Die C&R Geschichte wiedermal auszugraben war mir zunächst zuwider. Jedoch gestalteten sich die Posts wesentlich sachlicher als ich zunächst dachte. Deshalb will eben mal kurz mit einsteigen.
Ich denke, dass es grundsätzlich jedem selbst überlassen werden sollte, was er mit dem von ihm gefangenen Fisch anstellt - solange dies in der einen sowie anderen Richtung "human" geschieht. Soll heißen, ich verurteile C&R, wenn mehrer 2stellige Karpfen über Nacht in einem Sack / Kescher gehältert werden, nur damit man sie dann beim Sonnenaufgang aufs Foto bringt. Ich verurteile, wenn man Fische abschlägt um sie dann auf den Misthaufen zu werden.
Was ich nicht abkann sind aber solche Karpfen-Spezis, die C&R betreiben und denen es aber dann am nötigen Kleingeld fehlt und sich nicht ausreichend große Kescher leisten können und keine Abhakmatten (Unhookingdinger halt) und dadurch einen Schaden des Fisches billigend in Kauf nehmen. Eben halt weil sie kein bischen darüber nachdenken, dass evtl. die Schleimschicht verletzt wird oder gar durch Schotter/Steine die Haut und der Fisch jämmerlich verpilzt.
Ich bin kein echter Carper (fehlt mir augenblicklich einfach die Zeit zu - hab halt noch 4 Lütten und Haus+Garten, ach ja und noch ne Frau), es stößt mir aber übel auf, wenn Allrounder mehr oder weniger lästerlich über Carper herziehen (nach dem Motto: da muss man ja nicht mehr angeln können, das geht ja alles von selbst usw.). Ich mein, dass da schon eine gehörige Portion Enthusiasmus, Zeiteinsatz und auch Erfahrung dazu gehört, wenn man gezielt des öfteren Karpfen jenseits der 20 Pfund fangen will. Es Bedarf des Wissens bezüglich der Lebensweise der Karpfen, des Fressverhaltens (generell und für das jeweilige Gewässer und die jeweilige Jahreszeit im Speziellen), man muss sich Gewässerkenntnisse aneignen, man sollte sich auch nicht unbedingt sehen lassen, wenn man seinen Platz an einer Karpfen-Straßen anlegt, man angelt i.d.R. an nicht leicht zugänglichen Stellen, das Gerät sollte optimal aufeinander abgestimmt und dem jeweiligem Gewässer angepasst werden usw.. Alles in allem also zwar sehr spezielle/spezifische Kenntnisse, jedoch auch allgemeine. Denn es ist nicht der Punkt einen 25er an den Haken zu kriegen, vielmehr ist es die Kunst diesen an den Haken zu bekommen, zu landen und dann a: 1 Jahr später denselben gesund wieder zu fangen und b: diese "Erfolge" gezielt zu wiederholen und auch auf "schwierigere" Gewässer auszuweiten. Das der "Echte" Karpfenangler i.d.R. C&R betreibt ist einfach aufgrund einiger genannter Punkte zwangsläufig. Das er nicht echt "happy" ist, wenn er sieht wie ein "Normalo" an "seinem" Wasser einen 20Pfünder abschlägt verständlich, dass er aber deshalb dumme Sprüche ablässt nicht zu tolerieren. Das ein "Alter" Allrounder etwas die Augen verdreht, wenn er ein Tripod sieht mit den "Elektro-Doldies" versteh ich, dass er nicht versteht weshalb ich einen 15Pfünder wieder zurücksetze verstehe ich auch, dass er mich deshalb anmacht verstehe ich nicht und toleriere ich auch nicht, da gibts dann MECKER zurück.