So jetzt mal meinen Senf zum Thema:
Ich kenne ein paar Leute, die gerade Lehrer werden oder vor einigen Jahren geworden sind.
Ein grundlegendes Problem ist meiner Ansicht nach wer Leherer wird, was sie im Studium lernen und wie aus den Absolventen die zukünftigen Lehrer ausgewählt werden. Sicher gibt es einige Leute, die Lehrer werden wollen, wegen dem was die klassischen Vorurteile dem Beruf an Vorzügen zuschreiben. Ich würde aber sagen, die Mehrheit hat ein echtes Interesse an dem Beruf.
Die Situationen in den Schulen hat sich aber in den letzten Jahrzehnten deutlich verändert. Nicht nur "die Jugend" (die ja schon immer früher einfacher ... war, ich glaube aber das es tatsächlich auch graduelle Veränderungen gibt, die den Job Lehrer schwieriger machen), sondern auch die objektiven Gegenheiten, wie Klassengröße, Stundenzahl ...
Es gibt heute, wie zu meiner Schulzeit, Lehrer, die eine Menge für ihren Job tun (manche auch mehr als ihnen gut tut!) und es gibt verschiedene Arten von Problemfällen. Fachidioten (die es nicht schaffen zu motivieren), soziale Nieten (die sich mit ihrer Position billig ihr Ego aufbauen), pädagogische Nieten (die gerne anders wären, es aber nicht können) und andere, die einem ja auch in anderen Berufen über den Weg laufen.
Peter schreibt:
Zitat
Anstatt, dass man die Leute sich auf ihre Fächer spiezialisieren lässt, zwingt man die dazu, sich den Kopf mit nem Haufen Müll vollzustopfen, den sie später noch nicht mal gebrauchen können.
Was ich für ein Problem halte ist, dass in vielen Unis eben viel zu viel Wert auf die Fachliche gelegt wird. Wenn ein angehender Mathelehrer 2/3 eines Diplommathematikerstudiums ablegen muss und zusätzlich noch Zweitfach und pädagogische Ausbildung, ist das nicht wirklich praxisnah. Wenn man nie gelernt hat wann Autorität und wann Verständnis angebracht sind oder was Schüler zu manchem Verhalten bringt und wie man dies verändert oder wie man mit Leuten, die von den Fähigkeiten alles könnten, aber Lese-Schreib-Schwäche oder mangelnde Deutschkenntnisse haben umgeht
(die Probleme liessen sich hier fortsetzten: Gewalt, Drogen, Leerstellenmangel und Zukunftsangst, ... ) hilft einem die überqualifizierte (Fach-)Ausbildung auch nichts.
An vielen Unis kommen die Lehrer das ertste Mal nach dem Studium richtig in die Situation mit diesen Problemen konfrontiert zu sein. Dann (während des Refrendariats) stehen angehende Lehrer unter einem enormen Leistungsdruck, der genau so aussieht wie die meissten spätesens im Studium gelernt haben nicht die produktivste Variante ist Leistung zu bringen: Notendruck.
(Bei den vielen Fachkombinationen zählt für eine spätere Einstellung oft nur die Note). [Wie Noten entstehen können wissen wir ja alle.]
Und die meiner Ansicht nach besseren Lehrer, die einen natürlichen Draht zu den Schülern haben, vielleicht meinen das man über eine AG (sei es Theater, Informatik oder auch Angeln), auch viele Qualifikationen erwirbt und ihre Freizeit opfern, bleiben dabei vielleicht leichter auf der Strecke.
Meine Erfahrung mit den "vertrottelten" Lehrern, von denen Peter schreib ist, dass es sich eher um Fachidioten handelt. Ein guter Fachlehrer hat (neben Fachwissen) vor allem die Fähigkeit zu begeistern und zu motivieren. Wenn sich jemand glaubwürdig mit seinem Fach identifiziert und was davon vertsteht bedeutet es noch lange nicht, dass die Schüler Interesse und Spass dran haben. Wenn dann noch klar wird was an dem Fach interessant ist und warum es wichtig, spannend, ... ist (und idealerweise noch der Lehrer was als Mensch hermacht) .. dann klappts auch mit allen anderen Lernzielen.