Fliegenfischerforumstreffen 2009

  • Also wettermäßig sieht's für dieses Wochenende ja nicht gerade rosig aus. Auch der Wasserstand der Mangfall ist eigentlich noch zu hoch, die Zuflüsse der Mangfall sind zwar auch alle am sinken aber ob es für Samstag schon reicht ist meiner Meinung nach fraglich.


    Was meint ihr, macht es Sinn das Treffen dieses WE zu machen?

  • Ein gewisses Risiko besteht sicherlich.
    Aber ich habe, was das Datum angeht, keinerlei Alternative.
    Bis zum Beginn der Sommerferien und noch die erste Ferienwoche hänge ich dann dick drin.


    Aber ich habe auf dem oben gelinkten Pegelticker nachgesehen.
    Heutiger Pegel 75cm; Tendenz seit Tagen fallend.
    Und wenn es übermorgen meinetwegen 60cm hat, sind die bedingungen vielleicht nicht optimal, aber gut.

  • Dann is eh scho ausgschmatzt.


    Werd auf alle Fälle die Wettervorhersagen und die Pegelstände beobachten. Wenn ihr mir am Samstag noch ein bischen Feedback geben würdet wär das super. Natürlich hoffe ich das sich bis Samstag die Lage bessert.


    Will jetzt hier nicht als Schönwetterangler dastehen, aber direkt bei andauerndem Wolkenbruch und Gewitter will ich nicht den ganzen Tag im Wasser stehen.

  • Wenn ich dazu komm, mach ich euch morgen ein Bild und stell es hier ein, da habt ihr einen überblick ;)
    Heute hatte die Mangfall zwar noch viel Wasser und war angetrübt, aber bedeutend besser als die Tage davor. Mir wäre es aber heute noch zu gefährlich gewesen mit der Wathose zu fischen !
    Und nur am Pegelstand kann man das sicherlich nicht fest stellen.

  • Hoffen wir, dass wir bis Samstag vor heftigeren Schauern und Gewittern bewahrt bleiben.
    Es kann ja nicht immer nur nach einer Seite hin hängen.

  • Wettermeldung: Heiter bis wolkig; unbeständig.
    Pegel fällt stetig weiter; nähert sich 70cm an.


    Wir werden der Mangfall sicher mit Respekt begegnen müssen. Es sollten immer zwei Fischer in Sichtweite zueinander zugange kommen. Aber es sollte eine einigermaßen gute Fliegenfischerei möglich sein.

  • Der aktuelle Stand

    So siehts bei Normalwasser aus

    Wassertrübung


    Fischen kann man mit Sicherheit und fangen werdet ihr auch zu 100 % nur ob das mit der Fliege klappt :-S
    In meinen Augen wär die Nymphe am Springer oder Kunstköder die bessere und vor allem sichere Variante, weil vom Ufer aus gefischt :!:

  • Sieht so aus, als würden wir im Rosenheimer Angelzentrum nicht nur einen Watstock, sondern auch einen Anker kaufen müssen. Aber Spaß beiseite: Wenn das Wasser nicht sichtig ist, verzichte ich lieber auf das Risiko, mit der Wathose wie ein Wasserball abgetrieben zu werden. Danke für die besorgten Hinweise. Wir gehen sicher nicht ins Tiefe. Müssen wir halt ein wenig weiter werfen und auf den einen oder anderen Fang verzichten. Macht nichts. Ich freu mich schon aufs Fischen.
    Tom

  • Petri Dank, Helmut.
    Leider ist das Forentreffen schon wieder zu Ende.
    Es war vom wetter jedenfalls besser als letztes Jahr.
    Und was die Fänge angeht, genauso gut.
    Wir haben nur den oberen Teil der gemischten Stecke befischt; um die Fliegenstrecke hochzuwaten, hätte uns der Wasserdruck enormes Aqua-Jogging abverlangt - weshalb wir es dann schweren Herzens gelassen haben.
    Bericht mit Bildern folgt.

  • Hier schon mal zwei Bilder von den heutigen Fängen:



    Ich mit 38cm Regenbogenforelle, gefangen auf Pheasant Tail "green"



    Dorfener mit Bachforelle 36 (?) cm, auf seine orange Hochwassernymphe.
    Gestern fing er eine Regenbogenforelle mit 48cm - den größten Fisch des Treffens.

