Beiträge von Szameit

    Als BLINKER-Mitarbeiter eine Meinung gegen den Mainstream zu äußern, wird mich hoffentlich nicht gleich den Job kosten ;)


    All die Theorien über die Form, das "verführerische Wedeln" usw. klingen sehr einleuchtend und logisch - und ich bin ihnen jahrelang artig gefolgt. Habe allerdings nie einen Fisch getroffen, der sie mir bestätigt hätte :badgrin: ...


    Meine ganz persönliche Erfahrung ist, dass es anscheinend viel mehr auf den Geruch ankommt, als auf visuelle Reize. Ich konnte letztlich nie einen relevanten Unterschied zwischen der Fängigkeit eines liebevoll zurecht geschnitzten Filets und einem hastig zusammengemanschten Fleischklumpen feststellen - bis auf zwei m.E. wichtige Aspekte: Die Position und Größe des bzw. der Haken und die Größe des Köders. Ersteres natürlich auch in Anhängigkeit von Zweiterem.
    Beim Zandertwistern in Dänemark hatte ich einmal den ganzen Vormittag nichts weiter als einen halbverhungerten Barsch. Den habe ich dann widerstrebend geopfert und zusätzlich zum Twister nur ein kleines Würfelchen Filet auf den Haken gesteckt - das Blatt wendete sich schlagartig. Während mein Angelkamerad, der noch eine Weile stur mit nacktem Twister weiterfischte, keinen Biss bekam, fing ich vier oder fünf (weiß nicht mehr genau, sorry) ganz gute Zander. Und als er dann auch ein Fetzchen steckte, klappte es auch bei ihm - er fing sogar zwei Hechte (!).
    Diese Minifetzen hatten keine definierte Form, waren einfach nur annähernd würfelartig aus dem Fleisch geschnippelt....


    Schwebend oder beim Schleppen fische ich (im Süßwasser) keine Fetzen, sondern ganzen Fisch. Fetzen nur am Grund. Wozu soll ich einen Köderfisch, der eine verletzte, aber noch lebende Beute imitieren soll, bis zur Unkenntlichkeit verstümmeln? Damit der Räuber vielleicht doch misstrauisch wird?
    Was dagegen am Grund liegt und verführerisch duftet, braucht m.E. keine spezielle Form. Das kennt der Räuber, dass von anderen getötete und halbzerfleischte Beutefische hin und wieder auch einfach mal so am Grund herumliegen ;) ;) ;) ;)
    Micha

    Zitat

    Ein Pfündchen dazuschwindeln ist ja noch einzusehen, aber gleich mal 100% drauflügen ist schon arg dreist!



    Ooooooch, Andal, lass' Gnade walten: Dem jungen Mann waren nach sagenhaften anderthalb Stunden Drill :lol: die Arme so lahm, dass er den Fisch kaum noch stemmen und wahrscheinlich auch die Skala seiner Waage nur noch sehr verschwommen erkennen konnte :badgrin: :badgrin: :badgrin:
    Micha

    Einige Landesfischereigesetze lassen die Möglichkeit zu, auf Antrag bei der Behörde eine Sondergenehmigung zu erhalten.
    Dazu könnt Ihr Euch informieren, wenn Ihr in der Navigation links den Punkt "Fischereigesetze" anklickt.
    Beispiel aus der brandenburgischen Fischereiordnung:

    Zitat

    § 6
    Fischfang mit Ködern


    (1) Es ist verboten, lebende Fische und andere lebende Wirbeltiere sowie Fische, die einem Fangverbot nach § 2 unterliegen, als Köder zu verwenden. Die Fischereibehörde kann im Einzelfall für bestimmte Gewässer oder Gewässerteile den Fischfang mit dem lebenden Köderfisch zulassen, wenn ein vernünftiger Grund gegeben ist.


    Michael

    Mit Barsch im Fluss habe ich leider nur saisonale Erfahrungen (Herbst), weil sich's da erst richtig lohnt, zumindest hier bei uns.
    Meine bisher größten Barsche habe ich aber in einem stehenden Kleingewässer gefangen, einem Baggersee von der Größe eines Fußballfelds, der mir bis dahin nur als gutes Hecht- und Karpfengewässer bekannt war.
    Dort habe ich in einer winzigen Bucht, die durch mangrovenartig in den See hineinwachsende Weiden fast vollständig vom See abgetrennt war, immer meine Köderfische gestippt, die sich dort zwischen den Wurzeln der Weiden tummelten. Und dort knallte mir dann mein erster 38er Barsch auf die Stippe und trieb mir den Angstschweiß auf die Stirn. Später ging ich dort gezielt auf Barsch und erwischte noch einige 35plus-Barsche, der Größte hatte 42 Zentimeter.
    Ich schwöre Dir, wenn Du vor dem Loch stehen würdest (sieht aus wie ein kleiner Pfuhl, in dem Kinder Molche und Schnecken fangen, das Hauptgewässer sieht man durch die Weiden hindurch nicht) - Du würdest nie glauben, dass es dort kapitale Barsch gibt.
    Michael

