Die Ablehnung von Brotfliegen durch manche Fliegenfischer (meiner Meinung nach zu Unrecht) bezieht sich meist auf die Verwendung als Köder für Salmoniden, aber nicht als Köder für Karpfen. Es gibt auch Gewässer, wo die Verwendung von Brotfliegen nicht gestattet ist. So war es auch in einigen Gewässern von Rudi Heger (oder ist es noch-was ich nicht weiss), obwohl der Genannte lustigerweise Brotfliegen anbietet - allerdings explizit als Köder für Karpfen.
Fängig sind diese Köder ohnehin nur dort, wo die Fische derartiges Futter kennen. Wildsalmoniden wird man damit kaum fangen. Gleiches gilt übrigens auch für sogenannte Pelletsfliegen, die Zufutterköder - eben Pellets-
nachahmen. Man könnte geradezu sagen, dass diese Köder selektiv auf Zuchtfische wirken. Anders ist es bei Fischeiimitationen, wo diese natürlich vorkommen. In GB gibt und gab es ganz extreme Fliegenfischer, die überhaupt nur die Trockenfliege akzeptieren und zwar auch nur stromauf geworfen. Es kann eben alles ins Extreme ausarten. Viele europäische Fliegenfischer ziehen dort die Grenze, wo es um Produkte geht, die eben normalerweise nicht im Fischwasser als Nahrung vorkommen. Und Streamer (Nachbildungen von Fischen ) sind auch da und dort verboten.
Dem Fisch ist es übrigens egal, auf was er gebissen hat. Es ist in Salmonidenrevieren daher viel wichtiger, den Widerhaken anzudrücken oder
gleich widerhakenlos zu fischen, damit Untermassige möglichst schadlos zurückgesetzt werden können. Das ist wahrhaft waidgerecht und nicht so sehr die mehr akademische Diskussion, was noch " Fliege" ist und was nicht.