Das Schmerzempfinden der Fische

  • Jedoch in dem Text der PETA heisst es, Fische haben ein komplexes Nervensystem und seien sehr intelligent, wenn dem so währe, müsssten sie doch davon abgehalten werden erneut zuzubeissen, ich denke mal nicht, dass das am Beissreflex liegt. Wenn die Fische voll mit Adrenalin sind, dürfte ihre erste Sorge die Flucht sein??
    Und wenn sie so intelligent sind, wie die PETA behauptet, müssten sie sich das ganze doch merken können?
    Für mich steht die Intelligenz der Fische ausserfrage, wie sollten z.B. manche Fischarten, die um zu laichen in ihre Geburtsflüsse ziehen, sich über Jahre hinweg merken können wo dieser liegt?

  • Das die PETA den Begriff Intelligenz mit Fischen in Verbindung bringt halte ich nicht für glücklich gewählt und der Standpunkt wiederspricht in gewisser Weise der Lebensweise von Fischen.


    Intelligenz bezeichnet die Fähigkeit, Probleme zu lösen und Zusammenhänge zu erkennen. Als intelligent gelten Tiere, die ihre Probleme nicht schematisch lösen, sondern frühere Erfahrungen auf eine neue Situation übertragen können und dabei sogar vollkommen neue Lösungen entdecken.


    Diese Fähigkeiten kann ich bei Fischen nicht wirklich erkennen. Mag sein das es bei den Fischen intelligentere Spezies gibt als der Großteil, aber dieser Großteil bestreitet sein Leben unter der Verwendung von dem ihnen gegebenen Instinkten und Reflexen.


    Dementsprechen gebe ich dir natürlich recht, dass sich Fische den Vorgang merken müssten (eine entsprechende Intelligenz ist hier Voraussetzung) um nicht wieder in die selbe Situation zu kommen. Jetzt kommen wahrscheinlich gleich die Karpfenangler und behaupten Karpfen wären schlau und an viel befischten Gewässern ist es schwer den Fisch zu fangen weil die Burschen "so" intelligent sind. Mal schauen.


    Die Wanderung der laichreifen FIsche in ihr angestammtes Gebiet hat, so denke ich, weniger mit Intelligenz zu tun, sondern auch hier mit der Fähigkeit sich an anderern Dingen zu orientieren als wir Menschen es gewohnt sind. (Salzgehalt, ander Botenstoffe im Wasser, Magnetfeld, etc.) Ich würde hier sogar die Bahauptung aufstellen, sollte sich in ferner Zukunft der Salzgehalt der Meere verändern werden wohl einige Fische ihr Ziel nicht finden. (Aal?)


    Wie du siehst ist diese Thema sehr vielschichtig und Facettenreich und man kann trefflich diskutieren und Für und wieder gegeneinander aufspielen. ;)

  • Schmerzempfinden haben Fische nicht. Schrieb ja bereits jemand, dass dieser Gehirnbereich bei Fischen nicht existiert (im Gegensatz zu Warmblütern, weshalb ich den eine Seite zuvor angebrachten Jagd-Vergleich hier mal außen vor lasse).
    Allerdings empfinden Fische Stress, so dass man das reine C&R-Angeln durchaus kritisch betrachten kann. Meinem persönlichem Empfinden nach ist das schon ein Mißbrauch eines Lebewesens zur Befriedigung des eigenen Egos, ob nun beim Karpfenfischen oder beim Welsangeln.
    Etwas völlig anderes ist da das Zurücksetzen untermaßiger Fische.


    Beim C&R gehen die Meinungen jedoch bekanntermaßen weit auseinander. Meine ist da sicher auch nicht das Maß aller Dinge, sondern eben rein persönlich.

  • Zitat

    Schrieb ja bereits jemand, dass dieser Gehirnbereich bei Fischen nicht existiert


    Dieser Jemand war Dr. Bruno Broughton, Fischbiologe und wissenschaftlicher Berater der EAA (European Anglers Alliance). Da haben wir Angler ja Glück einen kompententen Partner auf unserer Seite zu haben.


