Beiträge von Szameit

    Die Spree und die von ihr durchflossenen Seen sind definitiv gute Zandergewässer. Du musst es an den klassischen Stellen versuchen: Brücken, Hafenanlagen usw. oder mit dem Echolot Kanten und Berge suchen.
    Ich habe früher (vor 15-20 Jahren) in den Gewässern der Dahme-Wasserstraße bis hinab nach Prieros sehr gut gefangen.
    Wo Du es darfst, solltest Du unbedingt im Schleusenbereich fischen - TOPSTELLE!!!
    Michael

    Wie waren heute mit dem kompletten Team im Hafen, zwei Kollegen haben mit Drop-Shot gefischt: Der eine fing einen Sack voll mittlerer Barsche, der andere einen 40plus-Barsch. Wenn Dich Einzelheiten interessieren, schreib' doch mal eine Mail an
    [email protected]
    und
    [email protected]
    mit der Bitte, sie sollen mal in diesen Thread posten.
    Michael


    P.S.: Ich glaube, André hatte sogar zwei Dickbarsche. Weiß ich jetzt nicht so genau...

    Zitat

    mit spinnern in grellen farben klappts ganz gut.


    Habe heute Vormittag gerade erst einen (kleinen) Rapfen auf Spinner in Firetiger gefangen (Hamburger Hafen). Als Beifang beim Barschspinnen.
    Michael

    Hier war wahrscheinlich eine Heavy Feeder gemeint - nehme ich selbst gern zum Plattfischangeln in der Stromelbe.
    Aber wie man damit einen Twister kontrolliert führen soll, ist mir ziemlich rätselhaft.


    Übrigens kann ich mir gut vorstellen, dass man mit einer sehr schweren Feederrute auch einen Waller drillen und landen kann: Dafür braucht man ja nicht die Rutenspitze, sondern ein starkes Ruten-Rückgrat - und das beginnt bei der Feederrute wegen der extremen Spitzenaktion relativ dicht unter der Spitze. Man kann den Fisch im Drill also auch hinreichend führen.
    Micha

    Zitat

    Die meisten Raubfische gehen beim Beutefang ja auch nicht nach dem Geruch sondern jagen mit den Augen und manche mit dem Seitenlinienorgan.


    Das ist ein Irrtum. Hecht, Zander, Barsch & Co. gehen sehr wohl auch nach dem Geruchssinn! Vorige Woche erst erzählte mir ein Fischzüchter, der selbst auch heftigst angelt und eine kleine Angler-Pension betreibt, dass einer seiner Gäste mit Heringsstücken an der Posenmontage (!) Großhecht gefangen hat. Die Story klingt zwar abenteuerlich, ist aber absolut glaubwürdig.
    Ich selbst habe gute Erfahrungen damit gemacht, beißunwillige Zander mit einem kleinen Stückchen Barsch-Filet (fingernagelgroß), das ich zusätzlich zum Twister auf den Jighaken gesteckt hatte, doch noch zum Biss zu verführen.
    Knofi habe ich noch nicht ausprobiert, aber schon viel drüber gehört. Ich würde die Gummis zusammen mit geriebenem bzw. zerquetschtem Knofi über Nacht in eine Plastiktüte o.ä. geben.
    Michael

    Wir haben vor dem Start des Forums die Frage der Ränge intensiv diskutiert (ich war übrigens anfangs dagegen). Da aber vielen Menschen das tiefe Bedürfnis eigen ist, sich in irgendeiner Hierarchie - so sinnlos oder nützlich sie auch sein mag - einen Platz zu erkämpfen, ihn zu sichern oder gar zu zu verbessern, haben wir beschlossen, diesem Urantrieb Tribut zu zollen.


    Unabhängig vom jeweiligen Rang zeichnet in meinen Augen jedoch die Qualität der Postings den einen User vor dem anderen aus. Und wer ein Weilchen in unserem Forum unterwegs ist, weiß ziemlich schnell Substanz von Geschwafel, Erfahrung von Wichtigtuerei und Souveränität von Selbstverliebtheit zu unterscheiden.
    Wer sich einen Namen macht, braucht keinen Rang.


