Eine kleine Geschichte...

  • Hier eine kleine Geschichte, da ich gerade "zu viel Zeit" habe... :roll:



    Nur noch wenige Stunden“, schoss es mir durch den Kopf. Es war kurz nach Mitternacht, als ich vor Aufregung aufwachte. Denn um 05.00 Uhr in der Früh hatte ich mich mit meinem Anglerkollegen Klaus verabredet, um an einem kleinen, aber sehr fischreichen See den Hechten nachzustellen. Der See war nicht bekannt, wenig befischt und wurde nicht gepflegt. Somit verhoffen wir uns ein paar kapitale Räuber.
    Nach dem ich wieder eingeschlafen bin, erwachte ich erneut. Diesmal vom lang ersehnten Klingeln meines Weckers. Sofort aufgesprungen, geduscht, etwas Kleines gegessen, den Proviant eingepackt und im Eiltempo zum Auto, welches ich am Abend vorher schon mit meinen Angelgeräten bepackt hatte. Schon um 05:45 Uhr war ich bei Klaus und nur 30 Minuten später, nach dem wir gute 10 Minuten durch einen Wald fuhren, waren wir am Ende des Weges angelangt.
    Von hier waren es noch gute 15 Minuten zu Fuss, bis wir endlich den See erreichten. Nun standen wir vor dem schätzungsweise 1.5 km² grosse See und staunten nicht schlecht. Rundherum gab es nur Wald, umgestürzte Bäume und stellenweise Schilf und Seerosen. Solch einen See, mit dermassen vielen Hot Spots auf einen Blick habe ich noch nie gesehen. Nach kurzem überlegen, entschlossen wir uns für einen Platz zwischen einem umgestürzten Baum und einem Seerosenfeld. Es war nicht sehr viel Platz da, um zu angeln, dennoch hatte jeder genügend Platz.
    Klaus begann auch sofort mit einem Wobbler zu werfen, währen ich ein totes Rotauge an der Pose anbot. Noch während ich mir eine Rute mit einem 5er Meppsspinner bereit machte, fing meine Pose bereits an zu „wackeln“ und „tanzen“. Sofort nahm ich die Rute und wartete, bis der Fisch den Köder voll inhaliere. Dann, Pose tauchte ab, ich schlug an und mein Gegenüber zog sofort Meter für Meter von meiner Rolle, welche sich im Halbkreis bog. „Das isch es Morz Fiech, wo do ar Ruete hesch!“, sagte Klaus (Er ist Schweizer und übersetzt, heisst das so viel wie „Das ist ein riesen Monster, welches du an deiner Rute hast“). Es war wahrlich ein kapitaler. Der Fisch zog weiterhin Meter für Meter meiner Schnur ab, obwohl die Bremse sehr hart eingestellt war. Dann plötzlich ruhe…es tat sich nichts mehr.. Langsam fing ich an einzukurbeln. Keine Gegenwehr, aber dennoch hing da etwas dran. Die Rute bog sich ordentlich und unter gleichmässigem Kurbeln kam der Fisch, oder was da auch immer an der Rute war näher. Mein Puls stieg und stieg…Irgendetwas hing an meiner Rute… Dann kam es näher…langsam war die Pose zu sehen und dahinter ein riesiger Schatten. War das ein Baumstamm?
    „Läck mer doch am Tschope“, schoss es Klaus aus dem Mund. Und ich konnte seine Aussage nur unterschreiben. Es war kein Baumstamm. Es war ein kapitaler Hecht. Aber warum wehrt er sich nicht? Langsam kurbelte ich weiter, währen Klaus bereits mit dem Kescher bereit stand. Nur noch ein halber Meter und der Hecht liegt im Kescher…Dann urplötzlich ein hammer Schlag in die Rute, ein lautes „Platsch“ auf dem Wasser und ein riesen Schwall Wasser in alle Richtungen, gefolgt von einem ohrenbetäubenden „Aaaaauuuaaaa!! (ZENSIERT) (ZENSIERT)“. Doch was war passiert? Der kapitale Hecht sprang einen halben Meter vor dem Kescher aus dem Wasser und schüttelte mit einem hammer Kopfschlag den Haken ab, welcher unter der Spannung der Schnur an das linke Ohr von Klaus folg. Dort bohrte sich der Haken mitten durch den oberen Teil des Ohres und kam auf der anderen Seite wieder heraus. Total geschockt von dem Erlebnis packten wir sofort zusammen, gingen zum Auto und ab ins nächste Krankenhaus. Das Ohr ist wieder heil, wobei Klaus jetzt ohne Probleme ein Ohrenpiercing mit einem Durchmesser von 0.3 mm tragen könnte.
    Den kapitalen Hecht schätzten wir gut auf 1.3 – 1.4 Meter.
    Der See hat uns sicherlich nicht zum letzten Mal gesehen...

  • Was seit ihr denn für Angler? Weiterangeln ist da doch die Devise, so ein Ohrhaken ist doch nicht schlimm. Immer diese verweichlichten Schweizer. :D


    Also ich musste eht ein paar Mal schmunzeln. Das erste Mal bei "Es war kurz nach Mitternacht, als ich vor Aufregung aufwachte". Ich selber hätte da nicht vor 3 uhr schlafen können, da beneide ich Dich mal.


    Aber Glückwunsch an den Hecht zur gelungenen Flucht. Alles richtig gemacht heißt es da. Da der Euch nicht wegläuft in dem kleinen See kann man es ihm wohl mal gönnen. Eine schöne Geschichte ist es auf jeden Fall. Auch ja sende doch mal ne PN mit den Koordinaten des Gewässers. :D :D :D ;)

  • Zitat von Kai S.

