Heilbuttangeln, Victoria, BC, Kanada

  • Krass !!!! :shock:
    Was für ein Krake. ;)
    ich hätte schiss den einfach mal so anzupacken. :lol:


    Ansonsten natürlich Petri zu den Butts und selbstverständlich vielen Dank für den schönen Bericht. :D

    Wir müssen eindeutig aufhören so wenig zu angeln !!!


    P.S.: Diese Info wurde auf 100% recycelten Datensätzen geschrieben und ist nach der Löschung sämtlicher Buchstaben und Zahlen erneut verwendbar.

  • rhinefisher: Scotty macht die Griffe die man an die Rute anbringen kann:
    http://scotty.com/fishing-gear…lders/ReelEZRodHandle.htm


    Wenn man mit groesseren Multirollen lange und Schweres pumpen muss, dann ist es recht muehsam die Rute vom Hin-und Herkippeln durch die Kurbelaktion zu bewahren. Mit diesem Griff kann man die Rute viel besser ruhig halten waehrend man pumpt und kurbelt. Kann ich nur empfehlen fuer z.B. Norwegenangler.

  • Eigentlich wollte ich jetzt hier einen Bericht mit spannenden Drillsszenen und Fotos mit erlegten Butten einstellen. Endlich, endlich waren Eishockeysaison und Fussballsaison der Jungs vorbei und Papas Angelsaison konnte beginnen! Gute Gezeiten, ein Kumpel der auch Montag freimachen konnte, ein brauchbarer Windbericht - der ersten Buttour 2014 stand eigentlich nichts mehr im Wege!


    Bis wir an der Bootrampe einen straffen Wind bemerkten. Wir dachten vielleicht legt sich das noch und dampften trotzdem frohgemut hinaus. Denkste dir! Die Windansage lag voll daneben und bei bis zu 50 km/h bauten sich die Wellen auf ca. 1.5 m Hoehe auf. Unser Anker rutschte unaufhoerlich und als die Wellen ueber dem Bug zusammenschlugen war es allerhoechste Zeit den Rueckzug anzutreten - ohne auch nur einen Biss bis dahin gehabt zu haben! Was fuer eine Pleite! Und zu allem Aergernis sehe ich heute den Ozean wie ein Ententeich vor meinem Buerofenster liegen! :evil: Aber ich komme wieder!!!

  • Endlich machten Wind, Stroemung und Terminkalender mal wieder einen Heilbuttausflug moeglich! Die Saison ist schon seit 1.2. offen aber der Wind bliess unaufhoerlich – zumindest an allen mir zur Verfuegung stehenden Wochenendtagen. Ein paar Kumpels, die es schafften an Wochentagen von windfreien Perioden zu profitieren, hatten auch maessigen bis ordentlichen Erfolg mit Butts in der 20 – 40 Pfundklasse.


    Ich schnappte mir meinen Sohn Ricardo, machte das Boot und Geraet startklar und los ging es an dem sonnigen Morgen. Ich musste mich wirklich konzentrieren nichts zu vergessen denn nach so langer Zeit fehlt einfach die Routine beim Packen und Vorbereiten. Wir slippten in Victoria und duesten ueber das leicht gekraeuselte Wasser Richtung eines Unterwasserberges nahe Race Rocks. Es gab zwar Marinas naeher ‘dran an dieser Stelle, von welchen aus die Bootsstrecke wesentlich kuerzer gewesen waere, jedoch musste der Motor eh mal wieder richtig durchgepustet werden und ich sparte mir 30 Minuten Anfahrt mit Anhaenger.


    Wir fanden schon 2 andere Privatboote an der Untiefe vor Anker und so musste ich etwas weiter an der tiefen Kante ankern als ich mir eigentlich vorgenommen hatte. Sollte aber doch gehen, meinte ich. Die Stroemung war perfekt fuer die Stelle – die minimale Flut spuelte ueber die Untiefe auf unsere Kante zu. So konnten die Butts stromab geschuetzt warten was die Stroemung so alles vom Unterwasserberg ins Tiefe spuelte. Soweit die Theorie.


    Ein leichter Suedostwind erzeugte ca. 30 – 50 cm Wellen die leider genau seitwaerts auf unser Boot trafen und das Boot recht ungemuetlich schwanken liess. Aber nichts tragisches; nichts sollte mich heute nach so langer Pause stoppen! Als die Gezeiten wechselten, schwangen wir um die Ankerpunkt vom flacheren Wasser in das tiefere. Ich erhoffte mir von dieser Bewegung eigentlich den einen oder anderen Biss aber auch nach 2 Stunden hatten wir noch absolut nichts zu verzeichnen. Die anderen zwei Boote lagen auch verschlafen vor Anker.


    Da wurde der Funk lebendig. Eine Anzahl Boote waren am Mudhole auf Butt unterwegs. Wir konnten diese Boote in der Ferne erkennen. Nach meinen Erfahrungen war diese Gezeitenkonstellation nicht die beste fuer das Mudhole – daher waren wir daran vorbeigefahren. Nun mussten wir allerdings ueber Funk hoeren wie dort die ersten Butte gelandet wurden. Nach einer weiteren fruchlosen Stunde und einem Funkspruch von einem Boot mit dem Limit von 4 Butten (fuer 4 Angler), entschloss ich die Stelle zu wechseln. Ich mache das eigentlich nicht gerne da wir nun mit viel Geduld eine Duftspur im Wasser aufgebaut hatten. Diese jetzt zu verlassen und woanders nochmal von vorn anzufangen, halte ich normalerweise fuer keine gute Idee. Aber es schien hier, an der Untiefe und Umgebung, war heute wirklich nichts zu Hause.


    Nach 15 Minuten kamen wir am Mudhole an und wir suchten uns einen freien Platz zum Ankern. Ganz genau auf die Stelle kommt es auf dieser weitlaeufigen Sand/Kies/Schlammbank eh nicht an – so blieb ich lieber in sicherer Entfernung zu den anderen ca. 5 verankerten Booten. Duftsack wieder runter und die heringsbestueckten Haken zum Grund. Da musste doch der eine oder andere Butt fuer uns uebrig sein.


    Ricardo langweilte sich schon und verlor wohl langsam die Hoffnung. Ich liess ihn die eine Rute nach einer Weile einholen um den Koeder zu kontrollieren. Als er das ganze Geroedel die 100 m hochgekurbelt hatte, hing doch tatsaechlich ein kleiner Ratfish am Haken. Aha – jetzt gingen bei mir die Alarmglocken an! Mein Heilbuttlehrer Claude sagt doch immer, dass die Ratfish sozusagen die Vorhut der Heilbutte sind. Und ich hatte das einige Male selber bestaetigen koennen. Wir beobachteten die Rutenspitzen nun wieder etwas aufmerksamer.


    Etwa 20 Minuten nach dem Ratfisch sah ich wie es erst 2 mal halbherzig an der linken Rute riss and dann die Rutenspitze bedrohlich Richtung Wasseroberflaeche bog. Na wer sagt’s denn! Ich sprang hin, riss die Rute aus dem Halter, zog die Bremse zu und ruckte an. Ich spuerte harten Widerstand und ein, zwei schwere Kopfstoesse und begann zu pumpen. Keine 5 Sekunden spaeter war der Widerstand weg. Oh Mist! Ich liess den Koeder, oder was davon noch uebrig war, sofort wieder zum Grund und wartete und wartete…und wartete…. Nichts mehr! Schoene Schande! Nach einer Weile holte ich ein und sah den Hering ordentlich zerfleddert aber irgendetwas musste dem Butt nicht gepasst haben. Passiert eigentlich nicht oft, dass man einen Butt so frueh verliert und ihn nicht wieder ueberreden kann.


