Lebende Köderfische

  • Zitat von freak of nature

    Ich bin der meinung was man mit Toten nicht fängt, fängt man auch nicht mit Lebenden. Meines Wissens nach ist en in Holland erlaubt mit Lebenden Köfis zu fischen und die sagen das sie mit Toten genausogut fangen also warum der ganze Terz


    Nun ja, in Holland angelt man auch zu 98% vom Boot aus.
    Dort hast Du dann ganz andere Möglichkeiten den toten Köderfisch "aktiv" anzubieten.
    In Deutschland sind ja die meisten Gewässer für Bootsangler tabu ;) .

  • Hi! Beim Spinnen nimmt man ja sowieso ne Leiche - beim Grund oder Posenangel ist der lebende Fisch schon recht hilfreich.. :D .
    Nicht jeder Käseländer hat ein Boot - ja es gibt sogar welche mit einem gewissen hang zur Seekrankheit - ich habe so einen bedauernswerten Tropf in der eigenen Familie.. :oops: .
    Petri!

  • Hallo,


    ich finde das Verbot, mit lebenden Köderfisch zu angeln auch ned schön, aber an gesetzliche Vorgaben muss man sich eben halten. Allerdings sagt das Fischereirecht in z.B- Sachsen-Anhalt auch, das Catch&Release verboten ist. Demnach müsste ich als bestätigter Fichreiaufseher auch jeden Karpfenangler "verhaften", der seinen Fang vorsetzlich fotografiert und nach sportlichen Drill wieder zurücksetzt ;-) Also Sinn hin oder her, die Bürokratie hat auch in der Angerlwelt Einzug gehalten.

  • lebender fängt auf jedenfall besser... und wenn man den haken nur leicht durch die lippe sticht kann man den köfi auch noch nach dem angeln problemlos freilassen das gefällt ihm glaube ich besser als wenn man ihn tötet und dann an den haken macht :)

  • und wie sieht es bei einer Lippenköderung dann weiter aus? Bringt Ihr dann den Köder mit nem Boot an die Angelstelle? Oder werft Ihr den Köder. Spätestens nach dem 3. Wurf wenn er den überhaupt überlebt und nicht vorher abreißt, kotzt der sich die Seele aus dem Hals. Der Köfi verendet jämmerlich und qualvoll, alles damit wir unser Ego befriedigen.
    Wie wird denn jetzt nen "Großer" gefangen..... Kunstköder, toter Köfi.... geht doch oder? Oder wird da heimlich mit lebenden geangelt? Wenn das so wäre, wäre es ja Betrug den fairen Anglern gegenüber. Dann würden ja auch viele Bilder in den Zeitschriften fragwürdig und wahrscheinlich auch hinterfragt werden.
    Unsere Spezialisten 8) was das Angeln angeht, machen es uns doch vor, dass es auch ohne lebenden Köder geht und wenn ich so die Gewichte und Längen lese, sogar sehr gut, :D wozu dann lebenden Köderfisch? :(
    Fangehnix

  • In meinen Verein in Niedersachsen gibt es dazu in der vereinssatzung folgendes - "das fischen mit lebenden köfi ist nur dann erlaubt wenn durch untiefen , übermässigen krautbewuchs oder hindernissen unter wasser andere techniken nicht in frage kommen . nur lippenköderung . " nicht der genaue wortlaut aber das entscheidende passt.


    AUFZIEHEN ist Verboten.


    ich finds kake aber was soll ich machen,gehe nur mit fetzen los und wenns ein HECHT sein soll geh ich mit der spinnrute los.

  • Zitat von Raubfischfan

    Kann sich denn eine Vereinssatzung über das im Bundesland geltende Fischereigesetz hinwegsetzen?


    Nein - kann sie nicht ...


    ... tut sie ja auch (warscheinlich) nicht!


    In bestimmten Fällen (so wie oben beschrieben) kann vom Verein eine Sondergenehmigung erwirkt werden.
    Diese muss bei der Behörde beantragt werden und es wird nur in seltensten Ausnahmefällen zugestimmt.

  • Hallo Leute,
    Ihr diskutiert hier eine eigentlich schon lange abgeschlossene Diskussion. JA, ich habe früher noch lange Zeit mit lebendigem Köderfisch geangelt und kann auf ca. 10 Jahre LEGALE Angelerfahrung mit dem lebenden Köfi zurückblicken. Damals war es für mich unvorstellbar, einmal effektiv ohne Lebendköder auf Raubfische zu angeln...


