Beiträge von Tiedenspringer

    Zitat von Colamann

    Bleibt die Frage, wieso fängt man da mehr? Es wird ja augenscheinlich dafür gesorgt, dass mehr geangelt wird. Besetzen die mehr? Oder sinnvoller? Bessere Maßnahmen drum herum?


    Moin,


    in DK ist Angeln kein Hobby sondern ein Volkssport. Laut Aussage eines Bekannten (der Däne ist) angeln etwa 40% der Dänen. Gemessen an der Einwohnerzahl von knapp 6. Mio ist das schon eine gewaltige Menge für ein so kleines Land. Aber DK hat über 7000km Küstenlänge (das dreifache von Deutschland), haufenweise Fjorde, Seen und Flüsse.


    In DK stehen die Leute irgendwie anders zur Natur, das fängt damit an das es dort für Dänen keinen Fischereischein bzw. eine Prüfung gibt, das Wissen wird in der Familie/Freunde weiter gegeben. Dort holt man sich dann eine Jahreskarte für die Küste und/oder zusätzlich eine für Süßwasser (günstiger als hier) und fertig. Alle Gewässer (...bis auf wenige Schutzzonen) sind dann frei zugänglich, da gibt es keine Vereine die irgendwas pachten oder kaufen (hier in D sind wohl 95% der Binnengewässer verpachtet oder in privater Hand). Schonzeiten und Mindestmaße findet man zusätzlich an vielen Sichttafeln, egal ob Küste, Seen oder Flüsse. Für P&T-Seen braucht man gar nichts - nur eine Angel und dementsprechende DKK.


    In DK erkennt man an der Brandung auch sofort wer Angeltourist oder Däne ist - der Däne hat immer nur eine Brandungsrute, der Angeltourist wenigstens zwei. Letztes Jahr zur Heringszeit ähnliches im Hafen: Die Touris können den Hals nicht vollkriegen und fangen 100, 200, 300 Stück. Der Däne fängt soviel wie er am selben und vielleicht folgenden Tag verwertet. Die packen nach spätesten 25 oder 30 Heringen zusammen, wenn es gut läuft gehen die nach fünfzehn Minuten wieder nach Hause. Das habe ich mehrfach live erlebt. Das eine mal lief es nicht so gut und ein Däne hatte auch nur vier Stück in seinen Eimer - die hat er mir dann geschenkt.


    Wie schon erwähnt geht das Geld/die Einnahmen für den staatlichen Angelschein direkt in die Fischhege, Renaturierung von Gewässern oder Wiederansiedlungsprojekte. Das ist einfach ein anderes Bewußtsein der Natur und dem Fisch gegenüber. Auch wird man am Strand oder an Seen und Flüssen keinen Müll finden - und wenn ja sind es Deutsche Bierdosen.


    Viele Seen und Flüsse haben dort einen hervorragenden Bestand, auch ein Tip für Aal, Zander, Hecht, Barsch, Forellen, Lachs, Karpfen und Friedfischangler.


    Ich möchte DK und seine Angler jetzt nicht in den goldenen Angelhimmel loben - aber sie sind kurz davor weil sie vieles mit gesunder Nachhaltigkeit und reichlich Verstand machen.


    Und daher war meine Überschrift ja auch dementsprechend auf unser Land und der Angelei bezogen - hier läuft m.E. einiges nicht korrekt.

    Moin,


    die erwähnte Anzahl der (Jahres!) Karten kommt von dem Typen wo ich sie erworben habe - auf meine Nachfrage. Zu der Anzahl von Tages oder Monatskarten habe ich nicht gefragt. Dazu kommen - ich korrigiere da mal - zwei Vereine die genau diese Streckenabschnitte auch in der Pacht haben. Beide Vereine haben etwa 1700 Mitglieder (Mitgliederstatistik von 2010!).


    Das wären theoretisch über 3000 Angler mit Berechtigung auf einer Strecke von 8. Kilometer. Das empfinde ich schon als recht viel - egal wie man die Statistik auch hindreht - und frage mich wie soll der Bestand das auf Dauer verkraften?


    In Vereinsgewässern (See) wird mit Besatz aufgestockt und es werden z.T. harte Reglementierungen ausgesprochen, da sollte sich der Bestand (wenn die Vereine alles richtig machen) etwa in der Waage halten.


    In Dänemark sieht es im Vergleich zu Deutschland folgendermaßen aus:
    Hier in D zahle ich meine Abgabe für den Teilabschnitt der Elbe - das Einzigste was ich evtl. davon habe ist ein brauchbarer Fisch, ansonsten versickern die Abgaben in den Kassen der Landesfischereiverbände. Ich kritisiere die Verbände nicht, zumal sie sich auch um diverse, wichtige Aufgaben und Themen kümmern - aber wir "Sportangler" haben nicht besonders viel davon - meine Meinung.


