Beiträge von reverend

    Da hat Deine Freundin ganz und gar recht.
    Aber wenn's oben noch zu warm - und damit zuwenig Sauerstoff in der oberen Wasserschicht (Epilimnion) vorhanden wäre, würden die Forellen auf jeden Fall tiefer stehen, also an der Sprungschicht, wo mehr Sauerstoff vorhanden ist - sofern sie nicht oben was zu Fressen ausmachen.
    Wie tief ist denn Dein Forellenteich?
    Vielleicht ist er so seicht, dass das Wasser von oben bis unten durchgewärmt ist und sich gar keine Temperaturschichtung bilden kann... Dann braucht's allerdings ein paar kalte Tage, bis sich die Wassertemperatur der Lufttemperatur angleicht.

    Da hast Du was Schönes vor Dir, Rüssler!
    Kenne den Hopfensee von meiner Kurpredigertätigkeit in Füssen 1998.
    Schade, dass ich damals noch nicht geangelt habe...
    Also: Petri - und fang was Schönes!

    Dann würde ich mal das Spirolino-Fischen ausprobieren.
    Schwimmenden oder langsam sinkenen Spirolino und Nymphe, Streamer, Nassfliege oder Maden am 1,50 - 2,00 m Vorfach.
    Dass Ganze abends oder morgens, wenn die Lufttemperatur sich der Wassertemperatur (so herum könnte ein Schuh draus werden... ;) ) angeglichen hat.

    Also: back again.
    Und hier der Bericht:
    Die Quasseltante am angegebenen Telefonanschluss hat wirklich nur Schmarrn erzählt. Denn das Erste, was ich auf der Fahrt mit der Kutsche vom Hafen ins Loog in der Billstraße, ganz in Hafennähe, entdeckt habe, war der Laden "bei Jule": Wassersportbekleidung, Wetterbekleidung, Wassersportartikel und Angelbedarf.
    Ist nur ein kleiner Laden - aber man findet eigentlich alles zum Meeresangeln dort: Brandungspaternoster, Meeresrollen, Krallenbleie, gefrorene Oktopus-Köder, Schnüre ...
    Leider waren keine brauchbaren Brandungsruten zu kriegen - nur Teleruten mit Wurfgewichten bis maximal 100g.


    Nun ja, da hab ich es eben einmal am Hafen bei Hochwasser mit meiner Hechtspinnrute probiert. Konnte von der Mole aus gut bis in die Fahrrinne reinwerfen. Leider habe ich mit meinen Gummiködern nichts gefangen.


    Im Laden bei Jule holte ich mir dann mal Tipps. Am Hafen geht leider nichts, wurde mir dort gesagt. Chancen hat man wirklich nur mit einer schweren Brandungsrute auf der Seeseite.
    Nun ja - Brandungsgeschirr hatte ich leider nicht dabei. Und im Laden gab es - zumindest solange ich dort war - nichts entsprechendes. War wohl von anderen Touris schon aufgekauft.
    So habe ich das Angeln erst einmal hintangestellt.


    Und dann kam der Tag, an dem ich Edo kennenlernte, einen geborenen Juister, wohnhaft im Loog, nur ein paar Meter von unserem Quartier entfernt.
    Beim Strandspaziergang sah ihn erst meine Frau bei ablaufendem Wasser mit seiner Brandungsgerte draußen auf einer Sandbank stehen. Ich hab ihn dann angequatscht, und er war sehr hilfsbereit. Er erzählte mir, dass man auf der weiten Strandstrecke von der Domäne Loog bis zur Bill, kurz hinter den Haack-Dünen, sehr gut Wolfsbarsche, Aale und Platte fischen kann. Weiter aufs Billriff zu gehört das Terrain aber den Seehunden. Wattwurm ist der beste Köder. Er selbst hatte es an diesem Tag mit Jules Oktopussen probiert, weil er keine Zeit zum Wattwurmbuddeln hatte. Leider konnte er an diesem Tag den einen Biss nicht verwandeln.
    Er legte mir aber seine selbstgeschweißte Grabgabel bereit, damit ich sie mir jederzeit holen könnte.
    Als Tipp gab er mir noch mit, bei Niedrigwasser einen Stranspaziergang zu machen und mir die tieferen Priele weiter draußen gut zu merken. Er selbst hielt es sogar für das Beste, eine Stunde vor bis eine Stunde nach Niedrigwasser zu angeln, weil man dann die Priele nicht nur gut sehen, sondern auch von den davorliegenden Sandbänken aus besser anwerfen könne. Seinen Rückzug sollte man aber schon im Auge behalten...
    Wer auf Nummer Sicher gehen will, angelt bei ablaufendem Wasser bis Niedrigwasser. Gezeitenkalender gibt's in der Inselbuchhandlung.