    Die Ränge "Administrator" und "Moderator" haben mit diesem Schema nichts zu tun. Hierbei handelt es sich um hauptberufliche und ehrenamtliche Mitarbeiter, die für die technischen, organisatorischen und konzeptionellen Aufgaben zuständig sind.
    Dass sie erfahrene und erfolgreiche Angler sind, ist jedoch sehr nützlich, da ihre Entscheidungen für gewöhnlich fachlich unanfechtbare Einschätzungen und Bewertungen erfordern.
    Und das machen sie hervorragend! Das möchte ich hier - in meiner Funktion als Ressortleiter :badgrin: - einmal ganz deutlich sagen.
    Michael

    @ Tinca:

    Zitat

    Mir fallen gleich 15 fiese Sprüche auf einmal ein


    Einfälle kannste Dir einfallen lassen, soviele Du willst. Sie sollten nur nicht einfältig sein oder aus dem Rahmen fallen, weil sie dann zu Reinfällen würden. Ausfällig dürfen sie auch nicht werden - das wäre dann ein Fall fürs delete-Knöpfle. Zufällig fallen Ausfälligkeiten und Zwischenfälle gegebenfalls unter die fallweise zu fällenden Entscheidungen unserer Mods, denen fiese Sprüche sicher nicht gefallen.
    Klarer Fall, ne? ;)
    Michael

    Zitat

    Je länger die Schnur, umso tiefer taucht der Wobbler.


    Jain. Hierbei darf der Auftrieb der Schnur nicht vergessen werden. Der hängt von mehreren Faktoren ab, und außerdem müssen statischer und dynamischer Auftrieb unterschieden werden.
    Den statischen Auftrieb bestimmen zum einen die Schwimmfähigkeit der Schnur und die Schnurlänge.
    Der dynamische wird ebenfalls von der Länge, zusätzlich vom Durchmesser und der Schleppgeschwindigkeit bestimmt.
    Da ausserdem noch der von Länge und Rutenstellung abhängige Schnurwinkel Einfluss auf die Tauchtiefe z.B. eines Wobblers hat, ist es m.E. ziemlich schwer, vor dem praktischen Einsatz (betrifft insbesondere Wobbler!) die Tauchtiefe hinreichend genau zu schätzen.
    Aus diesem Grund beschränke ich mich i.d.R. auf einige wenige Wobblertypen, von denen ich aus Erfahrung weiß, wie sie sich verhalten.


    Durch den dynamischen Auftrieb bildet sich in schwimmender und sinkender Schnur ein vertikaler Bogen, dessen Ausprägung von Schnurlänge/Schnurdurchmesser und dem Wasserwiderstand des Kunstköders abhängt: Je länger/dicker die Schnur bzw. je geringer der Wasserwiderstand des Köders, desto stärker der Bogen.


    Selbstredend spielt es auch eine Rolle, ob ein schwimmender oder sinkender Köder eingesetzt wird.
    Ich selbst bevorzuge zum Wobbeln Schwimmwobbler, da sich deren Tauchtiefe durch die Schleppgeschwindigkeit m.E. besser regulieren läßt, was über hängerträchtigem Grund die Nerven schont.


