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Beissen die Zander vorsichtiger?
Ja. Durch die kältere Wassertemperatur sind sie in ihrer Aktivität und Bewegungsfreude eingeschränkt.
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Fressen die Zander weniger?
Ebenfalls ja. Da die Körpertemperatur der Fische immer der Wassertemperatur entspricht, sind auch ihre Stoffwechselfunktionen reduziert. D.h.: sie versuchen mit möglichst minimalem Energieaufwand ein Maximum an Energiezufuhr zu erreichen.
Deshalb gehen sie mit Vorliebe auf größere Beute.
Die Nahrungsaufnahme ermöglicht es ihnen dann, wieder mehrere Tage zu ruhen, ohne erneut fressen zu müssen.
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Ändern sich die Beiszeiten gegenüber Sommer (morgens und abends im Sommer Top)?
Auch hier: Ja!
Im Spätherbst und Winter verlagert sich die Beißzeit in die Mittagsstunden,
da sich zumindest an sonnigen Tagen dann die Wassertemperatur leicht erhöht.
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Rauben die Zander Abends im flacheren Uferbereich - so wie im Sommer?
Kaum. Die Zander rauben dort, wo sich ihre Beute aufhält. Und auch die kleinen Weißfische ziehen sich in der kalten Jahreszeit in tiefere und wärmere Regionen zurück.
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Sind die Sommerhotspots nicht unbedingt auch Winterhotspots?
Das ergibt sich aus der letzten Frage.
Im Winter würde ich es an den tiefsten Stellen des Gewässers grundnah probieren.
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Sollten jetzt Köder verwendet werden, die sich ruhiger im Wasser verhalten und dem Beutefisch ähnlich sind (wegen klarerem Wasser)? Sollte die Köderführung jetzt verlangsamt werden?
Beim Spinnfischen ist auf jeden Fall eine langsamere Köderführung angeraten. Siehe die beiden ersten Fragen.
Wenn es richtig kalt ist, würde ich jetzt auch lieber stationär mit Köderfischen um die 15cm fischen.
Wenn Spinnfischen, dann mit totem KöFi am Drachkovitch-System. Und das Ganze sehr langsam über den Grund hüpfen lassen.
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Wie wirken sich Wetterumschwünge aus (kalt - warm; warm - kalt)?
WEtterumschwünge wirken sich immer auf die Beißlust aus, im Sommer und im Winter.
Bei steigendem und gleichbleibendem Luftdruck beißen sie besser als bei fallendem. Bei letzterem weitet sich die Schwimmblase und drückt auf die Verdauungsorgane.
Gerade Zander brauchen wegen ihrer geschlossenen Schwimmblase für den Druckausgleich länger als andere Fischarten.