    Nun ja, am nächsten Tag hab ich's halt auch noch einmal versucht - leider mit dem falschen Gerät. Mit meiner Hechtspinnrute, 80g Krallenblei und Jukles Oktopussen kam ich einfach nicht weit genug raus. Und dann hab ich auch aufs Wattwurmgraben und weitere Versuche verzichtet - nicht nur weil meine Frau überhaupt nicht von dem Gedanken begeistert war, dass ich bei Ebbe allein ins Watt hinausstiefle, sondern auch, weil ich nicht das passende Geschirr dabei hatte.


    Aber immerhin: es ist was zu holen auf Juist.
    Darum - und weil wir trotz durchwachsenen Wetters einen schönen Familienurlaub hatten, in dem unser kleiner Sohn einen Riesenentwicklungsschub durchlebte, nehme ich die Aussage
    "Nie wieder Juist!!!" zurück.
    Wenn ich mal wieder dorthin komme, wird vorher das passende Geschirr gekauft. Und dann klingele ich mal bei Edo...

    Bis das Wasser Lufttemperatur angenommen hat?
    Das ist - tut mir leid das sagen zu müssen - der größte Blödsinn!
    Zur Zeit haben wir Lufttemperaturen um die 25°C. Da sei Gott vor, dass das Wasser im Forellenbach ebenso warm wird!


    Zu Deiner Frage: Wenn Forellen oberflächennah schwimmen, ist das doch wunderbar. Dann steigen sie nach Insekten! Die richtige Trockenfliege ans Fliegenvorfach und den Forellen stromauf vor die Nase werfen - schnapp!
    Bei diesem kühlen Sommer geht es aber besser mit Nymphen oder Nassfliegen stromab. Auf Gammarus-Nymphen hatte ich letztens vor drei Wochen neben etlichen untermaßigen Bachforellen auch einen maßigen Saibling.

    Ach, seid ihr alle reizend! Drei Wochen weg - und einer macht drei Jahre draus. Tut aber gut, vermisst zu werden.
    Das ist ja wie in der Bibel: Markus 6,12-14 par.


    Also: Schluss mit lustig. Seit gestern bin ich wieder im Lande und wieder eifrig beim Malochen in Gottes Weinberg. Und neben dem Menschenfischen wird auch wieder geangelt .
    Morgen abend geht's mal wieder auf die Zander, Aale (und Waller ;) ) los.
    (Eventuell sogar wieder mit dem katholischen Kollegen. ;) War recht nett das letzte Mal, noch vor dem Urlaub. Schöne fette Zigarren haben wir zusammen geraucht und uns ein leckeres Dunkles vom Bräu im Moos hinters Collar gegossen auf unser "Du" - wenn auch nix gefangen. Waren halt damals noch andere Zeiten, wo ER auch noch mit fischen gegangen ist.)


    Einen Bericht über Juist habe ich euch versprochen.
    Mal sehen, ob ich den heute noch im entsprechenden Thread zustande bringe.

    Zitat

    Der Schubeck/Witzigmann bei uns im Forum unter dem Synonym "Tobbes"


    Nä.
    War mal als Kurprediger in Waging. Tobbes sieht degfinitv anders aus als Schubi. Aber vielleicht kocht er genauso gut. ... :lol:

    Gerade im Sommer macht eine Hälterung der KöFis schon einen gewissen Sinn. Man hat immer was ganz Frisches zum Anködern und braucht nur so viele Fischlein zu töten, wie man auch wirklich für den Haken braucht.
    Den Rest kann man dann wieder releasen.
    Nur möchte ich lieber keine Waschmaschinentrommel mit an den Angelplatz schleppen...
    Dann doch lieber einen KöFi-Eimer mit batteriebetriebener Sauerstoffpumpe. Der ist leichter und erfüllt den gleichen Zweck.
    In der Hälterung von Aalen sehe ich aber wenig Sinn.
    Was spricht dagegen, sie sofort zu töten?
    Wenn der Räuscherofen nicht gleich voll wird - tiefgekühlte Aale lassen sich auch noch wunderbar räuchern.

