Beiträge von Holger Wulf

    Januar/Februar ist Quappenzeit. Wenn erlaubt, lege einfach zwei Ruten aus und beködere eine mit Tauwurm, die andere mit Fetzen. Die meisten Quappenangler benutzen recht grobe Montagen; hat aber auch damit zu tun, dass sie in strömungsstarken Gewässern fischen.

    Ich hatte mal "Norwegen-Pilker", deren Sprengringe nicht mal 5-6 kg Zugkraft ausgehalten haben... so was empfinde ich als schlechten Scherz des Herstellers.

    Das kommt darauf an, wie du das Futteral lagerst. Und es ist natürlich nicht sehr übersichtlich.
    Jedenfalls kann ich nur davon abraten, das Futteral in eine Ecke zu stellen. Dann besteht die Gefahr, dass die Ruten gebogen gelagert sind (Spitze stößt an der Wand an). Also liegend oder gerade stehend lagern.

    Die Frage, welche Fische du mit einer Feederrute nicht fangen kannst, wäre schneller zu beantworten...
    Ich benutze meine Feeder auch zum Fischen mit Sbirullino.
    Kurz und gut: 1. alles, was auf Grund beißt und was mit dem Wurfgewicht der Feeder kompatibel ist.

    Wir können an das Thema philosophisch rangehen. Dann schließe ich mich der Botschaft von Wolfgangs "Planetentreffen" weitgehend an.
    Aus dieser Philosophie - die Zeit des Menschen als Gattung ist endlich - lässt sich aber keine "Was-wir-machen-ist-sch...egal"-Moral ableiten. Keine Sorge: ich komme jetzt nicht mit "Wir haben kein Recht, andere Arten auszurotten"-Geleier. Nicht, weil ich die gegenteilige Position vertrete, sondern weil ich diesen moralischen Zeigefinger für ausgesprochen unproduktiv halte - und Brecht zustimme: "Erst kommt das Fressen, dann die Moral".
    Ziemlich viele Menschen (zumindest in den "reichen Ländern des Nordens") sehen klar, dass wir an dem Ast sägen, auf dem wir sitzen. Fühlen sich aber zu machtlos, um dagegen was zu unternehmen. Was ich durchaus nachvollziehen kann.
    Ich stimme Taxler vollauf zu: wir sind den Gesetzen der Evolution unterworfen; ob wir anpassungsfähig genug sind, um weiterhin beim "survival of the fittest" mitzuspielen, steht noch nicht fest; dürfte sich aber in den nächsten paar hundert Jahren entscheiden (von allzu kurzfristigen
    Endzeit-Szenarien halte ich wenig - weil ich selber in den 80ern zu fest daran geglaubt habe).
    Ganz abstrakt und entsprechend grob: wir spielen dann weiter mit, wenn wir unsere eigene Entwicklung (von Technologie-Einsatz bis Bevölkerungswachstum) gemäß unseren rationalen Erkenntnissen zu steuern lernen. Eine gehörige Portion "Überlebens-Egoismus" der Art Homo sapiens dürfte auch dem Ökosystem, wie wir es jetzt kennen, nützen. (darin stimme ich wieder Wolfgangs Beiträgen zu). Ansonsten wird es tatsächlich ein neues Ökosystem geben, in dem für uns wahrscheinlich kein Platz mehr ist.
    Die moralische Schlussfolgerung wäre, dass Passivität falsch ist. Aber welche Aktivität nötig ist, würde mich zu politischen Punkten führen, und das Fass möchte ich hier nicht aufmachen.

    Die Kanadier gehörten, weil ich sehr lange auf gekaufte Köder angewiesen war, zu meinen Standard-Naturködern.
    Die Folge: Im Jahr 2005 habe ich exakt 211 Euronen nur für Würmer und Maden ausgegeben. Jeder Nichtangler, der das erfährt, hält das für einen guten Grund, mal einen Arzt zu benachrichtigen...
    Jetzt haben wir einen eigenen Garten - damit hat sichs mit den Kanadiern - nur die Maden werden noch kosten (die Eigenproduktion tue ich weder den Nachbarn noch meinen Mitbewohnis an...).

