Eindruecke um Victoria
weiter im Norden der Insel
Eindruecke um Victoria
weiter im Norden der Insel
paar Fischbilder
Coho in Action
Wunderschoener Coho vor Release
Chinooks im Fluss
Chum nach/waehrend/vor dem Laichen
Vielseitigkeit des Angelns
Flussangeln auf Winter Steelhead
Uferangeln im Meer
Bootsangeln im Meer
mehr Tiere
Squat Lobster - oft Beifang in den Garnelenfallen
Einsiedlerkrebs in der Krabbenfalle
Eine Puget Sound King Crab - von einem Taucher vom Grund heraufgebracht
Porpoises - delfinartige Kleinwale
Lachs kurz vor Landung
Biberdamm
Seeloewe bei Fischattacke
Das war knapp!
Mr. Neugierig
Leider gibt es momentan von mir wenig zu berichten. Ich hatte es letzten Freitag tatsaechlich mal geschafft, 2-3 Stunden mal auf's Wasser zu verschwinden. Die Motoren mussten mal wieder durchgespuelt werden und ich musste mal wieder salzige Luft schnuppern. Und die Haende zitterten auch schon leicht in Vorfreude auf grossartige Drills. Leider ging an dem Tage gar nichts. Kein Silber liess sich zum Tanz bitten, an drei verschiedenen Stellen. Es blieb bei einer schoenen Bootstour. Kein berauschender Beginn im neuen Jahr! Hoffe, dass aendert sich bald.
Ich habe aber mal durch meine Fotoachive 2012 gestoebert welche auch von ein paar Freunden aufgestockt wurden und wollte wenigsten mal ein paar schoene Eindruecke mit Euch teilen. Viel Spass!
Hier Bilder vom letzten Freitag.
Mt. Baker und das Kuestengebirge in Washington State, US
Olympic Mountains vor Victoria, BC
Gulf Islands zwischen Vancouver Island und Festland
Tierbilder
Flussotter
Robbe
Weisskopfseeadler
Seestern
Letzten Freitag ergab sich die seltene Moeglichkeit mal wieder dem Ufer zu entfliehen und auf dem Boot mal wieder salzige Luft zu schnuppern und dabei vielleicht auch noch ein paar Delikatessen fuer die Weihnachtszeit zu ueberlisten. Winter Springs waren wohl vor Victoria als auch Sooke vor Ort, jedenfalls den Berichten einiger wetterunerschrockenen Hardcore-Angler zufolge, doch kamen die Berichte sehr sporadisch und undetailiert. So musste ich wohl selbst erforschen wo and wie.
Ich entschied mich es die 3 Stunden in einem meiner Lieblingswintergebiete – Whirl Bay – zu versuchen. Ist zwar ein eine halbe Stunde Fahrt von der Haustuer bis zur Bootrampe in Pedder Bay, jedoch kenne ich diese Bucht sehr gut und sie war auch immer gut zu mir gewesen.
Es waren nur 2 Bootsanhaenger auf dem Marinaparkplatz – im Vergleich zum Rummel im Sommer sah das fast gespenstig aus. Die 20 Mietboote lagen traurig in einer Reihe aufgebockt an Land hinter dem Parkplatz. Bei Null Wind liess ich Red Hot zu Wasser und dueste gleich den Fjord hinaus zur offenen Juan de Fuca Strait. Durch die Race Rock Passage durch, wo es bei unguenstigen Wind- und Gezeitenkonstellationen sehr schnell sehr ungemuetlich werden kann, und nach 10 Minuten war ich in Whirl Bay. Ein anderes Boot kreuzte dort schon herum.
Ich genoss die Ruhe als der Aussenborder aus war, machte zwei Schleppruten mit Flasher und green-glow Blinker fertig und liess dann den kleinen Schleppmotor langsam forwaerts schnurren. Lachse waren mit Sicherheit da - irgendwo in dieser 1 km2 grossen Bucht mit sandig/kiesigem Untergrund. Frage war nur wo? Auf der tiefen Seite in ca. 50 m plus Tiefe oder auf der Uferseite bei ca. 30-40 m Tiefe? Ich entschied mich zuerst in tieferen Gefilden zu beginnen. Es war schliesslich schon 10 Uhr und die Sonne schien grell herab – Bedingungen unter denen Lachse normalerweise etwas tiefer rauben.
Ich liess einen Blinker bis zum Grund hinab und den anderen etwa 3-4 m ueber Grund. Dann zog ich einige Kurven am Buchteingang hinter einer Untiefe entlang um dann der 50 m Kontourlinie nach West zu folgen. Es tat sich nichts. Nach einer Stunde ohne irgendeine Reaktion kam ich an den Westausgang der Bucht. Dort schloss Church Rock, eine kleine Felsinsel, die Bucht ab. Dort traf ich auf das andere Boot und wir tauschten nur unsere Nullnummererfahrung bisher aus. Wo steckten denn diese Kerle?
Direkt vor Church Rock kam der Grund riffartig ploetzlich nach oben. An dieser Kante lag ein Kelpbett und bot damit Kleinfischen ein sicheres Biotop an, was natuerlich auch ein Anziehungsgrund fuer Raubfische war. Ich hatte schon eine Menge schoener Lachse direkt vor diesem Kelpbett abgeschleppt. Es war allerdings nicht so einfach zu befischen mit der Schleppmethode da die Stroemungen einen entweder flott auf das Riff hinzogen oder eine ungemuetliche Kehrstroemung mit dem Boot nur so spielte. Ein bisschen zu nahe an das Riff war der sichere Verlust des Schleppgeschirrs.
Heute waren die Stroemungen moderat und ich wagte die Tour. Direkt vor dem Riff war der Grund etwa 35 m tief. Ich holte die eine Rute auf 30 m hoch um nur mit einer Rute hart manoevrieren zu muessen wenn es schnell gehen musste. Ich steuerte senkrecht auf das Riff hin um dann ca. 20 m entfernt davon 90 Grad einzuschwenken um dann parallel zum Riff entlang zu fahren. Das Wasser war sehr unruhig. Ich sah auf dem Echolot wie der Kiesgrund leicht anstieg...140 Fuss, 135...130, 125 ...noch ein Stueck dichter denn die Lachse kreuzen gern ganz dicht am Knick entlang...ich sah wie die Bodenlinie ploetzlich steil anstieg und auf 90 Fuss zulief.
Ich riss das Lenkrad herum um wieder Tiefe zu gewinnen und holte den Downrigger gleichzeitig auf 100 Fuss hoch. Ich gewann gerade wieder die 110 Fuss Tiefe als die Rute ruckte und ausloeste. Ich warf einen schnellen Blick auf den Downriggerarm um festzustellen ob es etwa Bodenkontakt war – nichts – der Downrigger blieb ruhig – also muss es Fisch sein!
Ich nahm die Rute auf und ruckte an. Ich fuehlte Widerstand und leichtes Kopfschuetteln. Waehrend ich langsam einholte, holte ich den Downrigger hoch und steuerte etwas weg vom Riff. Es war da schon klar, dass das kein Riese war am Haken. Ich drillte den kleinen Silberpfeil heran, der trotz seiner Kleine ordentlich Betrieb machte. Als er dann neben dem Boot nach einigen wilden Taenzen stillhielt, ergriff ich den Blinkerhaken mit der Zange und liess den vielleicht 40-45 cm kleinen Chinook wieder frei. Er schoss nur so davon.
Na dass musste ich doch glatt nochmal versuchen. Vielleicht waren ja paar groessere Geschwister dabei. Die naechste Anfahrt brachte nichts, aber ich kam diesmal auch nicht ganz so dicht an das Riff heran. Die dritte Anfahrt war perfekt, brachte aber keinen Biss. Als ich schon fast vorbei war drehte ich nochmal voll gegen das Riff um die Koeder praktisch gegen die Wand prallen zu lassen, um dann schnell wieder abzudrehen. Ich befuerchtete fast zu viel riskiert zu haben denn das Echolot schoss schon bis auf 78 Fuss – da zuckelte es leicht wieder an der riffseitgigen Rute. Ich nahm Fuehlung auf und schlug an. Etwas war ‘dran aber keine richtige Gegenwehr.
Ich vermutete einen der Felsenbarsche, die natuerlich an solchen Riffen haeufig zu Hause waren. Ich hatte Recht und brachte einen vielleicht 2 pfuendigen Copper Rockfish zum Boot. Leckere Filets an diesen Burschen aber sie sind sehr langsamwuechsig und daher lange nicht mehr so zahlreich wie frueher. Er war nur knapp gehakt und hatte auch durch den Druckunterschied aus der geringen Tiefe keinen Schaden gelitten – so liess ich ihn wieder frei. Frohe Weihnacht!
Aber ich wollte auch nicht als Schneider nach Hause gehen und gab noch nicht auf. Ich beschloss nun die flachere Buchtseite wieder zurueckzuchleppen. Hier gab es kaum Hindernisse und ich schleppte beide Ruten hart am Grund. Das anderen Boot kam mir auf Hoehe der Buchtmitte genau entgegen und wir wollten gerade Erfahrungen austauschen als meine rechte Rute losruckte. Aha! Schnell den Anschlag gesetzt und ich fuehlte einen unerfreuten Kampfgegner. Sicher auch kein Riese aber er wehrte sich ordentlich. Ich drillte ihn gefuehlvoll zum Boot – der sollte mit wenn gross genug!
Hinter dem Boot tanzte der Lachs nochmal kraeftig los und liess mich bangen. Gar nicht einfach alleine einen Lachs zu landen – der Motor war noch leicht in Vorwaerts um die zweite Rute nicht auf Grund sinken zu lassen... Beim zweiten Versuch war er dann im Kescher! Ca. 5 Pfund blankes Silber!
Nun kreisten ich und das andere Boot mehrfach um die Fangstelle. Aber wir konnten nichts mehr ueberreden. Nach einer halben Stunde entschloss ich mich zurueckzufahren und noch direkt an der Fjordmuendung – Pedder Bay – eine kleine Runde um die verankerte Tonne zu drehen. Dort zogen auch haeufig Winter Springs herum.
Auf dem Rueckweg kamen mir 2 Whalewatcher Boote entgegen. Nanu, waren die Orcas so nahe?
An der Navigationstonne liess ich nochmal beide Rute ein und schleppte hart am Grund in ca. 40 m Tiefe. Es dauerte nicht lange, da loeste ploetzlich eine der Ruten aus und ich konnte nochmal den Haken in einem Fischmaul versenken. Wieder deutete sich ein Kleinlachs mit viel Energie an. Es ging alles wie geoelt und paar Minuten spaeter hatte ich Nummber 2 im Kescher. Der war etwas kleiner als der erste und wohl die unterste Groesse, die ich ueberhaupt und generell mitnehme aber heute war es gut genug und mit der erweiterten Familie ueber Weihnachten wuerden wir diesen Leckerbissen geniessen.
Dann packte ich zufrieden ein und liess den Yamaha Aussenborder bis zur Marina sprinten. Wer weiss wann er mal wieder Auslauf bekommt!
Frohe Weihnachten und einen guten Start in ein fischreiches neues Jahr!
Endlich mal wieder ein Fangbericht von der Insel! Eishockey- und wetterbedingt ergeben sich momentan nicht viele Gelegenheiten mal auf’s Wasser zu kommen. Freitag hatte ich frei und Larry, mein alter Kollege in Rente, ueberzeugte mich, das der Wind erst am Nachmittag zulegen wuerde. Nachdem die Kinder zur Schule abzogen waren, machte ich das Boot klar, tankte auf und holte Larry daraufhin ab.
Wir beschlossen es vor Victoria zu versuchen; erstens ersparte das uns den 30 minuetigen Weg nach Sooke und zweitens hatten wir 2 oder 3 ordentliche Fangberichte von Victoria gehoert/gelesen. Also das Boot in Victoria eingelassen und mit Volldampf Richtung Constance Bank gebrettert. Die See war recht ruhig – wenn auch nicht voellig glatt. Die Motoren freuten sich mal wieder dampfen zu koennen!
