Beiträge von Bachforellenangler

    Zitat von Gerd aus Ferd

    Trotz der bescheidenen Fänge - Petri Heil. Dein VW-Bus macht mir Angst. Ich kann mich da noch sehr gut an eine 'Elfen-Höhle' erinnern, in der jemand nicht näher benanntes beim Forumstreffen ge'wohnt' hat. Wenn dieses Klima in Deinem T4 herrscht, dann wird der bald explodieren :lol:


    Ich muss gestehen, dass die Luft morgens wenn man aufwacht so dick ist, dass man sie mit dem Messer schneiden kann :lol: aber es ist geplant das Hinten und an die Seite Fenster rein kommen, dass ich auch mal lüften kann. Kenn ich den Besitzer der Elfenhöhle?


    Valestris: NEIN!

    Etwas verspätet aber hier ist der Bericht von Colin und meinem Ausflug nach Fehmarn.
    Los ging es für uns am Donnerstag dem 28. Colin und sein Vater fuhren bereits früh morgens los, während ich noch meine Schicht an der Tanke machen und packen musste. Aber um 20 Uhr konnte ich mich dann auch endlich auf den Weg gen Norden machen und nach etwa 5 Stunden Fahrt war ich dann um 1 Uhr Nachts endlich in Wulfen. Ich stellte meinen Bulli (Habe mir vor einem halben Monat nen T4 gekauft :dance: ) auf den Parkplatz und legte mich gleich zum schlafen auf meine Liege im Kofferraum, den wir wollten schon um 4 Uhr nach Heiligenhafen aufbrechen um eine Kutterfahrt mit der MS Einigkeit zu machen. Um 10 nach 4 wurde ich dann durch lautes Klopfen geweckt, denn Colin stand vor meiner Tür und nach wenigen Minuten ging es los zum Kutter.


    Das frühe Aufstehen hatte sich echt gelohnt, denn der Kutter war brechend voll und wir konnten uns die Spitze sichern. Der Capitän fuhr uns in den Fehmarnbelt zur Tonne 4 (oder 5 oder 3, was weiß ich :lol: ) Unsere Tour verlief aber trotz erfolgversprechenden Stellen eher bescheiden. Der Capitän fuhr oft hin und her aber er konnte keinen Schwarm finden. Über die Zeit wurden hier und da mal ein paar Dorsche bis ca. 90cm gefangen aber meist Einzelfische. Mein Endstand war ein untermaßiger Dorsch und Colin konnte immerhin 2 Wittlinge fangen.


    Etwas enttäuscht fuhren wir zurück nach Fehmarn, denn wir wollten den Abend noch auf Hornhecht gehen. Mit Wathose, Sbirolino und Heringsfetzen bewaffnet fuhren wir unter die Sundbrücke um den Nasenaalen nachzustellen. Es sollte nicht lange dauern bis Colin seinen ersten Hornie hatte und nur wenige Minuten später konnte ich meine Primiere feiern. Am Ende kamen wir auf 10 Hornies, dann ging es zurück Essen fassen und schlafen.



    Den nächsten Tag versuchte ich wir es morgens noch mal auf Hornie, danach versuchte ich mein Glück alleine, denn Colin war mit seinem Vater auf der Ostsee am surfen. Leider war über Nacht Wind aufgezogen und die Mäuler der Hornies war wie vernagelt. In der Abenddämmerung hatte ich noch ein paar vorsichtige Anfasser aber sonst war nix los. Ich fuhr zurück zum Campingplatz um zu essen und den geplanten Brandungsansitz mit Colin zu planen.
    Um es kurz zu machen: Wir waren knappe 2 Stunden am angeln und es war mein erstes und wahrscheinlich letztes Mal. Ich verstehe nicht was Leute am Brandungsangeln finden: Alle 20 Minuten muss man die Ruten reinholen, Kraut von Haken und Montage pulen, sich beim Wattwürmer aufziehen die Hände einsauen und nebenher den Arsch abfrieren :lol: .


    Am Sonntag machte ich mich dann um 10 Uhr auf den Heimweg, denn ich hatte am Abend wieder Schicht an der Tanke. Alles lief gut und ich hatte schon fast die Hoffnung mich Zuhause noch ausruhen zu können.....und dann kam ich nach Hamburg. Von jetzt auf gleich schien jede Autobahn und Umleitung verstopft zu sein. Am Ende fuhr ich über Landstraßen nach Hause, denn egal wo ich auf die Autobahn fuhr staute es sich. Am Ende brauchte ich fast 8 Stunden für eine Strecke die laut Navi in unter 4 Stunden zu schaffen sein sollte....

    Sooooo, dann will ich jetzt auch mal meinen ersten Fangbericht der Saison schreiben:


    Nach einen recht erfolglosen Start in die Saison mit viel untermaßigem Kleinfisch habe ich mich Freitag nach der Schule das erste mal seit Wochen wieder überredet die Spinne auszupacken und an meine geliebte Bega zu gehen. In der Schule wurde spontan noch Colin eingeladen später dazu zu stoßen und so stand ich dann um Punkt 14 Uhr am Wasser. Mein Plan mich "mal eben" mit einem Barsch oder Döbel zu entschneidern erstelle sich als schwerer als ich es erwartet hätte. Da auf diese Kameraden eigendlich eine hundert prozentige Fangchance besteht, befürchtete ich schon das schlimmste als ich nach 30 Minuten immer noch Schneider war :roll: . Doch dann konnte ich in kurzer Zeit Döbel, Barsch und Forelle (zumindest in Miniaturform) fangen.