    Leider kenne ich den Biggessee noch nicht, aber in anderen Stauseen habe ich im Hochsommer den Aal oft im freien Mittelwasser erwischt - vielleicht ist das bei Euch genauso? Bastle Dir doch einfach mal ne kleine Wippangel, damit Du mit wenig Aufwand die Tiefe variieren und suchen kannst. Wenn Du ein Echolot verwenden darfst, solltest Du Kleinfischschwärme suchen und auf dieser Tiefe fischen.
    An anderen Seen (auch sehr großen) habe ich Sommeraale nachts fast im Spülsaum gefangen, während "draußen" gar nichts biss - dort am Ufer im knietiefen Wasser haben sie kleine Krebse und Fische gejagt, das Plätschern hatte ich bis ins Zelt gehört und deshalb einfach mal zwei, drei Meter "ausgeworfen". Und sehr gut gefangen. (Das Plätschern waren allerdings - wie sich später im Taschenlampenlicht herausstellte - nicht die raubenden Aale, sondern die Kleinfische, die tatsächlich bis direkt in den Spülsaum hinein nach Futter suchten).
    Michael

    Kleiner Tipp noch zum Keschern (bietet sich an dieser Stelle an):
    Manchmal kommt es vor, dass ein Drilling von außen im Netzt hängenbleibt. Dann Ruhe bewahren und "links herum" keschern! In den meisten Situationen kann man den Kescher so führen, dass er sich "auf links" umstülpt - und dann hängt der Drilling innen, man kann halbwegs normal keschern.
    Bei billigen Modellen besteht jedoch die Gefahr, dass der Bügel zusammenklappt. In diesem Fall kann es helfen, den Stiel sofort senkrecht zu stellen und den zusammengefallenen Kescherbügel über die Wasserlinie zu heben, dann mit der zweiten Hand das Netz greifen und ins Boot heben.
    Ich habe in solch einer Situation erst ein einziges Mal einen Fisch verloren - und das war kein Hecht, sondern ein ziemlich großer Aal. Der hatte sich mit dem Schwanz voran über den Kescherbügel gewunden und sich dabei gleichzeitig irgendwie den im Netz hängenden Haken aus dem Maul gehebelt.
    Mann, war ich sauer!
    Michael

    @ AngelDet:

    Zitat

    überdehnte Kiemendeckel, gerissene Kiemen oder Genickstauchungen


    ??????


    Wie soll es zu diesen "Nebenwirkungen" bei einem sachkundig gesetzten Kiemengriff kommen? Das ist mir ziemlich unklar.
    Meines Erachtens ist die Verletzungsgefahr (für den Fisch ;) ) bei manueller Landung sogar geringer:
    1. Er kann sich nicht ins Keschernetz wickeln und sich dabei freiliegende Drillingsspitzen "einhandeln" (wer auch nur ein einziges Mal gewobbelt hat, weiß, wovon ich schreibe)
    2. Ihm wird die nicht selten zeitraubende Aktion erspart, ihn aus dem Gewusel von Keschernetz, verhakten Ködern, Vorfach und Rollenkurbel (ja, ich gebe zu: Das habe ich einmal geschafft - dass sich auch noch die Kurbel im Netz festkrallte :oops: ) zu befreien
    3. Insbesondere die Kiemendeckel verhaken sich gerne im Keschernetz - noch nie erlebt??? Es kommt nicht eben selten vor, dass sich das Netzgewebe bis in die inneren Kiemen hinein verklemmt!
    4. Noch häufiger geschieht es, dass sich die Zähne im Keschernetz verfangen - was auch umständliche "Befreiungsaktionen" zur Folge hat.


    Unterm Strich: Ich bin ein klarer Befürworter der Handlandung - habe aber für kritische Situationen trotzdem den Kescher immer griffbereit ;) ;) ;) ;)
    Michael

    @ Silurus:

    Zitat

    Aber auf der anderen Seite sind die mir doch viel zu gross, denn die kleineren schmecken mir doch viel besser. Eigentlich möchte ich nur kleinere fangen.


    Große Spitzköpfe (die Fischfresser schmecken nicht so gut) als "Aal grün" - da vergisst Du die Räuchertonne ganz schnell, glaub' mir, und bist nur noch heiß auf die Riesen... ;)
    Michael

    Da in diesem Thread kurz die Möglichkeit von Hybridisierung angesprochen wurde: Hat nicht jemand Lust, mal in eines seiner schlauen Bücher zu schauen, welche Weißfisch-Hybriden denn überhaupt praktisch möglich sind?
    Da geht es doch vor allem darum, wann, wo und wie die einzelnen Arten laichen, um überhaupt Hybriden in die Welt setzen zu können.
    Übrigens denke ich, dass es sich im beschriebenen Fall einer ganzen Population mit wohl eher pseudohybriden Merkmalen um eine lokale Varietät handelt, wie es Wolfgang beschrieben hat.
    Michael


    P.S: Wo bleiben die Bilder? Würden mich auch sehr interessieren!

