Der bildungspolitisch absolute Blödsinn ist nach meinem Dafürhalten die Einführung der fünfstufigen Realschule.
Damit wurde der Selektionsdruck (die Sekundarstufe I oder Orientierungsstufe fällt weg) gänzlich in die Grundschule verlagert. Wer nicht nach der 4., spätestens nach der 5. Klasse den Absprung schafft, hat verloren und besucht dementsprechend motiviert die Hauptschule.
Bayernweit stehen in einstmaligen Grund - und Teilhauptschulen (1.-6. Jahrgangsstufe) nun Klassenräume ungenutzt leer, während die großen Hauptschulen und Realschulen (zwei untere Jahrgangsstufen zusätzlich) allenthalben aus den Nähten platzen.
Dazu trägt auch die Einführung des M-Zugs an den Hauptschulen mit einer zusätzlichen 10. Jahrgangsstufe bei.
Zudem sind nun die Regelklassen der Hauptschule wirklich das absolute Negativergebnis einer Selektion.
Es wundert mich schon, dass in anderen Ländern Europas das aufbauende Schulsystem gut funktioniert: Primary School (JgSt.1-4), Secondary School (JgSt. 5-9 mit Möglichkeit des C-Level - Abschlusses), High-School (10. JgSt. mit Möglichkeit des B-Level-Abschlusses) und College (11. und 12. JgSt. mit Möglichkeit des A-Level-Exams, das unserem Abitur entspricht.)
Natürlich werden begabte Schüler schon mit Beginn der Secondary School durch Aufbaukurse für den jeweils höheren Schulabschluss vorbereitet, aber die Hauptfächer sind jeweils für alle gemeinsam - was die Motivation und das Leistungsniveau insgesamt hebt.
Erstaunlich auch, dass dafür seit jeher 12 Jahrgangsstufen genügt haben - womit man jetzt bei uns krampfhaft mit dem G8 gleichziehen will.
Liegt es daran, dass in diesen Ländern Ganztagesschulen die Regel sind?
Dass die Schüler auch bei der Anfertigung der Hausaufgaben betreut und begleitet werden?