Wir starteten an der Scharkante der Bank bei ca. 40 m Tiefe. Larry liess einen Koederfisch am System hinab in Grundnaehe und ich vertraute einem Glow-Plastiksquid direkt ueber Grund geschleift. Die Ebbstroemung riss uns schnell an der Kante vorbei und auf das flacherer Plateau an der Westseite der Bank. Es tat sich nicht. Ich fischte aggressive am Grund um etwaige faule Lachse durch Aufwirbeln von Sand und Kies mit dem Downriggerblei in Beislaune zu bekommen. Einmal hing sogar mein Downriggerblei am Grund fest und nur die schnelle Reaktion von Larry den Schleppmotor rueckwaerts zu schalten rettete das Geschirr. Das war knapp. Nach 2 erfolglosen Stunden entschlossen wir unser Glueck auf den Oak Bay Flats zu versuchen. Es schienen keine Winter Springs (Chinooks) auf dieser Seite der Bank zu sein.
Nach 15 Minuten kamen wir in Oak Bay an. Dort stand der SO-Wind voll entgegen der Stroemungsrichtung und tuermte die See auf. Es wurde ein Wackelfest. Wir hielten trotzdem 1 Stunde aus und schleppten an den ueblichen und vielversprechenden Stellen. Nichts. Es war auch nichts auf dem Echolot zu sehen. Ein Paerchen Orcas kam vorbei und erheiterte unsere Laune etwas. Auch wenn das bedeutete, dass jetzt wirklich jeder Lachs Fersengeld gegeben hatte.
Auf dem Heimweg wollten wir nochmal kurz vor der Victoria Mole anhalten und ein-zwei Runden drehen. Manchmal – besonders im Winter - kann es dort auch ganz ordentlich rappeln. Wir stoppten unterwegs bei einem anderen Kleinboot und erkundigten uns nach deren Erfolg. Nichts ausser ein paar vielversprechende Signale am Sonar. Also fuhren wir zur Mole und schleppten dort unsere Koeder dicht ueber Grund in 40 m Tiefe entlang. Ich hatte mittlerweile auf einen kleinen Coho-Killer Blinker umgestellt. Larry bliebt bei Koederfisch.
Ich zoomte gerade an dem Kartenplotter als Larry mir zurief was mit meiner Rute los waere? Ein kurzer Blick und ich sah wie die Rute ungespannt im Halter steckte und die Schnur schlapp herunterhing. Aber nur fuer eine Sekunde denn dann spannte sich ploetzlich die Schnur und die Rute verneigte sich tief zum Wasser hin. Aha, Rute ausgeloest und Fish On! Ich sprang hinzu und wahrscheinlich mit einem breiten Grinsen und einem befriedigendem Gefuehl nahm ich die Rute zur Hand und setzte den Haken in etwas Schweres. Der hing!
Sofort machte der Fisch ordentlich Betrieb und nahm auch einige Male paar Meter Schnur. Das musste ein anstaendiger Winter Spring sein. Das Durchschnittsgewicht dieser Fresslachse liegt zwischen 5 und 12 Pfund. Alles ueber 10 Pfund zaehlt als stattlicher Winterlachs. Der hier musste in diese Kategori e fallen so wie der sich verkauft. Ich genoss den Drill – war es doch eine Weile her seitdem ich einen Fisch selber gedrillt habe. Larry raeumte den Downrigger auf der einen Bootsseite aus dem Weg und wartete ungeduldig mit dem Kescher.
Wir konnten einen schoenen silbernen Schatten noch tief neben dem Boot sehen aber der Fisch wollte noch nicht an die Oberflaeche kommen. Immer wenn ich dachte jetzt koennte ich ihn Richtung Netz dirigieren, sausste er wieder in die Tiefe davon. Dann endlich brach er die Oberflaeche und ich schlidderte ihn schwungvoll Richtung Kescher und Larry packte beherzt zu. Haha – gewonnen! Ein herrlicher Silberbrocken von genau 5 kg lag vor uns. Na wer sagt’s denn – es geht doch!
Waehrend ich mein Geschirr wieder einsatzbereit machte, steuerte Larry eine Schleife um wieder zur Bisstelle zu kommen. Es schwammen aber nun ein paar Krautfelder genau wo ich vorher den Biss hatte. So schleppten wir ueber etwas tieferem Wasser – so 45 m. Larry hatte gerade sein Geschirr etwas tiefer gelassen als es an seiner Rutenspitze zu reissen begann. Er schnappte sich die Rute, wartete eine Sekunde und als er Widerstand spuerte, schlug er an. Im Nu war seine Rute krumm und er war am Fisch. Jetzt sah ich zum erstem Mal sein neues Ruten/Rollenkombo im Einsatz – ein Abschiedsgeschenk unserer Belegschaft zu seinem Renteneintritt.
Larry machte der Drill sichtlich Spass und der Fisch machte auch ordentlich Dampf. Noch neben dem Boot waelzte er sich wild und sausste wieder tief hinunter und paar Mal musste Larry gefaehrlich um die Motoren herummanoevrieren. Aber der Drilling sass fest und irgendwann wurde der Fisch muede und ich konnte ihn keschern. Ein Stueckchen kleiner als meiner aber mit knapp 4 kg auch noch ein schoener Fisch. Wir versuchten es noch eine Runde ueber die gleiche Stelle, konnten aber nichts mehr ueberlisten. Das andere Boot kam heran und winkte fragend herueber. Larry deutete eine 2 an und die beiden anderen Angler staunten nicht schlecht, hatten wir doch vor 20 Minuten noch mit ihnen gesprochen und Misserfolg bestaetigt.
So schnell kann’s manchmal gehen. Da haetten wir uns ‘ne Menge Zeit und Benzin sparen koennen wenn wir gleich an der Mole zu angeln angefangen haetten. Keine 5 Minuten von der Marina weg!
Da ich momentan nicht zum Angeln komme muss ich meine Fischsucht halt anders stillen. Ich helfe den freiwilligen Flusswaertern der paar staedtischen Baeche beim Zaehlen und Umsetzen der Lachsaufsteiger. Hier in Victoria haben wir nur einige kleine Baeche, die in den umliegenden Bergen entspringen und dann praktisch mitten durch die Stadt fliessen. Ausserhalb der Wohn- und Gewerbegebiete sind diese Baeche recht idyllisch und naturnah. Durch die Stadt hindurch muessen die Baeche jedoch einiges erleiden. Zwar sind direkte Abwassereinleitungen mittlerweile auch hier tabu, aber es geschehen regelmaessig Heizoelunfaelle, Muell findet sich gelegentlich an gut zugaenglichen Stellen im Wasser und die Regenwasser/Strassenablaufkanalisation wird in diese Baeche abgeschlagen, mit allen hydraulischen und biologischen Folgen.
Es ist erstaunlich, dass trotz all dessen, jedes Jahr wieder die Cohos (Silberlachse) zurueckkommen und die Fischgenerationen weiterleben lassen wollen. Natuerlich sind die Bestaende durch die vielen Risiken stark schwankend und ohne die Hilfe von Freiwilligenverbaenden und Stuetzbesatz waere von den Lachsbestaenden nicht mehr viel uebrig. Gluecklicherweise und noch ohne jegliche Erklaerung, sind die Cohos dieses Jahr besonders zahlreich. Das gilt fuer die gesamte Inselkueste und wir Angler haben davon schon den ganzen Sommer und Herbst ueber profitiert.
Auch die kleinen Victoria Baeche (Craigflower Creek, Colquitz Creek, Goldstream River) haben enorme Aufstiege dieses Jahr. Im Craigflower Creek tummeln sich gerade ueber 600 Cohos und es ist noch Zeit fuer mehr. Und das ist ein Bach der im Schnitt hoechstens 2 m breit und 20 cm tief ist. Wenn der Aufstieg Ende Nov vorbei ist, bin ich mir sicher wird die Nummer wohl bei 1000 liegen. So viele sind dort seit Jahrzehnten nicht mehr gezaehlt wurden. Der Flusswart zaehlte in der Falle am Fischzaun vor 3 Tagen alleine 165 Stueck an einem Tag.
So ein Fischzaun wird als Wanderbarriere quer ueber den Bach installiert mit einer Durchlassoeffnung die Lachse aufhaelt aber kleinere Fische und Lebewesen durchlaesst (Forellen, Gruendlinge, Krebse etc).. Eine Oeffnung im Zaun laesst die Lachse in einen geschlossenen Kaefig in dem sie sich ansammeln, bis 1-3 Mal am Tag der Flusswaerter kommt, sie dort herauskeschert, kurz misst, Geschlecht bestimmt und dann overhalb des Zaunes wieder freilaesst. So bekommt man eine Idee wie gross die Bestaende sind, wie stark die Schwankungen sind, und wie die prozentualen Rueckkehrraten sind fuer die jeweilige Generation.
Erstaunlich und erfreulicherweise haben wir dieses Jahr eine Menge Coho Jacks gezaehlt. Jacks gibt es haeufig bei Cohos und Chinooks (vielleicht auch bei den anderen 3 pazifischen Lachsen – ist mir aber nicht bekannt) und die sind praktisch das Gegenteil eines Ueberspringers beim Atlantischen Lachs (oder Meerforelle) aus dem gleichen Zweck. Cohos kommen normalerweise im 3. oder 4. Lebensjahr zurueck zum Laichen im Geburtsfluss; Jacks sind dann also Cohos die schon nach 2 Jahren zurueck kommen. Zwar sind die Jacks deutlich kleiner als die “richtigen” Aufsteiger, bekommen jedoch auch haeufig eine Chance zum Ablaichen. Habe schon mehrmals beobachtet wie sich die kleineren Jacks zwischen ein laichendes Grosslachspaar dazwischenmogeln und auch noch schnell ihren Senf dazugeben. Wahrscheinlich nehmen die grossen Milchner die Jacks gar nicht so richtig als Konkurrenz um das Weibchen wahr – genau darin liegt dann der Jacks Chance. Mit dieser Einrichtung hat die Natur fuer Bestandsueberleben bei katastrophalen Generationsausfaellen gesorgt.
In der Praxis ist ein hohes Jack-Aufkommen ein Zeichen fuer einen grossen Run im folgenden Jahr. Man bekommt also schon mal einen Einblick in die naechstjaehrige Zukunft.
Die Freiwilligen organisieren um diese Jahreszeit haeufig Besichtigungen der Zaun/Fallenanlage fuer Schulklassen und andere Interessierte. Das ist Biologie zum Anfassen und viele staunen, dass solche kleinen Baeche, und noch dazu mitten in der Stadt, immer noch wichtige Oekosystemfunktionen haben. Das erzeugt Umweltbewusstsein und rekrutiert vielleicht den einen oder anderen neuen Helfer oder Spender. Ich bin jedenfalls mit Stolz und Elan dabei!
Anbei noch ein paar Bilder von den Victoria Baechen. Viel Spass.
1) und 2) Craigflower Creek im Oberlauf
3) Volle Lachsfalle im Craigflower Creek
4) Schoener Coho Milchner
5) Lachsbesatz fuer Craigflower von der Brutstation
6) Colquitz Creek
7) Fischzaun und Lachsfalle am Colquitz Creek
Hier mal eine Angelshow die die Heilbuttangelei hier im Pazifik beschreibt (erster Teil). Praktisch die selbe Taktik wie hier in BC, Kanada.
http://www.youtube.com/watch?feature...v=m_9xdbnXJ_M#!
Hoffe das laeuft!?
Am 11.10. 2012 fuhren wir nachmittags mit der Faehre nach Vancouver-Sued und von dort aus 2 Stunden mit dem Auto das Fraser Tal hoch bis zur Hoehe Chilliwack – nur auf der rechten Flusseite. Wir kamen spaet abends an und stiegen im Sasquatch Inn ab fuer die Nacht – unweit der Muendung des Harrison Rivers in den Fraser River. Die Herberge war wirklich grenzwertig und nur weil wir muede waren von der Tour und es nicht schien, dass es in dieser Gegend viel Alternativen gab, stiegen wir auch da ab.
