Sinn und Unsinn eines Aal-Schonmaßes und Schonzeit

  • Für mich ist der Glasaalfang der Grund, warum der Aalbestand eingebrochen ist.
    In unseren Flüüsen gehen die Aale zurück da weniger Aale aufsteigen und abwachsen. In Vereinsgewääsern (Ohne Flußzulauf) wird der Bestand durch den Bewirtschafter geregelt.
    Der Glasaalfang muß rigoros verboten werden. Erst dann kann der Bestand sich erholen.

  • Ich denke neben dem Fang der Glasaale, sind auch die ganzen Wasserkraftwerke Schuld. Es gibt zig kleine Anlagen die nicht rentabel sind, aber viele Aale und andere Fische töten. Wenn man den Aal retten will, müssen die kleinen Anlagen weg.
    Ein weiteres Problem sind die ganzen Stauwehre mit viel zu kleinen Fischtreppen, wo kaum ein Fisch hochzieht, weil er sie nicht findet. Wenn man die Fischtreppen aber so groß baut wie in Geesthacht werden sie auch gut angekommen.
    Ich denke statt einer Schonzeit brauchen die Aale eher weniger Wasserkraftwerke.

  • Da hat Colin recht, viele Kleinwasserkraftwerke und die dazugehörenden Wehre sollten weg. Alleine in meinem Bach gibt es auf 5km 2 dieser Kategorie. Wobei ich den Glasaalfang erstmal für das größere Problem halte. Wenn die Fische in größeren Zahlen zumindest wieder die Unterläufe bevölkern könnten würde sich über die Jahre der Bestand wieder stabilisieren. Die Wehre und Kraftwerke wären der nächste Schritt.



    Zitat von #Allround#Nachhaltig

    After und eieröffnung (was weis ich wie das heist) sind getrennt bei fischen.


    Bei den Blankaalen ist es so das sich der komplette Verdauungsapperat zurückbildet und der Platz durch die Geschlechtsorgane eingenommen wird. Das "Loch" heißt übrigens Kloake und ist der gemeinsame Ausgang von Darm, Harnröhre und Hoden/Eierstöcken

  • Hallo,


    meiner Meinung nach bringen Einzelmaßnahmen wie Fangverbote etc. recht wenig. Erst die Summe bringt den Erfolg. Z.B. Verbesserung der Wanderwege der Fische, Erhalt der Laichgründe etc. Dies gilt für alle Fischarten. Beim Aal kommt noch der Glasaalfang dazu.


    Gruß Forellenberti :!:

  • Es wurden seit Jahrzehnten zig Tonnen Glasaale in diversen Ländern gezielt gefangen und nach Asien verkauft. Wenn man sich anschaut, was ein einzelner wiegt, wird mir schlecht. Das ist der Grund, warum der Aal ausstirbt. Die Wasserkraftwerke tun ihr übriges dazu, sind aber im direkten Vergleich tatsächlich zu vernachlässigen. Schlimm genug, dass man das so sagen muss, wenn man an die tausenden zerstückelten Kadaver denkt...

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  • Es gab mal so viele glasaale das man sie als dünger auf die felder gefahren hat. Hat mein Lehrer bei der fischerprüfung gesagt.
    Aus heutiger sicht schwachsinn aber damals wusste das keiner.
    Ich denke der glasaalfang kann auch sehr gut reguliert werden. da muss man ja mit booten und netzen arbeiten. Schwarz geht das bei entssprechender strafe nicht. zumindest nicht rentabel.

  • Das Können ist nicht das Problem, das Umsetzen hingegen schon. Selbst wenn sich alle europäischen Staaten zusammenschließen und ein Fangverbot durchsetzten würden, hätte dieses nur bis zu einer Distanz von 370km von der Küste bestand. Danach beginnen die internationalen Gewässer in denen Jeder machen kann was er will.