    Alle diese Faktoren bekommt man eigentlich nur durch Ausprobieren in den Griff. Mit der Zeit lernt man dann, anhand von Schnurlänge und-winkel die Tauchtiefe abzuschätzen.
    Bei Gummifischen, Blinkern und anderen Ködern ohne aktiven Abtrieb (durch Tauchschaufel oder spezielle Formgebung) ist es meiner Ansicht nach viel leichter, die Tauchtiefe auf Anhieb zu kontrollieren, als bei (noch ungefischten) Wobblern. Andererseits kann man mit einem Wobbler, den man gut genug kennt (lange gefischt hat), viel genauer fischen.
    Deshalb sind mir fast die Tränen gekommen, als mir vorige Woche mein letzter Super Shad Rap, der mir ca. 10 Jahre lang ordentlich Fisch gebracht hatte, von einer Hechturgroßmutter geklaut wurde, die wahrscheinlich neuer persönlicher Rekord gewesen wäre... :cry:
    Hoffentlich wird sie den Haken schnell genug wieder los...
    Es war übrigens meine Schuld: Ich war zu faul gewesen, das Vorfach auszuwechseln - und prompt ist es an der Klemmhülse gerissen.
    Ist mir sehr peinlich :oops:
    Michael

    Entschuldige die verspätete Antwort - war ein paar Tage offline.
    Deine Beschreibung hört sich so an, als könnte es tatsächlich nur an der Stromversorgung liegen. Das mehrmalige Anlaufen ist dafür typisch. Das Klicken ist wahrscheinlich der Magnetschalter.
    Ich würde es unbedingt noch einmal mit einem intakten Netzteil versuchen. Da es auch ein Motorschaden sein kann, solltest Du Dir ein Gerät besorgen, das wenigstens die doppelte Stromstärke/Leistung verträgt. So wird zwar der Schaden nicht behoben, aber Du bekommst die Platte vielleicht noch lange genug zum Laufen, um Deine Daten retten zu können (bei einem Kurzschluss zwischen Windungen oder Wicklungen zieht der Motor mehr Strom, was zum Zusammbrechen der Spannung führt - wenn Du ein leistungsstärkeres Netzteil verwendest, kannst Du bis zum völligen Abrauchen der Platte vielleicht noch alles oder etwas retten...)
    Wenn nur das alte Netzteil defekt ist, hast Du Glück und kein Problem mehr ;)
    Die Parameter stehen normalerweise auf dem Netzteil (Spannung und Leistung). Verdopple die Leistung (Watt oder VA). Beachte die Polarität am Stecker (steht meistens auch drauf - wenn nicht, findest Du die Angaben im Handbuch der HD. Meistens ist aber minus außen)
    Ich drücke Dir die Daumen! Wäre ja schön, wenn einer meiner Tipps auch mal funzt :roll:
    Michael

    Zitat

    Macht es Sinn diese selber zu öffnen und zu versuchen diese zu reparieren oder sind die Daten so gut wie verloren?


    Wenn Du die HD selbst und nicht nur das Gehäuse meinst: Nein, das ist sinnlos, und vermutlich würdest Du sie auch gar nicht gewaltlos aufbekommen, weil Du sicherlich nicht das benötigte winzige Imbus-Schlüsselchen hast. Und selbst wenn - hast Du einen Reinluft-Raum??
    Wenn sie definitiv defekt und nicht mehr zu retten ist, kannst Du sie aber trotzdem mal "aufhebeln". Das Innenleben zu kennen, ist hilfreich fürs Verständnis der Funktionsweise, und ausserdem ist so eine geschlachtete HD ganz dekorativ und macht sich gut an der Wand einer Bastel- oder Hobby-Kammer ;) Ich selbst habe schon ein paar solcher "Trophäen" ;) ;)


    80 GB und 3,5" - das klingt nach einem älteren Modell. Die hat schon ein paar Jahre auf dem Buckel, vermute ich mal kühn.
    Leider genügen diese Angaben aber nicht einmal für den gewagtesten Versuch einer Ferndiagnose.
    Hier mal eine Checkliste:
    1. Wird sie noch im Arbeitsplatz angezeigt?
    2. Wird sie noch in der System-Information oder in einem entspr. Tool (z.B. Sandra, Partition Manager, Boot Manager) gelistet?
    3. Kannst Du einen USB-Fehler ausschließen (Hardware - auch Kabel! - und Software)? Hast Du z.B. für ein neues USB-Gerät irgendwelche proprietären Treiber installiert, bevor der Fehler auftrat? Hast Du überhaupt noch andere USB-Geräte?
    4. Hast Du andere Software installiert, bevor der Fehler auftrat (auch Updates, Bugfixes u.ä. beachten!)?