    Etwa 15 Minuten danach riss es ungeduldig an der rechten Rute. Diesmal wartete ich ein paar Sekunden und liess die Rute im Halter und erst als er Fisch deutlich mit dem Koeder wegwollte, zog ich die Bremse zu und kurbelte schnell in den Fisch hinein, noch bevor ich ueberhaupt die Rute aufnahm. So wollte ich den Haken moeglichst schnell im Ledermaul versenken. Denkste! Wieder wurde die Schnur schlapp und der Fisch war weg. Das gibt’s doch nicht! Ricardo stand schon bereit um zu drillen – wohl wieder nix! Und der Fisch kam auch nicht mehr zurueck.


    Wir warteten vergebens noch eine Stunde. Es sollte heute einfach nicht sein mit Butt. Irgendetwas liess sie heute nur missmutig zubeissen. Vielleicht hatte der Butt Juice Lockstoff durch Frost ueber den Winter Schaden genommen und mundete den Kerlen nicht mehr? Oder die alten Heringe vom letzten Jahr waren nicht mehr so lecker….!? Wer weiss.


    Ich versprach Ricardo auf dem Heimweg noch an einem Riff anzuhalten und ihn etwas pilkern zu lassen. Zwar hatten die meisten Riffbarsche und Ling Cods jetzt Schonzeit aber wir konnten ja alle wieder freilassen. Ricardo hatte Spass am Pilkern und brachte auch einige Felsenbarsche herauf. Wir beobachteten dabei 2 Seeadler in den angrenzenden Baeumen. Al seiner der freigelassenen Barsche, wohl etwas benommen, nicht gleich abtauchte, sahen wir den einen Adler anfliegen. Ich hatte das schon erwartet und war mit der Kamera bereit. Es ist zwar etwas verwackelt aber doch ein schoenes Andenken an dieses Erlebnis. Seltsamerweise verliert der Adler den Fisch nach dem 3. Anflug. Vielleicht hatten die Rueckenflossenstacheln des Barsches ihr abschreckendes Werk getan?


    Zum Abschluss fing Ricardo dann einen schoenen, fetten Kelp Greenling. Mit ueber 40 cm Laenge war das schon ein grosses Exemplar und weil die keine Schonzeit hatten und ausserdem gut schmecken, durfte der mit nach Hause gehen. Den Schneider in letzter Sekunde abgewendet!


    Schon schade, dass es mit dem ersten Butt 2014 nichts geworden ist. War aber trotzdem ein schoener Tag und hoffentlich der Anfang von noch viel mehr! Interessant ist noch, das der Ratfishalarm mal wieder funktioniert hatte. Ob die Butte wohl wirklich mit dieser kleinen Haiart eine Art Symbiose bilden? Vielleicht haben diese Ratfish (Meerkatze) super gute Nasen auf die sich die Butte gerne verlassen. Moeglich ist das doch durchaus.


    Hier ist das Adlervideo:





  • Irgendwie wollen die guten Gezeiten dieses Jahr nicht auf Wochenenden fallen! Um nun endlich den ersten Butt der 2014 Saison auf den Schlachttisch zu legen, musste ich Dienstag freinehmen. Claude, mein Heilbuttlehrer und langjaehriger Freund, war sofort ueberredet. Seit sein eigenes Boot zur Ueberholung trocken liegt, ergreift er jede Gelegenheit auf anderen Booten mitzufahren.


    Wind sollte erst am Nachmittag aufkommen, die Stroemung war fuer die Westseite der Constance Bank geeignet und als fischig in meinen Notizen eingetragen. Also ging’s los! Nach 15 Minuten Fahrt von der Bootrampe in Victoria kamen wir an der offshore Bank an. Etwa 10 andere Heilbuttjaeger hatten sich schon eingefunden und sassen am Anker. Claude sah auch einen seiner Arbeitskollegen und Angelkumpels mit seinem Sohn. Leider war eine meiner Lieblingsuntiefen schon besetzt. Aber die Westseite der Constance Bank bot viele geeignete Heilbuttstellen. Die Idee ist, dass bei Ebbe die Stroemung ueber die grosse Constance Bank nach Westen hinwegspuelt und so allerlei Futter vom Flachen in das tiefere Wasser schwemmt. Die Westseite der Bank faellt relativ zuegig von 30 auf ueber 100 m ab. Allerdings sind in diese Kante einige Canyons, Rinnen und Untiefen eingebaut. Diese Strukturen an der Kante lieben die Butte um von dort vor der Stroemung geschuetzt auf Lauer zu liegen und bei geringer Stroemung auf Jagd zu gehen.


    Wir wollten eigentlich den Anker direkt auf einer Untiefe platzieren um dann mit der schwingenden Stroemung um die Untiefe herum zu fischen. Ich war allerdings etwas ungeduldig und liess den Anker etwas frueh ab und so landeten wir etwas seitlich der Untiefe in reichlich 100 m Tiefe. Nicht ideal aber machbar; mit genuegend Duft sollten wir die Butts an unsere Stellen locken koennen, dachten wir.


    Im Nu hatten wir unsere 2 Grundruten bekoedert und mit 1000g bzw. 500g Gewichten zum Grund geschickt. Der Duftsack mit den Lachsresten der letzten Touren sollte die Dinnerglocke fuer die Butte sein. Dann machten wir es uns bequehm im Boot und warteten gespannt was heute so passieren wuerde. Und normalerweise passiert immer was Kurioses mit Claude! Nach einer halben Stunde hatte ich den ersten Biss. Erst zaghaft und dann schwuppte die Rutespitze ein paar mal kraeftiger.


    Ich zog an und fuehlte Widerstand. Ich begann zu kurbeln und trotz der Schwere konnte ich nicht die typischen Heilbuttkopfstoesse spueren. Dann wurde es ploetzlich noch schwerer. Was das wohl war? Lachend erwaehnte Claude schon grosse Oktopusse oder Rochen bis dann endlich was zu sehen war im klaren Wasser. Zuerst kam Claude’s Montage zu Tage – das 1000g Geschuetz! Und weiter unten hing ein gewaltiger Dornhai an meinem und Claude’s Haken! Gieriger Kerl. Es bedurfte einer fachmaennigen Zahnarztprozedur um den Hai, der weit ueber einen Meter lang war, von beiden Haken zu befreien.


    Als wir endlich wieder fischten, dauerte es nicht lange, bis sich noch 2 oder 3 weitere Dornhaie ueber unsere Koeder hermachten. Das waren keine erfreulichen Aussichten bei ueber 100 m Angeltiefe. Doch als die Stroemung umschwang, schienen die Haie zu verschwinden. Ueber Funk hoerten wir von einem Nachbarboot, dass ein 40 Pfuender gelandet werden konnte. Ansonsten blieb es aber erstaunlich ruhig bei so vielen Booten. Claude sprach mit seinem Kumpel nebenan ueber Funk und die hatten noch nichts. Zur Abwechslung kam ein Pod Transient Orcas vorbei. Diese Orcasorte frisst Meeressaeuger anstatt Lachse wie die Resident Orcas. Unsere Wuensche waren mit diesen majestaetischen Jaegern; moegen sie ein paar der Fischdiebe von den Klippen zerren!


