Die von Specime Carp Hunter angegebenen Mengen lasse ich mir ja noch eingehen. Aber nur unter einer einzigen Voraussetzung! Der betreffende Angler muss sich absolut sicher sein, dass er mit seinem Tun nicht Maß und Ziel aus den Augen verliert. Der Vielzahl der Angler spreche ich diese Qualifikation rundweg ab. Genau diese Möchtegerns und Adabeis verschärfen damit die Situation an unseren Gewässern und in der Öffentlichkeit.
Die Menge X ist gut. Also muss die Menge 2X besser sein, 3X wäre dann super und so weiter und sofort.
Versetzt Euch bitte mal in die Lage eines Fischereirechtsinhabers, oder eines unbedarften, neutralen Beobachters.
Spätestens ab Mittwochnachmittag erscheinen an einem See Autos. Denen entsteigen Männer, bepackt mit Tüten und Eimern voller Futtermittel. Jetzt wird pünktlich und auch an den folgenden Tagen Verklappt. Je ein Kilo Boilies und ein bis zwei Kilo Mais. Die Männer haben das so gelesen und sind deshalb der Meinung, dass es so sein muss, um am kommenden Wochenende erfolgreich zu sein.
Der See ist bekannt für seine schönen Karpfen, darum kommt nicht nur ein Mann, sondern es pilgert jeden Abend eine kleine Karawane von Eimerträgern an den See!
Der neutrale Beobachter wird sich mit Sicherheit über dieses Tun wundern und zu folgendem Schluss kommen. Angler sind Bekloppte, die im Prinzip handeln, wie ein Jäger, der an der Futterkrippe schießt.
Der Fischereirechtsinhaber wird nichts anderes tun, als Verbote und Beschränkungen erlassen.
Die Eimermänner werden es, wie üblich, nicht begreifen und ziehen mit ihren Kübeln zum nächsten See, wo sich das Spiel wiederholt.
Und jetzt bitte wundere sich keiner mehr, warum das angelnde Ausland über uns lacht und den Kopf schüttelt.
Die Verbote, über die sich die Anglerschaft beschwert, sind in den allermeisten Fällen leider mehr als begründet. Leider ist Altruismus (das Gegenteil von Egoismus) eine sehr seltene Eigenschaft unter deutschen Anglern.
Machen wir ruhig weiter so, dann angeln wir in der Zukunft in Turnhallen auf Magnetfischchen!