Bachforelle, Lust habe ich eigentlich nicht, außerdem ist es schon spät, machs aber trotzdem.
Ist natürlich bloß alles ausgedacht und erstunken und erlogen!!!
Ich befische ausschließlich Niederungsbäche mit natürlichem Forellenbestand, diese Flüsse werden nicht besetzt, die Forellenpopulation erhält sich also selbst.
Diese Niederungsbäche sind recht nahrungsreich und der Forellenbestand ist nicht so dicht wie bei Besatzgewässern.
Jedes Frühjahr kann man an diesen Gewässern beobachten, daß etwa Anfang Mai die Fangquote der Spinnangler zurückgeht, nicht etwa weil diese unfähig sind, sondern einfach weil die Fische Spinnköder in zunehmendem Maße verweigern, es lichten sich dann die Reihen der Spinnangler bei uns bis fast auf Null.
Manche sind nun der Meinung, daß es sich dann um ein Ergebnis einer "Überblinkerung" handelt, also die Fische zu oft negative Erfahrungen mit Spinnködern gehabt hätten, das mag zwar zu einem Teil auch so sein, ist es aber nicht ausschließlich, denn auch die Forellen in nicht beangelten Bereichen verhalten sich genauso.
Hier ist die Hauptursache eher in einer Nahrungsumstellung zu suchen, es steht in dieser Zeit den Fischen ein sehr großes Angebot an leicht zu erringender Nahrung zur Verfügung. Wildlebende Forellen in solchen nahrungsreichen Gewässern gehen den energetisch günstigsten Weg, insbesondere große Fische, sie fressen das was einfach und in großer Menge mit geringstem Energieaufwand erlangbar ist, hier meist Bachflohkrebse oder z. Beispiel die gerade jetzt bei uns sehr reichlichen Maifliegen in all ihren Entwicklungsstadien, einige Gewässer hier in der Region sind in dieser Beziehung sehr früh.
Einem Beutefisch hinterherzujagen ist für diese Fische ein recht hohes energetisches Wagnis, um so mehr je größer der Fisch ist, bedeutet es doch erheblichen Energieaufwand mit ungewissem Ausgang, es kann ja sein der Kleinfisch entkommt.
Es ist hier auch zu beobachten, daß insbesondere große Forellen, denen man ja immer Raubgelüste(auch Kaninbalismus) nachsagt unter diesen Bedingungen zu nahezu völligen Planktonfressern(Bachflohkrebse) werden.
Man kann nun natürlich versuchen es dem Fisch bequem zu machen, wenn man seinen Standplatz genau weiß und den Köder langsam und in unmittelbarer Nähe entlang führen, es wird aber selten klappen, meist wird man eine eher unwillige Wendung des Fisches wahrnehmen können, eventuell wird ein halbherziger Angriff auf dem Spinnköder erfolgen, der allerdings sehr oft mit geschlossenem Maul erfolgt, manchmal wird der Spinnköder dabei leicht angestupst, kommt es tatsächlich dazu, daß der Fisch sich festmacht, ist er sehr oft von außen gehakt oder hängt nicht richtig und steigt in den meisten Fällen aus.
Wirft man so einen Fisch mehrfach an, gibt er meist den Standplatz auf.
Dieses Kurzsteigen, also diese halbherzigen Angriffe haben nicht den Grund Nahrung zu erbeuten sondern lediglich den Grund den Störenfried, in dem Falle den Spinnköder aus dem Revier zu treiben.
Dieses Verhalten ist im größten Teil der warmen Jahreszeit zu beobachten, erst je nach Wetter und Temperaturverlauf Ende August-September nimmt die Akzeptanz von Spinnködern wieder zu.
Natürlich ist es auch in der beschriebenen Zeit möglich mit der Spinnrute einzelne Forellen zu fangen, allerdings meist kleine Exemplare, es ist aber in dieser Zeit wesentlich weniger erfolgreich als Fliegenfischen.
In Mittelgebirgsgewässern kann das natürlich ganz anders ausehen, teilweise sind die Gewässer wesentlich nahrungsärmer, oft ist auch der Bestand durch Besatz wesentlich dichter, hier kann es sich der Fisch nicht leisten wählerisch zu sein, er muß fressen was er vor das Maul bekommt.