    In Dänemark spielt natürlich das Thema Anglertourismus eine große Rolle, aber die Kommunen setzen das eingenommene Geld sofort wieder dafür ein den Leuten ihren Angelaufenthalt so angenehm wie möglich zu machen. In HvideSande wurde bekanntlich vor einigen Jahren ein großes, neues Haus für die Angler gebaut in dem man seine Fänge an Edelstahlrinnen und Handdusche ausnehmen und waschen kann, Eis zum Kühlen ist kostenfrei inklusive. Auch die Pontons wurden erneuert und vergrößert, neue Toilettenhäuschen wurden gebaut etc. Ich habe letztes Jahr mit einen Dänen von der Fischereiaufsicht gesprochen (...der mich kontrolliert hatte ;) ) und hatte ihn auch gefragt wieso die Wochenkarten günstiger geworden sind - und er hat es mir erklärt. Wenn die Kommunen genug Kohle eingenommen und ihre Vorhaben umgesetzt haben müssen sie gesetzlich runterfahren weil die teuren Planungen soweit abgeschlossen sind. Das finde ich sehr fair und der Angler hat im doppelten Sinne was davon.


    Auf Fünen wurde sehr viel investiert um die Meerforelle wieder anzusiedeln und so weiter. Da sieht man doch tatsächlich wo das Geld von den Berechtigungsscheinen bleibt.


    Hier in D ist mir vieles zu "Wischiwaschi!"

    Zitat von Colamann

    Ich weiss gar nicht, was ihr habt. Ich hab im Schnitt alle 8 Angeltage einen Biss.


    Donnerwetter, nicht schlecht! :lol: ;)



    Faktenlage:


    Ich habe mal gegoogelt und da kamen z.B. die Daten zu der Masse an Leuten die einen Fischereischein besitzen. In Hamburg sind es etwa 120.000 (!), davon sind keine 20.000 einem Verein angeschlossen. Dazu kommen etwa 40% "Gastangler" aus anderen Bundesländern/Ländern.


    In Niedersachsen gibt es etwa 144.000 Vereinsmitglieder in 450 Vereinen sowie geschätze 250.000 die einen Fischereischein besitzen.


    In ganz Deutschland soll es etwa 4.000.000 Fischereischeinbesitzer geben. :shock: Über Schwarzangler gibt es logischerweis keine Daten.


    Gut, das sind nur Statistiken - aber ich frage mich wo das am Ende noch hinführen soll. Ich möchte überhaupt nichts dramatisieren denn von den 4 Mio-Anglern sind wahrscheinlich nur max. 25% wirklich aktiv oder gelegendlich aktiv.


    Aber 1400 Jahres-Gastkarten für einen Elbabschnitt von etwa 8. Kilometer ist schon heftig, denn wer sich eine Jahreskarte zulegt der wird auch hin und wieder die Ruten auspacken. Dazu kommen die Vereinsmitglieder bzw. Vereine die den Streckenabschnitt gepachtet haben. Das macht nach meinen Informationen weit über 2500 mehr oder weniger aktive Angler bei 8. km Strecke.


    Das deckt sich auch mit meinen Sichtungen, es gibt wirklich Tage da sind 70-80% (!) der Buhnen belegt.


    Die Fischereigenossenschaften machen m.E. den Fehler zuviele Karten rauszuschießen - aber bei 1400 Karten reden wir hier von etwa 85.000,-- Euro - und die nimmt die Gemeinde doch gerne.


    Ich gönne wirklich jeden die Ausübung seines Hobbys - ich habe ja selbst Jahreskarten von bestimmten Strecken - aber man könnte bei genauer Erfassung der Daten z.B. sagen "Nein, Du hast schon einen Streckenabschnitt und bekommst keinen weiteren für dieses Jahr!"


    Ich selbst könnte damit leben und man würde die Masse an Anglern an bestimmten Strecken definitiv eindämmen.