Glenn und ein paar Kumpels campten direkt am Fluss vielleicht 10 Minuten entfernt aber wir fuehlten uns nicht mehr wie Party feiern. Ich verabredete uns mit Glenn fuer 8:00 Uhr morgens. Puenktlich tauchten wir auf und etwa ein Duzend verkaterte Gesichter krochen aus ihren Campinganhaengern oder RVs. Glenn wasserte gerade sein 21 Fuss Thunderjet. Ich liess mir waehrend eines fleischhaltigen Fruehstuecks (Schweinebratenbroetchen, Chillieintopf und Raeucherlachs) gleich einen Fangbericht vom Vortag geben da einige schon einen Tag frueher hier angekommen waren. Viele grosse Chums (Hundlachse), ein Chinook von ca. 40 Pfund und ein paar Cohos waren gehakt worden. Nur Chums durften behalten werden. Stoere waren keine gefangen worden.
Ich machte unter Glenns Anleitung unser Geraet klar. Peter bekam wieder die Leichtpilkrute mit Schwimmer und rotem Wollfaden am Haken. Ein paar Schrotbleie um den Koeder in Grundnaehe zu bringen. Ich montierte meine 8 weight Fliegenrute mit schwerer Sinktipschnur und hielt Lachsfliegen in Pink und Blau bereit. 7 kg Mono Vorfach sollten reichen meines Erachtens. Ich muss dazusagen, dass ich zwar schon paar Male auf Lachse im Fluss geangelt hatte aber keineswegs ein erfahrener Experte darin war. Am Harrison River war ich sowieso noch nie. Rainer bekam eine Montage von Glenn – eine 3.5 m schwere Spinnrute mit Multirolle und 20kg Geflochtener. Davor ein Dreifachwirbel mit Kugelblei am Nebenarm und ein 1,5 m langes Vorfach wieder mit rotem Wollkoeder bestueckt. Natuerlich nur ein widerhakenloser Einzelhaken entsprechend den Bestimmungen.
Rainer, Peter und ich wurden auf Glenns Boot eingeteilt und die anderen 7 oder 8 Angler verteilten sich auf die anderen 2 Jetboote der Gruppe. Rainer bekam ein paar Watstiefel geliehen. Glenn und ich hatten unsere eigenen. Dann donnerten wir den Fluss hoch. Glenns Boot hatte einen kraeftigen Inbordmotor der das Aluboot flott vorantrieb. Ich staunte wie breit der Harrison River war auch wenn er je weiter hoch wir kamen etwas schmaler wurde. Im Muendungsbereich waren beide Ufer reichlich von Anglern belagert. Das war wohl der Spielplatz der Metropole Vancouver. Je weiter hoch wir kamen, desto einsamer wurde der Fluss.
Wir stoppten an einer Landspitze in den Fluss hinein und verankerten die drei Boot im seichten Uferkies. Das Wetter hatte ueber Nacht von Sommer auf Herbst gewechselt – es war kuehl und regnete leicht. Man sah, dass der Fluss reichlich Regen gebrauchen konnte – er musste normalerweise viel hoeher laufen – war aber immerhin noch ca. 40 m breit. Und glasklares gruenes Wasser.
Ich konnte am anderen Ufer eine ganze Schar von Moewen und Adler ausmachen die sich ueber die verendeten Lachse hermachte. Auch an unserem Ufer waren im seichten Uferwasser schon gestorbene Chums auszumachen. Na vielleicht kam ja mal ein Baer vorbei!
Waehrend Glenn uns noch erklaerte wo und wie, hatte Kelly aus dem anderen Boot schon seinen zweiten Lachs zum Ufer. Grosse zaehnestarrende Chums um die 20 Pfund. Dann suchten wir uns die besten Stellen wo die Stroemung hinter der Landspitze brach. Ich watete in knietiefes Wasser und sah wie zu meinen Fuessen ein paar grosse Schatten davonhuschten. Aha, man musste gar nicht weit werfen. Ich versuchte die ersten Wuerfe und merkte sofort, dass es in der recht starken Stroemung mehr Schrotblei vor der Fliege bedurfte. Waehrend ich im Boot nach meinen Utensilien suchte, hoerte ich Rainer jubilieren. Als ich hinschaute sah ich seine Rute stark gebogen und er schaute hilflos zu mir rueber.
Ich rannte zurueck um ihm zu helfen. Als ich ankam sah ich nur noch wenig Schnur auf der Rolle und der Fisch zog mitten im Fluss voll stromab. Rainer wusste nicht wie er den Fisch stoppen konnte. Er gab mir die Rute. Ich zog erst einmal die Bremse fast zu, drueckte den Daumen auf die Spule und stemmte mich dagegen. Tatsaechlich hielt das den Fisch auf. Dann begann ich gegen die Stroemung und einen starken Fisch zu pumpen. Nach dem Winkel der Schnur zu urteilen war der Fisch ca. 200 m flussab. Ich rechnete kaum damit den Fisch noch landen zu koennen. Und tatsaechlich wurde die Last nach ca. 5 Minuten leichter und der Haken kam ohne Fisch zurueck. Ich zeigte Rainer wie die Bremse zu verstellen ist und riet ihm die Fische haerter ran zu nehmen.
Dann half ich Peter beim Auswerfen. Er hatte Schwierigkeiten das lange Vorfach mir der kurzen Rute zu werfen. Da er keine Watstiefel oder Hose hatte, konnte er auch nicht ins Wasser. Ich zeigte ihm ca. 50 m stromauf eine Bachmuendung in der sich auch paar ermuedete Chums ausruhten. Mit flach eingestellter Pose war er nun eifrig damit beschaeftigt denen seinen Koeder vor das Maul zu werfen. Ok, Peter ist fuer die naechste 2 Stunden bestens beschaeftigt!
Ich wandte mich wieder meiner Fliegenrute zu – aber noch bevor ich auswerfen konnte, hakte mein Nachbar Kelly einen dicken Chinook der am Ufer entlang sauste und mir keine Chance zum Einwerfen gab. Ich verfolgte den Drill und Kelly konnte einen noch fast silbernen Chinook von vielleicht 25 Pfund ins seichte Wasser ziehen. Dort wurde er abgehakt und wieder freigelassen. Kaum war das vorbei, hatte Rainer seine Rute wieder kreisrund! Ich nahm die Kamera auf und wollte ihn mit einem dieser Brocken im Arm ablichten. Leider stieg der Fisch nach brutalem Drill kurz vor der Landung aus.
So jetzt war ich dran! Ich ging an meine Stelle zurueck und beobachtete das Wasser. Da, ca. 10 m etwas stromab sah ich einige grosse Schatten in ca. 2 m tiefem Wasser parallel zum Ufer ziehen. Eine Polbrille war durchaus von Vorteil bei dieser Angelei. Ich warf meinen Koeder etwas stromauf ein und hoffte das er bis zu den Fischen auf Tiefe gesunken war. Die Fliege lief unbeachtet durch. Die Lachse schwammen langsam weiter stromauf und waren nun fast auf meiner Hoehe. Ein kurzer Wurf, kurz absinken und ich spuerte einen Ruck. Ich zog an und sofort dreht sich ein breiter Ruecken vom Grund und waelzte sich an die Wasseroberflaeche. Ich sah wie meine Fliege an der Bauchflosse des grossen Chums hing. Mist! Mein Geraet fuehlte sich sowieso schon unterdimensioniert an beim Anblick von 20 – 30 Pfund Fischen aber auch noch foul-gehakt? Ich ruckte hart an um den Schonhaken hoffentlich loszurucken. Der Fisch dreht verschreckt auf und raste in die Flussmitte und die Fliegenrolle ueberschlug sich fast. Gott sei Dank schlitzte der Haken dann bald aus.
Der Rest des Schwarms war noch in Wurfweite als ich wieder bereit war, warf ich die Fische erneut an. Zweiter Wurf und wieder ein brachialer Ruck an der Fliegenschnur und sofort schoss ein gestreiftes fettes Chummaennchen einen halben Meter aus dem Wasser. Der Fisch machte mit mir was er wollte und ich konnte wirklich wenig dagegen tun. Glenn, etwas weiter abwaerts, sah mich drillen und feuerte mich an. Nach paar Minuten wurden die Fluchten kuerzer und der Fisch stellte sich jetzt still in die Stroemung. Ich zog was das Vorfach hergab, konnte ihn aber nicht bewegen. Na klasse. Das kann jetzt einen Weile so weitergehen. Ich watete Richtung Fisch um ihn aufzuscheuchen – aber es war zu tief und ich kam nicht nah genug hin. Ich lief flussaufwaerts und zerrte von diesem Winkel. Als ich die Schnur wiedermal zum Bersten gespannt hatte, spuerte ich ploetzlich wie der Fisch sich bewegte und wie von einer Tachantel gestochen flussab davonstob. Ich reagierte nicht schnell genug und spuerte augenblicklich den haesslichen Ruck eines Schnurbruches. Damn!
Ich lief zum Boot und holte mir ein Stueck von Glenns Schnurrolle. 40 Pfund Tragkraft. Na das sollte reichen! Da wird wohl die Rute eher brechen. Ich fand aber nichts zwischen 15 und 40 Pfund Tragkraft. Als ich zurueckkam war Rainer schon wieder voll im Einsatz. Ich legte meine Rute erst einmal weg um ihm zu helfen. Nach einigen rasanten Fluchten und Spruengen brachte Rainer den Fisch ins flache Wasser. Ich watete hinzu und griff beherzt an der Schwanzwurzel zu. Die folgenden Schwanzschlaege des Fisches sendeten mich fast ins Wasser. Unglaublich die Kraft dieser Fische! Ich griff mit der anderen Hand unter des Fisches Bauch und hob ihn hoch. Klasse Fisch! Ein Chum Maennchen mit Laichhaken und furchterregenden Zaehnen – bestimmt 25 Pfund oder bisschen mehr! Ich uebergab den Fisch an Rainer und schoss paar Fotos bevor der Lachs wieder schwimmen durfte.
Da hoerten wir Peter schreien und liefen schnell hin. Auch er hatte einen grossen Chum ueberlistet und hatte alle Haende voll zu tun mit dem leichten Geraet. Gluecklicherweise schoss sein Fisch weiter in den seichten Bach hinein wo er sich praktisch selber auf Grund setzte. Stolz fing Peter seine Beute ein und bestaunte ihn bevor er ihn wieder freiliess. Ich hatte meine Fliegenrute mitgenommen und versuchte gleich ein paar Wuerfe direkt vor der Bachmuendung. Beim 3. oder 4. rappelte es wieder gewaltig an der Fliegenschnur und in einer ersten gigantischen Flucht riss der Fisch mir die gesamte Fliegenschnur und bestimmt noch 30 m Backing von der Rolle. Weit draussen sah ich ihn paar mal springen und an der Oberflaeche toben. Langsam arbeitete ich den Fisch wieder zurueck. In der tiefen Rinne vor meinen Fuessen war dann wieder Schluss. Er liess sich einfach nicht mehr von der Stelle bewegen. Ich warf Steine in die Richtung und konnte ihn damit sogar einmal an die Oberflaeche bewegen. Die Fliege sass perfekt im Mundwinkel – ein praechtiges Chum Maennchen von fast 30 Pfund - geschaetzt. Aber dann sank er wieder an den Boden der schnellfliessenden Rinne.
Rainer kam und bot seine Hilfe an. Ich uebergab ihm die Rute und watete tief ins Wasser Richtung Fisch. Der Fisch erschreckte sich und riss aus. Rainer wollte dagegenhalten – allerdings ueberschaetzte er die Schnurstaerke und mit einem lauten Knall riss die Fliegenschnur. Ich sah die Sinkspitze an mir vorbeisaussen und wollte sie noch zugreifen aber es ging zu schnell. Futsch!