    5. Was für Geräusche macht sie:
    a) Läuft sie immer wieder neu an?
    b) Ist es ein konstantes ungewöhnliches Geräusch? Ein rhythmisches? Ein unregelmäßiges? Mit Pausen oder durchgehend?
    c) Ist es wirklich ein neues Geräusch - oder sind Dir die typischen Klick- und Knistergeräusche (älterer Platten) vorher nur nicht bewusst geworden?


    6. Trat der Fehler schlagartig auf oder hat er sich durch gelegentliche "Aussetzer" angekündigt?


    Ein paar Allerweltstipps kann ich auch ohne Antworten geben:
    Falls die HD neben dem USB- auch einen Firewire-Port hat - ausprobieren.
    Wenn sie ständig neu anläuft, ist das Netzteil defekt - anderes besorgen.
    Den Kühlschrank-Trick zu empfehlen, traue ich mich jetzt nicht mehr, nachdem er bei Mokki leider nix gebracht hat (aber es liegt natürlich auch in der Natur solcher Praxis-Tricks, dass es mal klappt und oft nicht :( ).


    Falls Du Insider bist, werden Dich die z.T. trivialen Hinweise hoffentlich nicht beleidigen. Mir selbst ist es jedenfalls schon peinlich oft passiert, dass ich in den Eingeweiden der Hard- und Software herumoperiert habe und dann eher zufällig entdeckte, dass z.B. ein Kabel nicht richtig eingesteckt war :oops: :oops: :oops: :lol:
    Viel Glück bei der Fehlersuche,
    Michael

    @ Andal:

    Zitat

    Vielleicht sind das ja bereits die Vorboten der schönen neuen Welt die Aldous Houxley in seinem gleichnamigen Roman so schauerlich-schön beschrieben hat? Gepaart mit der Buchlosigkeit aus "Fahrenheit 451" von Ray Bradbury!


    Nimm noch "1984" hinzu, und Du hast eine exakte Beschreibung unserer Gegenwart. Es ist doch längst Gegenwart...


    Vor einigen Tagen habe ich von einem Spitzenpolitiker - war, glaube ich, irgend ein Ministerpräsident - "als wie" gehört.
    Das sollte mit auf die "Hitliste". :badgrin:
    Michael

    Meine Lieblinge sind Wortungetüme aus der Politiker-Sprache - zwar nicht orthografisch, aber semantisch unüberbietbarer Blödsinn oder perfideste Demagogie:
    1. zielführend - wer führt das Ziel wohin???
    2. zeitnah - hähhh??? Nah an welcher Zeit??? Darüber, was Zeit ist, streiten Philosophen und andere Möchtegernbesserwisser seit Jahrtausenden. Einstein - den ich verehre - sagt man die Defintion nach: "Zeit ist, was ich auf der Uhr ablese." Also heißt "zeitnah": Nahe dem, was ich auf der Uhr ablese???? Hähhhh????
    3. Demokratie - ursprünglich "Volksmacht". In welcher "Demokratie", bitte schön, hat das Volk die Macht? Es sei denn, man betrachtet die von den wirklichen Machthabern unter Einsatz der ihnen hörigen Medien massiv manipulierten Wählerentscheidungen als "Volkes Willen".
    4. "wir möchten... wir können uns vorstellen... wir streben an... usw." Wer bei solchen unverbindlichen Plappereien nicht erkennt, dass er frech belogen wird, ist absolut demokratietauglich im o.g. Sinn.
    Münte hat sich kürzlich darüber (öffentlich!) beklagt, dass er und seine Spießgesellen vom tumben Volk an dem gemessen werden, was sie vor der Wahl versprochen haben...
    5. Globalisierung - immer euphemistisch als Verbesserung der Lebensverhältnisse aller Menschen des Globus gepriesen. In Wahrheit die ländergrenzenübergreifende Koordination der Ausbeutung, der sukzessive Abbau demokratischer Machtstrukturen zugunsten demokratisch unkontrollierbarer multinationaler Wirtschafts- und Finanzimperien.


