Beiträge von Szameit

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    dazu finde ich diverse rechtliche Regelungen einfach zu blödsinnig.


    Du bringst es auf den Punkt.
    Allerdings teile ich nicht Deine Meinung, dass gewerbliche Fischerei und Sportfischerei zwei verschiedene Paar Schuhe sind, sofern es die Gesetzgebung betrifft. Das Fischereigesetz gilt für beide gleichermaßen. Verstehe mich nicht falsch: Ich will mit dem Hinweis auf behördliche Blindheit gegenüber laxer Regelauslegung in der kommerziellen Fischerei keineswegs Fehlverhalten von Anglern rechtfertigen!
    Gesetz ist Gesetz - aber das ist, wie Du so treffend anmerkst, in manchen Aspekten wirklich blödsinnig, weil oft wissenschaftliche Fakten, Zusammenhänge und Erkenntnisse ignoriert oder sogar verdreht werden.
    Unsere Fischereigesetze leiden unter einer absurden Vermengung ethischer, pseudowissenschaftlicher und kommerzieller Faktoren, was zu teilweise geradezu lächerlichen Widersprüchen führt.
    Irgendwie erinnert mich das immer an den Schilderwald, den uns die Straßenverkehrsordnung beschehrt. ;) ;) ;) ;)
    Michael

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    Dann können das auch mal zwanziger brassen sein.


    Das mit der Ködergröße kann ich bestätigen. Dass der Zander auf fingerlange Winzlinge abfährt, ist ein Märchen. Selber bin ich vor Jahren drauf gekommen, als ich einfach keine Gründlinge kriegte und ohne große Hoffnungen ebenfalls etwa 20 cm lange Fische (Rotaugen) anköderte.
    Die Zander hatten damit überhaupt kein Problem ;) .
    Allerdings muss ich zugeben, dass ich trotzdem immer wieder versucht habe, erst einmal Gründlinge zu bekommen - der Mensch hängt eben eisern an seinen Vorurteilen ;) ;) ;) ;)
    Michael

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    Wenn Szameit sagt, es kommt mehr auf den Geruch an, dann müssten doch diverse Lockstoffe, die man dem Köder injezieren oder ihn damit anstreichen kann, die Erfolgschancen doch erhöhen, oder?


    Mit Lockstoffen beim Zanderangeln habe ich keine relevanten Erfahrungen bzw. keinen Unterschied zwischen vorpräparierten Gummis und unpräparierten festgestellt.
    Allerdings habe ich beim Pilken einmal auftragsgemäß diese zeitweise extrem stark beworbenen stinkenden Gummiköder einer bekannten Marke getestet und darauf sehr gut gefangen (Tom war mit aufm Kutter und stand direkt neben mir).
    Auffällig dabei war, dass die Bisse nachließen, wenn der Köder ausgelaugt war - muss also tatsächlich der Lockstoff gewesen sein.
    Allerdings war das nur ein ein einziger Angeltag, und ob man das auf Zander so ohne Weiteres übertragen kann, weiß ich nicht.
    Michael


    P.S.: Wenn, würde ich die Gummis nicht einpinseln oder dippen, sondern die Nacht über einlegen (und hoffen, dass sie sich nicht auflösen :lol: :lol: :lol: ).

    Bei uns in der Elbe (Hamburg) muss man in den heißen Sommerwochen die richtige Buhne finden. Während der ganze Fluss wie ausgestorben scheint, gibt es immer einzelne Hot Spots, wo sie tatsächlich fast "gestapelt" stehen.
    Mein Exkollege und nun als Guide tätiger Freund Jörg Strehlow ist ein echter Experte im Auffinden dieser Buhnen.
    Vielleicht kann ich ihn überreden, hier mal ein paar Tipps zu posten ;)
    Michael

    Ich wage mich mal aufs Glatteis (und werde hoffentlich nicht auf die Fresse fallen!):


    Selbstverständlich sind wir als Angler dazu verpflichtet, die einschlägigen Gesetze zu befolgen - und daran gibt's nix zu rütteln.
    Aber stellt Euch mal vor, die gewerbsmäßige Fischerei würde jede einzelne Makrele mit Kopfnuss betäuben und anschließend per Herzstich waidgerecht töten (angesehen davon, dass die meisten Fische im Netz vermutlich schon verreckt sind...) - im Supermarkt würde es keine einzige Makrelenkonserve mehr geben...
    Ich sehe da einen eklatanten Widerspruch - aber keine Lösung.
    Warum gelten hier ethische Grundsätze - dort aber werden sie stillschweigend ignoriert...
    Weiß jemand einen Ausweg aus diesem Dilemma? Keine Konserven mehr kaufen? Nee, das kann's doch nicht sein ;)
    Michael

