Kiemengriff

  • Nun zum Kiemengriff. Diesen wendest du bei größeren Exemplaren an. Der Hecht muss beim Kiemengriff wirklich ausgedrillt sein. Du führst ihn seitlich zu dir heran. Dann greifst du mit den Fingern direkt hinter die Kiemendeckel, nicht zu weit in die Kiemen, sonst geht das blutig aus für dich und ist auch schlecht für den Hecht, und machst den Griff außen mit dem Daumen zu. Es ist aber gar keine Frage, dass der Kiemengriff immer ein gewisses Risiko birgt. Wenn sich der Hecht um die eigene Achse dreht, kann es leicht passieren, dass dir ein Drilling im Finger sitzt oder deine Finger zwischen die Kiemenbögen rutschen. Du kannst dir aber beispielsweise einen "Kevlarhandschuh" zulegen, um solchen Missgeschicken zu entgehen.


    Bei kleineren Exemplaren kannst du ohne weiteres den Nackengriff anwenden. Hierzu greifst du einfach knapp hinter den Kiemendeckeln zu.

  • Ein gewisses Restrisiko gibts immer. Es hilft wenn man zwei Sachen beherscht: 1. Den Griff mit dem Daumen sehr fest machen. 2. Gleichzeitig, wenn der Hecht anfängt zu zappeln, locker im Handgelenk bleiben.

  • ... davon mal abgesehen haben gute Hechtangler desöfteren blutige Finger 8) ;)


    Man hat zwar den Kiemendeckel (!!!) fest im Griff, aber währenddessen schrammt der äußere Kiemenbogen auch mal mit den Kiemenreusen-Dornen an den Fingern entlang...


    Ich sehe diese kleinen Kratzer immer als Siegerehrung :p


    Viele Grüße

  • Zitat von kenny123

    Hab ihn schon zweimal versucht , beide male hatte es ein blutiges Ende genommen!


    Warum machste sowas? ;) Alle anderen Varianten wie Kescher, LipGripp oder Gaff sind da doch angenehmer und sicherer. Die Verletzungsgefahr auch beim Fisch ist nicht ohne, überdehnte Kiemendeckel, gerissene Kiemen oder Genickstauchungen sind von Hakenlöseaktionen her leider unfreiwillig bekannt und bereiten dem Hecht einige Probleme bzw. den Exitus. Zu kräftig in die Kiemen oder den Nacken gegriffen gehts dem Fisch hinterher auch nicht gut.


    Also die Landehilfen haben meiner Meinung nach schon die Berechtigung, und einen knapp gehakten guten Fisch fange ich lieber mit dem (großen) Kescher ein als mich da auch eine andere Landeart einzulassen. Und zu kleine Hechte bis 2 Pfd kann man auch ganz einfach mit der Rute herauspendeln, das sollte das Gerät schon locker hergeben, sonst wärs eh kein taugliches Hechtspinngerät. Und wenn der dann abfällt ist es ja das was man will.

  • LOL-Faktor = low ::::::::::::::::::::::[]:: high


    Zitat von M.W.

    Was eine Frau :lol:


    Wahnsinn, ne?! ...
    Paß mal auf, für den Satz gibts bestimmt bald wieder nen Satz heiße Ohren :D :lol:

  • @ AngelDet:

    Zitat

    überdehnte Kiemendeckel, gerissene Kiemen oder Genickstauchungen


    ??????


    Wie soll es zu diesen "Nebenwirkungen" bei einem sachkundig gesetzten Kiemengriff kommen? Das ist mir ziemlich unklar.
    Meines Erachtens ist die Verletzungsgefahr (für den Fisch ;) ) bei manueller Landung sogar geringer:
    1. Er kann sich nicht ins Keschernetz wickeln und sich dabei freiliegende Drillingsspitzen "einhandeln" (wer auch nur ein einziges Mal gewobbelt hat, weiß, wovon ich schreibe)
    2. Ihm wird die nicht selten zeitraubende Aktion erspart, ihn aus dem Gewusel von Keschernetz, verhakten Ködern, Vorfach und Rollenkurbel (ja, ich gebe zu: Das habe ich einmal geschafft - dass sich auch noch die Kurbel im Netz festkrallte :oops: ) zu befreien
    3. Insbesondere die Kiemendeckel verhaken sich gerne im Keschernetz - noch nie erlebt??? Es kommt nicht eben selten vor, dass sich das Netzgewebe bis in die inneren Kiemen hinein verklemmt!
    4. Noch häufiger geschieht es, dass sich die Zähne im Keschernetz verfangen - was auch umständliche "Befreiungsaktionen" zur Folge hat.


    Unterm Strich: Ich bin ein klarer Befürworter der Handlandung - habe aber für kritische Situationen trotzdem den Kescher immer griffbereit ;) ;) ;) ;)
    Michael

  • Ich Lip Gripe, Handlande und Keschere meine Hechte.
    Was genau nu zum Einsatz kommt mache ich nach der größe des Hechts und der Kondition fest. Wenn ich nen zappelfisch am Shad habe dann greife ich doch eher zum Kescher bevor ich mir nen Drilling in den Finger haue (wem dat schon mal passiert is der wird dann Automatisch vorsichtiger ;) ).