    Auch hier wieder wichtig Lobbyarbeit bringt doch Vorteile. ;) Die Gegenseite hat natürlich auch kompetente Partner aufzubieten. In dem Zusammenhang werfe ich die Begriffe "Gefälligkeitsgutachten" und "Moral Hazard" in den Ring.

  • Das Erlebnis mit dem Barsch beweist nun ganz und gar nicht, ob ein fisch Schmerz empfindet oder nicht. Es gibt hinreichend höher entwickelte Säuger, wie z. B. Hunde, die immer noch fressen, weiter kämpfen o. a. Verahltensweisen zeitigen trotz größerer Verletzungen durch Bisswunden o. ä. - niemand käme auf die Idee, davon - ganz unwissenschaftlich - abzuleiten, ein Hund empfinde keine Schmerzen.
    Ich denke, man sollte sich bewusst darüber sein, ein Hobby auszuüben, was Tieren Schmerz oder Stress bereitet.
    Ich finde es stumpf vereinfachend und unangemessen verkürzt, jegliche Diskussion darüber mit der scheinbar nicht ausmerzbaren Totschläger-Phrase zu plätten, jegliches Pro-Schmerzempfinden-bei Fischen irgendwelchen PETA-Anhängern zuzuschreiben. Alles PETA oder was reicht eben nicht. Und nicht jeder Tierschutz-Gedanke bedeutet nicht zwangsläufig eine Anti-Angeln-Haltung.

  • Zitat

    Die Wanderung der laichreifen FIsche in ihr angestammtes Gebiet hat, so denke ich, weniger mit Intelligenz zu tun, sondern auch hier mit der Fähigkeit sich an anderern Dingen zu orientieren als wir Menschen es gewohnt sind. (Salzgehalt, ander Botenstoffe im Wasser, Magnetfeld, etc.) Ich würde hier sogar die Bahauptung aufstellen, sollte sich in ferner Zukunft der Salzgehalt der Meere verändern werden wohl einige Fische ihr Ziel nicht finden. (Aal?)


    Aber setzt das ganze nicht eine gewisse Grundintelligenz voraus, dass dem Körper das ganze bekannt vorkommt??

  • Der Vergleich, der 2 Beiträge über mir angestellt wurde hinkt bereits insofern, dass Fische und Säuger, ganz gleich wie hoch entwickelt Letztere sein mögen, allein schon anatomisch gesehen nicht miteinander vergleichbar sind. Es sind zwei völlig unterschiedliche Spezies, und die angesprochene angebliche "Schmerzunempfindlichkeit" der höher entwickelten Säugetiere ist ein auf einem Überschuß an dem Stresshormon Adrenalin basierendes temporäres Schmerzverdrängen. In keinem Fall vergleichbar mit dem anatomisch (wissenschaftlich) belegbaren Unvermögen der Fische, Schmerz überhaupt empfinden zu können.
    Was der Schreiber wahrscheinlich ausdrücken möchte ist die moralische Fehlhaltung einer Versachlichung von Lebewesen, was jeddoch bereits erwähnt wurde.


    @ Thuni : Es gibt unzählige Definitionen von dem Begriff "Intelligenz". Sie alle beinhalten jedoch die Aussage, dass "Intelligenz" komplexes, abstraktives Denken bedeutet. Das Herstellen von Zusammenhängen und das Bewusstsein darüber.
    Tiere handeln nach Trieben und Instinkten, manche Arten geschickter als andere. Dennoch handelt es sich dabei um keine "Intelligenz" in dem Sinne, wie wir sie verstehen.

  • Zitat von Schröderin

    Es gibt unzählige Definitionen von dem Begriff "Intelligenz". Sie alle beinhalten jedoch die Aussage, dass "Intelligenz" komplexes, abstraktives Denken bedeutet. Das Herstellen von Zusammenhängen und das Bewusstsein darüber.


    Der Mensch wird allgemein als intelligent beschrieben ...
    Ich kenne reihenweise Menschen, bei denen ich vom absoluten Gegenteil überzeugt bin :p


    Zitat von Schröderin

    Tiere handeln nach Trieben und Instinkten, manche Arten geschickter als andere.


    Solche Artgenossen kenne ich auch zur Genüge ... 8)

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