    Heute bin ich sehr stolz, dass ich vor dem Verbot (irgendwann in den 80er Jahren???) schon die Kurve zum Kunstköder bekommen habe. Nicht, weil das Verbot drohte, sondern aus purer Überzeugung! Klar braucht man dafür eine Initialzündung, eine vertrauensbildende Maßnahme. Ich hatte Glück und konnte an einem Tag, als absolut kein Köfi beißen wollte, mit gelben Doppelschwanztwistern mehr Räuber überlisten, als ich bis dahin im ganzen Jahr auf Köfi gefangen habe. Da stellt man sich natürlich Fragen! Inzwischen sind die Angeltechniken natürlich ausgereift, mächtig verfeinert und ich kann mit großer Sicherheit sagen: "Wer kann, der fängt wesentlich mehr als ein Köfi-Angler!" Es mag sich unglaublich anhören, aber wenn ich die Fangergebnisse über den Jahresschnitt nehme, so liegt die Quote jetzt (mit Kunstköder) um den Faktor 10 höher als damals mit Köfi.


    Sorry, wenn ich es ziemlich plump sage, aber ansitzen mit Köfi ist eher etwas für ältere Herren und gemütliche Angler. Wer also den lebendigen Köfi herbeisehnt, ist nur zu faul, sich richtig Mühe zu geben. Jedenfalls habe ich inzwischen garantiert 99 % meiner Meterhechte (inzwischen über 500 Stück) mit Kunstköder gefangen, ALLE kapitalen Zander (über 90 waren es über 40 Stück) und ALLE kapitalen Barsche (über 50 cm bisher 4 Stück) und ALLE kapitalen Welse (über 2 Meter ca. 30 Stück).


    Wenn ich auch sonst sehr für eine wesentlich offenere Gesetzgebung bin, so halte ich das Köfi-Verbot für sinnvoll und kann mir keine Situation vorstellen, wo es irgendwie nötig sein könnte, den Köfi zu erlauben. Mehr noch: Da ich ein großer Freund des "Selective Harvesting" bin, also nicht jeden Fisch totschlagen möchte, halte ich das Köderfischverbot auch deshalb für sehr wichtig. Mit Köderfisch würden wesentlich mehr Raubfische verangelt und sinnlos getötet. Einen Überbestand an Raubfischen gibt es quasi in keinem deutschen Angelgewässer, da der Angeldruck auf Raubfische immer wesentlich größer als auf andere Fischarten ist und ein gesunder Raubfischbestand extrem wichtig für das biologische Gleichgwicht ist!


    Sorry, wenn ich jetzt dem einen oder anderen in die Parade gefahren bin...

  • Schön geschrieben, Uli, klingt auch alles sehr logisch und glaubhaft. Du schreibst aber, dass Du "sämtliche" kapitalen Raubfische auf KuKö gefangen hast. Das glaube ich Dir gerne, aber dieser Vergleich hinkt ein wenig, da Du diese ja mit lebendem KöFi gar nicht hättest fangen können/dürfen, logischerweise blieb dann ja nur der "Ausweichköder".


    Im Großen und Ganzen vertrete ich Deine Meinung und bin selbst KuKö-Fan, fische nahezu ausschließlich damit. Aber es gibt Situationen, in denen ich den Lebenden KöFi vermisse, nämlich genau dann, wenn ich mit zwei drei Freunden gemütlich am See sitze, ein oder zwei Bierchen trinken möchte, ein bischen klönen, ggf. auch grillen - dabei angeln.
    Dann will ich mal ein fauler Angler sein, natürlich will ich dann auch Fische fangen. Oftmals kommt dann der Gedanke an alte Zeiten, in denen man faul auf dem Stuhl sitzen konnte, der KöFi die "Arbeit" macht und die Chancen ggü einem toten KöFi auf Grund der Eigenaktivität des Lebenden doch besser waren.


    Auch beim Welsangeln sehe ich persönlich bessere Chancen mit einem lebenden Köder im Vergleich zu KuKö als auch zum toten KöFi, da man sich meist schon an heißen Stellen befindet, an denen auch Welse sind, diese nicht suchen muss, auch werden diese von einem lebenden KöFi geweckt.

  • Gerd,
    wenn Du genau liest, wirst Du feststellen , dass ich nicht alle Räuber auf Kunstköder gefangen habe und dass ich zu Zeiten, als es noch erlaubt war, 10 Jahre lang sehr wohl mit lebenden Köderfischen geangelt habe und auch einige schöne Fische damals gefangen habe. Es war auch ein gewisser Makel, dass mein lange Zeit größter Hecht auf einen Köfi gebissen hat (1,15m - 24 Pfund).


    Ich denke, in dieser Diskussion geht es auch nicht um gemütliches Biertrinken, während ein Köfi um sein Leben strampeln muss. Ich habe lediglich versucht zu erklären, dass dies keinesfalls notwendig ist. Ich habe weiterhin versucht zu erklären, dass man ob mit oder ohne Gesetz der Fang kapitaler Raubfische sehr gut möglich ist.