  • Glasaale werden meines Wissens nach in den Flußmündungen gefangen. Man müßte es (die Problematik mit der vom Aussterben bedrohte Fischart Aal) in die Köpfe der Endverbraucher hineinbringen, Glasaal-Produkte nicht mehr zu konsumieren!
    Denn wo keine Nachfrage mehr, da auch kein Angebot....Thema Berufsfischer und gewerbliche Aalentnahme: Ich weiß nicht, ob hier der eine oder andere mitliest, aber die Berufsfischer entnehmen nicht nur, sie besetzen aber auch! Ich hätte mal gerne gewußt, wie das beim Aal mit der Besatzmenge und den Zeitpunkten des Besatzes, also wie oft, erfolgt....


    Wenn man überlegt, wie lange es dauert, bis ein Jungaal so zwischen 50 und 8cm groß wird....
    Ja, eine deutliche und einheitliche Fangmengenreduzierung, egal ob bei Glasaal oder beim mitnahme -fähigen AngelAal, ist schon ein Schritt in die richtige Richtung, der aber rigoros durchgesetzt werden muß.


    Bei Wasserkraftwerken stimme ich euch völlig zu! Ich selbst habe mal mit einem Bekannten Anfang der 90er einen Tauchgang in der Kleinen Traun bei Steyrermühl gemacht. Unterhalb des dortigen Wasserkraftwerks habe ich in einem Pool einen kapitalen Aal von etwa 5-6 Pfund entdeckt, dem hat es wohl in einer Turbine den Schwanz abgehackt!


    Das Tier hat zwar noch etwas gelebt, konnte es aber in meine Hände nehmen und festhalten....Ich denke aber, daß so eine Verletzung einen Aal immer tötet, es für ihn aber eine entsetzliche Quälerei sein muß bis er tot ist. So eine Verletzung heilt auch nicht so einfach...
    Also weg mit den unrentablen Wasserkraftwerken und bei allen anderen eine von Biologen und Fischereisachverständigen entwickelte Fischtreppe einzubauen oder nachzurüsten!

  • Es gibt keine einzige richtig funktionierende Fischtreppe weltweit. Die Aale und andere Fische ebenfalls folgen eigentlich immer der stärksten Strömung und die führt in die Hächselanlagen... :evil:
    Alleine die Lahn ist mit glaube 16 Kleinwasserkraftwerken verbaut, deren Lethalität jeweils bis zu 90 % beträgt. Aus der Lahn kommt jedenfalls kein einziger Aal lebend in den Rhein, ausser denen, die vor den Wehranlagen elektrisch abgefischt werden und dann per Straße in den Unterlauf zurück gesetzt werden... :roll:

  • Zitat

    in die Köpfe der Endverbraucher hineinbringen, Glasaal-Produkte nicht mehr zu konsumieren


    Haha, sag das mal den Chinesen! :lol:
    Aalbesatz soll gar nicht so sinnvoll sein. Die aale sollen dannach immer nur an der stelle bleiben an der sie besetzt wurden und nicht abwandern.
    Es gäbe eine weitere lösung für kraftwerke: Wenn die aale abwandern könnte man einfach für eine nacht entweder die turbinen abschalten oder die blätter verstellen.
    Aber dann haben die kraftwerksbetreiber ja für eine nacht kein strom erzeugt. Also auch kein gelld, was die folge hat das sie es nicht machen.
    Es ist falsch zuerst bei den anglern mit begrenzungen anzufangen. Der Hauptschuldige soll zuerst blechen!

  • Da gibt es ein interessantes Projekt bei mir an der Weser zu, da machen sie genau das. Dazu haben sie ein Becken mit Aalen und wenn die ein bestimmtes Verhalten zeigen, stellen sie den Winkel der Turbine anders. Dadurch überleben wesentlich mehr.
    Es gab dazu auch ein interessanten Film, ich suche mal, vielleicht finde ich ihn noch.

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