    Es gibt aber auch Begriffe, denen von unseren Polit-Dilettanten wieder ihre ursprüngliche Bedeutung zugewiesen wurde:
    1. Reform - lange Zeit als Euphemsimus im Sinne von "Verbesserung" gebraucht, heißt wörtlich nichts anders als "Rückformung". Politisch interpertiert also: Vorwärt auf dem Weg zurück!
    2. Opposition - jahrzehntelang die Gewissheit "Lass' die mal machen - nächstes Mal wählen die Idioten uns!". Heute: "Auweia - die Idioten haben ja N@zis gewählt! Dieses dumme Volk aber auch!!!" Aber sie denken darüber nach, wie sie die N@zis im (Landes-) Parlament entschärfen können - nicht darüber, wie man dafür sorgen sorgen könnte, dass sie vom "tumben Volk" nicht gewählt werden.


    Diese "Sprachfehler" regen mich viel mehr auf als ein "Hacken" o.ä.
    Michael

    @ Leston: Leider erkenne ich nicht, ob Dein Posting eine Antwort auf Reverends, Holgers oder meine Äußerungen ist. Deshalb bitte ich um Nachsicht, sollte ich mich "unautorisiert" einmischen.
    Das AT bzw. die Bibel schlechthin kann ich nicht als Gotteswort akzeptieren. Allein die Tatsache, dass Menschen darüber entschieden haben, welche Texte/Quellen in den Kanon aufgenommen werden und welche nicht, verursacht mir tiefes Unbehagen. Man muss nicht bis zu Philon zurückgehen, um den Pragmatismus zu erkennen, der den Umgang mit den Quellen kennzeichnet. Aus meiner tendenziell atheistischen Sicht zeigt gerade das Beispiel der epistemologisch betrachtet doch eher harmlosen apokryphen Literatur, dass hier dem Etablieren von Dogmen klar der Vorrang eingeräumt wurde - wo es doch um die Suche nach Wahrheit gehen sollte, ob man sie nun platonisch als Aletheia oder thomistisch als Veritas begreift...
    Mein Problem mit jeder Religion ist, dass unüberprüfbare, willkürlich formulierte Axiome, Postulate - kondensiert in unantastbaren Dogmen - anstelle empirisch verifizierbarer Erkenntnis die Basis eines in zirkelschlüssiger Rückbezüglichkeit verharrenden Gedankengebäudes sind.
    Die aus der Dogmatik resultierende Ignoranz geht soweit, dass nicht einmal die modernsten naturwissenschaftlichen Erkenntnisse/Theorien von z.B. den vatikanischen Obertheologen genutzt werden, um konsistente Konzepte einer transzendentalen Entität zu entwerfen - was mich nicht nur verblüfft, sondern geradezu empört.
    Gerade die aktuellen kosmologisch-quantenphysikalischen Theorien bieten sich für Theologen an, ihr auf Spekulation und Dogmatik fußendes Weltbild naturwissenschaftlich zu untermauern. Die Loop-Quantengravitation oder die Theorie vom Spin-Netzwerk wären bestens geeignet, dem aus allen bekannten Dimensionen von der Wissenschaft vertriebenen Gott Asyl zu gewähren. Er hätte dann auch kein Problem mit den thermodynamischen Hauptsätzen und der kosmischen Seuche "Entropie". Man müßte nicht mehr verzweifelt nach Ursachen für die Naturkonstanten suchen. Man könnte die Theorie vom "Urknall" (Zeugnis für die komplette Hilflosigkeit der Kosmologie) epistemologisch konsistent als Schöpfungsakt interpretieren.
    Auf Theorien, die nicht nur für Materie/Energie, sondern auch für Raum und Zeit irreduzible Subkonstituenten definieren, sollten sich Theologen doch eigentlich stürzen, wie ein hungriger Hecht auf den 5er Mepps... ;)
    Kurze Erklärung: Wie ein Kontinuum - ob endlich oder unendlich - von einer transzendentalen Macht beherrscht werden sollte, ist theoretisch nicht konsistent erklärbar. Aber Theorien, die eine diskontinuierlich strukturierte Realität (Virtualität, Emulation) in eine Hyperrealität einbetten, lassen zahllose Hypothesen über Transzendenz bzw. das, was wir aus der Sicht unserer Realität darunter verstehen, zu. Ein sehr interessantes Gedankenspiel zu diesem Thema (mehr als das ist es aber auch nicht!), ist die Omegapunkt-Theorie des prominenten Physikers Frank Tipler. Ein einfacheres und von der SF-Kultur mehrfach variiertes Thema ist die Interpretation der Realität als Computersimulation/-emulation. (siehe "Matrix" oder "Copyworld" von Szameit ;) ).
    Diese simpleren SF-Beispiele eignen sich gut, die unüberwindbaren Erkenntnis-Barrieren zu erklären, die unserer menschlichen Vernunft (anscheinend?) gesetzt sind: In einer Emulation ist es der emulierten Intelligenz grundsätzlich nicht möglich, Prozesse außerhalb der Emulation wahrzunehmen - es sei denn, durch einen "Gnadenakt" des Emulators...
    Wir können bis zu den irreduziblen Subkonstituenten vordringen - aber dort ist exakt die Grenze. Dahinter sitzt - möglicherweise - Gott.
    Das kann aber auch auch ein pubertierendes Kind an seinem Hypersupertera-Computer in sener Hypersupertera-Realität sein, dass sich einen runterholt, während wir uns hier auf Erden hartnäckig und unbelehrbar gegenseitig die Köpfe einschlagen... :badgrin: :badgrin: :badgrin:
    Michael