Ich wechselte die Rolle und fischte nun mit einer Schwimmschnur. Ich musste nun ein laengers Vorfach mit viel Bebleiung verwenden um in Grundnaehe zu kommen. Als ich wieder mal einen Schwarm sich naehern sah, warf ich die Fische gezielt an. Ich konnte die knallrote Fliege gut beobachten wie sie durch die Fischgruppe driftete. Da, ein Lachsbauch leuchtete hell auf und im selben Moment der harte Ruck. Ich zog an und der Fisch zog ab. Ich drehte die Fliegenrollenbremse auf die schwerste Stellung, die ich meinem Geraet zutraute und arbeitet und hebelte an dem Fisch, der mittlerweile 50 m abwaerts am Stroemungssaum herumplatschte, um ihn in die seichte Bucht der Kehrstroemung hinter der Landzunge zu bekommen. Es funktionierte! Ich hatte den Lachs nun in flachen und stroemungsarmen Gefilden und konnte ihn dort austoben lassen. Ich lief auf ihn zu und nach vielleicht 10 – 15 Minuten hatte ich den Fisch im handtiefen Wasser zu meinen Fuessen. Ich sah Glenn mit seiner Kamera im Boot auf mich zuhalten und holte das schoene vielleicht 20 Pfund Chumweibchen mit beiden Haenden aus dem Wasser und posierte fuer die Kamera. Dann entnahm ich den Haken, der fest im vorderen Unterkiefer hing, und liess die Chum-Dame wieder frei. Moege sie viele Eier legen. Sie preschte los und schlug mir eine Ladung Wasser ins Gesicht zum Abschied. Besten Dank! Glenn lachte laut!
Rainer war schon wieder voll in Action und fing noch einen weiteren Chum und kurz darauf einen vielleicht 20 cm langen Squawfish. Sozumindest bezeichtet Glenn das Tier. Sah aus wie eine Maraene oder Felchen – jedenfalls ein Salmonide oder salmonidenaehnlicher Fisch – mit Fettflosse. Seltsamerweise hakte ich kurz darau auch so einen. Es musste ein Schwarm davon an die Stelle gezogen sein. Wahrscheinlich gierige Gelegeraeuber die den Lachsen ins Leichgebiet folgen um da auf ihre Kost zu kommen. Anders konnte ich mir nicht erklaeren, dass so ein kleiner Fisch auf ein knallrotes Wollknaeuel von der Grosse seines Kopfes mit einem 3er Haken anspringt.
Dann war BBQ-Mittagspause. Glenn hatte den Bootsgrill angeworfen und wir warfen uns hungrig ein paar leckere Bratwuerstchen ein. Nach so einer physischen wie auch psychischen Anstrengung und dann noch mitten in der Natuer schmeckt doch alles noch viel besser. Ein Bierchen dazu durfte auch nicht fehlen! Dann beschlossen wir noch ein paar Wuerfe auf die Lachse zu machen und dann auf Stoer im Fraser zu probieren.
Glenn stellte sich neben mich und hakte beim 2. Wurf ein wahres Monster. Als er den Fisch zu stoppen suchte, wurde er um ein Haar fast ins Wasser gezogen, derartig wuchtig riss der Fisch an der Leine. Das konnte eine Weile dauern. Auch ich hakte noch einen kleineren Chum der aber auch einen fantastischen Drill an der Fliegenrute ablieferte. Ich hatte sogar noch Zeit einen Squawfish danach zu fangen bis Glenn seinen Brocken dann endlich in die seichte Bucht dirigiert bekam. Ein richtig fetter Chinook waelzte sich da an der Oberflaeche. Weit ueber 30 Pfund, da waren wir uns alle einig. Nachdem er ihn wieder schwimmen liess, warf er nochmal ein und wieder schnappte sich ein D-Zug den Koeder.
Glenn stoehnte und aechzte – das musste wirklich schon schmerzen! Aber er konnte ja auch nicht genug kriegen. Nach ca. 15 Minuten zog er wieder einen Chinook um die 30 Pfund in die Bucht. Ich kam hinzu und half bei der Landung. Ich griff an der Schwanzwurzel zu und hob ihn mit 2 Haenden kurz hoch, entfernte den Haken und entliess ihn wieder in die Stroemung. Wow. Das war wirklich Fischen bis der Arzt kommt. Rainer hatte inzwischen weiter oberhalb auch noch einen Chum gedrillt und sogar Peter hatte noch einen erwischt. Erschoepft und total begeistert stiegen wir wieder ins Boot um nun dem etwas gemuetlicheren Angeln auf Stoer zu froenen.
Glenn dueste den Fluss hinab bis zur Muendung in den Fraser. Wo sich die beiden Stroemungen trafen, lag ein Guideboot verankert und drillte gerade einen Stoer. Aha, hier ging was. Glenn suchte sich eine geeignete Stelle zum Ankern etwas flussauf und dann warfen wir 3 Grundruten schwersten Kalibers mit Fischkoedern ein.
Peter beobachtete das Nachbarboot mit dem Fernglas. Die Gaeste des Bootes zogen gerade einen ca. 1.5 m Stoer an‘s Boot. Der Guide markierte den Fisch und liess in dann wieder schwimmen. Stoerfischen ist in BC nur Catch & Release und die Guides nehmen an einem Markierungsprogramm teil welches den Fischereiwissenschaftlern Bestandsaufnahmen und Verhaltensdaten verschafft. Kurz danach vermeldete Peter, dass die schon wieder drillten. Tatsaechlich! Diesmal war es sogar noch ein groesserer Fisch! So ging das die naechste Stunde weiter. Wir sahen das Nachbarboot 4 oder 5 Stoere landen. Wir lagen nur 50 m stromauf und bis auf einen Biss hatten wir nichts zu verzeichnen.
Glenn vermutete, dass das Boot direkt vor einem Loch ankerte in dem die Stoere lagen. Als die Nachbarn wieder zuschlugen, hatte Glenn genug. Er holte den Anker ein und zirkelte um das andere Boot. Aber die Stroemungsverhaeltnisse waren so, dass man nur von der einen Seite an das Loch herankam. Etwas frustriert fuhr Glenn in den Fraser zu einer anderen Stelle, die er von frueheren Trips kannte. Dort lagen schon die anderen 2 Boote unserer Gruppe und wir legten alle 3 Boote Seite an Seite zusammen an einen Anker. Es sollte sich aber nichts mehr tun an keiner Grundrute.
Wir konnten aber schoen die Adler am Ufer beobachten und sahen wie springende Lachse den maechtigen Strom hinaufzogen. Dann war leider unsere Zeit um und Glenn brachte uns zum Camp zurueck. Rainer und Peter brachten mich zur Faehre nach Victoria und fuhren selbst nach Vancouver um dort noch ihren letzten Urlaubstag zu verbringen. Wir hatten eine tolle Zeit mit vielen Angelerlebnissen zusammen verbracht!
Am Mittwoch den 10.10.2012 wollten Rainer, Peter und ich es noch mal wissen und den Cohos vor Sooke nochmal frueh morgens nachgehen damit auch das Reisegepaeck der beiden nach Deutschland zurueck gut mit Raeucherlachs und gebeiztem Lachs bestueckt war. Der Windbericht sah gut aus und wir waren heiss!
Wie liessen das Boot an der neuen Rampe am Sooke Prestige Oceanfront Resort zu Wasser und liessen auf der Ausfahrt noch kurz die Krabbenfalle in einer Bucht liegen. Dann duesten wir wieder vor Secretary Island und fingen mit 3 Ruten an. Gleiche Koeder und aehnliche Tiefen. Peter hatte nun das Geraet voll im Griff und bediente eine Bootsseite alleine.
Es dauerte gar nicht lange da fing Peters Rute an zu tanzen und noch bevor ich am Steuer sitzend ihn warnen konnte, kam er angesprungen, hebelte die Rute aus dem Halter und zog an. Fish On! Ich holte schnell die Mittelrute ein um Platz zur Landung zu schaffen. Gekonnt drillte Peter den feisten Coho an’s Boot und nach paar bangen Sekunden kurz vor dem Kescher konnte ich den Fisch dann ins Boot holen. Ein schoener Kerl von ca. 8 Pfund. Wir waren sehr stolz auf Peter, der das ganz alleine gemacht hatte!
Ich drehte ein paar Runden um die selbe Stelle und wir verbuchten noch einen guten Biss der aber nicht hing. Als ich weiter Richtung tiefes Wasser schleppte, hakte Rainer an der tiefen Rute einen kleinen Chinook den ich nur ganz kurz heraushob um den beiden den Unterschied zwischen Coho und Chinook zu zeigen. Auch zwei Babycohos verirrten sich an die fuer sie monstroesen Koeder. Die Gier scheint keine Grenzen zu kennen!
Dann rappelte es ordentlich an der Mittelrute und Rainer war sofort dran. Routiniert brachte auch er seinen Fisch zum Kescher und ich konnte ihn landen. Fast ein Klon des ersten.
Als ich mal wieder einen kurzen Kapitaens Rundblick schweifen liess, sah ich einen grossen dunklen Ruecken 50 m vor dem Boot auftauchen. Aha, die Buckelwale waren noch oder wieder da. Ich steuerte das Boot in die Richtung und die Wale (es stellte sich raus es waren 2) kamen sogar noch auf uns zu. In der Naehe das Bootes mussten sie was Verwertbares gefunden haben denn sie blieben praktisch an dieser Stelle und zogen immer wieder Kreise, tauchten fuer paar Minuten ab um dann fuer paar Atemzuege die Oberflaeche zu durchfurchen. Ein klasse Schauspiel fuer uns und wir schossen paar schoene Fotos und Videos. Ein paar Whale Watching Boote kamen und gesellten sich zu uns. Rainer konnte sich das Grinsen nicht verkneifen, wissend dass die Whale Watch Gaeste Geld bezahlt hatten fuer das gleiche Schauspiel, dass wir umsonst beim Angeln geboten kriegten. Als die Leute zu uns herueberwinkten, hielt Peter ihnen seinen Coho entgegen und bekam lauten Applaus.
Nach einer Weile steuerte ich das Boot von den Walbooten weg um uns wieder den Fischen zu widmen. Und wir fanden auch bald wieder Fische. Es war zwar kein Fangrausch aber es war konstant was los. Alle 15 Minuten oder so ruckte es an einer der Ruten und wenn auch nicht immer ein Fisch in der Kiste wanderte, so waren wir doch staendig beschaeftigt. Ich packte die 3. Rute weg, da zwei Ruten einfacher zu handhaben waren und wir auch so genug Action hatten. Um die 30 m tief schienen die Cohos heute zu rauben.
Rainer packte noch einen schoenen 9 Pfuender in die Kiste. Peter verlor 2 Fische beim Anschlag oder Drill und hakte auch noch einen untermassigen Chinook. Vielleicht eine Stunde noch Schleppen um noch eine halbe Stunde zum Pilken zu haben, beschloss ich.
Als ich den Schleppmotor mal wieder etwas beschleunigte, ruckte es an Peters Rute. Diesmal sollte alles klappen und er kaempfte einen mittelmaessigen 7-8 Pfund Coho heran. Auch wenn meine Gaeste mit 4 Cohos von 7-9 Pfund sehr zufrieden waren, ich wollte unbedingt doch wenigstens einen ueber 10 Pfund erlegen! Je groesser desto besser zum Beizen!
Etwa 20 Minuten nach Peters letztem Fisch riss es ploetzlich hart an Rainers Rute. Als Rainer die Rute aufnahm zog der Fisch schon etwas Schnur von der Rolle. Aha, der musste etwas mehr auf den Rippen haben! Ich kontrollierte kurz zu Bremseinstellung und wartete dann ungeduldig mit dem Kescher. Rainer musste aber Feingefuehl zeigen und dem Fisch paar Mal Schnur geben. Wie sehr dieses Feingefuehl noetig war, zeigte sich als ich den Fisch endlich in den Kescher bugsierte – der Haken hing nur kurz in der Haut am Kieferknochen und fiel im Kescher sofort heraus.
