Liebe Hechtfreunde,
Zum Gewässer:

Der See ist nicht besonders groß. Ich tippe mal auf 4-6 ha. Die Maximaltiefe beträgt 12 Meter. Die Bodenstruktur zeigt keine Besonderheiten auf (wie eine Badewanne), außer die unten beschriebene Sandbank.
Wie man sehen kann, ist das Ufer sehr bewachsen und die Anzahl an Angelplätzen sehr gering. Des Weiteren ist der See zum Teil verkrautet.
Du schreibst, dass Boote erlaubt sind und du scheinst auch eins zur Verfügung zu haben. Die Umstände scheinen den Einsatz des Bootes auf jeden Fall nötig zu machen. Nicht nur der begrenzte Platz am Ufer "zwingen" dich dazu, sondern auch die Eigenschaft der Wasserpflanzen, zu erst in den Flachen Bereichen die Oberfläche zu erreichen. Zudem stehen die Hechte in der warmen Jahreszeit auch ganz gerne mal etwas tiefer, vor allem bei praller Sonne.
Auf der linken Seite des Sees gibt es einige Holzpflöcke, die aus dem Wasser ragen. Dort herrschen Tiefen von bis zu 7 Meter. Weiter oben befindet sich eine Sandbank, die ca. 40-50 Meter lang und ca. 3 Meter breit ist. Hier gibt es die Kante im See, die erst von 7 auf 4 Meter, dann von 4 auf 0,5 - 1 Meter ansteigt. Nach der Sandbank folgt ein kleines Seerosenbeet mit sehr viel Kraut im Wasser. Danach kommt ein Zugang zum kleineren Teil des Sees.
Die Holzpflöcke im westlichen Teils des Sees bilden zumindest eine Struktur unter Wasser, an denen sich immer mal Hechte aufhalten können. Falls von diesen Pflöcken keinen weiteren Verstrebungen abgehen würde ich es dort mit Gummifischen versuchen. Da es dort auch etwas tiefer ist und vermutlich auch schattig, stehen eventuell Hechte am Grund neben den Pflöcken.
Die Sandbank mit ihren Kanten ist ein "sehr heißer Punkt" im Gewässer. Falls um die Sandbank auch noch Kraut stehen sollte, würde ich dort fast eine "Fanggarantie" aussprechen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Hecht gerne im Kraut rund um die Sandbänke stehen, mit Blickrichtung auf die Sandbank. Wenn sich nun ein Beutefisch auf die Sandbank traut, schießen die Hechte hervor und greifen sich den Happen. Auch hier bieten sich Gummifische an, die du entweder in Sprüngen über die Sandbank führst, oder einfach in Grundnähe oder Mittelwasser einkurbelst. Auch Wobller, Jerkbaits, Blinker oder große Spinner oder jeder andere passende Kunstköder sind hier geeignet, da Kraut keine Rolle spielt und du dich nirgends verhängen kannst.
Seerosenfelder und stark verkrautete Gebiete sind immer ein Fall für Spinnerbaits und Oberflächenköder wie Popper oder Stickpaits (Spooks). Sie lassen sich trotz Kraut einsetzen und die Hechte mögen sie. Dies ist aber ehr etwas für die warme Jahreszeit.
Auf der rechten Seeseite liegen ein paar Bäume im Wasser, die durch Stürme etc. ins Wasser gestürzt sind. Weiter oben rechts haben wir eine Insel. Zwischen Insel und Ufer haben wir eine Tiefe von 8 Meter. Direkt vor der Insel sind Baumwurzeln und Äste im Wasser.
Todholz im Wasser ist auch immer ganz toll. Dort finden alle Fische Schutz und Nahrung. Gerade hier könnten Großhechte passende Unterstände finden. Leider sind solche Stellen auch oft ein richtiges "Ködergrab". Hier bieten sich große Softjerks, alle möglich Rigs in denen der Haken im Gummiköder verschwindet, sowie Oberflächenköder an. Alles was abtaucht und freiliegende Haken hat, droht früher oder später unlösbar zu hängen.
Der obere rechte Teil im See ist eine Flachwasserzone, die max. 2 Meter tief ist. Hier sind einige Seerosenbeete und sehr viel Kraut. Hinzu kommt noch ein zweiter Zugang zum linken abgetrennten Teil des Sees.
Bei große verkrautete Flachwasserzonen hat man in der warmen Jahreszeit oft mit Sauerstoffproblemen zu kämpfen. Es ist gut möglich, das dort nicht all zu viel Fisch unterwegs ist. Auch in der kalten Jahreszeit bevorzugen Fische lieber tiefere Gebiete. Ein versuch mit Oberflächenködern oder Krautsicheren Ködern schafft schnell Gewissheit.
Der abgetrennte Teil des See ist ein Traum. Hier befinden sich kleine Sandbänke, Kanten, Schilf, überstehende Bäume und Büsche, kleine Inseln und eine wechselhafte Bodenstruktur, die zwischen 1 bis 4 Meter variiert. Einziger Nachteil - zu 80% verkrautet.
Da du hier wirklich alles hast, was ein Hecht braucht und liebt, wirst du dort mit Sicherheit auch viele Hechte fangen können. Die Köderwahl richtet sich wohl auch hier nach der Intensität des Bewuchses. Gummifische über dem Kraut durchgekurbelt helfen mir in solchen Fällen oft weiter. Die Bleikopfgewichte wählst du so, dass der Köder knapp über dem Kraut läuft, ohne sich darin zu verfangen. Das reicht eigentlich schon aus.
Besonderheiten: Boote sind erlaubt, daher auch die Tiefenangaben (Echolot).
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Ich befische das Wässer schon seit einigen Jahren. Aber hauptsächlich auf Karpfen. Nun möchte ich dort mein Glück auf Hecht versuchen.
Ich habe an diesem See einige kleinere Exemplare überlisten können und der Reiz wird immer größer ein größeres Kaliber zu erwischen.
Nun meine Fragen: Wie würdet ihr vorgehen? Welchen Methoden, welche Köder, welche Tiefen, welche Spots?
Ich bedanke mich im Voraus für eure Antworten.
MfG, Marco