    Leider kam es zu Verzögerungen bei beantragten Löschungen, weil ich krankheitsbedingt vier Wochen nicht in der Redaktion war.
    Accounts löschen kann nur ein Administrator.
    Deshalb sind die Vorwürfe gegen unsere Moderatoren unbegründet.
    Ich entschuldige mich für die Verzögerungen.


    BTW: Auf Löschung einzelner Postings oder gar ganzer Threads besteht keinerlei Rechtsanspruch.
    Postings gelöschter User sind mit "Gast" gekennzeichnet. "Gast" bedeutet in jedem Fall, dass es sich um einen gelöschten Account handelt, da normale Gäste (unregistrierte Besucher des Forums) keine Schreibrechte haben.
    Freundliche Grüße,
    Michael

    Zitat

    Allerdings sollte man vom Menschen auch nicht zu gering denken.
    Gottebenbildlichkeit wird in der Bibel nur ihm zugebilligt.


    Lieber Reverend, ich kann's mir einfach nicht verkneifen - bitte nicht böse sein ;)


    "Das Dreieck, könnte es sprechen, sagte: Gott ist hervorragend dreieckig."


    Ist, glaube ich, von Spinoza...
    Gruß,
    Michael

    @ Tinca Tinca:

    Zitat

    Könnt ihr eine "Save target as" Funktion einbauen? Also rechter Mausklick, Ziel speichern unter?


    Ist geschehen. Tipp: Auf den LINK klicken - nicht aufs Video... (ist etwas missverständlich).
    Micha

    @ Andal: Wir haben (wiedermal immer noch wie immer bis ans Ende aller Tage) enorme Serverprobleme. Daran sind anscheinend einige Uploads gescheitert. Allerdings konnte ich soeben zwei Clips freischalten.
    Hoffe, dass die Kinderkrankheiten nun bald überstanden sind :?
    Gruß,
    Micha

    @ Lahnfischer:

    Zitat

    Vielleicht könntet ihr das dort ja gleich mit ändern, wenn ihr schon dabei seid...


    Schon geschehen. Ich hoffe, die jetzige Fassung ist eindeutig. Jetzt gibt's also keine Ausreden mehr, uns Eure Videoclips vorzuenthalten ;) ;) ;)


    @Spaik:

    Zitat

    sollte ich jemandem auf den Schlips getreten haben, dann Entschuldigt dies bitte.


    Also ich habe mich nicht getreten gefühlt, weder auf den Schlips noch woanders hin ;)
    Ich hoffe nur, dass unsere kleine Diskussion nicht zu übertriebener Selbstzensur bei den potentiellen Woody Allens der Angelfilm-Hobby-Szene führt ;)
    Andererseits war es vielleicht gar nicht mal falsch, darauf hinzuweisen, dass ein "Kameramann" sein Produkt sehr genau prüfen sollte, bevor er es veröffentlicht, denn es können einem durchaus schon mal fragwürdige "Kleinigkeiten" entgehen, wenn man nur flüchtig hinschaut: die "vergessene" Plastiktüte im Gebüsch bei einem poetischen Schwenk über die Landschaft, die "Motorpose" des gegenübersitzenden Hechtanglers, ein noch zappelnder, weil nicht richtig getöteter Fisch usw.usf.
    Vor ca. 11 Jahren hat ein Team des NDR zwei- oder dreimal sehr bösartige, verleumderische Reportagen über Angler gedreht und die treuherzigen Angler mit viel Falschheit und Heimtücke zu unwaidgerechten Handlungen geradezu provoziert. Maßgeblich beteiligt daran war ein ehemaliger Angler, der es sich (durch eigene Schuld) mit einigen Anglermagazinen verscherzt hatte und nun auf Rache sann. Diese filmischen Intrigen waren geschickt eingefädelt. Der Mann heißt - wenn ich mich richtig erinnere - Peter Radke. Eine meiner letzten Amtshandlungen bei einem anderen Magazin, wo ich vor meiner BLINKER-Zeit arbeitete, war, einen Steckbrief mit Foto und genauer Personenbeschreibung zu veröffentlichen - und ein paar Wochen später saß ich einem Staatsanwalt gegenüber... Die Sache hatte aber bis auf den Smalltalk mit dem Staatsanwalt weiter keine Folgen für mich.
    Die Episode habe ich erzählt, damit Ihr mir glaubt, dass ich mir des Problems sehr wohl bewusst bin.


    Ich denke, wir sollten die Diskussion mit einem positiven Fazit beenden:
    Wir haben uns noch einmal nachdrücklich die Verantwortung und die Gefahren bewusst gemacht, die aus Sorglosigkeit erwachsen können.
    Und jetzt sollten wir zur Tat schreiten und so oft wie möglich den Finger auf dem Knöpfle haben, wenn wir beim Angeln sind ;)
    Gruß,
    Micha