    Das ist ja wieder eine sehr interessante Diskussion!
    Und wie schon von zahlreichen Vorpostern erwähnt, hängt es an der Definition von Sport.


    Ursprünglich kommt "Sport" ja von lateinisch "disportari" - "sich zerstreuen". Damit dürften dann so ziemlich sämtliche Freizeitaktivitäten unter diese Definition fallen.


    Und tatsächlich geistern noch immer Bezeichnungen wie "Sportfischerei", "Angelsport", "Sportfischerprüfung" durch die Botanik. Was sicher auch daran liegt, dass Angler in den Anfangszeiten des Vereinswesens in den Sportvereinen organisiert waren.
    Es ging dabei sicher auch um eine klare Abgrenzung von der Berufsfischerei. Man wollte als Angler eben nicht nur Fische fangen, sondern sie auch möglichst elegant, schonend und mit einem gewissen Kick verbunden fangen.


    Dennoch würde ich heute eher die Abgrenzung zum Sport (im heutigen Sinne ja als Wettkampf- und Leistungssport verstanden) als wichtiger erachten als die Abgrenzung zur Berufsfischerei.


    Angeln ist für mich kein Sport; ebensowenig wie die Jagd.
    Es hat eher mit Jagdleidenschaft und Naturverbundenheit, Hege und Nahrungserwerb zu tun als mit Wettkampf und Kräftemessen oder körperlicher Erüchtigung.
    Zudem sind Fische eben keine Sportgeräte, sondern Lebewesen und Mitgeschöpfe.

    Die Bleiköpfe von Jenzi kenne ich nicht.
    Ich verwende welche von Canelle - sehr simpel in der Handhabung, und die Karabiner halten bombig.
    Ganz allgemein aber können zu schwere Bleiköpfe bei kleinen Spinnern zu einer Hebelwirkung führen, die dem gehakten Fisch zum Vorteil gereicht...

    100% Zustimmung zu Andal!


    Außerdem: Mein Berufsethos verlangt, dass ich immer die Wahrheit sage.
    Allerdings muss ich nicht immer alles sagen, was wahr ist. Es muss nur alles wahr sein, was ich sage.


    Und unserem Freund TROUTman alias lol würde ich auch schon mal die eine oder andere Story erzählen...



    Zitat

    Ist mein Bike nicht geil?

    @ esox:
    Italienisch, die zweite:


    il persico = der Barsch
    la tinca = die Schleie
    la trotta = die Forelle
    la luccioperca = der Zander
    anguila = der Aal (weiß leider nicht, ob das auf italienisch männlich oder weiblich ist)
    il carpa = der Karpfen
    la zopa = die Zope
    il siluro = der Waller/ Wels


    Französisch:


    l'anguille = der Aal
    la perche = der Barsch
    le brochet = der Hecht
    le silure = der Waller / Wels
    la sandre = der Zander
    la tanche = die Schleie
    la carpe = der Karpfen
    la truite = die Forelle


    Kriegt man hier eigentlich auch Kyrillische Schrift rein?


    Einige russische Fischnamen wüsste ich nämlich auch noch.

    riotkid hat folgendes geschrieben:

    Zitat

    latein: piscere


    Das ist falsch. Es muss heißen "pisci" (ist ein Deponens=Passivform mit aktivischer Bedeutung.---> meine Signatur.)


    Französisch: pecher (weiß leider nicht, wie man hier einen accent circonflexe reinkriegt) ; aller à la peche = angeln, fischen gehen.


    altgriechisch: (geht leider nur in lateinischer Umschrift) ichthyan; ichthyao = ich fische.


    althebräisch: (geht leider nur in lateinischer Umschrift) dawag = Fischer;
    dijg = (heraus)fischen.