  • Hi! Das fischen mit KuKö wirkungsvoller ist, als die angelei mit lebendem Köfi, will ich gar nicht bestreiten, aber wie der Gerd schon sagte; Angeln muß ja nicht immer in Arbeit ausarten. Und wenn man dann trotzdem etwas fangen will, hilft es schon sehr wenn der Genosse Köfi noch lebt.. .
    Davon abgesehen das ich die restlichen Zander im Rhein schone, weil ich keine Lust habe 50er Babys zu verangeln, ist das angel mit totem Fisch sehr Köfi intensiv - ich verbrauche 3-4 mal so viele wie wenn ich den Kandidaten nach getaner Arbeit wieder schwimmen lassen kann.
    Na ja - wenn ich die Wahl habe, Kunst oder Fisch, werde ich mich fast immer gegen schmutzige Hände entscheiden... :D .
    Das der lebende Fisch besser fängt als ein toter, ist für mich aber auch völlig klar. Und das war ja die Ausgangsfrage.. .
    Petri!

  • Dass bei einem nächtlichen Ansitz auf Wels der lebende KöFi dem Toten, bzw. dem Kunstköder weit überlegen ist
    wird ja wohl niemand bestreiten ...


    - ... ebenso, dass es am Topic absolut vorbei geht, denn wir befinden uns in dieser Diskussionsrunde im Hechtforum.


    Hier gebe ich dem Uli zu 100% Recht mit der Feststellung, dass beim Hecht der Kunstköder dominiert.
    Man kann mit Kunstködern auf diesen "Augenräuber" bedeutend effizienter angeln und entsprechend große Wasserflächen
    in relativ kurzer Zeit absuchen. Lebender KöFi (wo erlaubt) zum Hechtangeln ist daher als absolut unnötig einzustufen.

  • Ich war ja lange nicht hier. Es scheint, als würde man hier nur dem Hecht die gute Fangbarkeit auf Kunstköder zuzutrauen. Weit gefehlt, denn auch Wels und Zander sind bestens für die Kunstköderangelei geeignet. Zugegeben, der Wels macht mehr Arbeit, wenn man ihm mit der Spinnrute nachstellt, aber nichts ist unmöglich...


    Sorry für das falsche Bild im Hechtforum - manchmal lassen sich Themen nicht so ganz optimal zuordnen... :D

  • Da die Frage ob sich die Mehrzahl der Angler an das Verbot hält ja aufgekommen ist mal meine Erfahrungen dazu. Ich selber angel seit 16 Jahren und zwar ausschließlich mit totem Köderfisch. Bei uns im Verein ist der lebende Köderfisch auch noch mal extra durch die Satzung verboten damit keiner sagen kann er weiß es nicht.


    Ich selber trauer dem lebenden Köfi nicht hinterher, eben weil ich ihn nie kennengelernt habe und es daher gewohnt bin mit totem Köfi Hechte, Zander, Aale und Barsche zu fangen.
    Ich habe aber auch gehört das einige Bekannte manchmal den lebenden Köfi nutzen. Selber habe ich es zum Glück noch nicht gesehen, denn das wäre ein Problem da ich auch Fischereiaufseher bin. In den letzten zwei Jahren habe ich selber aber auch nur einmal einen Angler dabei erwischt wie er mit lebenden Köderfisch genagelt hat. Wir hatten ihn schon mal kontrolliert und da den Verdacht gehabt das der Köfi, den er nach dem Einpacken ins Wasser geworfen hatte, noch lebte. Es war aber nur ein Verdacht aufgrund einer Bewegung aus den Augenwinkeln. Wir hatten ihn also nochmal darauf hingewiesen das der lebende Köfi nicht erlaubt ist, weder vom Tierschutzgesetz her noch von der Satzung her.


    14 Tage später sitzt er wieder am Wasser und ich will den Köder sehen und es ist ein lebender Köfi. Das beste war die Aussage er angele seit 50 Jahren aber er wusste nicht das lebende Köfis verboten sind (was wir ihm 14 Tage vorher nochmal deutlich gesagt hatten aufgrund des Verdachtes)........
    Sein Kommentar, nachdem ich die Meldung ausgefüllt hatte, war das er dann wohl mit dem Angeln aufhören müsse.


    Es handelte sich tw. um einen Rentner, und da muss ich auch die Aussage bestätigen das es hauptsächlich ältere Angler sind die mit lebenden Köfi fischen, eben weil sie es immer gemacht haben. Außerdem sind es oft noch Angler die viel mit solchen älteren Anglern (meist Vater) angeln gehen, und es so von denen beigebracht bekommen haben. Bei den Jugendlichen sehe ich dieses Problem bisher nicht. Das mag aber auch daran liegen das ich in meiner Zeit als Jugendwart, genau wie meine Nachfolger und die Kollegen in den Nachbargruppen, immer klar deutlich gemacht habe das ein lebender Köfi einfach nicht in Frage kommt, und auf die Folgen aufmerksam gemacht haben die passieren wenn sie erwischt werden.