    Zum Thema Vereine:
    Ich selbst gehöre seit längeren keinen Verein mehr an, die vereinsinternen Reglementierungen haben mich schon immer gestört. Ich bewege mich grundsätzlich konform an Gewässern, halte mich an Vorschriften und Gesetze. "Vereinsmeierei" ist mir einfach zu spießig, auch dann wenn ich dort wirklich nette Leute kennen gelernt hatte. An den Gewässern darf man fast gar nichts, Karpfenangler dürfen nicht anfüttern, Blinker, Spinner, GuFi - sprich alle Kunstköder - sind verboten da man z.B. Jungkarpfen haken könnte, Köderfisch darf auch nicht ins Gewässer. Die Fangbegrenzungen sind teilweise idiotisch, z.B. einen Hecht oder Zander pro Woche. Ja - wie soll ich den denn fangen? Mit Made, Boilie oder Powerbait? :lol:


    Genau darum bin ich wenigsten zwei mal im Jahr in Dänemark. Klar gibt es dort auch Mindestmaße aber keine Fangbegrenzungen und der Fisch ist fast immer da - je nach Jahreszeit. An fast allen Strandabschnitten ist man wirklich völlig alleine, alle Angelarten sind möglich und es macht dann einfach nur Spaß weil die Variable da ist.


    Wie schon erwähnt - ich gehe nach wie vor hier Angeln und erfreue mich an der Ruhe und der Natur - aber viele Dinge schlagen mir echt auf den Magen.

    Moin,
    würde ich auch sagen. Außerdem sollte man das Revierverhalten der Flußbarsche nicht unterschätzen, das geht bei so einem Becken wohl nicht gut.


    Zwei, drei Stück in einem Teich mit wenigstens 1000 Liter wäre schon Artgerechter. ;)

    Moin,


    bevor ich anfange zu sinnieren erst einmal meine "persönliche" Feststellung zu den letzten Wochen.


    Da ich zu 80% in der Elbe im Tiedenbereich fische habe ich grundsätzlich ein Problem da ich die richtigen Zeiten abwarten muss. Möchte ich also früh am Morgen oder zwei Stunden vor der Dämmerung an das Gewässer - Tiede beachten, passt nur alle paar Tage.


    Dann war es in den letzten Wochen viel zu heiss! Ich bin neulich am späten Nachmittag kurz mit einer Spinnrute auf die Buhne gelatscht - nach 15. Minuten habe ich wieder eingepackt, fühlte mich wie ein Brathering.


    Dann - Gewitterzeit. Ich muss meine Carbonrute nicht wirklich in die Höhe halten wenn es am brummeln ist.


    Die Zeit: Immer wenn ich in den letzten Wochen Lust und Zeit zum angeln hatte kamen mir die oberen, geschriebenen Zeilen in die Quere. :lol:


    O.k. - das macht mich jetzt nicht zum Fishing-Looser - es kommen auch wieder andere, bessere Tage...aber es NERVT!


    Da ich ja nur wenige Minuten von meinen Streckenabschnitten entfernt wohne fahre ich natürlich oft an der Elbe lang, hier und da setzt man sich an den Deich und schaut gelassen - und blöde - auf das Wasser und entspannt mit einer kalten Dose Bier in der Hand. Joh - und was sieht man außer Wasser? Angler! Auf jeder zweiten Buhne Angler, drei Ruten auf Grund, andere Buhne drei Leute mit GuFi. Nun ja, hier und da fängt mal jemand, andere gar nichts. Ich erinnere mich noch an die Antwort auf meine Frage als ich mir die Berechtigungskarten geholt habe:


    "Die Karten sind begrenzt!"


    Ich habe natürlich auch gefragt ob z.B. die Hamburger begrenzt sind (Winsen liegt in der Nähe der Hamburger Landesgrenze).


    "60-70% der Angler kommen mittlerweile aus Hamburg, da sind viele Ecken schon überfischt."


    Also begrenzt und fast 70% aus der Nachbarhansestadt finde ich schon ziemlich heftig. Ich frage mich jedesmal wie lange es dauert bis hier in Niedersachsen an meinen Strecken die Überfischung greift - zumal, wie in einem anderen Thema - manche Angler einfach alles abschlachten und mitnehmen, Maße und Begrenzungen sind denen egal.


    Ich meckere hier auf hohen Niveau, denn noch fange ich meistens was, bin aber auch schon an mehreren, nachfolgenden Tagen als Schneider nach Hause gefahren. Und die Fänge werden nicht besser, 80-90% sind mittlerweile Untermaß oder nicht der Rede wert. Ich muss (!) nicht jedes mal fangen, die Ruhe und Entspannung ist mir schon Gold wert - aber irgendwie ist es schon komisch wenn mehrere Tage überhaupt nichts mehr geht, das war vor einigen Jahren noch komplett anders.


    Mein Beispiel betrifft jetzt die Elbe aber ich denke das es in vielen Gewässern, hauptsächlich Ströme, ähnlich ist. :?


    Und ja - ich angel trotzdem weiter! ;)

    Zitat von Valestris

    Ich habe heute mal was ganz neues ausprobiert und es kommt offensichtlich gut an.


    Moin,


    sehr geil - wo hast Du die geholt?