    Auch ja sende doch mal ne PN mit den Koordinaten des Gewässers. :D :D :D ;)


    Das würd ich gerne...leider habe ich die selber nicht, da ich am arbeiten (oder eben am langweilen) bin und die Geschichte einfach mal so aus den Fingern gesogen habe :D

  • Das mit dem Erfinden hätte ich jetzt auch gesagt. Du willst es ja nur nicht rausrücken. :D


    Wobei recht realistisch, bis auf das gleich einpacken eben. Ich kenne da aus eigener Erfahrung den Makrelenpaternosterhaken im kleinen Finger den man durchdrückt, die Spitze abshneidet und dann geht es weiter, oder von Bekannten den Kunstköderdrilling im Kopf. Da wurde aber das Angeln abgebrochen und konnte auch nicht weiter fortgesetzt werden weil der blöde Arzt die Haken abgekniffen hat und die Spitze mit dem Wiederhaken dann nicht rausbekam, so dass ein anderer Arzt ne kleine OP machen musste. Und an Claudias Drilling im Hintern von dem sie bei Onkel Tomm erzählt hat erinnere ich mich auch noch. :D


    Aber ich kann nur raten nehmt immer etwas mit ans Wasser um Kaken notfalls abzuschneiden. Der Fisch dankt es euch wenn ihr das macht statt Löcher zu reißen und der Kollege oder ihr selber auch.

  • Weils so schön war...oder auch nicht :roll: noch eine..


    WIE ENTSTEHT EIN MYTHOS?


    Heute hatten Max und ich es mal wieder auf die richtig Kapitalen Hechte abgesehen. Um 06.30 Uhr waren wir an einem kleinen Stausee, in welchem Max ein Boot hatte. Sofort fuhren wir die bekannten Hotspots an und begannen mit allem was wir hatten die Hechte zu überlisten. Um 09.00 Uhr hatten wir 5 Hechte, wovon 3 untermassig waren und die anderen beiden zwischen 70 und 85 cm waren. Aber wir wollten die GROSSEN!
    Also weiter zu einem Bagger, mit welchem gerade ein Teil vom See ausgebaggert wurde. Das Wasser war sehr sehr trüb und wir machten uns nicht viel Hoffnung. Zwar sahen wir Arbeiter, jedoch waren diese nicht am Baggern. Also beschlossen wir, den Einen oder Anderen Wurf zu machen. Beim dritten Wurf schrie Max völlig hysterisch „I ha eine! I ha eine!“. Unglaubwürdig schaute ich zu ihm und war geschockt! Die Rute bog sich bis fast zum Wasser runter und der Fisch zog immer wieder, sehr ruckartig, Schnur von der Rolle. Max konnte vorerst nicht einkurbeln, da der Fisch zu stark zog. Nach ca. 5 Minuten war das „Ziehen“ vorbei und der Fisch schien auf dem Grund zu stehen. Mach zog die Bremse noch mehr an und wollte den Kapitalen zum Boot drillen. Aber der Widerstand war fast schon unglaubwürdig. Was war das für ein Fisch? War es so ein kapitaler Hecht? Oder ein Wels? Um die Schnur machten wir uns keine Sorgen, da diese genügend Tragkraft hatte. Aber was war mit der Rute? Als der Fisch erneut Schnur von der Rute zog sagte Max: “Dä Siech zieht wie e moore!“, und kaum ausgesprochen, knallte es und die Rute brach beim Ansatz des zweiten Gliedes. Kaum gebrochen riss auch die Schnur, da diese an der Bruchstelle der Rute „ripste“. Völlig verdattert standen wir da und schauten uns an. Auch nach einer Zigarette konnten wir und nicht erklären, was das für ein Fisch war. Nun gut, dachten wir und angelten mit einer neuen Rute weiter. Jedoch konnten wir uns nicht mehr wirklich konzentrieren und beschlossen, in unsere Stammkneipe zu gehen, um nochmals ein Bierchen zu trinken.
    Dort angekommen, war Toni, welcher Fischereiaufseher an dem See war auch schon am Stammtisch. Er schaute nicht glücklich drein, weshalb wir ihn dann auch fragten, was er denn habe? Da erzählte er folgendes (Ich schreibe es für euch auf Hochdeutsch ;-) ): „Soeben hat Herr Meier, Vorarbeiter auf dem Wasserbagger, angerufen und reklamiert, dass anscheinend in der Sperrzone beim Wasserbagger geangelt wurde. Dadurch kam ein Köder in die Schnur einer Unterwasserkamera, mit welcher sie den Boden begutachte wollten. Durch die Haken wurden Kabel beschädigt, mit welcher die Kamera verbunden war.“
    Max und ich wurden unruhig, während Toni fortfuhr: „Nun entstand ein Sachschaden von rund 1'200 Euro und dem Schuldigen droht der Entzug der Fischereibewilligung“.
    Als Toni nun fragte, ob wir wissen, wer heute alles angeln war verneinten wir, tranken aus und gingen schnellst möglich nach Hause.
    Und da wir leider vor der Begegnung mit Toni schon mindestens vier weiteren Anglern von dem „kapitalen Fisch“ erzählten, geistert nun der Mythos von einem 1,6 Meter riesigen Hecht umher….Shit Happens
    :roll: :roll: :roll:

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