    Noch mal zum eigentlichen Thema: Wenn Du keinen Stoffbeutel dabei hast (siehe Teichgraf), den Fisch ins Gras legen und ein feuchtes Tuch drüber - die Verdunstungskälte kühlt den Fisch meistens auch so ausreichend (bei den derzeitigen Temperaturen würde ich ihn allerdings nicht in die pralle Sonne, sondern in den Schatten legen ;) ), wenn das Tuch feucht gehalten wird.
    Leichenflecken und Leichenstarre vergehen nach einiger Zeit wieder, allerdings sieht er danach nicht gerade wie frisch gefangen aus...
    Michael


    P.S.: Ich glaube, bei Gerd ist nicht ganz so klar rübergekommen, dass er wohl meinte, man kann den Haken auch durch den abgespreizten Kiemendeckel hindurch lösen. Das unterstütze ich ausdrücklich! Es ist sehr oft die weitaus schonendere Methode (übrigens für beide ;): Vorfach aushängen und Haken durch die Kiemenöffnung entfernen.

    @ Jana, Frank:

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    Eine Veröffentlichung vor Abgabe der Arbeit würde sie gar wertlos machen


    Ich meinte natürlich nach Abgabe bzw. Annahme oder wie auch immer ;)


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    Also wie gesagt, wenn es so weit ist, dann stell ich den Link hier auch rein, kein Problem.


    Würde ich mich sehr drüber freuen! Ein engerer Kontakt zur Wissenschaft kann nur hilfreich sein. Danke, Jana!


    Michael

    @ Jana:

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    Jedenfalls bin ich sehr gespannt auf die fertige Diplomarbeit. Es wäre wirklich toll, wenn man die später einmal zu lesen bekäme! (Andal)


    Das wäre wirklich sehr interessant! Wärst Du bereit, sie ggf. für eine Veröffentlichung auf unserer Webseite http://www.blinker.de zur Verfügung zu stellen?
    Ich würde mich sehr darüber freuen!
    Michael

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    Kommt auf die Tiefen drauf an in denen du Fischen willst und wie schnell du Grundkontakt haben möchtest


    Sehe ich auch so, Tom. Ich zocke sehr gerne, weil ich - Du kennst mich ja - aktive Methoden schon wegen des Funfaktors mag.
    Aber letztlich spricht für den Zocker aus Sicht der Fängigkeit m.E. nur, dass man weit werfen kann, und dass er schnell auf Tiefe kommt bzw. in Strömung besser auf Tiefe geführt werden kann. Einen Barschschwarm (Herbst!) kann man mit Zocker effektiver bearbeiten als mit anderen Ködern.
    Gute Erfolge hatte ich auch schon auf Zander, allerdings unter sehr speziellen Bedingungen: Es handelte sich um einen mäßig durchströmten See mit einer ziemlich großen Sandbank in der Mitte. Dort standen bzw. zogen immer Zander, aber sie waren nicht leicht zu finden. Stationäres Angeln mit Köfi war dort dem aktiven fächerförmigen Suchen mit Zocker klar unterlegen. Die Zocker waren etwa streichholzlang und hatten eine ähnliche Form wie der berühmte Svenskepilk, also einen dreieckigen Querschnitt, Farbe bleigrau.
    Micha

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    Das sind i. d. R. Teleruten von mind. 4 m Länge. Die meisten dürften sogar 6 - 8 m haben.


    Aha - also dasselbe Prinzip, wie's scheint. Ich hatte auch eine Tele benutzt, allerdings die beiden oberen Teile entfernt, um sie knüppelhart zu machen (die Hechte wurden ja nicht gedrillt, sondern rausgeholzt).
    Hört sich wohl ziemlich barbarisch an, fürchte ich - hat aber einen Riesenspaß gemacht und war sehr erfolgreich. Hin und wieder verlor ich einen Fisch, aber das lag dann meistens daran, dass ich ihn nicht entschlossen genug herausholzte. Man kann sich das ein bisserl wie allergröbstes Pöddern vorstellen, und ich bin mir tatsächlich ziemlich sicher, dass nicht alle Hechte wirklich gehakt waren, sondern der eine oder andere sich wirklich nur im Köder verbissen hatte. Denn es kam sehr oft vor, dass sie bereits beim Heben über die Bordwand ins Boot klatschten.
    Die Methode eigenet sich auch ganz hervorragend für die letzten Wochen vor der Schonzeit - wenn man ein geeignetes Gewässer hat.
    Mein Winterhechtgewässer hatte einen flachen, in Verlandung begriffenen unterspülten Ufersaum mit zahlreichen Mini- und Mikrobuchten und war von Schwingwiesen umgeben. Dort war es selten mehr als einen Meter tief - aber genau dort standen die Hechte! Oft mussten wir mit der Stake erst das Eis brechen, um an diese Stellen heranzukommen. Das hat mir mehr als einen Silvesterhecht gebracht...
    Michael

    @ michael2005: Stimmt, die ganze Palette der amerikanischen Oberflächenköder ist auch hervorragend geeignet.

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    Alternativ kannst du mit der Stellfischrute auch Tunken, was sehr effektiv sein kann.


