Vorne weg: Mir passt die derzeitige Situation rund um den Kormoran absolut nicht!
Aber irgendwie dreht sich die ganze Debatte hier ziemlich auf der Stelle. Allerdings habe ich leider auch kein Universalrezept. Ich bin mir aber sicher, dass mit radikalen Lösungsvorschlägen keine positiven Resultate zu erzielen sind. Weder mit dem momentan praktizierten ziemlich absolten Vogelschutz, zu Lasten vieler Fischarten und Systeme, noch mit dem Gegenteil, zu Lasten fischfressender Vögel.
Wann eine Kormoranpopulation verträgliche Ausmaße hat lässt sich durchaus feststellen. Haben ihre Nahrungsfische trotzt deren Vorkommen noch eine Chance ihren Bestand zu erhalten, kann man durchaus von einer verträglichen Dichte sprechen, vorausgesetzt die Rahmenbedingungen für Fisch und Vogel stimmen. Dazu sind aber deutlich weitreichendere Maßnahmen erforderlich. Der Besatz von Fischen und der Abschuß von Vögeln ist mit Singen im dunklen Keller zu vergleichen, so man sich nicht um eine Verbesserung (Renaturierung) der Gewässer kümmert.
Ein nach wasserwirtsschaftlichen Gesichtspunkten aufgeräumtes Gewässer fungiert quasi als Mastanlage für die "Fischräuber". In naturbelassenen Gewässern fällt die Nahrungsbeschaffung ungleich schwerer. Die Kolonien fallen fast automatisch kleiner aus. Das Nahrungsangebot bestimmt die Bestände. Das geht natürlich nicht von heute auf morgen und kostet eine Menge Geld, welches kaum vorhanden ist. Dafür sehe ich darin, ob der Naturnähe, die einzige Chance der Problematik nachhaltig zu begegnen und gleichzeitig den Konsens zwischen Anglern/Fischern und Naturschützern zu erzielen.