    Da riss es ploetzlich heftig an meiner Rute. Als ich hinzukam, war erstmal wieder Ruhe aber nach 10 Sekunden begann sich die Rutenspitze nach unten zu neigen. Ich kurbelte schnell dagegen um den Haken zu setzen und spuerte Widerstand. Der hing! Ich spuerte die typischen Buttschlaege in der Rute und pumpte den Fisch ein paar Meter vom Boot hoch. Ploetzlich war der Widerstand weg – oh, Mist! dachte ich und liess das Geschirr sofort wieder Richtung Grund. Wahrscheinlich griff der Butt schon im Absinken wieder zu denn ploetzlich war der Widerstand wieder da! “Diesmal entkommst Du mir nicht!”, dachte ich. Langsam und geduldig pumpte ich den Fisch nach oben und Claude langte mit dem Gaff zu.


    Geschafft! Kein grosser, vielleicht 15-20 Pfund aber als erster in 2014 gut genug fuer mich! Wo einer geht, sind oft noch mehr. Schnell wieder bekoedert und zum Grund abgelassen. Nach einer Viertelstunde zog ploetzlich und ohne Vorwarnung Claude’s Rute ab und die Rolle liess schnurrend Schnur frei. Der musste wesentlich groesser als meiner sein, denn Claude’s Geschirr ist schwerer und sein Pruegel war im Halbkreis gebogen und er musste immer wieder Schnur geben. Ploetzlich schnellte seine Rute zurueck und – der Fisch war weg! Mit langen Gesichtern schauten wir uns an. Kann man wohl nichts machen.


    Gespannt starrten wir auf unsere Rutenspitzen und hofften auf eine weitere Chance. Es tat sich erst einmal nichts mehr fuer vielleicht 45 Minuten. Gerade als ich mir ein Snack aus meiner Tasche holte, warnte mich Claude und schubste mich an. Ueber die Schulter blickend sah ich meine Rute ausschlagen. Noch bevor ich hinkam war Schluss damit. Gibt’s doch nicht, dachte ich. Ich nahm die Rute auf und hob den Koeder langsam an und liess ihn wieder am Grund auftitschen. Im selben Moment riss es die Rutenspitze ins Wasser und ich musste die Rute festhalten um sie nicht zu verlieren.


    Der Fisch machte ordentlich Betrieb und lieferte einen spannenden Kampf in Grundnaehe. Als ich ihn erstmal 10-20 vom Grund hatte, folgte er mehr oder weniger willig dem Zug nach oben. Gefaehlich war nur wenn er dann noch zuviel Energie bei der Landung hatte. Es gibt Guides, die einen nicht-ausgedrillten Butt mit der Harpune an der Oberflaeche nur anschubsen um ihn zu einer erneuten Flucht zum Grund zu ermuntern – meist zum Entsetzen der Kunden, die die ganze Arbeit nun nochmal vor sich haben.


    Nach einiger Zeit sahen wir den Butt auftauchen. Ein schoener Fisch – sicher zwischen 20 und 30 Pfund. Claude wollte allerdings nur gaffen – er traute es sich zu und ich vertraute diesem Buttexperten. Ich zog den Butt zur Oberflaeche – bedacht nicht den Kopf ueber Wasser zu bringen und dann trat ich zurueck um Claude die Landung zu ermoeglichen. Claude beugte sich ueber die Bordwand und…und wartete…und wartete…..”Was ist denn los?” fragte ich. Claude fluchte kurz, beugte sich tief herunter und langte mit dem Gaffarm tief ins Wasser und kam dann hoch und drehte sich mit einem entgeisterten Gesicht zu mir hin und deutete wortlos ins Wasser. Ich trat vor und lugte ins Wasser…..da schwamm mein schoener Butt langsam und gemaechlich wieder in die Tiefe!


    Es dauerte ein paar Sekunden bis Claude in Worte fassen konnte was passiert war. Der Butt war wohl nur ganz knapp mit einem der beiden Einzelhaken gehakt gewesen. Und als der Fisch an die Oberflaeche kam und Claude gerade mit dem Gaff zielte, driftete der Butt gaaanz langsam an dem Downriggerkabel vorbei, der zweite lose Haken blieb am Kabel haengen und ein kleiner Zug reichte um den Fisch vom Haken zu befreien. Nicht mal aufgeschreckt glitt der Butt einfach wieder tiefer und Claude konnte ihn nicht mehr mit dem Gaff erreichen. Das darf doch nicht wahr sein! Und das dem Experten!


    Nach einer Weile konnten wir aber herzlich ueber unser Missgeschick lachen.Wir spannen allerlei Quatsch ueber den besten automatischen Hakenloeser – das Downriggerkabel. Catch und Release vom Feinsten usw….


    Es sollte unsere letzte Chance des Tages gewesen sein. Die Stroemung und der Wind nahmen zu und wir packten ein. Claude’s Kumpel kam auch kurz vorbeigefahren und war ein enttaeuschter Schneider. Wir hatten ja wenigstens einen und ein paar tolle Geschichten dazu!



  • Weil das Wetter so traumhaft war und die Gezeiten halbwegs brauchbar waren, musste ich Sonntag nochmal ‘raus auf’s Wasser. Meine beiden Jungs musste ich auch nicht lange ueberreden, wenn auch Alexander eine Schaukelfreigarantie haben wollte. Nun ja….


    Aus der Marina in Victoria auslaufend war es nicht ganz spiegelglatt aber Alexander schien mir das ohne weiteres zu verzeihen. Selbst als wir vor Anker im Mudhole lagen und die kleineren Wellen seitlich auf das Boot trafen und uns dadurch ordentlich schaukelten – kein Problem! Er hatte sich mit seinem Bruder in ein IPod Spiel vertieft – die Welt war ok fuer die beiden. So legte ich beide Ruten aus, den Duftsack und genoss die sonnige Idylle um uns herum. Tolle Bergsicht Richtung USA, eine Menge schicke Boote mit dem Fernglas zu erkunden – einige schienen sogar Bekannte zu sein… ich stellte den Ruecksitz halb auf Liegestellung um und liess mir die Sonne ins Gesicht scheinen und genoss die Waerme.


    Zwei Whalewatch-Charterboote kamen vorbei geflogen aber ich konnte trotz langer Ausschau keine Spur von Walen sehen. Gerade rief mich Carl an, der auch irgendwo mit Freunden auf der Jalopy unterwegs war und erzaehlte bedrueckt, das gerade sein Motor ueberhitzt und festgelaufen war und er mit dem Kicker-Motor nach Hause hinken musste. Er war stinksauer auf diese Panne, nur ein Jahr nachdem er den Austauschmotor eingebaut hatte. Das ist wohl das Ende der Jalopy – dachte ich als ich gerade ein paar zaghafte Rucke an der linken Rute bemerkte. Handy weggefeuert und auf Alarmstation!


    Tatsaechlich wurden die Rucke kraeftiger bis der Fisch schliesslich eindeutig mit dem Koeder wegwollte. Ich zog an und spuerte Widerstand. Ricardo war sofort da und wollte uebernehmen. “Hm…ich mach’ die ganze Dreckarbeit waehrend ihr Computer spielt und wenn es endlich Fruechte zu ernten gibt, seid ihr ploetzlich eifrig dabei?”. “Bitte, bitte, Papa!” Wer kann da schon Nein sagen? Der Fisch war schwer und Ricardo liess die Rute lieber im Halter stecken beim Einholen. Stueck fuer Stueck brachte er seinen Gegner hoch. Es war ein langer Weg von ueber 100m Tiefe. Ich dachte an einen grossen Dornhai oder vielleicht an einen Rochen. Heilbutt schien das nicht zu sein.