    Mit Stellfischrute? Das verstehe ich nicht ganz...
    Ich habe (ist allerdings schon ein paar Jährchen her...) vom Boot aus Krautlöcher abgetunkt, indem ich einen derben Knüppel ohne Rolle mit 50er-60er Schnur und ohne jede Montage verwendete. Damals war allerdings noch der lebende Köfi erlaubt.... Die Methode ist zwar nur für Flachwasser geeignet, macht aber unheimlich Spaß! Mit totem Köfi habe ich es noch nicht probiert - aber warum soll es damit nicht ebenso klappen?
    Meinstest Du diese Methode?
    Michael

    @ FishingBully:

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    Hast du vieleicht ein Modell oder nen Hersteller den du mir besonders empfehlen kann ?


    Ich schicke Dir ne PN. Leider ist es für BLINKER-Mitarbeiter etwas problematisch, öffentlich diesen oder jenen Hersteller zu empfehlen - es gibt zuviele Leute, die nur darauf lauern, uns Bestechlichkeit, Schleichwerbung u.ä. unterschieben zu können. Wir sind nun mal keine Formel-1-Rennfahrer, Tour-de-France-Radler oder Skispringer, zu deren Job es gehört, als Werbefernsehen auf zwei Beinen durch die Welt zu stolpern... :lol: :lol: :lol:
    Michael

    Habe in den letzten zwei, drei Jahren ganz bewusst ein paar Teleruten (und mehrfach geteilte Steckruten) durchgetestet und wurde angenehm überrascht: Die Materialqualität ist inzwischen so gut, dass Teleruten m.E. nicht mehr nur ein Notbehelf sind.
    Ich denke, Vor- und Nachteile halten sich mittlerweile die Waage.
    Eine Tele von einem bekanntermaßen guten Hersteller ist m.E. vollwertiges Gerät. Die Neigung zur Spitzenaktion kann man durch angepasstes Drillverhalten ausgleichen (indem man z.B. die Aktion langsamer bzw. später Richtung Griffteil verlagert).
    Ich habe immer eine voll montierte 2,70er (5-25 Gramm, Korkgriff) Telespinne dabei. Es handelt sich sogar um eine No-Name-Rute, auf die ich nur durch den Test gekommen bin.


    Leider ist es für viele eine Prestige-Frage, ausschließlich mit Steckruten zu fischen. Vielleicht muss man erst Großvater sein, um Spaß über Prestige zu stellen... ;) ;) ;) ;)
    Michael


    P.S.: Übrigens hatte ich auch schon extrem viel Spaß mit einer steinalten Glas-Tele von 2,10 (45 cm Transportlänge), die ein Kollege wegwerfen wollte. Ich habe nur den Spitzenring (Hardcrome) gegen einen SIC-Ring ausgetauscht und mit diesem Rütchen sogar schon einen 60er Hecht gestrandet. Mit sonem alten Krempel zu fischen, hat seinen ganz eigenen, schwer beschreibbaren Reiz - mal ausprobieren!

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    So nu entlich zu meiner Frage, wie mag er den Köfi befestigt haben ohne das er bei den kraftvollen Würfen in sich zusammensackt oder sich verschiebt ?
    Festgebunden hat er ihn wohl nicht, zumindest habe ich nichts gesehen .



    Drachkovitch-System


    Michael

    Alternative: Über dem Kraut mit einem flachlaufenden Schwimmwobbler spinnen. Mein Liebling für solche Verhältnisse ist ein steinalter, vollkommen zerbissener BigS in Silber mit schwarzem Rücken.
    (Als ich mal dachte, ich hätte ihn verloren, habe ich fast geheult.... ;) )


    Nach ein paar Zügen hast Du raus, wann Du ihn kurz stoppen und aufsteigen lassen musst, damit er nicht im Kraut festhängt. Den Rhythmus findest Du schnell.
    Meiner Ansicht nach die einzige wirklich sinnvolle Methode.
    Mit stationärem Angeln brauchst Du eine Handyverbindung zum Hecht, um ihm sagen zu können, wo in diesem Dschungel Dein Fischchen vor sich hin stinkt.... ;)


    Falls das Kraut bis an die Oberfläche reicht, hast Du noch die Möglichkeit, zu Kunstködern mit anliegenden (Ghost, Goblin) oder oben liegenden Hakenspitzen (z.B. Gummifrösche) zu greifen.
    Michael

    @ Volker:

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    Ich plädiere ja schon lange für eine reine Längenangabe, Gewichte schwanken, Längen nicht


    Klappt nicht. Bekanntlich entwickeln gerade tote Fische, insbesondere, wenn sie bereits filetiert sind, ein erstaunliches, geradezu gespenstisches postmortales Längenwachstum!! :lol:


    @ Andal:

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    Einfach die Einsteller zukünftig namhaft machen. Das fördert die Ehrlichkeit ungemein!


    Du rüttelst an den Grundpfeilern des Internets!!!!! Das hieße ja, Abermillionen grauen Mäusen ihr Laufrad wegnehmen... :badgrin:


    Beste Grüße,
    Micha