Tja, dann mal sozusagen "live" aus dem Dilemma 
Wie es manche mitbekommen haben mögen in ich ja ein Wiedereinsteiger der vor 10 Jahren sein ganzes angesammeltes Gerödel verschenkt hat.
Ok, ich verdiene kein Managergehalt, kann aber so ganz gut leben (hab kein Haus, kein neues Auto, mache keine teuren Urlaube) aber bei größeren Ausgaben muß ich auch nachdenken wieviel ich wofür ausgebe.
Nachdem bei mir jetzt die Anschaffung einer kompletten Ausrüstung ins Haus stand/steht will auch gut überlegt sein ...
in meinem Fall wird die anzuschaffende Ausrüstung natürlich von den zu beangelnden Gewässern bestimmt. Da wären: Drau (Fluß, mittlere Strömung, etwas tiefer, Forellen, Saiblinge, Äschen, Hechte, Huchen, Barben), 2 Seen (Karpfen, Schleien, Hecht, Zander, Wels) und ein kleiner Bach (hauptsächlich Döbel).
Dazu kommen noch zwei größere Seen an denen ich meine Kajakkatamarankonstruktion einsetzen will.
Jetzt hätte ich einerseits ideale Voraussetzungen um für jedes Gewässer und fast jede Fischart eine spezielle Ausrüstung einsetzen/haben wollen/brauchen zu können. Dazu noch die Spezialfälle Bootsangeln, Fliegenfischen ... neben den verschiedenen Angelarten auf die div. Fische (Pose, Grund, Feeder, Spinn .... undwasweißichnoch-fischen)
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Somit bin ich vor der Wahl gestanden ob ich zu Anfang möglichst vieles von diesen Gebieten abdecken will (sprich eine Allroundausrüstung kaufen) oder mich gleich zu spezialisieren (kommt früher oder später sowieso, ich kenne mich diesbezüglich).
Die Spezialisierung hat natürlich einen Vorteil: man kauft gleich etwas perfekt passendes (gute Beratung vorausgesetzt) das auch später noch den Zweck erfüllt .... aber auch den Nachteil, daß erstmal nur eingeschränkt geangelt werden kann.
Die Allroundausrüstung lebt von Kompromissen: kann zwar fast alles, ist aber nirgends so richtig gut.
Und da muß man sich selber einschätzen können. Ich habe lange darüber nachgedacht und mich vorerst für eine Allroundausrüstung mit leichter Spezialisierung entschieden. Das heißt, daß ich meine Hauptfischarten einmal gut abgedeckt wissen will, das sind bei mir erstens die Salmoniden aus dem Fluß und dann die Karpfen und Hechte aus den kleineren Seen.
Nachdem ich auch der Meinung bin, daß die Rute bei diesen Bedingungen nicht die Hauptrolle spielt sondern es auf Köder, Präsentation und die Schnur ankommt spielt sich die Allroundeignung eher bei den Rollen ab.
Das heißt, für die Flußangelei auf die Salmoniden habe ich eine Bologneserute und eine leichte Spinnrolle mit Wechselspule gekauft . Dazu eine leichte/mittlere Spinnrute für Forellen und auch "normale" Hechte.
Für Karpfen und Hechte eine schöne 3.60 Karpfenrute (20-60g) mit der ich recht viel abdecken kann. Grundangelei mit Naturködern, Frolic, Boilies, Köderfisch etc. Dazu eine passende Freilaufrolle mit Wechselspule, die ich dann je nach Einsatz mit Mono oder geflochtener Schnur einsetzen kann.
Die leichte Spinnrute kann ich dann auch vorerst am See nutzen, um leichtes Posenfischen auf Karpfen und Schleien auszuüben.
Ausgegeben habe ich dafür ~200,- (und nochmal 100,- für Kleinzeug und Zubehör).
Achja, eine kleine Rute zum Köderfischen und für den Bach habe ich auch noch gekauft. Das war eine einfache Reisetelerute und kleine Rolle dazu. Hätte ich jetzt noch nichtmal dringend benötigt, war aber ein gutes Angebot.
Jetzt fehlen noch ein paar Posen zum Flußangeln, ein paar zum Karpfenangeln am See, ein Sack Frolic, eine Köderfischnadel, Kleinteileboxen, eine Tasche zum Umhängen für den Fluß und eine Zubehörtasche für den See.
Dann habe ich für heuer bis auf regelmäßige Köderausgaben (also ab und an Mais, Maden, Würmer) und die größeren Spinnköder (da läppern sich erstens die Ausgaben und zweitens fehlt mir da noch die passende Rute) alles zusammen.
Im Herbst sehe ich mir dann vermutlich mal die Fliegenausrüstungen genauer an und eben die Spinnausrüstungen in größerer Ausführung.
Somit habe ich eine gute Allroundausstattung und doch auch nächstes Jahr alles noch im Einsatz.
Ok, mir kam dabei natürlich meine Erfahrung von früher zugute (da habe ich auch eher gesammelt), und ich habe vor dem ersten Einkauf ca. eine Woche mit Planung verbracht, habe Listen geschrieben und verglichen, gestrichen, geändert und mich in die einzelnen zu erwartenden Situationen hineingedacht.
Und ich bin generell kein Typ der jetzt eine bestimmte Rute oder Rolle haben muß - der Zeck muß erfüllt werden (ich trage auch keine Markenklamotten kauf aber Qualität). Natürlich werden die Sachen irgendwann auch erneuert - aber dafür brauche ich dann einen guten Grund, z.B. eine brauchbare technische Neuerung und/oder Defekte ... dann kann ich mich ja etwas genauer umsehen und auch etwas mehr Geld ausgeben weil es dann ja nur ein Stück betrifft.
Hui. langes Posting geworden

Schönen Sonntag noch - ich fahr jetzt gleich zu einem Fischereimuseum.