Ein herrlicher Coho von 10,5 Pfund fand noch Platz in der Fischkiste. Rainer war gluecklich und Peter stolz auf seinen Papa! Bald danach brachen wir ab und fuhren vor die Krautbetten bei Secretary Island. Die Grundfische waren gut gelaunt heute und die beiden brachten Fisch auf Fisch nach oben. Rainer beschraenkte sich auf duzende mittlere Greenlinge waehrend Peter die ganze Palette am Haken hatte. Einmal liess Peter seinen 12 cm Pilker hinunter und im Moment als er Boden spuerte und den Rollenbuegel umlegte, riss es seine Rutenspitze hart nach unten. Es haette nicht viel gefehlt und die Rute waere weggewesen!
Peter hatte Muehe den Fisch vom Grund wegzubekommen. Die Rute war eine stabile kurze Leichtpilkrute und ich wusste, dass bei dieser Kruemmung ein ordentlicher Fisch dran sein muesste. Meter um Meter kaempfte Peter den Fisch nach oben. Ich rechnete mit einem mittleren Ling. Aber Peter brachte einen schoenen Quillback Felsenbarsch zu Tage. Schaetzte 2-3 Pfund und sehr agil mit seinen Stachelflossen was Peter schmerzhaft zu spueren bekam. Aber stolz praesentierte er den Fisch in die Kamera bevor er wieder schwimmen durfte.
Ein Paerchen Seeloewen kam direkt am Boot vorbei und liess uns ihren schlechten Atem riechen. Bah! Dann sagten Rainer und Peter Good Bye zu der Sooke Kueste. Das war’s fuer hier! An etlichen Heringsbaellen die von oben von Moewen und von unten von Fischen oder Robben attackiert wurden fuhren wir wieder zur Rampe. Unterwegs holten wir die Krabbenfalle ein und wieder waren nur Weibchen und ein paar kleinere Felsenkrabben drin. Kein Glueck mit den Schalentieren.
Da die Prestige Bootsrampe keine Filetiertische hatte, mussten wir noch an der Cheanuh Marina anhalten um die Fische zu zersaebeln. Peter hatten einen Riesenspass dabei die Fischreste den wartenden Robben zu verfuettern. Etwa 10 kg feinstes Lachsfilet fielen von dieser Tour ab. Das bedurfte einer Menge Salz um diese Menge zu beizen!
Ein Abenteuer hatten wir 3 noch ausstehen. Am Do wollten wir nach Vancouver fahren um von dort meinen Freund Glenn im Fraser Valley zu treffen und dann mit seinem Jetboot am Freitag im Harrison River auf Lachs und im Fraser auf Stoer zu gehen.
Fuer Sonntag den 7.10.2012 hatten wir wieder eine Abwechslung beschlossen. Wir packten das Kanu auf’s Dach des Vans und fuhren die 2 Stunden die Kueste entlang bis Port Renfrew. Dort gingen wir bei Ebbe zuerst zum Botanical Beach wo die Ebbe zahllose Gezeitenpools in dem Felsgrund hinterlassen hatte, in denen es allerlei interessantes Leben zu beobachten gab. Wie in Aquarien kann man da kleine Fische, Seesterne, Anemonen, Krabben, Einsiedlerkrebse, Muscheln, Kaltwasserkorallen und vieles mehr bestaunen und auch anfassen. Ein herrlicher Spielplatz fuer Kinder und fuer alle Wassertierbegeisterte. Rainer und Peter fanden das auch ganz toll. Nebenbei sieht man Robben und Seeloewen vor der Kueste kreuzen oder faul auf Klippen liegen, manchmal Wale und immer Adler in den Wipfeln. Mir sind da auch schon Baeren begegnet – leider nicht dieses Mal.
Nach einem Mittagssnack und bei einlaufender Flut liessen wir dann das Kanu im Muendungsbereich des San Juan River zu Wasser. Es herrschte reichlich Trubel am Ufer und auf dem Wasser denn die Cohos und Chinooks hielten sich im Deltabereich auf und warteten auf Regen um den Fluss hinaufzuziehen. Einige Angler per Boot versuchten sich an den wartenden Lachsen die haeufig meterhoch aus dem Wasser sprangen. Peter fragte mich warum, aber ich konnte das gar nicht beantworten. Lachse veraendern sich sehr sobald sie Suesswasser erreichen. Sie verfaerben und verformen sich und verhalten sich auch seltsam. Springen gehoert dazu. Auch zahlreiche Robben trieben sich im Fluss herum und hofften auf Beute.
Wir paddelten den Fluss weiter hoch und liessen den Laerm hinter uns. Der Fluss verzweigte sich bald in kleinere Arme und wir waehlten einen kaum 7 m breiten Arm mit der fast komplett vom Urwald ueberwachsen war. Das war die richtige Wildnis. Wir begegneten einer Otterfamilie die im Wasser spielte und sich bei unserer Annaeherung ins Ufergestruepp verzog. Wir konnten die lustigen Gesichter durch die Blaetter und Aeste sehen - wie sie uns neugierig beobachteten.
Ich hatte 3 leichte Spinnruten eingepackt und wir stoppten ein paar Mal um ein paar Wuerfe auf Kehlschnittforellen zu machen. Wir hakten ein paar kleine Exemplare mit herrlicher Zeichnung. Dann paddelten wir mit der Flutstroemung immer weiter flussauf. Rainer fing eine etwas bessere Forelle – aber auch noch zu klein um zu verwerten. Ich suchte nach Baeren am Ufer aber keiner liess sich blicken. Wir sahen grosse Lachskadaver am Flussgrund liegen. Ein paar hatten sich also schon weiter hoch getraut, trotz des niedrigen Wassers. Ein paar Mal, an sehr seichten Stellen, hoerten wir den Kanuboden ueber Grund kratzen. Der Fluss brauchte unbedingt Regen!
Nach vielleicht 3-4 km landeten wir an einer schoenen sandigen Stelle mit einer tiefen Gumpe davor. Hier vertraten wir uns die Beine und machten noch ein paar Wuerfe. Aber ausser ein paar Miniforellen war nichts zu haben. Das waere aber unter den richtigen Bedingungen eine tolle Stelle fuer Steelhead – oder Lachsfang.
Als die Flut nachliess und auf Ebbe umschwang paddelten wir nun wieder mit der leichten Stroemung den Fluss hinunter. Wir waehlten einen anderen Flussarm zurueck und kamen an einen Holzstau. Wir fanden einen Weg hindurch und in einer tiefen Stellen konnte ich einige ordentliche Forellen unter das Holz huschen sehen. Es gab also doch noch bessere Forellen! Ich musste mich allerdings auf’s Kanulenken konzentrieren, durch das Holz durch, und konnte keinen Wurfstop einlegen.
Wieder im Muendungsbereich angekommen, sahen wir die Cohos ueberall springen. Nichtmal 5m neben dem Kanu platschte es manchmal. Wir bekamen sogar die Wasserspritzer ab. Da konnte Rainer nichts mehr bremsen! Selbst mit dem hoffnungslos unterdimensionierten Forellengeschirr wollte er unbedingt einen Lachs haken. Das das nicht unmoeglich war, zeigten uns zwei Angler in einem Aluboot das unweit von uns verankert lag. Ich sah sie erst mit der Fliegenrute auswerfen, aber als der eine dann auf Spinnangel umstieg hatte er auch gleich Fischkontakt. Ich hielt uns gegen die schwache Stroemung an einer Stelle an der besonders viele Lachse sprangen.
Wir konnten den Drill des Nachbarn beobachten, der nach langer Zeit einen vielleicht 8-9 pfuendigen Coho zum Boot brachte und dort wieder abhakte. Waehrendessen warf sich Rainer die Finger wund. Er wechselt von Spinner auf Minipilker aber nichts wollte beissen obwohl man mit einem blossen Kescher haette Glueck haben koennen. Schliesslich liess ich uns bis kurz vor unsere Landestelle treiben.
Hier trafen wir auf ein Boot voll Yahoos. Die schienen Indianer zu sein und hatten sicher einiges getankt, der Gestik und der Geraeuschkulisse zufolge. Aber sie hatten sichtlich Spass. Ploetzlich ein Aufschrei eines der Angler und ich sah seine Rute fast seiner Hand entgleiten. Sofort durchbrach nichtmal 10 m vor ihrem Boot ein fetter Silberbrocken die Wasseroberflaeche, platschte laut auf und raste mit atemberaubender Geschwindigkeit kurz unter der Oberflaeche auf uns zu. Ich sah die grosse Bugwelle des Fisches und sah das Peter gerade seine Schnur in dieser Richtung her einholte.
Ich schnappte mir schnell Peters Rute und kurbelte wie wahnsinnig – zu spaet! Ich verspuerte ploetzlich wildes Leben am Ende der Schnur und sah wie der Spinnerhaken an der anderen Angelschnur festhing. Nun drillten wir doch noch einen Lachs ohne einen gehakt zu haben...lol! Ich oeffnete die Rolle und versuchte so wenig wie moeglich Widerstand zu verursachen. Als der glueckliche Angler den Fisch das erste Mal dicht am Boot hatte und die Schnur steil zum Boot aufstieg, fiel der Haken ploetzlich von der Schnur ab und wir waren frei. Ich kurbelte schnell ein und die Yahoos bedankten sich lauthals.
Wir beobachteten den Kampf nun weiter ohne selbst zu angeln. Und es sollte noch lange nicht vorbei sein! Wir konnten ploetzlich einen grossen Schwall, in der Naehe wo der Fisch sein musste, erkennen und auf einmal ging ein Geschrei auf dem Boot los und die Rolle des Anglers sang ein beaengstigendes Lied. Ich wusste sofort was los war – Rainer und Peter sahen mich fragend an. Robbe! Eine Robbe hatte sich den mueden Fisch kurz vor der Landung geschnappt und war nicht gewillt den Leckerbissen wieder her zugeben.
Aber die Angler dachten auch nicht an aufgeben und warfen den Motor an und jagten der Robbe und ihrem Diebesgut hinterher. Sie blieben immer ueber der Robbe und irgendwann muss die zum Atmen auftauchen. Es dauerte vielleicht 7-8 Minuten bis wir die Robbe unweit des Bootes auftauchen sahen. Die anderen 2 Angler schlugen mit Kescher und Ruten auf die Wasseroberflaeche um die Robbe zu erschrecken und zum loslassen zu zwingen. Es funktionierte! Mit soviel Ausdauer hatte die Robbe wohl auch nicht gerechnet und liess vor Schreck los und bevor sie es sich ueberlegen konnte und wieder zurueckkam hatten die Yahoos den Fisch gekeschert und an Bord gehievt. Jubelschreie und ausfaellige Gebaerden waren zu sehen aber Gott sein Dank war Peters Englisch dem noch nicht gewachsen.
Sah aus wie ein 12 – 13 Pfund Coho. Na das war ja ein Kampf! Wir landeten und luden unser Kanu auf’s Dach und fuhren zu einem redlich verdienten Abendbrot im Hafenpub von Port Renfrew.
Wieder habe ich leider kaum Fotos von der Kanutour auf meiner Kamera. Wenn Rainer die schickt, stelle ich sie nochmal ein.
Samstag den 6.10.2012 beschlossen wir mal was anderes zu probieren. Einmal sah es in Sooke wieder windiger aus und dann wollte ich den beiden mal ein anderes Stueck Wasserwelt zeigen. Ich erzaehlte Rainer und Peter vom Saanich Inlet, einem wunderschoenen Fjord direkt noerdlich von Victoria, der sich mehrere Kilometer durch die Huegel und Berge schlaengelt. Mit nur ca. 1 km Breite und durch Berge geschuetzt, kann man dort auch bei Orkanwinden noch bequem Boetchen fahren und angeln.
Noch bis Anfang der 90ger Jahre war das Saanich Inlet ein Mekka fuer Angler und Walbeobachter. Leider haben Ueberfischung der Heringsbestaende, die Beeintraechtigung der stadtnahen Lachsbaeche, Ueberfischung der langsamwuechsigen Felsenbarschbestaende und besonders die Abwaertsspirale der einst grossartigen Lachsbestaende im nahen Cowichan River ihren Tribut verlangt und nur noch wenige Angler finden es lohnenswert dorthin zum Angeln zu gehen.