    Generell finde ich aber das Kescher nie groß genug sein können und auch müßen, mein Bootskescher is groß genug das ich damit auch ein kleines Kind landen kann.


    Wenn man dann die richtigen Griffe beherrscht wirds für den Hecht auch nicht so arg, Keschernetz nie einfach so lose ins Boot/Boden werfen, dann kommen meist die verdreher und einhaker mit den freien Drillingen.


    Meiner Meinung nach alles eine Sache der Übung, mit der Zeit bekommt man dann Automatisch die richtigen Handgriffe raus und keiner der beiden kommt zu schaden. 8)

  • Zitat von Szameit

    @ AngelDet:


    Da haste recht Micha, nem Hecht den Kiemendeckel auszureissen..... da mußte aber schon mit der Brechstange ran. :roll: :roll:


    Auch nen überdehnten Kiemendeckel und Genickstauchungen hab ich selber noch nie miterlebt, bzw gesehen. :roll:
    Da frag ich mich doch wie manche Angler ihre Fische landen und danach mit ihnen umgehen. :?

  • Und ich dachte schon, ich würde ne Genickstarre bekommen :D ...


    Ne, also mal ehrlich, soviele Hechte wie ich schon gefangen habe (0.... :cry: ) bleib ich erstmal beim Kescher, ... nur für den Fall... 8)


    Ich laß mir die Handlandung eines Tages dann mal zeigen! Einem Kleinen Hecht ins Genick zu packen würde ich mir dagegen schon noch zutrauen.
    Aber ich glaube schon, dass die Handlandungen unter Umständen schonender sein können.


    Ich melde mich mal in 10 Jahren dazu wieder ... ;) ;)

  • Kleiner Tipp noch zum Keschern (bietet sich an dieser Stelle an):
    Manchmal kommt es vor, dass ein Drilling von außen im Netzt hängenbleibt. Dann Ruhe bewahren und "links herum" keschern! In den meisten Situationen kann man den Kescher so führen, dass er sich "auf links" umstülpt - und dann hängt der Drilling innen, man kann halbwegs normal keschern.
    Bei billigen Modellen besteht jedoch die Gefahr, dass der Bügel zusammenklappt. In diesem Fall kann es helfen, den Stiel sofort senkrecht zu stellen und den zusammengefallenen Kescherbügel über die Wasserlinie zu heben, dann mit der zweiten Hand das Netz greifen und ins Boot heben.
    Ich habe in solch einer Situation erst ein einziges Mal einen Fisch verloren - und das war kein Hecht, sondern ein ziemlich großer Aal. Der hatte sich mit dem Schwanz voran über den Kescherbügel gewunden und sich dabei gleichzeitig irgendwie den im Netz hängenden Haken aus dem Maul gehebelt.
    Mann, war ich sauer!
    Michael

  • Wer die Handlandung kann und der Fisch mitspielt - alles klar! :D


    Manchmal will ein Esox aber partout nicht, da wird es schon schwierig. Hin und wieder gibt es auch gezielte Beißer! 8)


    Dann muß man es erstmal können und das zutrauen zu einem Kiemengriff haben. Vor dem Können beim Probieren gibt es eben auch ein Problem.


    Ein Nackengriff ist da doch deutlich einfacher (wenn er stillhält). Das größte Behandlungsproblem tritt aber beim Toben auf, wenn der Fisch genau beim Anheben dann wie wild zappelt. Hatte letztens bei einem kleinen Ü50 Hecht die unschöne Erfahrung gemacht, wie leicht man doch genau im Genick/Nacken dem Fisch den Hahn abdreht, wenn eben wie da der Wobbler mit 3 Drillingen voll inhaliert wurde. Die Löseaktion mit 2 (erfahrenen) Leuten und erstmal zappelnden Hecht ließ den auch nach möglichst großer Vorsicht die Kiemenbögen möglichst nicht zu verletzen und keinen schwereren Verletzungen trotzdem umstehen, no chance.


    Meiner Meinung nach ist es besser, wenn sich der Hecht nochmal in einem großen Kescher auszappeln kann und dann erst behandelt wird, ein wenig Schleimverlust im Vergleich zu Zerr/Druckstellen am Kopf erscheint mir schonender. Das ich hinterher die Puleritis :roll: habe, ist auch klar. Meine Bootskescher haben aber ein sehr gut lösbares Netz, sowas gibts auch.

  • Zitat von AngelDet

    Manchmal will ein Esox aber partout nicht, da wird es schon schwierig. Hin und wieder gibt es auch gezielte Beißer! 8)




    Meiner Meinung nach ist es besser, wenn sich der Hecht nochmal in einem großen Kescher auszappeln kann und dann erst behandelt wird, ein wenig Schleimverlust im Vergleich zu Zerr/Druckstellen am Kopf erscheint mir schonender. Das ich hinterher die Puleritis :roll: habe, ist auch klar. Meine Bootskescher haben aber ein sehr gut lösbares Netz, sowas gibts auch.


    Gezielte Beißer gibt es nicht auch wenn es vielleicht ab und zu so wirkt aber ein Fisch ist kein Landsäugetier dass sich in die Enge getrieben fühlt.


    Zum auszappeln lassen im Kescher: Die Handlandung sollte nur durchgeführt werden wenn der Fisch richtig ausgedrillt ist.

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