    Mir (überzeugter Atheist, der sich um größtmögliche Toleranz gegenüber halbwegs toleranten Gläubigen aller Religionen bemüht und seinen eigenen Atheismus nicht mehr so bier-ernst nimmt wie mit 20 und der vor religiösen Menschen, die ethisch denken und handeln mehr Respekt hat, als vor Atheisten, denen die Welt und ihre Mitmenschen sch..-egal sind; aaargg, was für ein Bandwurm-Satz - Kollegen, bitte überlesen oder mir wegen der Haussanierung mildernde Umstände zusprechen!!)) stellt sich vor der Frage, ob es Gott gibt noch die Frage, was Gott ist.
    Die orthodoxen abrahamitischen Religionen konnten mich in keiner Weise mit ihren Antworten/ Erklärungen überzeugen - was deren ethische Prinzipien natürlich in keiner Weise herabwürdigt.
    Ist Gott eine Idee? Dann gibt es ihn für diejenigen, die an ihn glauben - für die anderen gibt es ihn nicht.
    Ist Gott die Antwort auf Fragen, die wir nicht beantworten können? Dann kann es ihn für diejenigen geben, die sich diese Fragen stellen.
    Ist Gott der Anfang von allem? Dann steht er nicht im Widerspruch zum Urknall, weil es auch vor dem Urknall irgendwas gegeben haben muss.
    Ist Gott das, was andere als das Wunder des Lebens bezeichnen? Dann wäre er zwar ausgesprochen komplex und bewundernswert, aber dennoch ein biochemischer Prozess.
    Fällt euch noch mehr ein?

    Da bin ich mit meiner Meinung wohl ziemlich einsam: Ja, ich glaube, dass Stahl stört - aber diese Störfaktor wird durch die modernen, dünnen Stahlvorfächer minimiert. Und selbstverständlich ist es weder waidgerecht noch sinnvoll auf Stahl zu verzichten - was nützen mehr Bisse, wenn die Hechte die Schnur zerstören?
    Aber ein Test beim Spinnangeln, einmal mit modernem Stahlvorfach, dann mit dem alten, ummantelten wäre wohl ziemlich eindeutig: Zander und Barsch jedenfalls werden häufiger beißen, wenn man dünnen STahl verwendet.
    Den Hechten allerdings ist das Vorfach, denke ich, ziemlich wurscht...

    Mit Verlaub: die Frage nach dem Klima ist wirklich kompliziert, so einfach sie erscheint: Ich hatte mal Ende August in Oslo 30 Grad, schwitzte wie ein Schwein und düste per Bahn ab in den Norden Schwedens. Am zweiten Morgen in Lappland wunderte ich mich über die Dunkelheit - war es wirklich noch sooo früh? Erst als ich den Reißverschluss des Zelteinganges öffnete, hatte ich die Erklärung - es hatte in der Nacht geschneit...
    Kurz: Im April ist das Wetter in Malmö nicht viel anders als bei uns in Lübeck - Aprilwetter halt. In Abisko, Schwedisch-Lappland, ist zu dieser Zeit der Schneescooter noch das schnellste Fortbewegungsmittel.
    Schonzeiten gibt es an einigen Gewässern, aber eigentlich nur für Salmoniden.
    Ich könnte ein halbes Sonderheft mit Schweden-Infos füllen. Vielleicht hat dein örtlicher Fach- oder Buchhändler ja noch ein BLINKER "Angeln in Schweden"? Im Online-Shop ist es nicht mehr.
    Wenn du eine ungefähre Ortsangabe machen könntest, pack ich alles Relevante in diesen Thread...

    Mal abgesehen davon, dass wir auch die Rubrik "Gewässer Ausland" haben:
    Ja, im April können die Straßen noch weiß sein. Schonzeiten gibt es nur gewässerabhängig, an den Seen meist keine.
    Ob das Angeln an der Ostküste oder den Seen "besser" ist, hängt davon ab, worauf du es abgesehen hast.
    Die Fische transportierst du eingefroren in einer Styroporkiste (hält manchma l über 24 Stunden - Kiste randvoll mit Fisch oder Eis packen)