    Edit: Gefunden! ;)

    Moin,


    bei dem Freilauf gebe ich euch insofern recht das bei starker Strömung ein offener Bügel komplett sinnfrei ist. Bei starker Strömung hier in der Elbe steht aber der angebotene Köder - egal ob Grund auf Aal oder KöFi auf Zander - bei geschlossenen Bügel und ohne Freilauf unter Spannung.

    Der Zander ist sensibel gegen Widerstand, keine Frage - in der Strömungskante ist er aber ein "echter Depp" und wird einen KöFi auch sorglos mit Widerstand nehmen da er sowieso gegen die Strömung angehen muss.


    Bei leichter Strömung oder im stillen See ist es was völlig anderes, da kennt der Zander den Widerstand nicht. Freilauf bei starker Strömung muss wirklich nicht sein. Aber wie hier schon erwähnt - wer hat der hat, gibt ja noch andere Gegebenheiten. ;)

    Zitat von Jan89

    Nabend , kein Problem gehört teilweise auch zu meinem Job :)
    EP Harz gehört aber nicht zu den Naturharzen. ;)


    Moin,


    ist ja auch ein "dehydriertes" Naturharz! Wohl mehr ein Wortspiel. ;)


    Am besten geht natürlich ein Resin, Topfzeit recht kurz, Nachbearbeitung sehr einfach, Shore-Härte locker ausreichend und nicht zu spröde. Nachteil ist (je nach Produkt) die Grundfärbung.

    Zitat von Dreamworker


    Ob Freilauf oder nicht, ich klemme die Schnur eh bei geöffnetem Bügel unter ein Gummiband am Rutengriff (Schnur rechts an der Rolle vorbeiführen), dann muß der Freilauf aber ausgeschaltet sein!
    Wenns an der Rute sounded, nimmst du sie eh aus dem Halter, nimmst die Schnur zwischen Daumen und Zeigefinger und fühlst, wann der Fisch Schnur nimmt und die Zeit für den Anhieb gekommen ist, das geht auch ohne Freilauf...


    Moin!


    Joh - das ist ein wirklich guter Tip. Freilauf gerade spez. bei Zander und KöFi braucht keiner.

    Moin!


    Kleines Update zu der unfreiwilligen "Zucht":


    Wie hier im Forum in anderen Themen schon mehrfach zu Dendros geschrieben läuft so etwas ja fast von alleine. Die Burschen vermehren sich weiterhin kräftig und die größten "neuen" liegen mittlerweile bei etwa 5. cm Länge, reichlich neue Zwerge kommen alle paar Tage dazu. Die Eipakete haften fast immer am Deckel (kleine braune bis dunkelgrüne Kugeln).


    Zufüttern etwa einmal die Woche, bedeutet z.B. etwas Gras, Laub, Kaffeesatz, eingeweichte Wellpappe, wenig Mehl, Kartoffel, zerbröseltes Knäckebrot. Ich kontrolliere dann noch die Feuchtigkeit per "Fingertest."


    Der Behälter steht im Keller und da ist es wirklich kühl und dunkel (nur ein kleines Fenster on top), auch bei den jetzigen Temperaturen draußen wird es kaum über 18 Grad warm.


    Die "alten Hasen" der Dendros sind putzmunter und warten auf einen Grundeinsatz. Da ich z.Zt. etwas weniger zum Angeln komme ist das wirklich eine gute Variante sich immer frische Köder zu hältern und man hat dann immer und zu jeder Zeit frische Dendros zur Hand - und die Kosten halten sich wirklich absolut in Grenzen.

    Moin,


    ich habe die Combie immer noch nicht so richtig am Wasser getestet, die Tiede passte nicht mit der Tageszeit - es war viel zu warm die Tage oder es war Auflaufend oder Hochwasser - oder ich hatte keine Zeit. :?


    Kommende Woche klappt es aber bestimmt - es sei denn wir haben sieben Tage in Folge Gewitter, ich will ja keinen Blitzableiter testen. :lol:

    Zitat von Jan89


    Sieht sehr gut aus :clap:
    Mich würde interessieren aus was für einen Material du den Wobbler hergestellt hast.
    ( Meine das Gießen des Wobblers)


    Mfg
    Jan


    Moin Jan,


    mal ganz fachlich: Dehydriertes Naturharz oder eine Polymerverbindung. Sorry, gehört teilweise zu meinem Job. ;)


    Einfacher: Gießharz (Epoxid).


    Je nach Gießharz variabel (Dichte bzw. Gewicht) oder Stabilität (hart oder leicht flexibel). Flexibel ist schon besser, dann kann man mit etwas Wärme u.a. die Stellung der Schaufel kurzfristig ändern.