Beiträge von reverend

    Nönö, Hümpfi!
    Da es in meinem Gewässer auch beißfreudige Hechte gibt, die sich gerne mal einen KöFi vom Grund aufklauben, geht bei mir nichts ohne multifiles Stahlvorfach.
    Nimm nicht ummanteltes 7x7er (z.B. Drennan Sevenstrand mit ca.6-9kg Tragkraft) oder Kevlar-Stahl-Kombigeflecht (z.B. Wondertress von Cannelle, Flexonit oder Fibresteel).
    Damit habe ich schon viele Zander erwischt und noch keinen Beifang-Hecht verloren.

    Mikesch, ist die Spiderwire Stealth nicht von Mitchell?
    Ich finde, das ist eine hervorragende, exakt rund geflochtene Spinnfisch-Schnur! Habe sie mittlerweile auf drei Ruten und bin hoch zufrieden damit.


    Die Fireline Crystal hatte ihre Chance bei mir.
    Ich hatte sie in 0,08er-Stärke auf meiner Forellenspinnrute für den See.
    Letzten Sonntag war sie wieder im Einsatz - es war zum Abgewöhnen.
    Die Schnur war eine Saison lang, nicht allzu oft, gefischt.
    Nun war sie schon derart zerfasert, dass es aussah, als würde ich mit Seidenfloss fischen. Abriebfestigkeit gleich Null!
    Dann kam es, wie es kommen musste:
    Auf der Spule meiner Spro Blue Arc (also kein G'raffl) "fingen" die zerfaserten oberen Klänge die darunterliegenden. Und dann, bei einem Wurf, schoss ein dichtes Perückenknäuel durch die Ringe, wie ich es noch niemals bei einer Schnur zuvor gesehen hatte!
    Nachdem ich den Zwurl herausgeschnitten und neu montiert hatte, geschah nach ein paar weiteren Würfen dasselbe noch einmal. Innerhalb kürzester Zeit war die Schnur auf Grund ihrer fehlenden Abriebfestigkeit abermals zerfasert und verfilzte auf der Spule.


    Fazit: Nie mehr im Leben eine Fireline - weder Crystal, noch eine andere.


    Stroft GTM is best - f*** the rest. Lieber nicht ganz so weit werfen, dafür ohne Perücken.

    Ich hatte im frühjahr einen 74cm langen Hecht auf einen 12cm-Gummifisch.
    Der hing, am vordersten Kinn gehakt, am Zusatzdrilling.
    Ohne diesen hätte er dem GuFi wohl bloß den Schwanz abgebissen.

    Schwarzes mäh-mäh hat trotzdem recht.
    Ich hatte auf eine 0,25er-Stroft GTM an einer 15-50g Floatrute auch schon einen netten Wallerbeifang (94cm) beim Zanderfischen. War zwar ein sehr langer, nervenzerfetzender Drill, aber rausbekommen hab ich ihn.


    Ich rate unter den oben geschilderten Verhältnissen ebenfalls zu einer Grundmontage mit auftreibendem KöFi. Allerdings würde ich an dem genannten Spot zur medium-feeder-Rute greifen.
    Als Montage eine einfache Laufbleimontage mit 20-30g Birnenblei am Anti-Tangle-Röhrchen.
    Die Bissanzeige über die feine Feederspitze (im Dnkeln mit Knicklicht) ist durch nichts zu toppen.

    Von mir kann jeder Angelkollege nahezu alles kriegen. Denn wer weiß, irgendwann bin ich auch mal vergesslich und dann froh, wenn mir ein Kollege aushelfen kann.


    Allerdings kann ich mitunter auch mal stur sein - wie in dem Fall von drei damals 13-jährigen Bengels aus meinem Verein. Die kamen in jener Saison mehrmals daher, haben mich - immerhin Mittvierziger - angerotzt: "Servus. Wia lang bist'n no do? Konnst aaf uns aufpaass'n? Host Kedafisch?"
    Kein "bitte", keine andere Höflichkeitsgeste.


    Und dann habe ich einmal eben doch keinen Köderfisch rausgerückt. Hatte ja selber nur noch zwei zur Reserve. Stattdessen sagte ich: "Da habt's a Doserl Maden. Fangt's eich säim oa. A g'scheida Fischer soitat des kenna."


    Statt sich für die Maden zu bedanken, haben die drei sich dann mit meiner Madendose getrollt. Ohne "Danke".

    Noch ein TIpp:
    Filetieren, abhäuten, mit Zitronensaft beträufeln, salzen, pfeffern, durch einen Bierteig ziehen, fritieren. Das gibt leckere Fischknusperli.
    Dazu eine schöne Aioli-Sauce oder Remoulade und Kartoffelsalat, sowie Feldsalat mit Balsamico-Dressing.

    In vielen, aber nicht allen Vereinsgewässern sind Köderfische aus anderen Gewässern verboten. Unser Verein hat auch so ein Fremdköderfischverbot erlassen.
    Die Gründe wurden schon genannt: Es geht dabei darum, keine Fischkrankheiten in die Gewässer einzuschleppen.


    Schau dir doch einfach mal die Gewässerbestimmungen an, die in deinem Erlaubnisschein stehen! Da müsste ein entsprechender Satz stehen.
    Steht da keiner, dann kannst du Fremd-KöFis verwenden.