    Dann konnten wir einen hellen Fleck in der Tiefe erkennen. Was war den das? Kein Butt, kein Rochen, auch kein Oktopus, kein Hai…..ein Dorsch! “Was, Papa?”. Ein Dorsch! “Gibt’s die nicht nur in der Ostsee?”. Und kein Schlechter noch dazu! Alexander wollte sich mit dem Gaff ueben, was bei dem ausgepumpten Fisch auch recht gefahrlos war. Und da war er an Bord; mein erster Juan de Fuca Strait Dorsch! Vielleicht 10 Pfund. Das ist ja ein Ding!


    Kann nicht sagen, dass das ganz so ueberraschend kam. Hatte mir Claude doch letzte Woche von 2-3 anderen Dorschfaengen berichtet. Aber so richtig geglaubt hatte ich es nicht. Es handelt sich hier um den pazifischen Dorsch, Gadus macrocephalus. Neueste wissenschaftliche Erkenntnis findet genetische Uebereinstimmung mit dem Groenlanddorsch (Gadus ogac). Damit duerfte auch ein hoher Verwandtschaftgrad mit dem atlantischen Dorsch bestehen (Gadus morhua). Allerdings erreicht der pazifische Dorsch nicht so enorme Ausmasse wie der atlantische Vetter. Aber mit ueber 15 kg kommt der hier genannte Pacific Cod auch schon in ordentlichen Groessen vor. Offshore von BC, vor Alaska und in der Bering See hat der pazifische Dorsch grosse fischwirtschaftliche Bedeutung. In kuestennahen Gewaessern scheint der Dorsch heute kaum noch vorzukommen und es gibt absolut keine gezielte Angelei auf sie. Ich sage deswegen “heute kaum noch” weil das frueher wohl noch etwas anders gewesen sein muss und nicht mal vor allzu langer Zeit. Ich habe, als ich an der hiesigen Kueste ankam, erst einmal tuechtig Fische und Fangtechniken studiert und bin dabei auf eine tolle Buchserie gestossen. Eine Folge davon hiess “How to catch bottomfish”, ungefaehr in den 70ger bis fruehen 80ger Jahren erschienen. In diesem Buch bin ich auf einen Abschnitt “Pacific Cod” gestossen, der von einer kurzweiligen Pilkerangelei auf diesen Schwarmfisch verweisst. Im Raum von Puget Sound und den Gulf Islands (zwischen Vancouver Island und Festland) sollten zu bestimmten Jahreszeiten groessere Schwaerme der Dorsche auftauchen, die dann erfolgreich mit uns allen bekannten Methoden gezielt beangelt werden konnten.


    In den spaeten 90ger Jahren habe ich selbst noch an Bootsverleihstellen in Campbell River verblichene Polaroidfotos an der Buerowand gesehen, mit tollen Strecken von gefangenen Dorschen. Ich habe alle meine Angelfreunde befragt aber keiner davon hat jemals gezielt auf Dorsch geangelt und kaum jemand auch nur einen Zufallsfang davon erzielt. Bis ich dann vor Jahren begann, an der regelmaessigen Port Renfrew Offshoretour teilzunehmen und dort auf der Swiftsure Bank hin und wieder selber einen Dorsch gefangen oder zumindest davon gehoert hatte. Auch gab es vor vielleicht 5 Jahren einen Winter in dem wir Winterlachsangler eine regelrechte Minidorschplage an einigen bekannten Stellen (Whirl Bay z.B.) feststellten. Die waren all nur um die 30-40 cm lang und stuerzten sich auf alles was sich bewegte. Ein paar Wochen spaeter war der Spuk vorbei und kein Dorsch war mehr irgendwo zu sehen. Das nur mal so als Erklaerung zu diesem doch recht ungewoehnlichen Fang in der Juan de Fuca Strait. Ob das jetzt momentan nur mal wieder so ein kurzer Spuk ist, der bald wieder vorbei sein wird, oder vielleicht ein Trend von einer sich vermehrenden Kuestendorschpopulation – keine Ahnung. Aber ich bleibe ‘dran an diesem interessanten Thema und genehmige mir den einen oder anderen leckeren Dorsch solange die da sind.


    Nach der Aufregung machte ich die Rute wieder einsatzbereit und wir hofften auf Weiteres. Natuerlich war mir klar, dass ich auch den naechsten Fisch nicht drillen wuerde, da ja nun Alexander auf sein Gleichheitsrecht bestand. Das hat man vom Papa-Sein!


    Es dauerte eine ganze Weile bis sich ein vorsichtiger Anfasser an der rechten Rute andeutete. Die Stroemung hatte nun schon stark zugenommen und selbst mit einem 1kg Blei musste ich alle paar Minuten Schnur nachgeben, um am Boden zu bleiben. So waren die ersten Zupfer an der Rute auf die Tiefe und Entfernung auch mit der Geflochtenen nur schwer zu deuten. Doch dann zog es kraeftiger und endlich wurde die Rute krumm gezogen und blieb krumm und die Rolle raetschte los. Alexander war im Nu da und nachdem ich die Bremse ueberprueft hatte, begann er mit dem Drill. Auch er liess die Rute lieber im Halter ‘drin. Der Fisch wehrte sich ordentlich und ein paar Mal kam der Fischaufzug zum Halten und ging wieder ein Stueck nach unten. Alexander fragte immer wieder wie weit noch und ich bot ihm an ihn abzuloesen – keine Chance, Dad! Dann hatte er es endlich geschafft und ein halbstarker Butt tauchte neben dem Boot auf. Sicherlich kein Riese aber fuer Alexander ein toller Fisch! Reichlich 16 Pfund, neuer persoenlicher Rekord!


    Ich hoffte noch eine halbe Stunde auf den grossen Heilbutt-Bruder aber die Stroemung war nun zu stark geworden. Wir packten ein und ich liess Alexander bis zum Albert Head fahren wo wir noch paar Minuten pilken wollten. Pilken ist immer die beliebteste Angelmethode meiner Jungs, man hat immer was zu tun und es beisst meistens irgendwas, egal was, auch wenn’s klein ist, Hauptsache Action! Nachdem die Jungs ein paar kleine Gruenlinge und Felsenbarsche gefangen und wieder freigelassen hatten, wollte ich auch mal probieren. Schon beim 2. oder 3. Anziehen ploetzlich ein Einschlag in der Rute und sofortige Flucht im Affentempo. Die Rolle kreischte nur so! Und so schnell wie es kam ging es auch wieder….bevor ich irgendetwas machen konnte war der Kontakt wieder weg! Schade! Die Jungs waren auch verbluefft. Was das wohl gewesen sein mochte? Ich tippe mal auf einen ordentlichen Lachs, der sich den Chrompilker mit Vollgas genehmigt hatte aber Glueck hatte nicht richtig gehangen zu haben.


    Naja, so ist Fischen! Wir fuhren zufrieden und leicht sonnengebraeunt zurueck und hatten wieder ein paar Geschichten mehr zu erzaehlen.














  • Sehr schön geschrieben, da packt mich jedes mal aufs Neue die Reiselust. Und typisch - Vaddern macht die Arbeit, die Jungs drillen. Danach darfst Du wahrscheinlich die Fische schlachten und zubereiten und die Buben futtern sie auf. Herrlich einfach so ein Anglerleben :p

  • Freitag war mal wieder “frei” und Dave, mein langjaehriger Angelfreund brauchte etwas Aufheiterung; hatte er doch gerade seinen Pickup ein Stueck kuerzer gemacht. Die Gezeiten liessen eine Heilbutttour zum Mudhole zu – wenn es auch nicht fantastische Gezeiten waren. Es wuerde wohl ein kurzes Zeitfenster geben, waehrend dessen es schwer werden wuerde den Koeder am Boden zu halten. Aber vielleicht ging es ja schnell mit 2 Butten und wir wuerden dann schon auf Lachs umstellen….


