Beiträge von Hogy

    Also dann, Reverend!


    Wie du sicher weisst, ist BBQ eine Religion, und dementsprechend viele (und zum Teil verfeindete) Glaubensrichtungen gibt es.


    Sicher ist, dass es eine Kunst ist, die Uebung verlangt. Das wird nicht gleich auf das erstemal klappen.


    Ich mag sehr gerne BBQ vom Schwein. Rind ist genauso gut, aber als Jaeger habe ich immer 100% organisch freilaufendes Wildschwein zur Hand, waehrend tote Kuehe Geld kosten...


    Hier meine Version der Barbeque Ribs. Dies kannst du unendlich variieren und deinem Geschmack anpassen. Das Wichtigste ist meiner Meinung nach die Temperaturkontrolle. Die Rippen sollten bei konstant 225F zubereitet werden. Wenn du dein BBQ Pit erst mal hast, wuerde ich es zuerst einbrennen (ohne Grillgut) und lernen ueber die Luftzufuhr die Temperatur ueber Stunden konstant zu halten. Ein paar Trockenlaeufe muessen sein.


    Du kaufst dir ein oder zwei Seiten Schweinerippen. "Baby Back Ribs" sind die Rippen direkt am Rueckgrat, etwa ein drittel die Seite runter. "Spare Ribs" sind die flachen Rippen von der Seite. "St. Louis Ribs" sind spare ribs, die auf ein rechteckiges Format getrimmt sind, wegen des gleichmaessigen Garens.


    Baby Backs sind zart und fettarm, Spare Ribs haben mehr Geschmack, und brauchen mindestens eine Stunde laenger als die BBs.


    BBs, eine Seite pro Person (etwa zwoelf Rippen), SRs, eine Seite fuer zwei, es sei denn ich bin eingeladen.


    Auf der Innenseite der Rippen ist eine Membrane/Silberhaut. Die muss abgezogen werden, wenns der Metzger nicht schon gemacht hat.


    Nun kommt der "Dry Rub". Wenn du den Begriff googlest, findest du ein paar Milionen Ergebnisse. Was rein muss, ist brauner Zucker (fuer die Kruste, oder "bark") und zwar viel, etwa die Haelfte der Gesamtmenge des rubs. Dazu Salz (grob), Pfeffer, Paprika, gem. Thymian, gem. Nelken, Muskat, Knoblauchpulver. Ich mach gem. Pimet rein, gem. Rosmarin, Ingwerpulver und indisches Mangopulver. Hier gibt es keine definitive Rezeptur, das musst du probieren.


    Die Rippen werden mit etwas Oel benetzt. Einige der im dry rub verwendeten Geschmacksnoten sind fettloeslich, deshalb.


    Dann wird das Fleisch grosszuegig mit dem dry rub massiert, in Folie eingewickelt, und fuer mehrere Stunden (besser: ueber Nacht) in den Kuehlschrank gelegt.


    Nun bringst du dein BBQ Pit mit Holzkohle auf Temperatur. Nimm keinesfalls Holzkohle, die Brennbeschleuniger enthaelt, nur natuerliches Zeug. Ausserdem brauchst du ein paar handvoll Hartholzschnippsel. Ich nehme Hickory oder Mesquite, weils das hier gibt. Du kannst Buche, Apfel, Kirsch, etc. nehmen.


    Die Rib Slabs gehen rein, Knochenseite nach unten. Eine kleine handvoll Holzspaene auf's (indirekte) Feuer, Deckel zu.


    Temperatur genau ueberwachen, 225F und nicht viel abweichen. Ab und zu Holzspaene zugeben, aber nicht zu viel, vielleicht zwei, drei mal waehrend der gesamten Kochzeit.


    Ach ja, die ist 3-4 Stunden fuer Baby Backs und 4 bis 5 fuer Spare Ribs.


    Der Test: greif die Rippenleiste an einem Ende mit der Grillzange und hebe sie an. Wenn die Haut zwischen den Rippen unter dem Eigengewicht der Leiste aufbricht, haben wir fertig.


    Spaeter mehr...

    Brachsenfischer, du sprichst mir aus der Seele. Mir geht es genauso.


    Gegen die immer strengere Reglementierung kannst du wohl nicht viel machen (ausser Auswandern :D ), aber aus der eskalierenden Komplexitaetsspirale kannst du ja zum Glueck einfach aussteigen.


    Ich habe selber so angefangen, wie du und habe mich dann eine zeitlang im 'modernen" Angeln verirrt. Nun gehe ich wieder fischen mit einer Angel, einer Zange, einem Taschenmesser und soviel Geraet/Koeder wie in die Hosentaschen passt.


    Dafuer muss man sich nur entscheiden. Jeder wie er will.



    Gruss, Hogy

    Zitat von andal

    Zum Glück vermehrt sich dieses Zeug nicht bei uns und somit ist es nur eine zeitlich begrenzte Zeit, die sie in unseren Gewässern verbringen.


    Da koennt ihr froh sein. Wenn sie sich vermehren, sieht das so aus:


    http://www.youtube.com/watch?v=nc-e8EGkLMo&feature=related


    Es wird gerade verzweifelt versucht, die Viecher mit Elektrozaeunen von den Great Lakes fernzuhalten, ob's klappt ist fraglich:


    http://blog.cleveland.com/metr…_asian_carp_on_their.html


    Die Naturschaeden, die durch die Silberkarpfen angerichtet werden sind absolut verheerend.

