Marmor- und Silberkarpfen sind Filtrierer. Man besetzte sie im irrigen Glauben, sie würden der durch Überdüngung verursachten Algenblüte Herr werden. Leider ging dieser Schuß voll in den Ofen.
Sie filtrieren zwar, aber eben zu jeder Jahreszeit. Dabei entnehmen sie den Gewässern zuerst das tierische Plankton, bevor wärmebedingt das pflanzliche Plankton richtig auftritt. Da geht der Mist los. Zum einen fehlen anderen Arten, vor allem den Brutfischen, das Zooplankton zur Ernährung und zum anderen fehlt das tierische Plankton auch noch dann, wenn die Algen, das Phytoplankton zu blühen beginnt. Weil das aber noch nicht reicht, sind die beiden extrem schlechte Futterverwerter. Das bedeutet, dass sie Stoffe ausscheiden, die das Algenwachstum auch noch zusätzlich anheizen. Jedes Gwässer, das von solchen Besatz verschont blieb, kann sich glücklich schätzen.
Beide Arten kommen übrigens deswegen in Ostdeutschland wesentlich häufiger vor, weil die ganz gescheiten Herren Planersteller auch noch glaubten, mit diesen Fischen könnte man einen Mangel in der Frischfischversorgung ausgleichen. Leider sind diese beiden Fischarten nur für Asiaten verdaulich und das auch nur dann, wenn sie einen chilliegegerbten Magensack aus Nilpferdleder und den Stoffwechsel einer Kläranlage haben.
Wer einem betroffenen Gewässer etwas gutes tun möchte, der holt die Viecher raus und verfüttert sie an die Hühner!