    An der Rampe merkten wir, dass wir beileibe nicht die Einzigen auf dem Wasser waren heute. Halb Victoria muss sich wohl freigenommen haben. Wir dampften gegen einen leichten Wellengang gen West und kamen ca. 20 Minuten spaeter am Mudhole an. 3 andere Boote lagen genau auf meiner Heilbutt-GPS-Markierung. Machte aber nichts, das Mudhole ist gross und eine spezielle Stelle gibt’s da eh nicht. Da wir hinter den 3 Booten ankerten, versprachen wir uns sogar einen Vorteil; wuerden wir doch in der Duftspur der anderen Koeder angeln und dementsprechend muessten die Butte bei uns zuerst vorbeischauen.


    Wir liessen 2 Heringskoeder mit Butt Juice mariniert zum Grund in 110 m Tiefe hinab. Ich hatte noch paar aeltere Heringe, uebriggeblieben von vorherigen Trips, die ich auch noch gerne verwerten wollte. Normalerweise bin ich der Ansicht, dass Heilbutte frische Koeder bevorzugen. Alten vergammelten und stinkigen Koederfischen schenke ich eigentlich keine Beachtung trotz einiger Geruechte, dass Heilbutte auch Aas fressen wuerden. Deswegen hatte Dave auch einen frischen Six Pack frischer Heringe mitgebracht. Aber da ich meine Koeder ueblicherweise mit Butt Juice und anderen uebelriechenden Fischoelen garniere, war ich auch nicht abgeneigt meine schon etwas betagteren Heringe mit zu verwenden. Mal sehen…


    Wir mussten schon gleich zu Beginn mit 1 kg Bleien fischen, da die Stroemung ueber 1 Knoten betrug. Bald sollte sie noch auf 1.5 bis 1.7 kn zunehmen bevor es wieder langsamer werden wuerde. Wir sahen wie ein Bekannter, Jack, nicht weit von uns seine praechtige 24 Fuss Orca verankerte. Auch am Horizont gegen Sueden sahen wir einige Punkte auf der Constance Bank. Alle wollen Butt heute. Der Wind sollte ueber das Wochenende stark zunehmen; deswegen wohl der Auflauf heute.


    Dave erzaehlte mir seine Unfallgeschichte und seine Regelauslegungen dazu ausfuehrlich, als ich ploetzlich aufsprang denn seine Rute hatte 2 Male ploetzlich und hart runtergeruckt. Dann war wieder Ruhe und Dave kam herbei und nahm Fuehlung auf und zog langsam an. “Schwer aber keine Bewegung” meinte er skeptisch. Oktopus? Nach ein paar Kurbelumdrehungen war seine Rute zum Halbkreis gespannt und er bekam nur zentimeterweise Schnur auf die Rolle. Was konnte das nur sein? Mit einer leisen Ahnung drehte ich den Downriggerknopf auf “hochholen”. Und tatsaechlich, Dave’s Widersacher entpuppte sich als das Downriggergewicht plus Duftsack. Als das Getueddel endlich oben war, kam auch noch mein Koedergeschirr zu Tage. Ein fantastisches Gewirr von Schnueren und Bleien!!!! Da hatte der Butt nach dem Biss wirklich ganze Arbeit geleistet und sich selber auch noch der Verantwortung entzogen! Nach ca. 10 Minuten waren wir wieder einsatzbereit.


    Dann tat sich etwa 1,5 Stunden gar nichts. Wir genossen die warme Sonne und ich nickte fast ein. Die Stroemung war nun grenzwertig und wir mussten immer mal wieder etwas Schnur nachgeben um den Grund wiederzufinden. So im Halbschlaf sah ich ploetzlich meine Rute ein-zweimal kurz wippen und dann krumm stehenblieben. Bis ich da war, lief schon Schnur von der Rolle. Ich zog die Rolle kurz zu und kurbelte nochmal kraeftig dagegen um den Haken ja zu versenken. Der hing! Dave hing mir den Gimbalgurt um und ich begann mit den Drill. Ich spuerte die typischen Heilbuttkopfstoesse. Der Fisch war sicher kein Riese aber verkaufte sich teuer! Nach 110 m hatte ich auch genug. Die braune Silhouette kam zutage und Dave langte gekonnt mit dem Gaff zu. Wieder ein Standardbutt um die 80-85 cm lang. Ich weiss auch nicht warum ich keine groesseren Butts mehr fangen kann! Die gleiche Stelle hatte doch noch vor 2-3 Jahren regelmaessig 40 – 70 Pfuender produziert!!? Waren die jetzt reichlicheren Kleinen einfach immer schneller am Koeder. Aber warum fingen dann andere Angler noch groessere Exemplare? Sehr seltsam!


    Dave war’s egal, er freute sich auf ein paar schoene Filets. Und nebenbei, das war das 1:0 fuer die alten Koederfische. Die naechste halbe Stunde war ein effektives Angeln kaum noch moeglich. Die Stroemung hatte den Punkt erreicht an dem der Koeder samt Geschirr vom Boden abhob. Wir warteten einfach bis wir sahen wie die Rutenspitzen wieder ruckten und so Bodenkontakt anzeigten. Die Stroemung liess nun merklich nach und auch das Boot schwang ca. 20 Grad im Richtungswechsel herum. Ich kurbelte gerade Dave’s Schnur ein wenig ein um den Koeder wieder genau ueber dem Grund schweben zu lassen, als ich bei einem fluechtigen Blick zu meiner Rute ein heftiges Reissen daran sah. Wow, Dave, schlaeftst Du? Der kramte gerade in seiner Essensbox herum. Ok, mein Turn dann eben!


    Der Fisch war schon voll im Fluchtmodus und ich bekam kaum noch die Rute aus dem Halter. Der machte ein Spektakel und sausste paar Mal stur wieder zum Grund zurueck. Langsam gewann ich Hoehe und nach einer Weile folgte der Butt dann dem stetigen Zug bis nach oben. Als er Dave das Gaff schwingen sah, wurde ihm wohl mulmig und er schlug wild um sich so dass Dave keine Chance hatte das Gaff zu setzen. Irgendwann war der Tobsuchtanfall vorueber und Dave schlug zu. Auch dieser Kerl kam ins Boot. Ein paar Zentimeter groesser ,aber auch nicht mehr als 20 Pfund schaetzten wir. Nun ja, man soll nicht meckern. Damit waren wir fertig mit der taeglichen Heilbuttquote fuer zwei.


    Wir ueberlegten uns ob wir noch eine Stunde Lachsschleppen ‘dranhaengen sollten, entschlossen uns dann aber zum Heimweg da etwas Wind aufgekommen war und der Weg zur Constance Bank recht weit war. So hatten wir Zeit gemuetlich und gruendlich unsere beiden Fische zu filettieren. Der eine Butt hatte den Magen voll mit Garnelen und Squat Lobster. Die fressen wirklich alles! Und vorallem meine alten Koederfische. Dave ging mit den frischen 0:2 baden! Werde mir das merken!