    @ Reverend: Da ich nun mal dabei bin:

    Zitat

    Für mich ist der sich selbst kundgebende Gott das Geheimnis der Welt und des Universums, des Lebens, des Seins.


    Wie gibt er sich denn kund?
    Physikalische Theorien kann ich verifizieren oder falsifizieren. Sie "sprechen" zu mir. Gott spricht nicht zu mir.
    Du wirst mir nicht mit den lächerlichen, geradezu peinlichen Argumenten antworten, die man als Atheist von theologisch ungebildeten Gläubigen gewöhnt ist - das weiß ich ("ER spricht zu dir - du verstehst IHN nur nicht" blablabla...). Solche Anthropomorphismen sind ja die reine Häresie.
    Wozu brauche ich IHN bzw. den Glauben an IHN, wenn er sich mir nicht unmissverständlich offenbart? Was ist SEIN Sinn? Wenn ER kein bewirkender Gott ist - vieles spräche dafür, nicht nur die Theodizee -, weshalb sollte man IHN anbeten, IHM gar "dienen"? Aus Angst? Das wäre wiederum Häresie...
    Aus Hoffnung? Auch das wäre Gotteslästerung - oder soll ich etwa wörtlich nehmen, dass ER den Menschen nach SEINEM Bilde schuf, also im Umkehrschluss ebenso eitel, rachsüchtig, nachtragend wäre wie SEIN Geschöpf???
    Jajaja, ich weiß, das war trivial. ;)
    Aber das WARUM steht...
    Michael

    @ Holger: Eigentlich wollte ich mich aus diesem Thread ausklinken, weil mir das Thema für einen "Internet-Smalltalk" zu komplex ist und ich es hasse, mich in Fragen, die mir wichtig sind, auf Oberflächlichkeiten und Witzeleien beschränken zu müssen. Diese stille Konvention, die zu einer Art Kürze zwingt, die unweigerlich zur Amputation des Wesentlichen führt, macht Foren-Diskussionen i.d.R. zu einem unfruchtbaren Austausch von Monologen.
    Nun muss ich aber doch zu einem solchen ansetzen, denn Du hast ein Stichwort eingebracht, das mir ein Reizwort ist ;)

