Das verstehe ich nicht...


    Fische absichtlich z.B. seitlich haken = reissen

  • Nei, sicher nicht. Aber ich verstehe es nich. So wie ich das bis jetzt kapiert habe hat das Ähnlichkeiten mit einer Hegene...Dann könnte man ja rein theoretisch auch mit einer Hegene absichtlich einen Fisch seitlich haken...Aber die ist ja auch nicht verboten.. :?

  • Hi,


    Zitat von Leimentaler

    . So wie ich das bis jetzt kapiert habe hat das Ähnlichkeiten mit einer Hegene...Dann könnte man ja rein theoretisch auch mit einer Hegene absichtlich einen Fisch seitlich haken...Aber die ist ja auch nicht verboten.. :?



    Ja genau, es ist eine Hegene. Und auch das Reissen mit der Hegene ist zumindest in Bayern verboten, wie Anderl weiter oben schon ausgeführt hat.


    Servus
    Innfischer

  • Nochmals hallo miteinander,


    scheinbar gehen die Vorstellungen darüber was man mit dem System „Tiroler Hölzl“ so fangen kann weit auseinander. Große Stückzahlen bei den Ausfängen kann man eigentlich nur dann erreichen, wenn eine beachtliche Fischdichte im Gewässer vorhanden ist (wie es früher einmal war) und heute kaum mehr vorzufinden ist.



    Ich gebe Euch mal einen wirklich realistischen Überblick wie es seit Jahren bei mir am Inn läuft. Festlegung im Erlaubnisschein: 1 Rute mit einer Hegene mit maximal 3 Seitenarmen, bestückt mit Nymphe/Nassfliege. (Grundangler dürfen mit 2 Ruten und je einer Anbissstelle fischen).


    Nehmen wir die beste Zeit an – also Spätherbst an einem sonnigen Samstag Nachmittag. Wir fischen am Inn direkt hinter der Staustufe auf den ersten 500 Metern. Es sind insgesamt 10 (sogenannte Kochtopf-)Angler am Wasser und haben zueinander Sichtkontakt, können also abschätzen was jeder fängt.
    Von diesen 10 Anglern fischen 5 mit Forellenteig (Troutbait usw), 3 mit Wurm, einer mit dem System Tiroler Hölzl und ein Blindgänger, der mit übergroßen Gummifischen fischt. Den Blindgänger kannst vergessen: den kenne ich ziemlich gut – der hat vor 4 Jahren seinen letzten wirklich guten Fisch gefangen.


    Bei den anderen ist es so: Der mit dem Hölzl ist Fischereiaufseher und Mitglied in der Vorstandschaft. Er hat in seinem Leben schon viele Fische gefangen und angelt mit dem Hölzl weil es ihm Spass macht. Die Verbleibenden sind „Fangoptimierer“ bzw. „Traditionalisten“. Zur Erinnerung: Die Angler haben sich alle gegenseitig im Blick und können abschätzen wer was fängt. Und es ist ganz eindeutig so, dass die mit dem Forellenteig die erfolgreichsten sind. Die Traditionalisten fangen zwar etwas weniger, bevorzugen aber ihre Wurmmontage und der Unterschied zu den Forellenteiganglern ist nicht so bedeutend, dass sie den Köder wechseln würden.


    Nochmals: So läuft es seit Jahren tatsächlich ab. Die Geschichte mit dem Hölzl ist völlig falsch bewertet (aus unterschiedlichen Gründen). Massenfänge kann es nur geben, wenn der Fischbestand entsprechend hoch ist (und auch das verbotene „Reissen“ setzt einen entsprechend dichten Fischbestand voraus). Bei sachgerechter Anwendung ist das Hölzl eine sehr schöne, fischschonende Angelegenheit, weil die Fische auf Nymphe/Nassfliege beissen und schonend zurückgesetzt werden können.


    Wenn die Regeln eingehalten werden dann ist das Hölzln eine schöne , waidgerechte Angelmethode. Findet aber leider kaum statt.


    Servus
    Innfischer

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