OK, dann fang ich mal an:
Ich hätte wie folgt gefischt, wenn ich keine Stippe hätte.
Von dem Futter zu Anfang ca einen Liter einbringen, hiervon zwei Drittel als festere Ballen in Eiergröße, die sich nach ca einer halben Stunde aufgelöst hätten. Zwei bis drei Ballen locker gedrückt, so dass sie schon beim Absinken anfangen, sich aufzulösen. Als Leckerbissen hätte ich in die festen Ballen noch zwei-drei Hand voll Caster untergemischt, um ggf. anlaufende Brassen am Platz zu halten.
Zu Beginn des Angelns hätte ich eine Montage mit Bulk-Bebleiung benutzt, ca 20 cm über dem Gewässergrund. Hier sind zu Anfang des Fischens mit den besten Fischen zu rechnen. Sollten sich nach zehn Minuten keine Fische eingefunden haben, hätte ich eine Montage genommen, welche stehend gefischt wird, also einen feststehenden Waggler mit der Hauptbebleiung in Schwimmernähe und wenig Blei auf der Hauptschnur verteilt. Hiermit werden die verschiedenen Wassertiefen abgefischt und wenigstens die wimmelnden Kleinfische einzusammeln. Wenn sich größere Exemplare einfinden, eine dritte Montage mit Bulk-Bebleiung auf diese Wassertiefe eingestellt.
Falls dann diese Fische weggefangen sind oder aber auch keine gefangen wurden, hätte ih nach spätestens einer halben Stunde den Gewässergrund abgesucht. Zu Beginn mit max.15 cm aufliegendem Vorfach mit einem aufliegenden Bissanzeigerschrot. Auch hier keine Fische? dann Montage verstellen und 5 cm über Grund gesucht. Dies ist der Hauptfressbereich der Rotaugen.
Ganz wichtig: Innerhalb der ersten 1,5 Stunden kein weiteres Trockenfutter einbringen, egal ob Fische am Platz sind oder auch nicht. Lediglich alle zwei Minuten ein paar Maden einschießen.
Spätestens nach 1,5 Stunden sollten Fische am Platz sein, sonst solltest Du eine andere Entfernung zum Ufer befischen.
Wenn Mitangler schon fleißig Fische gefangen haben, ich jedoch nach 1,5 Stunden noch nicht, dann würde ich in einem Einzelangeln alles auf eine Karte setzen und ein kleines Würmchen aufliegend anbieten, da es unwahrscheinlich ist, bei einem dünnen Weißfishbestand noch die verlorene Zeit einzuholen, das geht dann fast nur noch mit dicken Fischen.
Wenn von Anfang an Fische am Platz sind, würde ich mich konsequent durch diese durchangeln und fangen, was geht, hier würde ich - sofern andere Angler keine Dicken fangen- auch auf den Bonusfisch verzichten und mit Schnelligkeit Rotaugen fangen.
Viel ist zu erreichen, wenn man mit der Bebleiung arbeitet, also das Absinkverhalten des Köders ändert. Hier sind Kleinigkeiten oftmals das entscheidente Etwas.
Wenn durchgehend Fische gefangen werden, dann sollten nach 1,5 Stunden die Bisse nachlassen - Zeit zum Anfüttern. Jetzt die Futterballen kleiner drücken, aber auch nicht ganz so fest wie die ersten, damit sie den Gewässergrund erreichen und dort zügig aufgehen und das Arbeiten anfangen. Wahrscheinlich wird eine kleine Beißflaute eintreten, da Rotaugen kein Futter auf dem Kopf mögen, diese sollte aber nah ein paar Minuten vorbei sein und die Fische sind zurück am Futter.
Dann konzentriert bis zum Schluss weiterfischen und je nach Beissverhalten weiter Maden einschießen. Wenn Du die Fische jedoch am Grund stehen hast oder knapp darüber, keine Maden mehr schießen, da die Rotaugen den Maden entgegen steigen. Wieso sollte man sie vom Futter wegziehen, wenn sie dort doch am allereinfachsten zu fangen sind.
Das war jetzt eines meiner Standartfischen, leider gibt es noch verdammt viele Faktoren, welche so ein Angeln beeinflussen, die Fische reagieren oft anders. So fahren manche Fische (z.B. an der Saar) tierisch darauf ab, wenn das Futter laut eingebracht werden, sie reagieren auf die Einwurfgeräusche. An unserem Vereinssee ist es widerum tödlich, wenn die 'Kugeln größer sind als eine Walnuss, da geht eine Stunde lang gar nichts mehr.
Auch das Madenschießen kann sich positiv auwirken, jedoch auch ins Gegenteil umschlagen, gerade wenn sich viele Barsche im Gewässer befinden.
Oftmals reagieren aber die Fische auch sehr gut darauf, wenn in regelmäßigen Abständen eine Briese Futter eingebracht wird. Aber das ist von Gewässer zu Gewässer unterschiedlich, an einem mir unbekannten See würde ich wie vorgehend beschrieben angeln.
Als Hakenköder würde ich meist Caster einsetzen oder aber auch Caster/Made, seltener Made/Pinky pur. In meinen Augen sind Caster gerade im Sommer der Topp-Köder.
Und nu schieß los-was haste gefangen und wie hast Du geangelt? Was haben die anderen gefangen?