  • Auch, wenn im Vorfeld ein paar unschöne verbale Breitseiten auf das FliFi-Treffen abgeschossen wurden, betrachte ich es als eine Veranstaltung des Blinker-Forums und werde exklusiv hier darüber berichten, sobald weitere Fotos von anderen Teilnehmern hier eingestellt worden sind. Ich hatte die Kamera leider nur am Sonntag dabei.


    Viele waren wir ja diesmal nicht; außer Lounger (der am Samstag mitgefischt hat), Dorfener und meiner Wenigkeit war niemand dabei.
    Medfish ist der Keller abgesoffen - darum war er kurzfristig verhindert. Wenn die Öltanks davonzuschwimmen drohen, ist das gut nachzuvollziehen.
    Auf mce haben wir am Sonntag bis 9:30h an der Feldollinger Brücke gewartet...

  • Ich will Gerhards Bericht nicht vorgreifen oder ihn ersetzen, schließlich habe ich in meinem Gedächtnisprotokoll sicher etliches vergessen. Aber anschließend ein paar Zeilen aus meiner Erinnerung zum Treffen an der Mangfall, nachdem an dieser Stelle bereits darauf gedrängt wird:



    Im Angelzentrum Rosenheim haben sie uns am Samstagvormittag angesehen, als ob wir einen an der Waffel hätten: Was wollt ihr? Fliegenfischen? In der Mangfall? Schon mal was von Hochwasser gehört? Gerhard (Reverend), Ulf (Lounger) und ich (Dorfener) erklären, dass es sich um lang geplantes Treffen handelt und wir den Termin nicht einfach umändern konnten. Wir zahlen die Karten und man gibt uns noch ein paar mitfühlende Worte mit auf den Weg: Wenn unsere Wasserleichen durch Rosenheim treiben, würden sie uns zumindest rausfischen.


    Es ist kein Jux: Die reine Fliegenstrecke flußaufwärts der Feldollinger Brücke wäre etwas für erfahrene Wildwasser-Kanuten. Da sie vom Ufer aus nicht befischbar ist, bliebe nur Waten. Aber das wäre Wahnsinn. Wir entscheiden uns für die gemischteStrecke weiter unten, wo mehrere Sohlschwellen die Strömung etwas zähmen. Trotzdem gibt es auch dort nur eine Handvoll Bereiche, in denen Waten ratsam ist.


    Aber wir fangen trotzdem. Die Hochwassernymphe, eine Goldkopf mit einem Schwänzchen aus perlmuttfarbigem Pearlflash, einem Körper aus goldgerippten bernsteinfarbenen Eichhörnchen-Dubbing und einem orangen Kragen verführt schon nach einer Viertelstunde die erste Bachforelle zum Anbiss. Untermaßig, aber egal, Hauptsache, sie beißen. Und weil wir die Widerhaken andrücken, können sie auch schonend zurückgesetzt werden. Kurz darauf beißt noch eine kleine Regenbogen, Ulf knüpft nun auch eine Hochwassernymphe an und hat damit Erfolg. Nach der vierten kleinen Forelle montiere ich einen orangen Blob, einen Streamer, und sag noch im Scherz: Mal sehen, was da außer dem Kindergarten noch rumschwimmt. Schon beim zweiten Wurf gibt es einen solchen Schlag in der Rute, dass Ulf meint, ich hätte einen Hänger. Aber es ist eine stattliche Regenbogenforelle, eine starke Kämpferin. Sie macht einen derartigen Rabatz, dass ich froh bin, dass Gerhard beim Keschern hilft.


    Dann kommt ein kurzer Schauer an diesem sonst sonnigen Samstagvormittag runter und wir unterbrechen für eine Brotzeit.
    Frisch gestärkt macht Gerhard ebenfalls ein paar Würfe mit einem Blob und innerhalb von fünf Minuten hat er eine 38er Regenbogen gefangen. Auch Ulf hakt einen dicken Brocken. Aber sie steigt ihm beim Drill mit einem kraftvollen Sprung aus.


    Mittlerweile ist das Wasser sogar klar geworden, was uns das Waten sehr erleichtert. Wir steigen auch von den Reizmustern um auf realistische Imitationen und fischen mit Fasanenschwanz-Nymphen weiter. Jeder fängt noch ein paar Untermaßige, die alle schön gezeichnet sind. Am späten Nachmittag geht mir noch eine 33er Bachforelle auf ein Fasanenschwanzerl, die ebenfalls für den Räucherofen entnommen wird. Im Magen hat sie Köcherfliegenlarven, das orange Fleisch sieht auch nach einer Bachflohkrebs-Feinschmeckerin aus.