    Zitat

    überzeugter Atheist


    Wahrscheinlich habe ich selbst das Wort "Überzeugung" in meinem Leben schon so oft benutzt, dass ich längst Millionär wäre, hätte ich jedesmal eine Mark dafür bekommen... (nobody is perfect - allein für diesen Satz liebe ich die olle Hollywoodschnulze).
    Inzwischen hasse ich dieses Wort. Überzeugung ist der mächtigste Feind des Denkens. Wenn man sie in Beziehung zu Reverends Motto "cogito ergo sum" setzt, ist der zwingende Schluss fatal ;)
    Überzeugung ist der kategorische Verzicht auf jegliches Hinterfragen, akzeptiert nur noch Selbstbestätigung.
    Überzeugung ist das ideale Schlüsselloch für den Sperrhaken der Ideologie bzw. Religion. Niemand ist leichter manipulierbar als ein "Überzeugter".
    Überzeugung filtert, fälscht oder negiert jegliche Form von Information in Gestalt der zuverlässigsten Selbstzensur, die vorstellbar ist.
    Überzeugung verunmöglicht Erkenntnis (deshalb muss ich immer grinsen, wenn ein Christ mich einen "Agnostiker" nennt ;)).
    Überzeugung ist qualitativ identisch mit (dem herkömmlichen Verständnis von) Glauben.


    Ich betrachte mich ebenfalls als einen Atheisten - aber nicht als überzeugten, eher als tendenziellen. Um Missverständnissen vorzubeugen: Es ist keineswegs so, dass dieser ganze eschatologische Blödsinn meine Skepsis nährt (mir persönlich gibt die Gewissheit der unvermeidlichen Endgültigkeit mehr Ruhe und Gelassenheit als die irrationale Hoffnung, da möge doch noch noch irgend etwas kommen...)
    Nein, meine Skepsis ist Resultat der Erfahrung, dass mein Weltbild durch naturwissenschaftliche Erkenntnisse immer und immer wieder relativiert wurde.
    Fundamentaltheologische (christliche) Schriften studiere ich mit einer anderen Intention - mich interessiert dabei die Schönheit (oder auch Plumpheit) der gedanklichen Konstruktion. Mit hermeneutischen Fragen kann ich noch umgehen - Eschatologie, Christologie, Ekklesiologie hingegen langweilen mich eher (Reverend, vergib mir!).
    Schopenhauer z.B. ist nicht einer meiner Lieblings-Philosophen, weil er mich "erleuchten" würde, sondern weil die gedankliche Konstruktion seiner (Irr-)Lehre faszinierend konsistent scheint.
    Die Baghavadgita ist nicht meine "Lieblings-Bibel", weil ich an den hinduistischen Götterzirkus glaube, sondern weil keine andere Heilige Schrift den Menschen so unbarmherzig und poetisch zugleich in seinem Wesen und seiner Bestimmung zeigt.
    Lao Tse (Laudse) verehre ich wegen seiner moralisch-ethischen Ideale - nicht wegen seiner kruden "Kosmologie". Und bei Konfuzius imponiert mir der grenzenlose Zynismus, mit dem er den Menschen predigt, er wüßte sowieso alles besser ;).
    Aber die meisten Menschen lesen solche und vergleichbare Schriften offenbar anders. Sie sind davon "überzeugt", dass Moses - nachdem er klargestellt hatte, nur er dürfe den Berg Sinai besteigen, und sonst niemand! - die Gesetzestafeln nicht selbst gesteinmetzt hat. Oder sie glauben dem "Propheten", der seine Lieblingsfrau Aisha im reifen Alter von 9 (in Worten: neun!) Jahren "zum Weibe gemacht" hat, dass der Herr nur durch ihn spräche (vermittelt durch Gabriel) und durch keinen anderen.
    Warum sind sie davon "überzeugt", obwohl die Wahrheit aus den Schriften nicht nur spricht, sondern geradezu verzweifelt schreit???
    Weil "Überzeugung" von der überaus lästigen Pflicht des Denkens entbindet...


