Zitat von Jonesy
Meine Mutter möchte nichts haben und deshalb bekommt sie nix. Grund dafür ist der Erfinder dieses Tages, Adolf H. Ich bezweifel, dass das alle Leute wissen, die sich heute mit Blumen und Pralinen bestückt auf den Weg machen....
Traut ihr dem Satansbraten mit der Rotzbremse nicht ein bisschen viel Erfindergeist zu?
Autobahnen, Volkswagen, Muttertag?
Schmarrn!
Ursprung des Muttertags
Wie bei vielen unserer heutigen Feste und Ehrentage ist deren Ursprung schon im Altertum zu finden.
Die Urmutter bei den alten Griechen war die Göttin Rhea (Rhea bedeutet: Fluß des Lebens), Tochter des Uranus und der Gaea, und Mutter aller Gottheiten und Göttinnen.
Der zu ihren Ehren enstandene Mutterkult wurde im Rahmen eines großen Frühlingsfestes gefeiert.
Dazu ist in der Encyclopædia Britannica (1959, Bd. 15, S. 849) zu lesen:
„Ein Fest, das von dem Brauch des Mutterkults im alten Griechenland abgeleitet wurde. Ein förmlicher Mutterkult mit Zeremonien für Kybele oder Rhea, die große Göttermutter, wurde an den Iden des März in ganz Kleinasien getrieben." (Caesar wurde also am antiken Muttertag ermordet...)
Im England des 13. Jahrhunderts wurde der Sonntag Laetare als "mothering sunday" begangen, an dem man der Mutter Kirche für ihre Mutterschaft dankte und infolgedessen auch der leiblichen Mutter Dank abstattete.
Schon um 1644 wurde berichtet: "Every Mid-Lent Sunday is a great day at Worcester, when all the children and grantchildren meet at the head and chief of the family and have a feast. They call it Mothering Day."
Der hier gemeinte Sonntag (Lätare) wurde von auswärts lebenden Kinder genutzt um die Eltern zu besuchen (go a-mothering) und sich bei der Mutter mit kleinen Geschenken zu bedanken.
In Thüringen war Lätare (Mittfastensonntag) allgemeiner Besuchstag mit großzügiger Bewirtung von Verwandten.
Ähnliche Traditionen sind aus der Champagne und aus Wallonien bekannt.
Woher kommt der Muttertag in der heutigen Fassung?
1872 trat die Schriftstellerin und Frauenrechtlerin Julia Ward Howe mit der Forderung, dass amerikanischen Müttern ein offizieller Feiertag gebühre, an die Öffentlichkeit.
Anna Jarvis aus Philadelphia griff die Idee wieder auf und und feierte am 9. Mai 1907 - dem 2. Todestag ihrer Mutter - einen Dankes-Gottesdienst in der Kirche ihres Heimatortes Grafton/West Virginia.
Zudem startete sie eine Initiative für die Einführung eines offiziellen Feiertags zu Ehren der Mütter.
Der Werbefeldzug war letztlich von Erfolg gekrönt, als Präsident Woodrow Wilson am 8. Mai 1914 den Muttertag für jeden zweiten Sonntag im Mai zum nationalen Ehrentag erklärte.
Neben dem Brauch, an diesem Tage eine farbige Nelke zu Ehren der lebenden Mütter zu tragen oder eine weiße in Angedenken für die bereits Verstorbenen, setzte sich von da an auch das Versenden oder Übergeben von Muttertagskarten durch.
Nach dem Ersten Weltkrieg konnte sich der Muttertag auch auf dem europäischen Festland durchsetzten, zunächst in der Schweiz (1917) und in Skandinavien (1918/19), 1923 dann auch in Deutschland, wo er pikanterweise durch den Verband Deutscher Blumengeschäftsinhaber etabliert wurde.
Im »Dritten Reich« erklärten 1933 die Nationalsozialisten den Familienfesttag zum Staatsfeiertag (zweiter Sonntag im Mai) und mißbrauchten ihn für ihre Mutterkult-Ideologie.
Mit der Gründung der Bundesrepublik 1949 wurde der Muttertag wieder ein rein privater Feiertag.
In der ehemaligen DDR wurde der Muttertag nicht offiziell begangen. Er wurde durch den Internationalen Frauentag am 8. März ersetzt.
Hinweis: Heute wird der 2. Sonntag im Mai als Muttertag begangen. Sollte der Muttertag allerdings auf den Pfingstsonntag fallen, so ist der Muttertag einen Sonntag früher.