"Sei es durch Gewaltaktionen, generellem Verhalten, Lehrmeisterbenehmen oder gar der Öffentlichen Ausgrenzung der "normalen" Angler."
Kannst du von konkreten Erfahrungen berichten?
"Angenommen, wir wissen alle, das Karpfen intelligente Tiere sind und ein hervoragendes Erinnerungsvermögen haben, die Tiere scheuen vor einem Boilie zurück und verweigern die Aufnahme dieses Köders. Was dann? Es wird weiter gefüttert. Auch schon dagewesen..."
Wo? Ich habe von Gewässern gehört, wo Boilies nie erfolg brachten. Ich hab von Gewässern gehört wo einige Rigs keinen Erfolg mehr bringen. Ich kenne aber kein Gewässer wo Boilies erfolgreich waren und heute nicht mehr fagen. Sogar in Gewässern wie Redmire fangen Boilies noch.
"Ein Boilie, hart und zu gross für kleine Fische, bleibt liegen und verottet langsam. Wenn er die Konsistenz erreicht, um von den kleinen Fischen gefressen zu werden, ist er bereits ungeniesbar. Somit gehen die Inhaltsstoffe ins Wasser über...
Jetzt ist es aber so, das nicht ein Boilie im Wasser liegt, sondern von jedem Spezi an diesem Tag etwa 2 kg. Na, dämmerts?
Eh nur eine kleine Überdüngung, die geht schon weg... Aber jeder Verottungsprozess benötigt Sauerstoff... Jetzt hatten wir so eine Hitze über einen längeren Zeitraum.... Jeder klagt über schlechte Fänge... Fischsterben aufgrund von Sauerstoffmangel... Aber jetzt müsste es bereits fest dämmern.... Hier gebe ich sicher nicht den Karpfenspezi die Schuld daran, allerdings tragen die durch übermässiges Füttern Ihren Teil bei."
Kennst du ein einziges deutsches Gewässer das wegen Boilies umgekippt ist? An der Schwelle 80er/90er gab es wohl Probleme in einigen englischen Gewässern. Angeblich wurde soger Boilieschlamm mit dem Bagger entfernt. Allerdings muss man sich diese Gewässer vor Augen führen. Englische Angelteiche sind meist kleiner als 2 ha. Der berümte Redmire Pool hat gerade mal 1,2 ha.
In diese Gewässer wurden nicht kilo-, sondern zentnerweise Boilies versenkt. Soche Auswüchse sind mir hierzulande aber nicht bekannt.
"Man könnte auch nach Einstellen solcher Fütterungen nicht garantieren, das Fische nicht zu schaden kommen, wenn eine solche Hitzeperiode Europa heimsucht, aber es wäre ein Anfang."
Ein Einfluss von großen Futtermengen auf umkippgefährdete Teiche lässt sich nicht abstreiten.
"Die Forschung über das Verhalten der Karpfen ist schon älter. Damals wurde festgestellt, das es bereits genügt, wenn ein Tier das Futter verweigert. Innerhalb kürzester Zeit wird kein Karpfen aus diesem Gewässer diesen Köder mehr fressen. Warum können Karpfen ein Futter verweigern? Sollten sie mit dem Köder schon mal schlechte Erfahrung gesammelt haben, durch den Haken z.B. . Schon mal nen Aussteiger gehabt?"
Kannst du die Quelle benennen? (Ist nicht böswillig. Diese Studie würde ich mir sozusagen aus wissenschaftlichen Interesse gerne ansehen.)
"Bei uns ist an einigen Gewässern schon so. Kein Karpfen beisst mehr auf Boilies. Anfüttern zwecklos. "
Welche Gewässer sind das? Mir fehlt der Glaube.
"Muss erst wirklich Europa weit Anfüttern verboten werden, bis endlich jemand dieser Gruppierung zur Vernunft kommt?"
Da frage ich mich doch, wieso wird dann entweder ein Boilieverbot oder ein totales Futterverbot erlassen? Eine Beschränkung auf z.B. 1kg am Tag würde doch dick reichen.
Ich kenne einige kleinere Vereine die derartige Verbote erlassen haben. In zwei Fällen weiß ich auch wer die Verbote betrieben hat. Von den betroffenen Gewässern ist nur eines jeden Sommer wieder umkippgefährdet.
Da ging es nur um eines: Fangneid.
(Ich war in keinem dieser Vereine selbst akiv.)
Über begründete Futterbeschränkungen oder gar Verbote (z.B. nährstoffarmer Salmonidenteich) lasse ich gerne mit mir reden.
Aber wie kann man Neidhammel verbieten? Ängste und Ungunst sind
halt leicht zu schüren.
Gruß,
Manfred