Die Größe von Barschen...

  • Barsche finden sich ja nun wirklich in fast jedem Gewässer. Aber was führt zu solch unterschiedlichen Abwachsraten? Woher rührt vor allem diese eklatante Nord-Süd Gefälle?


    Als Beispiel für einen großen See im Süden sei der Chiemsee genannt. Mit seinen 80 km² ist er groß und er würde eigentlich alles bieten, was auf größere und große Barsche schließen ließe. Flachzonen, Krautfelder, sichtiges Wasser, Kanten, Berge, steile Kanten, Stege, Häfen, Anleger und jede Menge Futterfisch in Form eines prachtvollen Laubenbestandes. Trotzdem ist ein Barsch von 30 cm die echte Ausnahme. Der Schnitt bringt es etwa auf eine sehr knappe Handlänge.


    Nimmt man dagegen Seen wie die Edertalsperre, den Möhnesee, oder Seen in Mecklenburg Vorpommern, so sind dort Fische von vierzig und mehr Zentinmetern absolut keine Seltenheit. Ich habe dazu schon alle möglichen Quellen angezapft, aber bisher keine schlüssigen, geschweige denn befriedigenden Antworten gefunden.


    Was könnte die Ursache für dieses Gefälle sein?

  • selbst bei uns in kleineren seen in berlin haben wir 40cm barsche....villeicht fängt man im chiemsee einfach keine?
    verbuttung kanns wohl nicht sein....
    oder das gewässer ist so groß, das sie sich "verlaufen" nie am haken hängen...angeldruck kanns ja auch nicht sein....ich wage zu bezweifeln, das sowas wieder der natur laufen kann....nahrung ist genug da. die ruhe zum abwachsen ist vorhanden

  • in Schleswig Holstein sind 40 cm Barsche keine seltenheit. Wir freuen uns natürlich über den Fang solcher Fische, aber wissen sehr genau das manch einer einen Freundentanz machen würde wenn er solche Fische fangen könnte. Ich denke es muss auch im süden solche Fische geben...

  • Hi! Ich habe doch mal von der Grube 7 in Gruiten erzählt - dem "Großbarschtümpel".. .
    Dort sorgten folgende Faktoren für hohe Wchstumsraten:
    1. Ausser mir angelte dort niemand - das kann man kaum überbewerten.
    2. Es war ein Kalksteinbruch - deshalb gedien die Krebse (Hauptfutter..) sehr gut.
    3. Keine Futterkonkurenten; da waren nur Barsche und Moderliesschen drin.
    Ganz allgemein scheinen Barsche in eher kalkhaltigen Gewässern besser abzuwachsen.
    Ich habe dann selbst, durch ständige Entname von Großbarschen (ich war 16.. ), die Verbuttung eingeleitet... .
    Petri

  • glaub ich alles nicht...wenn e so wäre, würden ja waale oder haie auch verbutten....
    verbuttung bedeutet ja nix anderes als das sie vorm größere werden gefressen werden oder die nahrung fehlt für die optimale entwicklung....chiemsee ist riesengroß....mal was anderes....was sagen denn die taucher, wenn sie mal dort getaucht haben?

  • Ich denke, dass man dieses Nord-Südgefälle durchaus auf genetische Voraussetzungen der einzelnen Barschstämme schieben kann. Meines Wissens gibt es im Süden normal gewachsene Barsche, bei denen die Proportion zwischen Kopf und Körper stimmt. Bei Verbuttung haben die Fische meist einen überproportional großen Kopf.

  • Es geht ja nicht nur um den Chiemsee alleine. Im Waginger-, Starnberger-, Ammer-, Lanbürgnersee und vielen anderen ist es ja das gleiche Trauerspiel. Früher tauchte ich oft im Starnbergersee. Hechte, Saiblinge und alles mögliche sah man in allen und stattlichen Größen, nur eben keine großen Barsche!


    Nicht nur ich, auch der Christian K., der Taxler, der Mikesch und viele andere, nicht grad unerfahrene Angler haben dafür keine schlüssige Erklärung.

  • Zitat von strawinski

    glaub ich alles nicht...wenn e so wäre, würden ja waale oder haie auch verbutten....
    verbuttung bedeutet ja nix anderes als das sie vorm größere werden gefressen werden oder die nahrung fehlt für die optimale entwicklung....chiemsee ist riesengroß..


    Wie kaum ein anderer Fisch neigt der Barsch bei ungünstigen Bedingungen zu verbutten. Das heißt, es bildet sich ein sehr großer Bestand an zwergwüchsigen Barschen, die zusätzlich auch noch in Nahrungskonkurrenz stehen. Eine Besonderheit ist aber hier, dass sich ohne einen nachweisbaren Grund plötzlich einige wenige Exemplare ca. im 4-5 Lebensjahr ausschließlich von ihren Artgenossen zu ernähren beginnen. Das hat einen drastischen Wachstumsschub zu Folge, der etwa bis zum zehnten Lebensjahr anhält.

    Ich bin nicht doof! Ich weiß nur wenig!


    Ich habe zwar keine Lösung, aber ich bewundere das Problem.

  • Man erkennt, was du liest Niels. Das ist aus dem Sonderheft "Barsch" über die Studien am Windermerelake in GB. Trifft aber leider auf die bayrischen Seen nicht zu.

  • Ich versuche mich eben zu bilden.


    Uns bleibt nur Raum für Spekulationen. Da ich nicht glaube, das alle Großbarsche weggefangen,gefressen oder verhungert sind, stellt sich eher die Frage warum sie ihr Wachstum einstellen, bzw so verlangsamen,oder wo sie sich rumtreiben.
    Der von dir beschriebene Lebensraum sollte Ideal sein und alles bieten was Barsch braucht.
    Vieleicht gibt es ja auch keinen bedarf mehr daran so groß werden zu müssen.

    Ich bin nicht doof! Ich weiß nur wenig!


    Ich habe zwar keine Lösung, aber ich bewundere das Problem.

  • kann mir aber nicht vorstellen dass das dann in solchen Ausmaßen auftritt. Ausserdem hätte es dann auf andere Arten auch Auswirkung und die Fischer und Angler hätten eine greifbare Erklärung und die Taucher vieleicht auch Bilder.

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    Ich habe zwar keine Lösung, aber ich bewundere das Problem.

  • Also ich habe als größten Barsch bisher einen von 36cm zu Buche stehen. Das finde ich für hier auch schon recht gut, trotz Norden. Allerdings wurde ja gesagt das kalkhaltige Wasser könnte evt. ein Grund sein. Bei uns ist es eben saures Moorwasser, also das Gegenteil. Ein gutes Angebot an Nahrung sollte auch da sein. Wenn ich dann aber sehe das große Barsche eher selten gefangen werden, dann bin ich mir nicht so sicher ob es echt ein Gefälle gibt oder ob es nicht einfach von einzelnen Bedingungen abhängt.


    Was mir aber einfällt, die Alpenseen sind doch recht tief, wie ist es da mit der Temperatur? Kann es da auch Unterschiede geben die etwas ausmachen?

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