    Lachsnudeln liebe ich auch sehr!


    Ich mache meine ganz aehnlich, nur frischer Salbei anstatt Dill, Mascarpone anstatt Sahne und ein bischen geriebene Zitronenschale noch rein.



    Gruss, Hogy

    Zitat von Talon

    Danke für diese Idee der Zubereitung Hogy! Wird probiert...


    Frage: Räucherst du inzwischen?
    Frage: Wie sehen die Strände / das Wasser inzwischen bei euch aus? (Öl)


    Hallo Talon, das Raeuchern habe ich noch nicht angefangen. Denke immer mal wieder dran...



    Die Straende sehen groesstenteils besser aus als erwartet und Fische sind in erstaunlicher Menge vorhanden. Nur essen will ich noch nichts aus dem Wasser, das wird wohl auch noch eine Weile so bleiben.



    Gruss, Hogy

    Den Ofen stelle ich auf 350F, was sind das, ungefaehr 180C?


    Das Pergament kann braun werden, aber angebrannt ist es mir noch nicht. Ist spezielles Backpergament, muss luftdicht sein.


    Die Zutatenliste kannst du endlos variieren. Du kannst den Fisch auch auf Gemuese betten, z.B. Spargel. Wichtig ist, dass etwas Fluessigkeit reinkommt, wie gesagt, Sherry, Weisswein. Und was Aromatisches.


    Die Kueche riecht uebrigens nach dem Kochen nicht nach Fisch und zum Abspuelen gibts auch nichts. Man isst den Fisch direkt aus dem Papier.



    Gruss, Hogy

    En Papillote, also im Pergament, ist kein Rezept, sondern eine Zubereitungsart, die man endlos variieren kann. Der Trick ist, das man den Fisch in einer luftdichten Pergamenttasche baeckt, die das Aroma einschliesst.


    Meine Variante basiert auf einer Tomatencreme und geht so:



    Ich nehme einige Tomaten, die ich kurz in kochendes Wasser tauche und enthaeute. Die Samen und waesserigen Teile entferne ich auch. Das Tomatenfleisch wird in kleine Wuerfel geschnitten.


    In einer Pfanne schwitze ich Schalotten in Butter an. Dann gebe ich die Tomatenwuerfel hinzu und lasse sie bei recht hoher Temperatur unter staendigem Ruehren zerschmelzen. Wenn die Wuerfel zerfallen sind und der Wasseranteil verdunstet, nehme ich die Temperatur runter, ruehre ein paar Loeffel Mascarpone ein und schmecke mit Salz und Pfeffer ab, gebe etwas frisch gehackte Kraeuter dazu. Estragon oder Salbei passen sehr gut. Damit ist die Tomatencreme fertig.


    Nun scheide ich aus Pergamentpapier zwei gleichgrosse Quadrate aus, grob doppelt so gross wie das Fischfilet, das ich zur Hand habe.


    Auf das erste Stueck Papier gebe ich ein grosszuegiges Bett aus Tomatencreme, darauf lege ich das Filet, das mit Salz und Pfeffer gewuerzt ist. Auf das Filet kommt ein Stueckchen Butter und mehr von demselben Kraut, das ich auch in der Creme habe (wie gesagt, meist frischer Estragon oder Salbei).


    Nun lege ich das zweite Stueck Pergament ueber den Fisch und falte die Seiten dreimal. Ich nehme immer noch Bueroklammern, um alles wirklich dichtzukriegen.


    Bevor die vierte und letzte Seite geschlossen wird, giesse ich einen Schuss trockenen Sherry in die Tasche.


    Das ganze kommt dann 20min in den Ofen (je nach Groesse des Filets auch mehr). Wenn man die Pergamenttasche richtig dicht bekommen hat, blaest die sich auf wie ein Ballon. So serviert man das auch auf dem Teller, die Tuete wird erst am Tisch aufgerissen und das Aroma genossen.


    Probiert das mal, ist wirklich sehr einfach und schmeckt hervorragend.



    Gruss, Hogy

    Ok, das truebselige Wetter ist lang vergessen, heute sah es so aus, wie es hier in Sued-Louisiana im Winter auszusehen hat.







    Etwas, was es nur hier erlebt habe, Salzwasserfische (Redfish) und Suesswasserfische (LMB), Seite an Seite, mit derselben Fliege, an derselben Stelle direkt hintereinnder gefangen.





    Wer sich das mal auf Google Earth anschauen will, die Gegend ist der Marsch um "the Rigolets", der Aussfluss des Lake Ponchartrain in den Lake Borgne und schliesslich in den Golf von Mexico. Nur wenige Minuten von New Orleans.




    Das Spalier der professionellen Fischer gab mir eine solide 6 von 10 moeglichen Punkten bei der Rueckkehr.




    Ich weiss leider nicht, ob die in Deutschland erhaeltlichen Modelle mit den US Modellen identisch sind, aber ich habe eine wasserdichte und stosssichere Olympus Stylus Tough 6020, mit der ich recht zufrieden bin. Die letzten drei Kameras davor habe ich alle mit Wasser zerstoert, diese haelt nun schon eine Weile alles aus. Sie macht auch gute Videos. Vor kurzem habe ich sie mir beim Endurofahren im Wald ans Helmvisier montiert und sie hat einen Sturz bei dem sie meterweit geflogen ist gut ueberstanden. Fuer $200 kann ich nicht klagen.



    Gruss, Hogy