    Ulf, der nur einen Tag Zeit zum Fischen hatte, verabschiedet sich und macht sich auf den Heimweg. Wir fahren zurück nach Bad Endorf, zu Gerhard. Dort landen die drei großen Forellen in Gerhards spezieller Räucherbeize. Es ist ein herrlicher Abend, warm bis spät in die Nacht. Und genau an diesem Abend feiert die 7000 Einwohner-Gemeinde ihr Dorffest. Gerhard nimmt seine Tochter Miriam und seinen Sohn Stefan mit und wir gehen runter ins Zentrum. Wir holen uns was Leckeres vom Grill und stoßen mit einem kühlen Bier auf den gelungenen Tag an.


    Am nächsten Morgen brechen wir zeitig auf, um, wie vereinbart, MCE um 9 Uhr an der Feldollinger Brücke zu treffen. Der Siebenschläfer taucht jedoch nicht auf und wir ziehen zu zweit los. Wir unternehmen wieder einen Versuch in der Fly-only-Strecke. Das Wasser ist zwar klar, aber der Pegel ist spürbar über normal und der Strömungsdruck entsprechend hoch. Gerhard kommt einigermaßen vorwärts, weil er etwa eineinhalb mal so schwer und mindestens doppelt so groß ist wie ich. Mir knallt die Strömung nicht gegen die Knie, sondern schon gegen den Bauchnabel und bei jedem Schritt im Wasser zieht es mir fast die Füße weg. Aber auch für Gerhard ist es kein Spaß. Wir kehren um und fischen erneut in der gemischten Strecke, wir wollen Fliegenfischen, kein Survival-Training.


    Zumindest meint es Petrus weiterhin gut mit uns. Wie am Samstag haben wir auch am Sonntagvormittag strahlend blauen Himmel. Wir sehen allmählich aus, als wären wir im Solarium eingeschlafen. Nur den Fischen ist es allmählich zu heiß zum beißen. Am Vormittag ist tote Hose. Erst als gegen Mittag ein Gewitter heranzieht, geht es los. Als die ersten Regentropfen runterprasseln, geht es Schlag auf Schlag: Zuerst beißt eine 38er Bachforelle und zieht im Drill alle Register. Als sie schließlich im Fischkorb liegt, geht der 20er Nachwuchs an den Haken. Und nur fünf Würfe später eine - geschätzt - 40er Regenbogenforelle, die sich aber im Drill mit einem filmreifen Salto verabschiedet. Gerhard fängt ebenfalls eine 38er, eine Regenbogen. Auch sie ist eine hervorragende Springerin -- Mangfallfische haben Muckis.


    Gegen 15 Uhr brechen wir ab. Gerhard will die Fische noch räuchern, die er am Vorabend in die Beize gelegt hat, ich habe vom Strömungsdruck einen Muskelkater. Dann geht auch noch ein Schauer nieder, der bei der Rückfahrt einen Regenbogen am Himmel erstrahlen lässt. In Bad Endorf heizt Gerhard den Räucherofen an und packt mir die goldfarbenen Fische in Küchenkrepp und Alufolie ein, so das ich sie noch warm zum Abendessen meiner Familie mitbringen kann. Sie sind ein kulinarisches Gedicht. Danke Gerhard. Und an dieser Stelle auch viele Grüße an Ulf (Lounger). Es war ein unvergessliches Wochenende.

  • Zitat von reverend

    Auch, wenn im Vorfeld ein paar unschöne verbale Breitseiten auf das FliFi-Treffen abgeschossen wurden,...


    Absoluter Quatsch
    Es ging ums FliFi allgemein und um den Preis von Gewässerkarten.
    Keiner wurde persönlich angesprochen - ausser er hat sich mit Enthusiasmus den Schuh selbst angezogen..


    Aber ich würde sagen wir lassen das ganze ruhen ....
    Die Nerven und die Häute scheinen sich an den Durchmessern der benutzten Tippetspitzen messen zu lassen ;)

  • Den Bericht hast du, lieber Tomm, ja nun schon mit journalistischer Professionalität niedergeschrieben.


    Ich schlage vor, wir lassen Lounger (ulf) noch seine Fotos hochladen und fangen dann einen neuen Thread an - dein Bericht und dort hinein kopiert dann die Bilder.

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