Brentwood Bay am Saanich Inlet (ca. 20 Minuten von downtown Victoria) war bis ca. 1990 eine betriebsame Marina mit bis zu 12 Angelcharter Adressen und hunderten Sportbooten. Chinooks bis ueber 30 Pfund und Cohos bis 15 Pfund im Sommer, viele Winter Springs (Chinooks) und Blueback Cohos (2-5 Pfund) neben Massen an Lings, Felsenbarschen und Red Snapper im restlichen Jahr waren ueblich. Wale tauchten haeufiger im Fjord auf. Jetzt gibt es umfangreiche Sperrzonen und Schonzeiten, Wale sind schon lange nicht mehr gesehen worden – ohne Futter gibt es auch keinen Grund warum sie dahin ziehen sollten.
Krabbenfangen und Garnelenfangen ist jedoch noch sehr beliebt. Ich habe auch von einigen Anwohnern vernommen, dass es durchaus Zeiten mit Lachsen im Fjord gibt – man muss nur wissen wann und wo. Auch Linge sollen in ordentlichen Groessen und Mengen an einigen Stellen wieder vorhanden sein – nur man hoert wenig weil es nur wenige versuchen – was auch gut so ist. Es gibt auch mittlerweile eine Freiwilligentruppe die sich bemueht die Heringsschwaerme wieder zurueckzubringen. Mein Fishing Derby Komitee hat schon beschlossen diese Gruppe auch finanziell zu unterstuetzen. Vielleicht ist es ja moeglich diesen Juwel wieder zurueckzubringen.
Ich fahre 1-2 Mal im Jahr dorthin um die Ruhe und Lieblichkeit des Fjordes zu geniessen. Dabei lege ich normalerweise die Krabbenfalle aus, haeufig mit gutem Erfolg. Die Zeit des Wartens vertreibe ich mir dann oft mit Schollen- und Haifang in den flachen, sandigen Buchten des sonst bis zu 300 m tiefen Fjordes.
Schollen und Dornhaie stehen ganz unten auf der Zielliste der kanadischen Angler. Aber die wissen gar nicht was fuer einen Spass die dabei verpassen. Ich, und besonders Kinder, lieben die leichte Angelei vom Boot auf die gierigen Schollen. Und hin und wieder greift sich dann auch mal ein Dornhai den Fischfetzen, oder ein Felsenbarsch oder auch schon mal ein Oktopus. Das ist eine kurzweilige und entspannende Angelei, die ich gerne mal im Kontast zum Lachsangeln betreibe. Ausserdem halte ich Schollenfilet immer noch fuer eines der feinsten Fischdelikatessen.
So wasserten wir unser Boot am spaeten Sa Morgen nahe Brentwood Bay an einer Indianerreservatsrampe. Peter war schon am Bootssteg begeistert von der Unterwasserwelt dort. Im glasklaren Wasser konnte man schoene Seesterne, Seeanemonen und viele Krabben beobachten. Bei strahlendem Sonnenschein duesten wir mit Vollgas ueber den spiegelglatten Fjord. Ich wollte auf der anderen Seite bei Mill Bay die Krabbenfalle einlassen und dort an einigen sandigen Stellen den Schollen nachstellen.
Ich hatte 2 Ruten fuer das Naturkoederangeln vorbeitet und kleine Heringsstuecke als Koeder mitgebracht. Waehrend Peter und Rainer die Koeder badeten, haengte ich an meiner Rute einen kleinen Pilker ein und pilkte vom Bug. Es war nicht viel los an unserer ersten Stelle. Rainer fing eine kleine Grundel und ich erwischte eine ca. 33 cm Scholle. Dabei sollte es aber erstmal bleiben. Die beiden hatten Probleme die Heringsstuecke am Haken zu behalten da der aufgetaute Hering sehr weich war.
Wir beschlossen nochmal zur Krabbenfalle zurueckzufahren und uns etwas von den Lachsresten in der Falle als Schollenkoeder zurueckzuholen. Die ledrige Haut vom Lachs haelt prima am Haken – man kann den Koeder sogar nach etlichen gefangenen Fischen weiterbenutzen.
An einem kleinen Unterwasserberg fing Rainer ein paar kleine Felsenbarsche und weitere Grundeln. Alles das ging natuerlich wieder zurueck. Wo waren denn die ganzen Schollen heute? Vom motorlosen Herumdriften bei Null Wind und bratender Oktobersonne war uns so heiss, dass uns eine kleine Bootsfahrt gut taete, dachte ich. So blies ich zum Einholen und dueste wieder auf die andere Fjordseite – nur etwas noerdlicher von der Bootsrampe.
Ich kannte in Pat Bay noch ein paar vielversprechende Buchten. Dort hatte ich auch vor Jahren meinen Rekord-Dornhai beim Schollenangeln gefangen – immerhin 1.2 m lang! So was macht dann natuerlich richtig Radau am leichten Geraet!
In einer flachen Bucht vor einigen nicht ganz billig aussehenden Anwesen und Palaesten am Ufer liessen wir unsere Koeder wieder ein. Und diesmal fanden wir die Schollen. Ich machte den Anfang mit einer schoenen fast pfuendigen Scholle (ich hatte mit Rainer Ruten getauscht – er pilkte jetzt). Dann ging es Schlag auf Schlag und auch Peter brachte einige schoene Schollen ins Boot.
Ich liess ihn auch meistens meine Fische hochkurbeln da er so einen Spass dabei hatten. Es war immer wieder die selbe Drift ueber einem schmalen Streifen, die Fische produzierte. Kam man etwas seitlich ab, nahm die Bissquote deutlich ab. Als ich das Boot mal wieder perfekt abgestellt hatte, sah ich auch warum. Wir drifteten direkt ueber einen Felsbrocken oder aehnliches hinweg und die Fische stapelten sich dahinter bis ca. 50 m Richtung Ufer in 15 – 25 m Tiefe.
Als wir direkt ueber die Untiefe hinwegtrieben, wurde Rainers Pilkrute ploetzlich krumm und lachend drillte jetzt auch er etwas Groesseres. Er brachte einen schoenen Kupfer-Felsenbarsch an die Oberflaeche – mit 2-3 Pfund schon ein stattliches Exemplar fuer diese Zeiten im Saanich Inlet. Vor 30 Jahren fing man solche und groessere schubkarrenweise an einem Tag – und behielt sie damals auch – deswegen sieht es heute so aus wie es ist! Rainer’s ging natuerlich sorgsam wieder zurueck.
Als wir genug Schollen fuer unser Abendbrot hatten und auch etliche wieder zurueckgesetzt hatten, packten wir ein. Leider war uns kein Dornhai an den Haken gegangen. Eigentlich erstaunlich. Auf dem Rueckweg holten wir die Krabbenfalle ein und wir hatten 9 Dungeness Krabben darin. Leider waren bis auf eine alles Weibchen, die wieder freigelassen wurden.
Abends gab es dann leckeren Schollenfiletbackfisch und Krabbe und Raeucherlachs vom Vortagsfang! Hmmm!
Ok, nicht wirklich passend unter de Rubrik Lachsangeln aber ich fang jetzt nicht noch ein neues Thema dafuer an. Leider habe ich kaum Fotos von dem Trip da meistens Rainer seine Kamera bediente und ich seine Fotos noch nicht habe.
Am Freitag den 5.10. sah der Wind in Sooke machbar aus, wenn auch nicht gemuetlich. Aber Peter versicherte mir, dass Wellen ihm nichts ausmachten und er noch nie seekrank geworden war. So wollte ich es denn riskieren um an die Cohos etwas naeher heranzukommen.
Leider kamen wir etwas spaeter in Sooke an als erhofft und als wir so gegen 10:30 Uhr die Ruten bestueckten und einliessen, schlug die Gezeit schon auf Ebbe um. Cohos kommen oft mit der Flut dicht unter Land. Ich erkannte meinen Freund Jerrod in seinem Boot vor Secretary Island und schleppte dicht an ihm vorbei. Er war schon am Einpacken und sagte frueh morgens hatte es richtig gerappelt und er haette wohl um die 20 Cohos gedrillt. Keine sehr grossen wohlgemerkt aber immerhin jede Menge Action. Er fuhr nun mit 4 schoenen Cohos zwischen 7 und 9 Pfund heim. Er verriet uns noch, dass die Cohos ungewoehnlich tief bissen – um die 40 m.
Nun zogen wir unseren Bahnen von dicht unter der Kueste bis ca. 2 km weit draussen. Peter bediente einen Downrigger und Rute so gut wie alleine waehrend Rainer und ich 2 Ruten an einem Downrigger stapelten. Da riss es ploetzlich an der Mittelrute und Rainer schnappte sich die ruckende Rute. Nach dem Biegeradius der Rute zu urteilen, musste das ein ganz ordentlicher Fisch sein. Rainer brachte ihn vorsichtig heran – im entscheidenden Moment etwas zu vorsichtig denn ich sah die Rute recht schlapp werden und im naechsten Augenblick war der Kontakt weg. Rainer aergerte sich.
Ich kreiste ueber der selben Stelle. Ploetzlich schnaufte etwas nicht weit von uns und als wir dahin schauten, spruehten schon 2 hohe Fontaenen auf. Buckelwale! Ich hatte schon von Freunden gehoert, dass sich eine kleine Gruppe vor Sooke herumtrieb in den letzten Tagen. Nun hatten wir sie direkt neben unserem Boot. Die Buckelwale sieht man in Sooke nicht alle Tage. Orcas haeufig aber Buckelwale kommen meist nur paar Mal im Jahr tief in die Juan de Fuca Strait. Um so schoener, dass Peter und Rainer das Schauspiel mal miterleben konnten.
Majestaetisch wenn die zwei im Synchrontakt auf Tauchstation gingen mit den Schwanzflossen zum Himmel!
Da ruckte Peters Rute los und ich wollte ihn gerade darauf hinweisen, als er schon selber angestuerzt kam und die Rute aus der Halterung riss. Und der Drill begann! “Rutenspitze hoch, Spannung halten aber loslassen wenn er abfaehrt...” - so kamen die staendigen Kommentare auf den armen Peter eingeprasselt. Aber er blieb ganz cool und drillte den Fisch heran und nach ein paar abenteuerlichen Fluchten unter das Boot und dicht an den Motoren vorbei, konnte ich den Burschen keschern. Wieder so um die 6-7 Pfund blankes Silber. Peter war sehr stolz auf seinen ganz alleine bezwungenen Lachs – Rute selbst eingelassen, Tiefe selber ausgewaehlt, selber den Biss gesehen und verwandelt und den Fisch in den Kescher gebracht! Klasse!
Kurze Zeit spaeter hatte Peter noch einen Fisch dran der aber leider im Drill verloren ging. Dann bekam Rainer noch seine Chance. Relativ weit draussen, wieder bei einer Kurve, zuckte es an seiner Rute und ohne zu fackeln schlug Rainer an. Fish on! Als der Fisch schon in Sichtweite war, kam ploetzlich eine driftende Kelppflanze vorbeigeschwommen und der Fisch suchte sofort in dessen Schatten Zuflucht.
Rainer zerrte nun den ganzen Salat heran – der Fisch hing aber noch – ich konnte sehen wie er zwischen den Pflanzenblaettern herumquirlte. Ich nahm kurzerhand das Taschenmesser und zersaebelte die Pflanzenstraenge um an den Fisch heranzukommen.
Als ich den Fisch endlich frei hatte raste er wie ein Verrueckter zwischen Haupt- und Schleppmotor durch und verfing die Schnur an der Lenkstange. Geht denn hier alles drunter und drueber dachte ich? Ich glaubte nicht, dass wir den Kerl noch erwischen wuerden aber irgendwie konnte ich den Kescher zwischen die Motoren quetschen und den Fisch hineinschubsen. Was fuer ein Chaos aber ich konnte den Fisch endlich an Bord bringen!