    Ich muss aber auch gestehen das ich nicht jeden Köder kontrolliere. Wenn da einer mit seinen 4 Hechtruten sitzt und ich keine Bewegungen der Pose bemerken kann die auf lebenden Köfi hindeutet, dann gibt es für mich auch keinen Grund mir den Köder zeigen zu lassen. Kann also sein das einige lebende Köfis von mir nicht bemerkt werden, aber wenn die Papiere ok sind, die Rutenanzahl eingehalten wird, und nichts verdächtiges zu sehen ist, dann sehe ich halt keinen Grund warum der Köder eingeholt werden muss. Bei einem Verdacht hingegen schon.

  • Hallo Kai S,
    erstmal ein herzliches willkommen hier im Forum, es ist schön zu lesen, dass sich hier jetzt auch - hoffentlich lange- ein Fischereiaufseher "rumtreibt" und von seinen Erfahrungen am Wasser berichtet und berichten kann.


    Scheinst ja ein Aufseher der Kategorie "Vernünftig" zu sein und kein Hilfsscherriff, der meint, er könnte die angelnden Kollegen terrorisieren. 8)


    Ich denke, dass Du uns sicherlich in etlichen "Rechtsfragen" sehr gut weiterhelfen kannst, die hier doch ab und zu auftauchen und meist sehr kontrovers diskutiert werden.


    Auf eine gute Zeit :bia:

  • Kommt drauf an. Bei mir war es quasi automatisch da der Gewässerwart mit dem Fischereiaufseher zusammengelegt wurde, also wer eines von beidem war sollte auch das andere werden weil das ja verwandte Gebiete sind. Der Aufseher am Wasser sieht auch Verschmutzungen, Fischsterben, ect. während der Gewässerwart der am Wasser ist ja auch viele Angler sieht. Da lag es also nahe.


    Da (zumindest bei uns) die Gemeinde die Aufseher ernennt hat der Verein also die Gemeinde informiert, die haben mir gesagt was sie brauchen und etwas später konnte ich dort dann die Marke und den Ausweis abholen. Die Belehrung musste ich dann halt noch unterschreiben. Die Berechtigung zählt auch nur für die Gewässer des Vereins, daher auch die Praxis das der Verein bei uns sagt der soll es werden. Ebenso sagt der Verein dann auch es reicht, der macht nichts mehr, wir wollen einen anderen. Der Verein ist auch für die Aus- und Weiterbildung zuständig. Aber wie gesagt das ist hier so, das kann anderswo auch anders ablaufen. Hängt sicher vom Verein ab.


    Wie man den Verein dazu bekommt das man gefragt wird ob man es machen möchte? Wenn ein Mangel besteht werden die normal schon selber schauen wen sie dafür nehmen können. Und wen fragt man da wohl eher, denjenigen der jahrelang ehrenamtlich im Verein tätig ist, den sie kennen und von dem sie wissen das er auch was macht, oder jemanden der ankommt und sagt "hallo ich bin xy und ich möchte Aufseher werden. Ich habe auch einen großen Hund für den Fall das einer Ärger macht" (so in der Art soll echt einer angekommen sein).


    Zu den Rechtsfragen, da ist halt doch viel/das meiste Ländersache und daher ist es schwer da allgemeine Aussagen zu treffen. Und in meinen 16 Jahren als Angler ist mir zum Glück auch erst einmal so ein Hilfssherriff begegnet. Der meinte er müsse bei einem Jugendangeln des Vereins die Jugendlichen kontrollieren damit er ohne viel Arbeit viele Unterschriften auf den Fanglisten bekommt (damals wurde die Aktivität an den Unterschriften gemessen, aber das wurde dann zum Glück wegen sowas eingestellt). Quasi einmal dran lang und das Soll an Unterschriften ist erfüllt.......


    Unser Verein fäht btw. auch die Linie erstmal ruhig angehen. Leute die Mist bauen bekommen Ärger, aber wenn mal ein Jugendlicher ohne Schein am Wasser ist, dann wird er ermahnt und drauf hingewiesen das er z.B. den Begleitschein zur Vorbereitung auf die Sportfischerprüfung halt ab 8 Jahre bekommen kann, ect. Viele haben halt keinen Schein weil sie nicht wissen wo sie den bekommen können und ab wann, ect. Und da ist es unserem Vorsitzenden schon bewusst das wir alle meist als Kinder als "Schwarzangler" angefangen haben. Daher eben auch belehren statt Strafe, denn das ist ja unser Angelnachwuchs.

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