    Nach und nach kamen 3 andere Boote herein, alle vom Buttfischen auf der Constance Bank. Alle gingen leer aus. Aber der eine brachte einen praechtigen 25 Pfund Chinook zum Schlachttisch. Alle Achtung, meinte ich und er “warte erstmal bis ich Dir die Geschichte dazu erzaehlt habe!”. Er haette naemlich gar nicht auf Lachs geangelt sondern stationaer am Anker auf Heilbutt mit einen Oktopusarm als Grundkoeder. Und der Lachs waere auf den ruhenden Koeder am Grund voll eingestiegen. Er und sein Freund waeren fast umgefallen vor Staunen, als der Fisch in Sichtweite kam. Das hatte ich auch noch nicht erlebt! Claude hatte vor Jahren mal einen aehnlich grossen Chinook beim Heilbuttangeln erwischt; allerdings stieg der beim Ablassen des Koeders ein. Man weiss halt nie und das macht das Angeln auch so spannend!!


    Kurz danach kam Jack an den Dock und brachte einen 42 und einen 27 Pfund Butt. Na da sag’ nochmal es gibt keine Groesseren mehr im Mudhole! Ueben, ueben, ueben…..





  • Waehrend der Woche, bei einem der nun wieder zahlreichen Eishockeytermine, fragte mich Ian, ein guter Bekannter und auch leidtragender Hockeyvater, ob ich nicht einmal seine beiden Soehne mit zum Angeln nehmen koennte. Sie waeren in den Sommerferien zu Verwandten nach Ontario geflogen und dort haetten die beiden Jungs beim Barschangeln vom Steg Blut geleckt und wuerden ihn nun staendig nerven, dass sie hier mal angeln gehen wollten. Ian hatte aber so wirklich gar keine Ahnung wie man das anstellen sollte. Er erzaehlte mir, dass Owens Geburtstag anstehen wuerde und er sich nur eines wuenschte: eine eigene Angel und die auch gleich ausprobieren. Bei solchen Faellen steht mein Herz natuerlich weit offen – ich stelle mir dann vor, mir haette jemand mit 10 oder 12 Jahren angeboten, in British Columbia zu angeln. Was haette ich dafuer gegeben!


    Ein kurzer Blick auf die Stroemungsverhaeltnisse am Wochenende und ich beschloss eine Heilbuttour mit den Jungs zu unternehmen. Ausserdem wollte ich zwei Pilkruten mitnehmen. Owens Spielzeugrute war dazu leider nicht zugebrauchen. Das Lachszeug sollte gleich zu Hause bleiben. Wir planten fuer Sonntag Morgen aber da es windig werde sollte, verschoben wir auf Montag – ein Feiertag. Wir verabredeten uns 7:00 Uhr morgens an der Pedder Bay Marina – trafen uns aber schon auf dem Highway dorthin. Ich sah die beiden Jungs schon vor Spannung im Auto hopsen als sie an mir und dem Boot vorbeifuhren.


    Mit Ian zusammen waren wir zu viert und da das ein bisschen eng wird auf Red Hot wurde Ian gleich klargemacht, dass er fuer Gewicht ausbalancieren und Fotos schiessen aber nicht fuer’s Angeln zustaendig war. Kein Problem fuer ihn. Wir duesten durch einen herrlichen Sommermorgen zum Mudhole hinaus. Da es Lachshochsaison war, waren kaum andere Heilbuttangler an der Stelle und wir konnten entspannt den Anker setzen. Ich zeigte den Jungs wie man mit Lachsfetzen und ganzem Hering bekoedert und erklaerte wie wichtig eine gute Duftspur beim Heilbuttangeln war. Sie staunten ueber die kraeftigen Angelruten und das schwere Geraet. Dann begann die Warterei. Und es sollte die Geduld der Jungs auf die Probe stellen. Es tat sich naemlich die ersten 2 Stunden nichts. Nicht einmal ein Dornhai wollte etwas Bewegung in die Sache bringen. Aber ich war mir meiner Sache eigentlich recht sicher. Diese Stroemungskonstellation hat hier an dieser Stelle eigentlich immer noch funktioniert.


    Da, es zuckte ploetzlich an der rechten Rute. Die Jungs starrten dorthin auf meinen Fingerzeig. “Hai”, meinte ich nur. Owen, das Geburtstagskind stand schon an der Rute bereit und wartete auf mein Kommando. “Jetzt!” und er kurbelte hart an und nahm sich die Rute aus dem Halter. Ich band ihm den Gimbal um, um ihm die Pumperei etwas zu erleichtern. Aber schnell wurde klar, dass das Geraet einfach zu schwer fuer ihn war und 100 m sind eine lange Strecke. Ich riet ihm die Rute wieder in den Halter zu stecken und dann zu kurbeln. Das ging viel besser. Der Fisch wehrte sich besser als erwartet und ich war mir gar nicht mehr so sicher ob es nicht vielleicht doch ein kleiner Butt war. Nach einer gefuehlten Ewigkeit hatte es Owen geschafft und ein stattlicher Dornhai tauchte unter dem Boot auf. Gar nicht enttaeuscht sondern total begeistert sahen die Jungs auf den Hai neben dem Boot und Owen wollte ihn unbedingt fuer ein Foto halten. Ich machte ihm vor, wie man einen Dornhai relativ sicher halten kann und dann praesentierte er stolz seinen Fang in Ians Richtung. Staunend strichen sie ueber die sandpapierraue Haut, befuehlten sie Dornen am Ruecken und besahen die scharfe Kauleiste im Maul. Dann ging der Hai wieder ins Wasser.


    Das ist eben das Schoene wenn man Neulinge mit zum Meeresangeln nimmt; die sind noch total begeistert ueber alles was an den Haken geht und maulen nicht rum wenn die Fische nicht im Minutentakt und weniger als kapital ins Boot kommen. Eine Horde Haie schien sich nun am Platz aufzuhalten denn es knabberte nun staendig was an unseren Koedern. Der Vorteil der Lachsfetzen kam nun zum Vorschein denn die Haie schafften es nicht die Lachsfetzen mit der ledrigen Haut komplett vom Haken zu stehlen – im Gegensatz zu den Heringskoedern. Da wippte die linke Rute ploetzlich zweimal tief nach unten – das war ein Butt, kein Zweifel! Ich stand bereit und beobachtete die Rutenspitze die jetzt leicht gespannt still stand. Aber nur fuer 5 oder 6 Sekunden und dann riss es sie wieder brutal nach unten und ich kurbelte kraeftig dagegen. Die Rute blieb stark gekruemmt – der hing!


    Alec, der 12 jaehrige Bruder von Owen stand schon aufgeregt hinter mir. Ich uebergab die Rute und montierte den Gimbal um seinen Bauch. Er war groesser als Owen und kam besser damit klar. Der Fisch riss sogar einige Male Schnur von der Rolle und ich machte sicher, dass die Bremse gut eingestellt war. Alec hatte gut zu tun mit dem Gegner und gewann anfangs nur sehr langsam Schnur zurueck. Nach und nach kam er in den Pumprhythmus und die Gegenwehr des Buttes liess nach. Wir feuerten ihn an und mit dem letzten Rest seiner jungen Kraft brachte er den Fisch endlich an die Oberflaeche. Das war ein ganz ordentlicher Butt – ich schaetzte um die 30 Pfund. Ich nahm vorsichtshalber die Harpune um dem Fisch habhaft zu werden. Die Jungs jubelten und tanzten vor Vergnuegen ueber den “Riesenfisch” fuer ihre Verhaeltnisse.


    Als ich ihn vertaeut und erschlagen hatte, liess ich die Jungs den Fisch bewundern waehrend ich schnell wieder bekoederte und die Rute hinabliess. Kurz darauf riss es einmal heftig an der rechten Rute. Als ich hinzukam war allerdings nichts mehr zu sehen oder zu fuehlen. Ich zog leicht an und liess dann wieder zum Grund zurueck – eine Methode die einen lauerden Butt oftmals nochmal zum Anbiss reizt. Nicht diesen.