    Da ich Dich - zumindest ein wenig - kenne, tröstet mich die Vermutung, Du könntest das mit der "Überzeugtheit" in einem anderen Sinnn gemeint haben.;)
    Aber in welchem???
    Micha

    Zitat

    Zwar ist es erstaunlich, dass große Physiker von Blaise Pascal bis Carl Freidrich von Weizsäcker gläubige Christen sind, (...)


    Seit einiger Zeit erstaunt mich das nicht mehr. Auch ein naturwissenschaftlich determinierter Geist wird immer wieder mit der Frage nach Gott konfrontiert - oft in verblüffenden Zusammenhängen und Augenblicken.
    Je nach Alter, Erfahrung und Erkenntnis wird er unterschiedliche, durchaus konträre bzw. diametrale Antworten finden. Zu dem Thema könnte ich Dir aus dem Stand einen hundertseitigen Essay schreiben - aber das tue ich Euch besser nicht an ;)


    Meine eigene Erfahrung mit dem Thema gipfelt in einer fundamentalen Erkenntnis: Je ausgiebiger, akribischer, umfassender ich mich bilde - desto klarer wird mir, wie wenig ich weiß...
    Diesem Dilemma kann kein Mensch entrinnen. Je nach Kenntnisstand war ich das eine Mal ganz sicher, es könne keinen Gott geben - ein anderes, späteres Mal hingegen erstaunt, dass es da doch Konzepte gibt, die Transzendenz zulassen. Diese Erkenntnis-Schübe finden auf jeweils hörerem Niveau statt, und jedesmal wächst die Zahl der Fragen, die sich aus der vermeintlich ultimativen Antwort ergeben. Epistemologisch betrachtet ein geradezu entmutigendes Phänomen...
    Menschen wie Pascal und von Weizsäcker kennen dieses ewige Hin- und Herpendeln zwischen tiefstem Skeptizismus und apodiktischer Erleuchtung vermutlich ;)
    Vielleicht endet dieser Weg bei Gott???
    Ich weiß es nicht, denn vor mir liegt noch eine Strecke, deren Länge ich nicht abschätzen kann.
    Bisher allerdings habe ich weder bei Theologen noch bei Naturwissenschaftlern und Philosophen eine wirklich befriedigende Antwort auf die fundamentalen Fragen (Urgrund, Uranfang usw.) gefunden, und das nährt in mir den Verdacht, dass es diese Antwort gar nicht gibt - oder unser menschlicher Verstand zu dürftig ausgestattet ist, sie jemals zu verstehen...

    @ Reverend:

    Zitat

    Wir können nicht Nichts denken, sondern immer nur etwas.
    Und wir müssen zugeben, dass es gut ist, dass etwas ist und nicht nichts.


    Es sei denn, wir gehen mit Heidegger konform und davon aus, dass das "Nichts nichtet" (statt zu existieren).
    Allerdings gebe ich gerne zu, dass mich Philosophen mit solchen verbalen Verrenkunge eher amüsieren als inspirieren... ;)


    Deine Definition von Gott gefällt mir - klingt ein wenig quantenphysikalisch, Heisenberg hätte wohl seine helle Freude daran, würde er noch leben.
    Ich stelle mir Gott gerade als die Fluktuation einer universalen Entität vor, bei der das Wirken sich realisiert und die Entität selbst zurück in die Virtualität (Transzendenz) fällt, ähnlich dem Entstehen der Hawkingstrahlung am Schwarzschild-Horizont.
    Wenn mir jetzt noch jemand die Wellenfunktion oder die Heisenberg-Matrix von Gott berechnet, lass' ich mich vielleicht doch noch taufen ;)
    Michael