Ich denke, das Ziel sollten möglichst naturbelassene Gewässer sein, in denen sich alle Arten selbst reproduzieren können. Sicher im dichtbesiedelten Deutschland nicht mehr als ein frommer Wunsch, den man aber nicht aus den Augen verlieren sollte.
Es ist ganz sicher an der Zeit, dass sich Gewässerwarte und Verantwortliche mit Begriffen, wie nachhaltige Bewirtschaftung und extensiver Befischung bekannt machen. Stichworte wären u.a. verlängerte Schonzeiten für bestimmte Arten, Entnahmezwang für bestimmte Arten um einer Überpopulation, oder Verbuttung entgegenzuwirken, kein Besatz von fangfähigen Fischen, angepasster Besatz, also keine Forellen in ungeeignete Teiche u.s.w....
Das sich Karpfen oft nicht erfolgreich fortpflanzen können, liegt an seiner ursprünglichen Herkunft und den klimatischen Bedingungen. Das konnten auch die Zuchtbemühungen in vielen hunderten Jahren nicht beeinflussen. Wieder mal ein Beispiel dafür, dass sich die Natur nicht unserem Willen unterordnen lässt.
In einem kleinen (10 ha) See in meiner Nähe pflanzen sich Karpfen erfolgreich fort. Gelegentlich werden Fische von weniger als 25 cm gefangen. Die stammen eindeutig nicht aus Besatzmaßnahmen, da die besetzten Fische alle mindestens 30 cm hatten und der letzte Besatz Jahre zurückliegt. Noch kleinere sieht man nie! Sie halten sich einfach instinktiv verborgen. Das gleiche gilt übrigens für Schleien. Die Jugend lebt im Geheimen.