    Die Stroemung hatte inzwischen umgschwungen und wir hatten vielleicht noch eine halbe Stunde bis sie zu stark werden wuerde. Ich musste schon immer mehr Schnur auslassen um die Koeder noch am Boden zu halten. Da riss es ploetzlich wieder an der rechten Rute und ich kurbelte gleich hart dagegen. Auch der hing! Nun war Owen wieder dran. Wir liessen die Rute gleich im Rutenhalter und er machte sich an die Arbeit. Der Butt war sichtlich kleiner, was Owen aber zugute kam. Es war trotzdem anstrengend genug fuer ihn und er war froh als er den Butt endlich in Sicht hatte. Fuer den vielleicht knapp 15 pfuendigen Butt reichte das Gaff und ich brachte den Fisch gleich in die Fischbox. Dort tobte er sich noch einen Moment aus bis ich ihn abschlagen konnte. Die Jungs staunten nicht schlecht was selbst so ein kleiner Butt fuer ein Radau machen kann. Mit einem lachenden “Happy Birthday” schuettelte ich Owen die Hand und gratulierte ihm zu seinem ersten Heilbutt. Er grinste von einem Ohr zum anderen!


    Ich liess gar nicht mehr ein sondern packte das Heilbuttgeraet zusammen und schleppte den Anker hoch. Jetzt durft Ian mal ran und wand die 150 m Ankerleine ein. Dann fuhren wir zu den Riffs vor Race Rocks (Insel) um vielleicht noch ein paar Riffbewohner mit dem Pilker zu ueberlisten. Ich steuerte ein paar Untiefen vor dem Schongebiet an. Beide Jungs standen mit je einer Pilkrute bereit. Allerdings stellte sich schnell heraus, dass die Stroemung schon zu stark war um in 40+ m Tiefe noch vernuenftig angeln zu koennen. Ich beschloss es in der Whirl Bay zu versuchen. Wir fuhren dicht an den Felsklippen von Race Rocks vorbei und bewunderten die riessigen Seeloewen die sich dort sonnten.


    Eine interessante Untiefe vor der Whirl Bay entpuppte sich schnell als Koederfriedhof. Die Jungs hingen fast gleichzeitig am Riff fest und keine Tricks halfen mehr um die Pilker zu retten. Daraufhin steuerte ich die stroemungsgeschuetzte Seite von Church Rock Island an und ich hiess die Jungs vor den Krautbetten zu pilken. Alec brachte als erster einen stattlichen Black Rockfisch ins Boot. Nach ein paar kleineren stachligen Gesellen fand dann Owen auch noch einen brachbaren Black Rockfisch. Damit war der Fairness Genuege getan und wir packten sehr zufrieden ein. Waehrend der Rueckfahrt mussten die Jungs immer wieder in die Fischkiste schauen und staunten ueber ihren Fang. Sie waren begeistert und ich sah schon eine neue Anglergeneration heranreifen. So macht das Spass und so soll es sein! Ian bedankte sich fuer die erfolgreiche Tour und die Erfuellung von Owens heissem Geburtstagswunsch und auch dafuer, dass ich den Fang so professionell verteilt hatte: der grosse Bruder faengt den grossen Butt und Barsch, der kleine die selbe Art und Anzahl – aber eben ein bisschen kleiner!


    Ich filetierte noch die Fische an der Marina und gab den Jungs und Ian dann eine Tuete mit locker 10-12 kg feinstem Filet mit. Strahlende Augen verabschiedeten sich von mir und seit diesem Tag bekomme ich fas taeglich SMS oder Emails von Alec wann wir denn mal wieder angeln gehen koennten…. Priceless!






  • Es gibt immer mal wieder Momente da kommen alle Faktoren perfekt zusammen. Samstag, 6.12. war wieder einmal so ein Tag. Es ist gewiss keine Alltaeglichkeit wenn im Dezember perfekte Windbedingungen, Gezeiten und familiaere Freizeit an einem Wochenende zusammentreffen. Und wenn, dann gibt es kein Zoegern! Carl rief mich 9:00 Uhr morgens an und lud mich zu einem Heilbuttrip an Bord der neuen Jalopy ein – oder besser er brauchte einen bewaehrten Heilbuttguide nachdem sein letzter Trip mit unserem Freund Jerrod eine Nullnummer war und sich seine Familie abends mit Chips ohne Fish begnuegen musste.


    Ich packte nur schnell eine Rute, meine Heilbuttkiste und ein paar alte Heringe fuer den Duftsack. Und natuerlich den unverzichtbaren Buttjuice. Die Gezeiten waren sehr gut von 11:00 Uhr bis 15:00 Uhr. 11:00 waren wir an der Rampe und um 11:20 liessen wir den Anker am Mudhole hinab. Ich konnte zwar an Carls GPS Plotter nicht ganz genau meine Lieblingsstelle ausmachen da sein aelteres Modell nicht so detaillierte Kontouren anzeigte, aber wir waren in der richtigen Gegend – das Mudhole ist nichts als ein grosses sandig-schlammig-kiesiges Plateau in 100 m Tiefe. Es kam da nicht auf Genauigkeit an. Wir landeten in 107 m Tiefe – das koennte eine gute Fitnesseinheit werden wenn viel los sein sollte!


    Nur ein anderes Boot war in einiger Entfernung zu sehen. Absolut glattes Wasser und die Sonne blinzelte hier und da mal durch die Wolken. Perfekt! Schnell hatten wir den Duftsack versenkt und montierten 3 Ruten und Koeder. Wir bestueckten 2 Ruten am Heck mit Hering und eine am Bug mit Lachsfetzen. Dann machten wir es uns bequehm. Allerdings nicht fuer lange.


    Nach 10 Minuten zuckelte die eine Heckrute los. Dornhaie! Das konnte ja heiter werden wenn diese Biester in Mengen vor Ort waren. Noch waehrend ich mich mit der Hairute beschaeftigte, ruckte die andere Heckrute kraeftig los. Carl war schnell dabei und versuchte den richtigen Moment zum Anschlagen zu finden. Der Fisch, offensichtlich ein Butt, saugte den Koeder wohl immer wieder ein und spukte ihn gleich wieder aus – anders konnten wir uns das periodische Rucken nicht erklaeren. Als die Rute sich wieder kraeftige verneigte, riss Carl die Rute aus dem Halter und ruckte an. Die Rute verbog sich tief und Carl fing an zu pumpen. Butt – keine Frage! Doch ploetzlich war der Widerstand weg. Schnell liess Carl den Koeder wieder zum Grund. Vielleicht kam der Butt ja wieder denn lange hatte er ja nicht am Haken gehangen und manchmal sind Heilbutte unglaublich gierig.


    Sollte aber nicht sein – zumindest vorerst. Nach einer kurzen Weile holte ich auch diese Rute ein bestueckte neu mit Koeder. Nach einem weiteren Hai an der Bugrute, bekoederte ich neu mit Lachsfetzen. Ich war gerade wieder zurueck am Heck und beobachtete die naechste Haiattacke an einer der Heckruten als Carl ploetzlich nach vorn stuerzte. Da sah ich die Bugrutenspitze schon fast im Wasser verschwinden, die Rute zum Halbkreis gebogen. Der hing! Carl begann strahlend und bester Laune seine Schwerstarbeit. Damit es ihm etwas einfacher war, band ich ihm den Gimbalgurt um. Er stoehnte und aechszte schon nach der halben Distanz! Dann hatte er endlich den kleinen Butt oben. Standardgroesse fuer dieses Jahr – 15 Pfund. Gaff, Abschlagen, Ausbluten, Verpacken und weiter ging es.