    Deckert hat folgendes geschrieben:

    Zitat

    Mensch Reverend, da bist du schon in der Nähe, und willst dir das echt Entgehen lassen? Das wird wieder ne Mordsgaudi, und Fische sind auch schon fast garantiert, da bekommst du den ersten Zander deines Lebens.


    Ja, jetzt, wo ich erfahren habe, wie unwillkommen wir Angler auf Juist sind, tut's mir gleich doppelt leid :(, dass ich auf dieser ****** -Insel mit diesem ?§%"** - tideabhängigen Schiffsverkehr bin, während ihr dicke Zander verhaftet.

    Mag schon sein, Taxler, dass es Angelgerätehersteller und -händler auch im Norden Deutschlands gibt. Nein, ganz sicher gibt es die.
    Aber nicht auf dieser Insel mit tideabhängigem Fährverkehr, wo man nur an bestimmten Tagen innerhalb Tagesfrist runter und wieder rauf kommt.


    Und dann diese blödsinnige Werbung!
    Da wird einem der Mund wässrig gemacht. Und dann heißt es: "Ätsch!"
    Und das erst im allerletzten Moment. Hab mich ja wirklich bemüht, rechtzeitig Auskünfte bei der angegebenen Telefonnummer zu kriegen.


    Und meine Tochter (und mein kleiner Sohn) interessieren sich ja auch nicht nur fürs Pritscheln und Sandkuchenbacken.


    Nächstes Jahr muss ich nach Fehmarn...

    Zitat

    Angeln



    Angeln an der Nordseeküste ist ein ganz besonderes Vergnügen. Sie erfahren Ruhe, die Weite des Strandes oder des Watts und führen ein stilles Zwiegespräch mit der Natur. Haben Sie schon jemals Brandungsangeln gemacht? Nein, dann sollten Sie es probieren (nicht am Badestrand). Wunderbar für Sie. Sie benötigen keinen Schein! Bitte informieren Sie sich beim Hegeringsleiter Galt Noormann, Tel.: 04935/ 91800


    So steht es zu lesen auf der offiziellen Website von Juist.
    Man muss es allerdings erst lange suchen. Auf den Suchbegriff "Angeln"
    wird man nicht fündig. Erst, wenn man unter "A-Z" (ist in der Navigation aber auch versteckt) sucht, findet man obige Notiz.


    Versucht man dann allerdings die angegebene Nummer zu erreichen, muss man ebenfalls viel Geduld mitbringen, bis man nicht in die Faxweiche geschickt wird.
    Ich habe es wirklich an die zehn Mal probiert.
    Erst heute, einen Tag vor der Abreise, habe ich jemanden erreicht.
    Die Auskünfte sind besch*****!


    Bevor ich eine einzige verwertbare Auskunft bekommen habe, erst mal nichts als sogenanntes "Prinzipielles":
    "Wir sind ja nun Nationalpark" ... "Dadurch, dass wir Vogelschutzgebiete haben...." und so fort.
    "Es gibt hier keine Ausrüstungsgeschäfte." - "Es gibt hier keine Kutter für Hochseeangeln." - "Erlaubt ist Angeln nur am Hafen. Und da haben sie wenig Aussichten." - "Leihgeräte gibt es nicht."


    Na prima! hätte ich wenigstens vorher mal jemanden erreicht, dann hätte ich in eine Brandungsrute investieren können. Jetzt habe ich keine und krieg keine mehr.


    Mein Eindruck: Als Angler ist man auf Juist nicht willkommen.
    Ich habe nun gar keine so richtige Lust mehr auf die drei Wochen Urlaub dort. Anscheinend soll man als Tourist nur sein Geld dort lassen.
    Ihr könnt euch denken, wie geladen ich morgen in diesen Urlaub fahren werde, von dem ich nur hoffe, dass er bald zu Ende geht, damit ich endlich wieder zuhause fischen kann!


    Fazit:

    Nie wieder Juist!!!!

    Essen kann man den schon. Er soll sogar gut schmecken (hatte selbst noch keinen). Nur ist der Rapfen oder schied halt der absolute Grätenkönig unter den Weißfischen.
    Ich persönlich würde ihn (evtl. zusammen mit einem Aitel/Döbel und ein bis zwei Brachsen) zu Fischpflanzerl (Fischfrikadellen) verarbeiten - nach Andals hier eingestelltem Rezept.