Wir klatschten uns ab. Wieder kein Riese aber ein Riesenspektakel um diesen Fisch!
Danach kamen wir wohl in einen Schwarm von Jung-Cohos, von denen wir mehrere erst am Haken fanden, als wir Koeder kontrollierten. Auch ein kleinerer Chinook schnappte sich den Koeder. Die wurden alle wieder freigelassen.
Als der Wind zulegte, schlug ich nochmal Pilkern im Windschatten von Sercetary Island vor. Peter war Feuer und Flamme!
Ich legte das Boot vor das Kelpbett in 20 m Tiefe und liess die beiden pilkern. Ich half Peter etwas beim Grund erkennen und Haenger befreien. Sofort fing Peter Fisch auf Fisch. Kleinere Felsenbarsche, Gruenlinge und Seeskorpione.
Es stand schon 6:1 fuer Peter als Rainer ploetzlich aufholte. Wir waren nun in etwas tiefere Gefilde abgedriftet und Rainer holte den ersten Ling vom Grund. Kein grosser aber trotzdem mit furchterregenden Zaehnen bewaffnet. Nach zwei weiteren kleineren Lings hoerte ich ploetzlich Rainers Rolle kreischen. Nanu? Etwa ein Coho zugeschnappt? Die Rute was ganz schoen krumm.
Ein zaehnestarrender Rachen tauchte auf und zeigte einen Ling an. Der war schon besser. Mit etwa 70-80 cm waere der schon massig gewesen wenn nicht gesperrt. Peter wollte ihn unbedingt mal halten und fuer ein Foto praesentieren. Dann durfte er wieder schwimmen. Klasse Fang und Rainer freute sich darueber.
Nach einer Stunde und einem Endstand von 14:12 fuer Rainer packten wir zusammen und fuhren heimwaerts. Da wir wegen dem Wellengang langsamer fahren mussten, konnten wir mehrere Adler beobachteten, die in den Baumwipfeln ihr Fischrevier uebersahen.
Die Krabbenfalle brachte nur 2 Dungeness Weibchen und ein kleines Felsenkrabbenmaennchen zu Tage. Nichts zum Mitnehmen! Ich beschloss es nochmal auf Coho versuchen zu wollen die Tage aber dann zeitig frueh!
So, nach einer laengeren Meldepause will ich mal wieder berichten. Ist ja nicht so, dass ich gar nicht angeln gewesen waere! Mein Freund Rainer aus dem Bergischen und sein 9 jaehriger Sohn Peter hatten uns 10 Tage von Anfang bis Mitte Oktober besucht. Peter zeigte schon vorher eindeutige Anzeigen von Angelsucht und ich war fest gewillt ihn total zu versauen. Sein Vater Rainer war eh schon verseucht und war schon vor 6 Jahren hier um mit mir Lachse zu angeln und traeumt immer noch von dem Moment an dem er seinen Tyee stolz in die Kamera hielt.
Nun mit Tyees wuerde es nichts mehr werden, dass hatte ich Rainer schon vorher gesagt. Die Gross-Chinooks sind Anfang Oktober schon im Meer verschwunden und ziehen in die Laichgebiete der Heimatfluesse. Aber Cohos sollten reichlich da sein vor Victoria und Sooke und vielleicht auch schon der eine oder andere Chum. Heilbutt und Ling Cod waren leider auch schon gesperrt – aber Rainer und Peter waren ja auf die Herbstferien beschraenkt – da mussten wir nehmen was gerade da war.
Eigentlich hatte ich fuer uns 3 Naechte eine Huette im Moutcha Bay Resort im Nootka Sound gebucht um die unglaubliche Chinook und Coho-Fischerei im Conuma River im Oktober zu erleben. Ein Guide wollte uns einen Tag einweisen und dann wollten wir noch 2 Tage auf eigene Faust angeln. Leider hatte es seid Ende Juni auf Vancouver Island nicht geregnet und die Fluesse waren bis vor 4 Tagen nur kleinere Rinnsale in die kaum Lachse hineinziehen konnten. Schweren Herzens, auf Anraten des Guides, sagte ich die Tour ab und beschloss die Tage mit den beiden hier vor Victoria und Sooke zu verbringen.
Am 4.10., den Tag nach ihrer Ankunft, ging es schon nach dem Fruehstueck ‘raus. Durch die Zeitverschiebung waren die beiden sowieso frueh wach und fit und Peter konnte es schon gar nicht mehr erwarten. Ich entschied mich zu einer Tour vor Victoria da Sooke weiter westlich etwas windig aussah. So liessen wir gegen 9:00 Uhr Red Hot in Victoria zu Wasser und duesten hinaus. Ziel war die Suedseite von Constance Bank um da die Cohoschwaerme, die leider typischerweise einen Bogen um Victoria machen, zu finden.
Ich wies Rainer und Peter an den Downriggern und Ruten ein und so fingen wir an diesem schoenen sonnigen Tag an zu fischen. Wir schleppten 3 Ruten mit Blinker und Gummisquid in 20 – 40 m Tiefen. Leider tat sich in der ersten Stunde gar nichts. Auch das Echolot war leer. Kurzentschlossen packten wir ein und ich steuerte das Boot weiter nach Sueden bis direkt vor die USA Grenze.
Das sollte sich auszahlen. Bei einer langgezogenen Linkskurve ruckte ploetzlich die mitteltiefe Rute los. Rainer sprang hinzu und setzte den Haken und bestaetigte “Der haengt!”. Rainer war so im Rausch, dass er gar nicht daran dachte die Rute an seinen vor Aufregung zappelnden Sohn zu reichen. Gluecklicherweise zog im selben Moment die tiefe Rute auch noch ab und ich reichte Peter die Rute mit dem ruckenden Fisch ‘dran. Vater und Sohn am Lachs! Beide drillten gluecklich und lauthals. Peter machte das klasse und brachte seinen ersten Lachs ans Boot. Dort tobte der Fisch nochmal und sprang mehrfach aus dem Wasser. Doch der Haken hielt.
Ich kescherte zuerst Rainers Fisch und gleich darauf Peters. Beide Cohos um die 6 Pfund. Keine Riesen aber ein Anfang und fuer Peter, der sonst Forellen am Teich oder Schollen an der Nordsee faengt, unvorstellbar gross!
Wir packten die Fische auf Eis und angelten weiter. Wir verbuchten noch 2 oder 3 Bisse ueber die naechten 1.5 Stunden welche aber entweder nicht hingen oder nach kurzen Drill verloren gingen.
Dann wechselten die Gezeiten und es wurde ungemuetlich wellig. Wir kaempften uns die lange Strecke bis nach Victoria zurueck und machten einen kurzen Stop in Oak Bay um vielleicht eine hungrige Horde an Winter Springs zu finden. Leider fanden wir nur einen Felsbrocken oder aehnliches welcher uns ein Downriggergewicht kostete.
Nach diesem kleinen Missgeschick versprach ich Peter noch etwas pilken zu fahren. So packten wir das Trollinggeschirr ein und fuhren vor die Kelpfelder und Klippen auf denen sich die Robben und Seeloewen sonnten. Ein paar kleinere Felsenbarsche wurde kurz an’s Licht gefuehrt und bestaunt und wieder freigelassen. Was Groesseres wollte sich nicht zeigen. Wir waren’s zufrieden und schlossen damit den ersten Tag ab.
Die Krabbenfalle auf dem Heimweg brachte leider auch nichts zu Tage.
Hier ein paar weitere Fotos von Tuna Shootout!
Danke fuer die Tipps, Thuni! Hast Du schon mal Berichte eingestellt von Deinen Trips? Wuerde mich brennend interessieren!
Kein Frage, Thuni. Das steht auf jeden Fall auf meiner Wunschliste. Nur muss ich dafuer erstmal ein ganzes Stueck nach Sueden fliegen! Die Albacore hier sind ja nur ca. 100 km Luftlinie von mir zu Hause weg! Nur rankommen muss man eben erst einmal! Lol
Ich habe gerade einen aufregenden Live-Bericht eines Bekannten von der Vancouver Island Westkueste bekommen! Dort hatten sich ein paar Angelfanatiker mit hochseetauglichen Booten zum nun schon lengendaeren Tuna-Shootout getroffen.
Jedes Jahr zwischen Ende August und Oktober druecken Meerestroemungen warmes, glasklares und blaues Wasser bis dicht vor die Inselkueste. Mit dicht meine ich so zwischen 20 und 70 km. Mit dem warmen Wasser kommen daher auch die pelgischen Raeuber in Reichweite der Sportfischerflotte. Kommerzielle Fischer haben schon seit jeher die Albacore Thune vor BC’s offshore Kueste befischt. Die nordpazifischen Albacorethunbestaende sind eine der wenigen der Thungattung die noch in gutem Zustand sind. Das man in BC allerdings mit der Angel auf Thunfischjagd geht, ist relativ neu – ein vielleicht 4-5 Jahre alter Trend.
Weiter suedlicher in Washington/Oregon und natuerlich Kalifornien ist die Thunangelei schon lange etabliert, auch weil die warmen Stroemungen weiter suedlich natuerlich haeufiger und dichter unter Land kommen. So treffen sich nun seit ca. 2 Jahren ein paar seetuechtige Angelverrueckte mit hochseetauglichen Booten in den BC Kuestenorten wie Bamfield, Tofino und Ucluelet um bei den richtigen Bedingungen in Rudeln auf Thunfischjagd zu gehen. Es ist nicht immer leicht ein Fenster zu finden in dem alle wichtigen Bedingungen zusammenfallen: Wassertemperatur >16^C, Chlorophyllgrenze (klares, blaues Wasser) und Wind und Wellen natuerlich.
Das ist es auch was mich bisher davon abgeschreckt hat so ein Abenteuer mal mitzumachen. Erstmal brauch’ man ein hochseetaugliches Boot – mind. 8 m lang, vorzugsweise mit Duplexmotoren denn wenn einem 60 km offshore der Hauptmotor liegen bleibt, dann hat man hoffentlich einen leistungsfaehigen Ersatz oder allerwenigstens ein paar Partnerboote herum, die einen heimschleppen koennen. Denn das ist der offene Pazifik da draussen und der naechste Stop ist Japan – falls man je ankommt. Ausserdem muss das Boot eine Kabine haben, neueste Elektronik inkl. Radar und Funk, am besten noch Satelitenfunk, und ausreichend Stauraum fuer viel Eis und Fisch. So eine Bootsklasse ist dann eben nicht das sparsamste Gefaehrt und Kumpels berichten mir, dass um die $500 pro Ausfahrt vertankt werden. Gut das teilt man sich mit 3-4 Kumpels aber auch bei solchem Aufwand und Unkosten ist da noch keine Fanggarantie dabei. Einige bleiben bei passendem Wetter gleich uebernacht ‘draussen um die Anfahrtzeit und Kosten ordentlich auszunutzen. Mir, dem schon paar Mal bei schwerer Duenung der Magen zum Halse herauskam, wird bei solchen Gedanken schon etwas mulmig.
Allerdings, wenn ich dann solche Berichte wie eben erhalte, dann nehme ich mir fest vor in den naechsten Jahren so eine Tour mal mitzumachen! Bekannte mit tauglichen Booten habe ich. Der Trick ist, dass man so lange auf’s offene Meer faehrt, bis man das klare, warme Wasser findet und dort dann mit mehreren Leinen schnell umherschleppt. Bei ca. 10 – 15 km/h Schleppgeschwindigkeit zieht man mehrere Koeder relativ dicht hinter dem Boot her. Dabei kommen die typischen Oberflaechenhuepfer als auch Tauchwobbler zum Einsatz. Ich habe auch schon von Downriggererfolgen gehoert und auch wenn man einen Schwarm im Fressrausch erwischt, dann kann man Thune erpilken. Alle Koeder muessen schnell gefuehrt werden um die Aufmerksamkeit der Thune zu erregen.
