Hi, Waldseeangler!
Ich freue mich auch schon wieder auf die langen Abende im Frühsommer, an denen ich auf die Stachelritter ansitzen kann - und wenn ich Aale oder Barsche als Beifänge habe, macht mich das nicht minder glücklich.
Zu deinen Fragen:
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-Was sind die Grundsätze fürs Nachtangeln auf Zander
-Besonderheiten
-Auf was muss ich achten
Je später der Abend - desto näher am Ufer die Zander.
Halt am besten schon beim KöFi-Stippen Ausschau nach Laubenschwärmen und anderen Kleinfischen. Wenn's dann richtig dunkel wird, rauben die Zander oft bis in die Flachbereiche des Gewässers hinein. Die Uferstreifen in der Nähe von Scharkanten, an denen das Gewässer rasch tiefer wird und an denen die Lauben Ende Mai, Anfang Juni laichen, sind absolute Hotspots.
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Indirektes Anfüttern:
Bei Grundmontagen nehme ich gerne die Feederrute mit einem Madenkörbchen an einer Anti-Tangle-Boom Laufbleimontage. Das lockt die Kleinfische dicht an den Hakenköder.
Wenn dann die Räuber kommen, werden sie den KöFi selten verschmähen.
Direktes Anfüttern:
Schneide ein paar KöFis in kleine Stücke und wirf sie rund um deine Montage aus. Das Raubverhalten der Zander sieht folgendermaßen aus:
Sie sind meistens in kleinen Trupps auf der Jagd. Zu mehreren stoßen sie in einen Kleinfischschwarm hinein, beißen möglichst viele Fische zunächst tot und lassen sie auf den Grund sinken. Dann sammeln sie die toten und verletzten Fischlein von dort auf. Das kannst du mit den Köderfischstücken perfekt simulieren. Und dazwischen liegt dein Haken-KöFi.
Andere Möglichkeit: PVA-Beutel mit KöFi-Fetzen füllen (gut trockentupfen, sonst lösen sie das PVA zu schnell auf) und mit der Montage auswerfen.
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-Möglichkeiten ohne!!Drillinge,Zwillinge und Ryderhaken (alles verboten, zumindest bei uns)
Zander kannst du sehr gut auf Einzelhaken fangen. Es gibt spezielle, platinverchromte, weitbogige und dünndrahtige Zander-Vorfachhaken.
Zieh mit der Ködernadel einen schlanken, fingerlangen KöFi auf das Vorfach, so dass der Haken am Kiemenbogen herausschaut.
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-Wo und in welchen Tiefen?
Siehe oben. Erfolgsversprechend ist es, an Scharkanten und Steilufern sein Glück zu probieren. Solange es dämmert, über die Scharkante hinauswerfen, je dunkler es wird, umso näher den Köder heranzupfen.
Ich lege meist - wie oben erwähnt - einen KöFi mit der medium - Feederrute auf Grund aus. Und den anderen präsentiere ich an einer Posenmontage: Stopperknoten, Perle, 4g - Laufpose mit Knicklicht, Bleischrotkette auf der Hauptschnur, Vorfach unbebleit. So kann ich den KöFi schwebend über Grund präsentieren und ihn auf Grund legen. Solange das Blei frei im Wasser hängt, steht die Pose. Daher bevorzuge ich lange (80cm - 100cm) Vorfächer.
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fingerlange, schlanke KöFis (Lauben, Rotaugen, Rotfedern, Gründlinge)
Aalstücke (ca 8cm lang) von kleinen Aalen
Blutegel oder Rossegel, gepuhlte Krebsschwänze (hab ich selber noch nie ausprobiert)
Zum Gerät:
Die medium Feederrute habe ich ja schon erwähnt.
Zur Bissanzeige klebe ich entweder mit Tesafilm ein Knicklicht an die Zitterspitze und lege die Rute mit hoch erhobener Spitze ab.
Der Rollenbügel bleibt geöffnet; die Schnur wird in einem Schnurclip (Haarklammer am Rutenblank) fixiert. So habe ich eine hochsensible Bissanzeige, und der Fisch kann ungehindert abziehen.
Statt des Madenkörbchens kannst du ein leichtes Grundlaufblei von 10-20g verwenden.
Posenmontagen präsentiere ich an einer 3,90m langen Floatrute mit 15-40g WG. Auch hier bleibt der Rollenbügel nach dem Auswurf geöffnet. Das Fixieren der Schnur in einem Schnurclip ist aber hier nur bei stärkerer Drift oder stärkerem Wind nötig und dient lediglich der Vermeidung zu großer Schnurbögen.