Zitat von Frank Guse
Wie seht Ihr denn den Zusatz von Lebendmaterial ins Futter, ich hab bis jetzt immer ordentlich Maden und Caster zugesetzt.
Wie ist das mit der Farbe wirklich? Mit was kann ich Futter preiswert und nachhaltig abdunkeln?
Habt Ihr eine clevere Taktik fürs Ausloten? Wie komme ich schnell zu einem möglichst exakten Bild des Untergrundes?
Würdet Ihr die Spitze (und natürlich ein paar Zentimeter Distanz) für einen Gummizug opfern?
... ein paar nette Fragen und Kopfnüsse, die aber aus meiner Sicht gar nicht so schwer zu knacken sind. Laß es mich der Reihe nach, wie oben zitiert, abarbeiten. Bedenke dabei aber bitte immer, dass diese meine (unsere) Erfahrungen von den Berliner und Brandenburger Kanal- und Stromgewässern kommen, wir hier unter immensem Weißfischbestand zu " leiden " haben, somit fast immer Fanggarantie. Schneider geht bei uns nur der weg, der ohne Haken angelt.
Wir setzen nie lebende Zusätze ins Futter zu, sondern füttern die Maden immer separat mit der Zwille oder aus der Hand geworfen an. Uns beiden, meiner Frau und mir, erscheint das bequemer und sympatischer und letztlich erfolgreicher. Selbstverständlich haben wir auch in früheren Zeiten zuweilen die Maden ins Futter gegeben, hatten dann dabei aber sowohl unter Wettkampf- wie auch Trainingsbedingungen immer die negativereren Ergebnisse als mit separater Fütterung. Aufzeichnungen aus unseren Fangbüchern waren da sehr eindeutig.
Preiswert, wirkunksvoll und nachhaltig lässt sich Futter mit Blumenerde, Tonmehl oder Kakaopulver, Paprikapulver sowie dunkle Fruchtmarmeladen abdunkeln (Vorsicht, erstere machen Futter deutlich schwerer, letztere geben dem Futter Geschmack, Kombinationen tun beides, sind also die beste Wahl). Ich gebe aber offen und ehrlich zu, das wir, meine Frau und ich der Farbe des Futters nie sonderlich großen Respekt gezollt haben. Dennoch haben wir beide aus unseren aktiven Vereinszeiten genügend Trompetenblech im Regal einstaubend stehen. So sind wir denn letztlich der Meinung, das die Futterfarbe eine so große Rolle nicht spielt, es sei denn, man angelt mit absolut hellstem Futter.
Die nun anstehende Frage ist ohne Praxis auf dem schriftlichen Weg verdammt schwer zu erklären. Ich will es auf dem Weg einer Mail versuchen, innerhalb der nächsten Tage rechne bitte mit einer umfangreichen Mail, in der auch Zeichnungen liegen. Bitte sende mir dazu per PN deine Mailaddy.
Zu deiner letzten Frage kann ich nur sagen, dass, die wenigen Zentimeter, die du für einen Gummizug opfern mußt, sich letztlich auszahlen. Wirklich maßgeblich aber für deine Entscheidung dafür sind die Fragen:
Mußt du mit stark kämpfenden Beifängen wie Aal, Döbel oder Karpfen bei nahezu jedem Stippen in deinen Revieren rechnen?
Worauf legst du größeren Wert, auf möglichst weites rauskommen mit der Garnitur oder kannst du auf je nach Lage 20 bis 30 Zentimeter im ganzen Jahr (also auch im Winter) verzichten ? Diese beiden Fragen kannst nur du dir selbst beantworten. Durch die Antworten fällst du automatisch die für dich richtige Entscheidung. Denke gut darüber nach und entscheide nicht vorschnell. Angle erst mal ein paar zehn Stunden mit deiner Rute in deinen Revieren an unterschiedlichen Plätzen.
Und dann gibt es immer noch die Möglichkeit, es zu machen, wie meine Frau und ich es seit Jahren praktizieren, nämlich für ein und dieselbe Rute zwei Spitzen zur Verfügung zu haben, eine mit Gummizug, eine mit Stonfo. Ich an deiner Stelle würde mich mit meinem heutigen Wissen immer wieder zu der gleichen Entscheidung durchringen, nämlich eine Rute zu kaufen und eine zweite Spitze dazu zu kaufen. Die Bequemlichkeit, die Sicherheit und der Komfort bei Wettkämpfen haben die zugegebenermaßen etwas höhere Ausgabe an vielen Tagen wettgemacht.
In diesem Sinne, bis die Tage, höre dann von dir, Petri Heil, sjoewall