Manchmal kann es eine Weile dauern bis man Thune findet, oder besser bis die Thune die Koeder finden aber wenn man dann am Fisch ist, bricht oft die Hoelle los! Oftmals kommt nicht nur ein Biss sondern in kurzer Folge haengen ploetzlich 3, 4 oder sogar mehr Thune an den Angeln. Das gibt dann oft ein lustiges Chaos an Bord weil diese kampfstarken Fische zuersteinmal ordentlich Schnur von den Rollen abreissen. Nun haben wir vor der BC Kueste nicht die Riesenthune wie die Gelb- oder gar Blauflossenthune. Die Hauptart hier sind die Albacore Thune mit Groessen zwischen 10 und 50 Pfund. Aber wer schon mal Thune gefangen hat, wird bestaetigen, dass es kaum eine vergleichbar starke Fischart gibt. Nicht umsonst sind Thune mit die schnellsten Schwimmer auf der Welt.
Ich hatte vor paar Jahren mal die Gelegenheit kleine Gelbflossenthune vor San Diego zu fangen. Ich war geschockt was die bis zu 30 Pfund Fische an der Rute veranstalteten. Thunfischangeln ist wirklich ein Erlebnis!
Wichtig ist noch, nachdem man die Albies gegafft hat, muessen sie sofort auf Eis gelegt werden. Als Warmblueter verderben Thune ungekuehlt sehr schnell. Daher ist die Eis-und Lagerkapazitaet an Bord kritisch und kann schnell das Ende einer erfolgreichen Thunfischtour diktieren. Da die Sportangelei auf die Albies hier in BC noch so jung ist, gibt es vom Fischereiministerium noch nichtmal Mindestmasse oder Mengen. In den USA sind 7 pro Tag pro Lizenz erlaubt. Das duerfte fuer den Privatbedarf wohl auch mehr als ausreichend sein.
Anbei mal paar Fotos von den erhaltenen Berichten. Die erste Serie und das Video ist von einem Trip eines Bekannten im Juli diesen Jahres. Wir hatten eine abnormal fruehe und starke warme Stroemung an der Westkueste dieses Jahr, welche schon im Juli sehr warmes Wasser bis in die Inlets und Fjorde gespuelt hat. Sehr zum Leidwesen der Lachse – ich hatte das auch auf meiner diesjaehrigen Nootkareise bemerkt.
http://www.youtube.com/watch?v=aYERh...ature=youtu.be
Die zweite Bildserie ist die, die ich eben erst erhalten habe. Gestern hat eine Bootsflotte von Bamfield aus tuechtig zugeschlagen und im Schnitt 20 Albies pro Boot gelandet; alle zwischen 15 und 30 Pfund. Muss ein Mordsspass gewesen sein. Ein paar Boote sind noch uebernacht ‘draussen geblieben und fischen heute noch. Habe von denen noch nichts gehoert. Mann, juckt das in den Fingern!
Hat vielleicht zufaellig einer von Euch schon mal so einen Thunfischtrip hier gemacht hier? Es gibt wohl mittlerweile eine Handvoll Guides, die das auch anbieten.
Sonntag Nachmittag war zufaellig mal eishockeyfrei und das Wetter war einfach unwiderstehlich. Apropos Wetter, wir haben gerade wieder einen Bilderbuchaltweibersommer mit Sonne ohne Ende und Temperaturen bis 25 Grad. Kaum Wind und wenig Betrieb auf dem Wasser und in den Resorts – falls Ihr irgendwann mal eine Reise nach BC anpeilt, ich kann September als Reisetermin bestens empfehlen!
Ich beschloss also So einen kurzen Touristentrip von 13:00 – 16:00 Uhr zu machen und ein paar Cohos im Meer nachzustellen. Mein Sohn Ricardo wollte unbedingt mit! Das Boot war ruckzuck klar gemacht und gleich nach dem Mittagessen duesten wir nach East Sooke zur Cheanuh Marina. Wenn man im Hochsommer um 13:00 Uhr an einer Marina ankommt, dann kann man sich auf ein reges Chaos gefasst machen. Das ist naemlich die Zeit zu der die Morgenschichtangler typischerweise zurueckkommen und ihr Boot herausholen. Will man dann sein Boot mitten in dieser Warteschlange gegen den Strom einlassen, bedarf das schon eine Menge Nerven und Geduld. Am Sonntag hatten wir die Rampe fuer uns alleine um 13:00 Uhr!
Wir genossen die schnelle Fahrt ueber die glatte See im Sonnenschein und stoppten als wir ca. 500 m vor der Kueste vorm Beechey Head ankamen. Die Wassertiefe betrug dort ca. 120 m. Ich wollte von da aus weiter Richtung tieferes Wasser schleppen bis wir hungrige Cohos faenden. Ich montierte diesmal 2 Ruten mit Release-Flasher und Blinker und Plastiksquid. Die Release-Flasher haben einen losen Pin der beim Biss ausloest und den sonst an der Schnur rotierenden Flasher nur schlapp an der Schnur haengen laesst so dass man beim Drill nicht dem Widerstand des Flashers entgegen arbeiten muss.
An der dritten Rute, die solo am zweiten Downrigger gefischt wurde, hatte ich nur einen leicht modifizierten Blinker montiert – ohne Flasher. Dafuer hatte ich den Flasher an einer 1.5 m langen Schnur direkt am Downriggerblei befestigt und den Blinker dann 1.5 m oberhalb und ca. 2 m hinter dem Flasher an das Downriggerkabel eingehaengt. Das nennt man hier Dummyflasher – da man zwar einen Flasher benutzt, den aber nicht direkt an der Angelschnur montiert. Beim Drill hat man dann den direktesten Kontakt zum Fisch.
Ricardo uebernahm den solo Downrigger mit Dummyflasher fuer seine Rute. Natuerlich fischte er auf 101 Fuss Tiefe. So trollten wir vielleicht 20 Minuten ohne bemerkenswerte Action. Die Flut setzte gerade ein und durch den Stroemungswechsel entstanden einige Strudel und rauhe Strecken. Ich strebte einer kleinen Erhebung von 130 m Tiefe auf 80 m zu. Manchmal verursachen selbst solche kleinen Grundveraenderungen guenstige Stroemungsverhaeltnisse die Futter und damit auch Lachse anziehen. Da ich gegen die Flutstroemung anfuhr kamen wir nur sehr langsam voran waehrend die Koeder richtig arbeiteten.
Da loeste ploetzlich Ricardo’s Rute aus, sprang zurueck um dann einen Moment spaeter mit pumpen anzufangen. Ricardo schnappte sich die ruckende Rute und schlug nochmal sachgerecht an und kurbelte dann stetig den Fisch heran. Schien kein Grosser zu sein. Nahe am Boot merkte dann der Fisch, dass was nicht stimmte und fing an zu toben. Er sprang paar Mal voll aus dem Wasser und schlug dabei Saltos! Auch wenn der Fisch nicht viel mehr als 5 Pfund auf den Rippen hatte, ohne Flasher machen selbst kleinere Lachse ein Mordsspektakel.
Als der Fisch schliesslich still neben dem Boot schwamm sah ich, dass die Fettflosse fehlte. Haha, erster Fisch und gleich ein Keeper! Ich packte den Blinker und schwuppte den Fisch ueber die Bordwand. Ricardo freute sich! 101 hatte mal wieder zugeschlagen! Schnell wurde der Fisch versorgt und die Rute wieder eingelassen. Na welche Tiefe wohl!?
Ich drehte eine Kurve zur Untiefe zu und praktisch in dem Moment als sich die Zuggeschwindigkeit der Aussenrute durch die Kurvenfahrt erhoehte, loeste die Rute aus. Wieder Ricardo’s Rute! Wieder ruckte es wild an der Rute bis Ricardo sie aufnahm.
Der Fisch schien etwas groesser zu sein denn Ricardo liess die Rolle paar mal vorsichtshalber los um dem Fisch etwas Schnur zu lassen. Ich verlangsamte den Schleppmotor um den Druck auf den Fisch etwas zu vermindern. Nach vielleicht 5 Minuten hatte Ricardo den Fisch am Boot. Ich suchte die Fettflosse und meinte keine erkennen zu koennen. Na so ein Glueck! Wieder packte ich den Blinker und zog an. Der Fisch war aber etwas groesser und als ich ihn gerade ueber die Bordwand hob, sah ich mit Erschrecken die Fettflosse. Mann! Falsch identifiziert. Als ich ihn wieder hinausschwenken wollte, schlug der 6-7 pfuendige Coho wild um sich und sprang vom Haken ab und landete zu meinen Fuessen im Boot! So ein Mist! Der Fisch wand sich und waelzte sich auf dem Boden und es dauerte paar Sekunden bis ich ihn erwischte und ueber Bord schaufelte. Er schoss zwar sofort in die Tiefe aber ich habe so meine Zweifel ob er dass so ohne weiteres ueberstand.
Wir schauten uns beide strafend an. Das war wirklich hundmiserables Catch & Release. Wir gelobten das naechste Mal besser aufzupassen. Und wir mussten nicht lange warten. Wir waren jetzt am Fisch. Als naechstes verpassten wir 2-3 Bisse. Aber dann stieg ein schoener 8 Pfuender auf das Plastiksquid ein. Ein schoener blitzsilberner Cohomann mit einen Laichhakenansatz. Ich haette gerne ein Foto gemacht aber ich wollte nicht noch ein Missgeschick provozieren. Ich hob ihn nur 2-3 Sekunden fuer Ricardo zum Ansehen aus dem Wasser und liess ihn dann gleich wieder los.
Kurz darauf riss es an der Mittelrute die nur in ca. 20 m Tiefe lief. Auch der Fisch kaempfte ordentlich und machte richtig Betrieb als er in Bootsnaehe kam. Noch bevor ich erkennen konnte ob markiert oder nicht, schlitzte der Haken aus und er war weg. Macht nichts.
Dann ruckte es mal wieder an Ricardo’s Rute und er rief Fish On! Waehrend ich ihn beobachtete und ein paar Fotos schoss zog die Plastiksquidrute ab und wir hatten einen Doubleheader. Ich rief Ricardo zu, dass er sich Zeit lassen sollte bis ich mit meinem Fisch fertig war da ich spuerte es war nichts grosses. Ein kleiner Coho-Jack von vielleicht 2 Pfund und ich schuettelte ihn schnell neben dem Boot ab. Dann kuemmerte ich mich um Ricardo’s Coho der wild neben dem Boot herumplatschte. Es dauerte bestimmt eine Minute bis ich mit Sicherheit sagen konnte: “markiert!”. Der ging mit. Wieder so 5,5 Pfund geschaetzt.
So ging das noch eine Weile weiter und wir drillten noch einige Lachse – aber entweder sie entkamen vor der Identifizierung oder sie entpuppten sich als unmarkierte die wieder schwimmen durften ohne Landaufenthalt.
Ich fragte mich wo nur die grossen Cohos waren. Es muessten doch so langsam die grossen Northern Cohos auftauchen, die die locker 10 – 15 Pfund werden und manchmal bis ueber 20 Pfund. Wir verliessen die Kleincohostelle und ich steuerte das Boot etwas weiter hinaus. Es dauerte vielleicht 15 Minuten bis wir wieder eine Cohoschule fanden. Wieder zogen ploetzlich 2 Ruten gleichzeitig ab aber Ricardo’s Fisch hing nicht mehr als er anschlug. Ich wiederum genoss den Drill eines feisten Fisches. Da der Release-Flasher ausgeloest war, konnte der Fisch all seine Akrobatik zeigen. Erstaunlich, dass der widerhakenlose Einzelhaken so lange ueberhaupt hielt. Es war sicher der groesste Fisch des Tages – aber auch noch keine 10 Pfund und unmarkiert. So liess ich den Silberpfeil neben dem Boot wieder los.
Dann wurde es Zeit einzupacken. Wir hatten einen tollen Nachmittag gehabt, auch wenn die Groesse der Cohos etwas zu wuenschen uebrig liess. Aber vielleicht kommen die Grossen noch. Und die Filets unserer heutigen Beute werden uns fantastisch schmecken - gegrillt.