    Ich begann gerade zu fürchten, dass es wieder eine Baby-Session werden könnte, als ein brutales TOCK durch meine Rute fuhr. Ich setzte den Anhieb, doch leider erfolglos. Ich wollte den Gummi gerade aus dem Wasser heben, als ich im Knöcheltiefen Wasser einen 30er Saibling entdeckte, der dem Köder gefolgt war. Ich begann zu hoffen und ließ meinen Gummi von einer Sandbank ins Tiefe Wasser gleiten und kurz bevor er den Boden erreichte verbeugte sich meine UL-Rute vor mir und eine schöne Forelle kämpfe vor meinen Füßen. Auf die Forelle folgte kurz darauf ein Saibling. Nach dem keschern vielen mir dann die abgekauten Flossen auf und ich realiesierte das der Verein in den letzten Wochen besetzt haben musste. Das kann ja lustig werden dachte ich mir und das wurde es auch....




    Kurz darauf war Colin da und wir gingen zu dem Spot wo ich den Saibling gesehen hatte. Da der aber scheinbar keinen Hunger mehr auf Gummi hatte, köderte Colin für seinen letzen Wurf einen kleinen Crank im Barschdekor an seine 2-10g Rute und warf direkt vor die in den Kolk ragende Terasse eines Restaurants als sich seine Rute im jäh krümmte und ein eine gewaltige Regenbogenforelle ablief. Als der Fisch das erste mal in Sichtweite kam, staunte ich nicht schlecht über die Ausmaße dieser Forelle, aber Colin vielen fast die Augen aus dem Kopf :lol: Die Forelle hatte aber noch lange nicht alles gegeben und legte noch 3 Fluchten hin,während denen ich mit mir selbst wettete ob Colins Rute wohl halten oder das 3.mal brechen würde :badgrin: Eine gefühlte Ewigkeit später glitt die Forelle endlich in den Kescher und Tatsache: Die Rute war noch in einem Stück. Nachdem die Augen wieder in den Höhlen gedrückt waren konnte er dann eine Regenbognerin mit 41cm und über 900g Kampfgewicht präsentieren. Damit hatte Colin meinen ReFo PB um 2,5cm übertroffen :clap:








    Natürlich konnte ich es als Forellenangler mir nicht gefallen lassen von einem Karpfenangler im Heimspiel besiegt zu werden :badgrin: also wurde schnell weiter gezogen um die nächsten Spots abzuklappern. Colin fing noch eine Bachforelle von 31cm und ein Saibling im ähnlichen Kalliber wie die ReFo folgte zwar unseren Crankbaits mehrmals bis vor unsere Füße, wollte aber aber noch nicht raus.


    Also ging es weiter Strom auf zum alten Schwimmbad, das sich in einer sehr breiten Kurve befindet, in der sich im Laufe der Zeit eine winzige Insel aus Holz und abgebrochender Uferkante gebildet hatte und inzwischen 3m von der Innenseite der Kurve entfernt lag. Ich fischte die gesammte Kurve fächerförmig aus bis ich dann beim letzen Wurf direkt an der Inselspitze vorbei, 2,5m entfernt von einer Ansammlung dickerer versunkender Äste entlang führte. Und dann geschah es.....


    Eine lange Silberflanke blitze zwischen den Ästen auf, schoß auf meinen Köder zu und schlug gnadenlos ein. Ich setzte den Anhieb und der Fisch schoß sofort wieder auf die Äste zu, wobei er ihnen bedrohlich nahe kam. Ich versuchte gnadenlos den Fisch vom Hindernis wegzubekommen und in der nächsten Sekunde war der Widerstand fast weg. Ich kurbelte wie verrückt und konnte den Kontakt wierder aufnehmen, als der Fisch direkt vor meinen Füßen stromab schoß. Mein Puls stieg gefühlt auf 300 an doch die gefährlichste Phase des Drills war vorbei und ein paar Fluchten später konnte Colin meine Regenboenforelle von 42,5 cm und knapp über 900g in den Kescher bugsieren. (Heimsieg Juhuuuu!!! :dance: )




    Damit war unser Ausflug dann auch zu Ende und Jeder von uns konnte mit einer kapitalen Regenbogenforelle und den Erinnerungen an einen unvergesslichen UL-Drill nach Hause fahren.

    Das mit dem Leiden sei jetzt mal in den Raum gestellt: mit dem Schläger kann jeder einen Fisch waidgerecht betäuben/töten, es gibt halt nicht viel falsch zu machen. Der Gehirnstich hingegen erfordert sehr hohe Präzision, damit das Hirn auch tatsächlich tötlich getroffen wird.
    Ansonsten kann ich mich meinen Vorgängern anschließen: Kiemen- oder Kehlschnitt ist schön und gut, nutze ich selber lieber als den Herzstich aber einen Draht ins Rückenmark des geköpften Fisches einführen? Ich weiß ja nicht was das bringen soll...