Wenn die Hochschule Bremen am Dienstag, dem 27. September, zur Präsentation eines "internetbasierten Fischkataloges zur molekularen Fischdifferenzierung" einlädt, dürfen sich alle einschlägigen Fachleute, aber auch Biologie-Interessierte, angesprochen fühlen: Von 14.00 bis 17.00 Uhr stellen auf Einladung von Prof. Dr. Heiko Brunken in der Hochschule Bremen, Neustadtswall 27, UB-Gebäude, verschiedene Referenten Aufbau und Inhalt der Datenbank sowie deren Zielsetzung vor. Der Eintritt ist frei.
Zum Hintergrund:
Laut Verordnung (EG) 104/2000 des Rates vom 17.12.1999 müssen Fischereierzeugnisse hinsichtlich Handelsbezeichnung der Fisch-, Krebs- oder Weichtierart, Produktionsmethode (Meeres-, Binnenfischerei oder Aquakultur) und Fanggebiet (z.B. Nordostatlantik, Ostsee) zweifelsfrei gekennzeichnet werden. Im Rahmen des Projektes „Erstellung eines Fischkatalogs (auf Datenbankebene) mit allen analytisch verfügbaren Daten zur molekularbiologischen Fischdifferenzierung“ wurde von der Hochschule Bremen (Internationaler Studiengang Technische und Angewandte Biologie, Prof. Dr. Heiko Brunken) im Auftrag des Bundesamtes für Lebensmittel und Ernährung (BLE) in Zusammenarbeit mit der Bundesforschungsanstalt für Fischerei, Hamburg, heute: Bundesforschungsanstalt für Ernährung und Lebensmittel (BFEL), Forschungsbereich Fischqualität, Ltg. Dr. Hartmut Rehbein), ein Katalog auf Datenbankebene zur Überprüfung der Etikettierung von Fischprodukten erstellt.
Die Aufarbeitung von DNA-Sequenzen mariner Organismen wurde von der Impetus GmbH & Co. Bioscience KG durchgeführt. Die Firma Planomedia erstellte die datenbankbasierte Software zur Verwaltung von biologischen Fischdaten. Die Datenbank enthält analytische Daten von zurzeit handelsüblichen Fischen, Mollusken und Crustaceen zu:
IEF – isoelektrische Fokussierung
SSCP – DNA single strand conformational polymorphism
PCR-RFLP – Polymerase Chain Reaction – Restriction Fragment Length Polymorphism
DNA-Sequenz – Sequenz eines für die Artbestimmung definierten Bereichs
Alignment (Vergleich mehrere DNA-Sequenzen)
Die Datenbank ist im Internet frei zugänglich. Über eine Suchmaske kann der Nutzer nach den verschieden molekularbiologischen Datensätzen einer bestimmten Art suchen. Zu den meisten Arten ist ein kurzer beschreibender Text vorhanden, der Informationen zu Verbreitung und Lebensraumansprüchen liefert. Die in der Datenbank enthaltenen Daten können als Vergleichsdaten oder auch Standards zur eindeutigen Identifikation und Fischartendifferenzierung hinsichtlich der Handelsbezeichnung genutzt werden. Insgesamt befinden sich 198 Fischarten, 19 Arten von Mollusken und 14 Arten von Crustaceen in der Datenbank. Zurzeit ist noch nicht für jede Art der komplette molekularbiologische Datensatz von IEF, DNA-Sequenz, RFLP, SSCP und Alignment vorhanden.
Programmablauf am 27. September:
Ort: Hochschule Bremen, UB-Gebäude, Neustadtswall 27, 28199 Bremen, Hörsaal
14.00 Uhr:
Begrüßung und Einführung in das Thema (Prof. Dr. Heiko Brunken, Hochschule Bremen/Institut für Umwelt und Biotechnik; Dr. Hermann Rüggeberg, Impetus GmbH & Co. Bioscience KG, Bremerhaven)
14.15 Uhr:
„Warum ein solches Programm?“ - Herkunftsnachweis und Rückverfolgbarkeit im neuen Lebensmittelrecht (Ute Schröder, Bundesforschungsanstalt für Ernährung und Lebensmittel, Forschungsbereich Fischqualität, Hamburg)
14.30 Uhr:
„Was gibt es schon?“ - Bisher verfügbare Informationsangebote (Dr. Hartmut Rehbein, Bundesforschungsanstalt für Ernährung und Lebensmittel, Forschungsbereich Fischqualität, Hamburg)
Kaffeepause
15.30 Uhr:
Benutzung der Fischdatenbank (Vladimir Berditschevski, planomedia): Teil 1 - Aus der Sicht der Anwender, Recherche in der Datenbank; Teil 2 - Aus der Sicht der Datenverwalter, Eintragung, Bearbeitung und Verwaltung von Daten
16.15 Uhr:
Bedeutung der Freien Software bei der Realisierung des Projekts (Kai Hagemeister, planomedia)
16.30 Uhr:
Erste Erfahrungen mit der Anwendung (Frau Annelis Winterstein Thüringer Landesamt für Lebensmittelsicherheit und Verbraucherschutz Jena / Rainer Kündiger, Bundesforschungsanstalt für Ernährung und Lebensmittel, Forschungsbereich Fischqualität, Hamburg)
Hinweise für Redaktionen:
Die Damen und Herren der Medien sind herzlich zu dem Termin eingeladen: 27.9., 14.00 bis 17.00 Uhr, Hochschule Bremen, Neustadtswall 27, UB-Gebäude (neben dem „Modernes“), Hörsaal.
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