Moin,
ein über 80-jähriger in der Eckernförder Bucht sagt jedes Jahr auf's Neue: Scheiß Ostenwind, da brauchste gar nicht losgehen!
Also ich kann mich dem nicht anschließen, auch nicht der 3-Tage Regel, die hier genannt wurde. Ich fische im Jahr immer 4-5 Wochen am Stück an der Küste und habe bei allen Wetterlagen gefangen.
Allerdings ist die Stellenwahl bei Ostwind sehr eingeschränkt in der Ecke, daher muss man die Karte genau studieren, um fischbare Stellen zu finden. Ohne Kontakt sind diese Tage aber bislang (zum Glück) noch nie geblieben.
Nach starkem auflandigem Wind ist das Wasser meist milchig und man fängt ufernah eher schlecht. Klart es langsam auf, muss man am Wasser sein, denn dann hat es bei uns immer richtig gerappelt! Da waren echte Sternstunden dabei. Ich vermute, die Fische sind bei dem Wetter nah an der Kante, da mehr Nahrung aufgescheucht wird. Sobald sie den Köder sehen können in der Suppe, gehen sie gnadenlos drauf. Hält allerdings meist nur 1-2 Tage an, danach wird es deutlich schlechter.
Da wir viel mit dem Boot fischen, schleppen nur einfache Wobbler ohne Downrigger usw., sind wir auf ablandigen Wind angewiesen. Von daher wechseln wir fast täglich unsere Stellen. Besonderheiten sind mir dabei noch nicht aufgefallen.
Insgesamt finde ich unruhiges Wasser (Stärke 4-6) besser für die Fischerei, da der Köder unruhiger läuft. Bei ruhigem Wasser ist es nach meiner Erfahrung viel schwerer, einen Fisch zu überlisten, wenn sie nicht gerade in Schwärmen da sind.
Bei Starkwind ist die Fischerei meist schwer, dann gehen wir Küstenfischen. Man hat viele Schwebstoffe wie Kraut und Seetang im Wasser und ist mehr mit dem Reinigen des Köders als mit dem Fischen beschäftigt. Aber wer da die Zähne zusammenbeißt, fängt auch.
Fazit: Wind m.E. egal, Hauptsache man ist am Wasser und fischt konzentriert.
Gruß ABUFreak