    Nach dem naechsten Hai an meiner Rute zog ich auch ein Stueck Lachsfetzen neben einem Hering auf. Lachshaut ist unheimlich zaeh und ueberlebt auch Haiattacken ganz gut. Es war kein Kinderspiel die Haie aus ueber 100 m am schweren Geschirr immer wieder hochzukurbeln. Aber das Wetter war klasse und wir genossen diese Gelegenheit, auch mit dem konstanten Haialarm. Da riss es ploetzlich heftig an meiner Rute – ich hatte gerade einen Augenblick meine Aufmerksamkeit woanders hingerichtet und sah den Biss daher wohl zu spaet. Als ich an der Rute ankam war wieder Ruhe. Ich liess die Rute stecken und wartete geduldig und nach einiger Zeit hob ich den Koeder sachte an und liess ihn wieder auf den Boden fallen. EInem Hai schien es zu gefallen und ich zog den Beifang etwas veraergert hoch.


    Nach einer kurzen Verschnaufpause, die uns die Haie goennten und Carl und mir mal Zeit zum Plaudern gab, kam wohl der naechste Haischwarm an. Carl brachte die Bugrute ein und ich kurbelte gerade die linke Heckrute mit Haibestueckung hoch, als Carl mich auf ein Ruckeln an meiner Heckrute aufmerksam machte. Auch ein Hai. Der hing wohl von alleine was das nun unaufhoerliche Rutenspitzenwackeln anzeigte. “Lass den nur zappeln, ich kuemmere mich erst um diese Rute hier!” meinte ich zu Carl. Ich war noch nicht ganz am Boot mit dem Geschirr, dass ich hochkurbelte, als ich die andere zuckelnde Heckrutespitze ploetzlich Richtung Wasseroberflaeche verschwinden sah. Wie jetzt, doch kein Hai? Ich liess nun diese Rute los und sprang hinueber zur anderen und kurbelte hart in die Widerstand. Fish On, keine Frage!


    Carl jauchzte und band nun mir den Gurt um und ich begann die harte Arbeit. Da war Gewicht dran und es war ein Butt wie die harten Stoesse andeuteten. Aber wie das mit dem minutenlangem Haibiss vorher zusammenhing? Wir sollten des Raetsels Loesung bald sehen. Endlich hatte ich mein Fang neben dem Boot und ein brauchbarer Butt tauchte auf. Aber nicht nur das – am zweiten Haken hing noch ein Hai! Doubleheader – zwei Fische an einem Vorfach! Carl gaffte gekonnt und der etwa 20 Pfund Butt mit dem Haifisch-Sidekick landete im Boot. Abklatschen, Fisch versorgen, Hai freilassen, Staunen, Lachen und Weiterangeln. Bis Mitte September waeren wir jetzt fertig gewesen: 2 Lizenzen – 2 Butte. Aber jetzt, bis 31.12. konnten wir 2 pro Tag mitnehmen da noch 200000 Pfund an Quote ungefangen blieb. Vielleicht ging ja noch mehr heute. Schien wieder mal so ein epic Zufallstag mit Carl zu sein!


    Es dauerte wohl ungefaehr 20 Minuten bis sich meine Rute wieder zusammenfaltete und ich dahin stuerzte. Gleichzeitig fing ein ohrenbetaeubendes Piepen im Cockpit an. Etwas verdutzt und zoegernd kam ich an der Rute an – der Fisch hing, aber meine Aufmerksamkeit war abgelenkt. Carl murmelte etwas von Notruf. Dauerte ein paar Sekunden bis ich begriff, dass das nicht von uns kam sondern von einem anderen Boot in Seenot – ueber GPS/Funk. Ich schaute Carl fragend an waehrend ich den ruckenden Fisch an der Rute spuerte. Carl hoerte am Funk, dass die Kuestenwache unterwegs war und keine zusaetzliche Hilfe benoetigt wurde. Nun konzentrierte ich mich ganz auf den Fisch und fing zu pumpen an. Aber nach 1 Minute oder so war der Widerstand ploetzlich weg. Schade. Irgendwie hatte der Fisch wohl nicht richtig gehangen und meine Abgelenktheit hat wohl auch nicht gerade zum Erfolg beigetragen. Das haette schon Nummer 4 oder 5 sein koennen! Die Butte bissen wohl und waren am Platz, aber waren auch irgendwie vorsichtig heute. Manchmal stecken die Haken tief im Schlund, beide Butt heute hatten die Haken weit vorn im Maul. Und es musste heute Lachs zumindest mit am Haken sein, sonst gab es nur Hai.


    Nachdem wir uns wieder mit dem einen und anderen Hai zu beschaeftigen hatten, wurde Carl auf die Bugrute aufmerksam. Ich winkte nur ab – Haialarm. Das Ruckeln sah haimaessig aus. Carl blieb aber bei der Rute und schlug ploetzlich an. “Hm, entweder grosser Hai oder kleiner Butt” meinte er. Ich hatte nicht viel Hoffnung und war daher ueberrascht als Carl nach einiger Zeit nach dem Gaff rief. Butt – Nummer 3 kam ins Boot. Wieder etwa 15 Pfund. Da schau einer an!


    Es ging nun schon langsam dem Ende der fischbaren Gezeit zu – vielleicht hatten wir noch eine gute halbe Stunde – als ich wieder einen halbherzigen Biss an meiner Hering-Lachskombination sah. Der Hai riss ganz ordentlich am Koeder aber ich wollte ihm den Koeder aus dem Maul ziehen um mir vielleicht das Neubekoedern zu sparen – ich hob den Koeder hoch vom Grund – zu spaet – etwas hing schon dran. Aber Moment mal, da war sogar etwas kaempferisches zu spueren. Aber Butt fuehlte sich anders an. Mal sehen….


    Nach schier endloser Zeit kam ein weisser Bauch nach oben – Carl sah mich fragend an. Ein Dorsch! Und ein ordentlicher noch dazu! Etwa 10 Pfund mit dickem Glubschaugen wegen der Tiefe! Na sowas nehme ich auch gerne mit! Man weiss halt nie aber das ist ja auch das tolle beim Angeln! Ich liess nochmal das neubestueckte Geschirr nach unten, wurde aber nicht mehr belohnt. Im Gegenteil. Die nun unter das Boot ziehende staerker werdende Stroemung trieb mein Koeder – mit einem Hai dran - in das Downriggerkabel mit dem Duftsack. Mit viel Muehe konnte ich das Geschirr/Haigeflecht bis in Sichtweite hochkurbeln bis ploetzlich die Hauptschnur, durch den Abrieb am Stahlkabel beschaedigt, riss und alles zum Meeresboden absank.


    Es war nun auch Zeit zum Aufbruch. Wir packten sehr zufrieden zusammen und dampften heim. Am Schlachttisch begegneten wir anderen erfolgreichen Anglern mit schoenen Winterlachsen bis 15 Pfund und einem Spezie der 2 Butte unserer Kategorie auspackte und dann noch einen Butt fuer den 2 Mann zum Transport gebraucht wurden. Ich schaetze mal 70-80 Pfund. So einen will ich auch mal wieder!


    EIn frohes Fest Euch allen! Vielleicht gibt’s ja sogar noch den einen oder anderen Weihnachtsfisch!






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