    "Propilkki 2 beta version 0.6 released 27.04.2008" ist der vollständige Name.
    Klick auf der Seite einfach auf den Menüpunkt "in english".

    Zitat von rhinfisher

    Ach ja - die Kanäle nennt man Priel und nicht Siel - das habe ich durcheinander gebracht.. .
    Grundsätzlich ist Reverends Vorgehen - erst sehen, dann graben und dann fischen - natürlich richtig. Nur da oben nicht sehr erfolgreich.
    Juist und besonders Sylt sind da noch am Erfolg versprechendsden.


    Borkum genauso. Auch Norderney, Baltrum, Langeoog, Spiekeroog, Wangerooge. Und neben Sylt auch Amrum. Und in Dänemark dann Römö...


    Und zur Begriffsklärung:


    Ein Siel ist ein anderes Wort für Schleuse, genauer: eine Gezeitenschleuse. Bei auflaufendem Wasser schließt sie sich durch den Strömungsdruck und verhindert so das Zurückfluten von Meerwasser in Süßwasserläufe. Bei ablaufendem Wasser öffnet sie sich und lässt die Süßwasserläufe ins Meer laufen.


    Und ein Priel ist kein Kanal, sondern eine ganz natürlich durch Strömungen herausgespülte Rinne im Meeres- und Wattenmeeresboden, die bei auflaufenddem Wasser besonders schnell volläuft und die sich bei ablaufendem Wasser langsamer leert.

    Ein Kanal ist ein künstlich erbauter Wasserlauf.


    Von der Fängigkeit des Brandungsfischens verstehst du aber schon ein wenig mehr, gell?
    :-@ :-S

    "Bundesfischerischein"???


    Es dürfte sich dabei um einen Staatlichen Fischereischein handeln, der in einem der 16 Bundesländer ausgestellt ist, oder?


    War mir neu, dass der an der Nordsee erforderlich ist.
    Aber gut, den haben ja nahezu alle hier im Board.

    Meine bisherigen Erfahrungen mit dem Brandungsangeln habe ich auf Juist gemacht - und diese dürften übertragbar sein auf andere Ost - , Nord - und westfriesische Nordsee - Inseln mit Seeseite (also nicht auf Wattenmeerinseln wie Föhr).
    Ich habe nur auf der Seeseite, nicht auf der Wattenmeerseite geangelt. Von daher meine ich, dass Brandungsangeln vom Festland aus, außer vielleicht in St. Peter-Ording, keinen Erfolg bringt.
    Das gilt aber nur für die Nordseeküste. An der Ostsee sieht es ganz anders aus.


    Nun zu der Frage: Wie finde ich erfolgversprechende Stellen?
    Ich mache immer am ersten Urlaubstag bei Niedrigwasser auf der Seeseite einen ausgiebigen Strandspaziergang, halte Ausschau nach tiefen Prielen und Hammern. Dort stehen dann bei Hochwasser die Fische. Die Stellen versuche ich mir einzuprägen, indem ich mir markante Punkte am Dünenkamm suche (um sie bei auflaufendem Wasser wiederzufinden) und indem ich die Entfernung vom Spülsaum bei Hochwasser abschätze. Ist ein markierter Badebereich in Sichtweite, geben die Markierungsstangen einen Anhaltspunkt.


    Habe ich mir dann ein paar erfolgsversprechende Stellen ausersehen, mache ich mich am nächsten Tag mit einer Grabgabel bei Niedrigwasser auf ins Watt, um meine Köder zu buddeln: Sandpierwürmer (Wattwürmer) und Seeringelwürmer sind die besten Köder auf Platte und auf Wolfsbarsch.


    Ich teile also Rhinefishers Einschätzung des Brandungsangelns nicht. Man sieht auf Juist auch jedes Jahr etliche Brandungsangler zu Gange kommen.
    An den flach abfallenden Seeufern der Nordsee sieht man hingegen kaum Spinnfischer, weil es doch gilt, erheblich weit zu werfen, um seine Köder in einem der quer zur Küstenlinie verlaufenden Priele zu platzieren.

    Ein Problem wären vor allem die Nistmöglichkeiten.
    Hier bei uns wäre ja allenfalls der Steinadler heimisch, der seine Horste auf hohe Felsvorsprünge in den Gipfelregionen der Alpen baut.
    Und die sind wiederum von der Mangfall ein wenig weit entfernt.


    Der Seeadler dürfte sich zwar leichter damit tun, bei uns Nistmöglichkeiten zu finden - aber soweit ich weiß, ist er in der Voralpenregion ebensowenig heimisch gewesen wie der Kormoran.
    Ein Neozoon durch ein weiteres zu bekämpfen erscheint mir problematisch.
    Der Weiteren wäre zu fragen, ob der Seeadler den Kormoran als in seinem Beuteschema fest verankertes Beutetier attackiert oder nicht vielmehr als Nahrungskonkurrenten auf die gemeinsame Beute Fisch.
    Lieber das eine, schon vorhandene Neozoon eben durch intensive Bejagung in seinen Beständen verringern - auch wenn das manchen grünen Naturromantikern nicht gefällt.


    Und wenn wir schon dabei sind:
    der Kolkrabe wäre ein in der Voralpenregion heimischer Vogel. Und der scheut sich nicht, Kormorangelege zu plündern.