Yog, du schreibst einerseits, dass mehr auf die Kinder/Jugendlichen eingegangen werden muss, andererseits aber, dass Dein Nachwuchs den halben Tag alleine zu Hause verbringen muss, forderst eine Ganztagsschule, damit der Nachwuchs nicht alleine ist. Du kannst vermutlich nicht nachmittags auf Deinen Sohn eingehen, da Du Brötchen verdienen musst - wofür Du auch mein vollstes Verständnis hast. Das geht mir genau so, auch ich würde die 13 Stunden, die ich jeden Tag für die Brötchen verbringe lieber mit meinem Junior verbringen, Gott sei Dank sind wir aber in der Lage, dass meine Frau nicht arbeiten muss.
Auch ich war ein Schlüsselkind - und zwar schon seit der Grundschule. Als ich dann aufs Gymnasium gegangen bin, hat sich das nicht geändert, meine Mutter musste aus finanziellen Gründen arbeiten, wenn auch nur bis 14 Uhr, dennoch bin ich alleine nach Hause gekommen. Zu Gymnasiumszeiten kam dann noch erschwerend hinzu, dass meine Mutter den ganzen Tag arbeiten musste, da mein Vater verstarb, als ich vierzehn war. Dennoch hat das meiner Entwicklung nicht geschadet - im Gegenteil: Ich stehe mit beiden Füßen solide im Leben, das Alleinesein hat mich geprägt, aber nicht geschadet. Einzig der Nachmittagsunterricht, der zwei mal die Woche war - er bestand meist aus Sport- hat mich eingeschränkt, als ich um 16.30 Uhr endlich zu Hause war, musste ich ja noch ein wenig was für die Schule tun, der Tag war mithin gelaufen.
Ganztagsschulen lehne ich ab, auch ich wurde ordentlich erzogen, bin halbwegs gelehrt und nicht doof - das Ganze ohne Ganztagsschule sondern auf ganz normalem Bildungswege und der Hilfe meiner Eltern bzw. meiner Mutter.