Zitat von Maasplassen
Weil wir als Angler verantwortungsvoll mit der Natur umzugehen haben und nicht das Recht haben, mit Kormoranen um Fische zu konkurieren und aus diesem Grund anfangen die Tiere zu töten oder zu vertreiben.
In Deutschland ist der Tierschutz groß geschrieben, nicht ohne Grund. Und jemand der das nicht akzeptiert, sollte meiner Meinung nach nicht Angeln dürfen.
Bei uns fließt ein Zufluss der Elbe,die Ilmenau. Ich kann mich noch gut an die Schwärme der großen und mittelgroßen Äschen erinnern,die hier in den späten 80ern/frühen 90ern von jeder Brücke zu sehen waren. Mein erster selbstgefangener Fisch im Fluss war eine 38er Äsche. Da war ich 12 und benutzte eine Rolle Schnur mit einer darangeknoteten Schraubenmutter als Gewicht. Dann explodierten durch intensiven Schutz die Kormoranbestände.....
.....heute findest du kaum noch eine Äsche im Fluss. Im Jahr 2016 wurden ganz ZWEI im Angelverein gefangen.Und das obwohl die Wasserqualität sogar besser wurde,der Fluss unverbaut ist und Nahrung in Massen vorhanden. Die Durchschnittsgröße der Forellen ist arg gesunken,denn das ,was im Frühjahr eingesetzt wird und nicht durch Angler rauskommt,das holt sich im Winter der Kormoran. Teilweise sind bis zu 30 Vögel in einem ca. 12 Meter breiten und 100 Meter langen Flussabschnitt zu finden. Da überlebt kein Fisch.
Wir können nichts dagegen tun ohne uns in die Illegalität zu begeben. Genausowenig wie Geflügelzüchter etwas gegen die Raubvogelplage tun können und Hobby-Weidetierhalter gegen den Wolf.
große Teile des Umwelt-und Naturschutz kranken daran,dass man vorrangig die Arten schützt,welche die meiste Publicity bringen. Und das sind: Raubtiere. Die stehen uns Menschen näher,die haben Symphatiewerte,damit kann man Mitglieder und Spendengelder generieren. Dabei ist da sja grundverkahrt. man müsste wegkommen vom Schutz und Förderung einzelner Arten hin zu einem gesamtheitlichen Habitatschutz. Aber das ist teuer,aufwändig udn es bringt nicht viel öffentlichkeitswirksame Aufmerksamkeit. Wer interessiert sich schon für die Wachtel,die Otto Normalbürger kaum mal zu Gesicht bekommt? Es ist viele einfacher an eine Brücke einen kasten zu hängen mit Kamera drin und dann die BIlder der kleinen Falken bequem ins Wohnzimmer zu streamen. Und dann spenden die Leute mit einem wohlig-warmen Gefühl etwas für die Natur zu tun und müssen dafür nicht mal ihren Arsch aus dem warmen Wohnzimmer bequemen!
Im vorliegenden Fall ist es auch einfacher,der Öffnetlichkeit zu verkaufen,dass dieser "flinke und geschickte Fischjäger mit seinem schillernden Halsgefieder" schützenswerter als irgendso ein kalter,schleimiger Fisch ist,den man sowieso als Nicht-Angler nie sieht.
Aber was passiert,wenn man einzelne Arten protegiert,und dann noch Raubtiere,siehst du doch überall. Ganze Gewässer sind leergefischt,speziell Kleingewässer im Winter, Bodenbrüter und Singvögel nehmen immer mehr ab bei gleichbleibenden bzw. steigenden Raubvogel-und Rabenvogelpopulationen, Wölfe verlieren jede Scheu und reißen Haustiere mittlerweile sogar mitten im Dorf.
Der heutige Naturschutz hat zu großen Teilen dazu beigetragen. Nicht nur Bauern und Bauherren. Den Gesamthabitatschutz zugunsten des Schutzes einiger weniger Aushängeschild-Arten zu vernachlässigen ist in etwa so,als würde man ein Haus bauen wollen und dann mit dem Dach anfangen!!!
Raubtiere haben ihren Platz in der Natur. Sie bilden die Spitze der Nahrungskette. Wenn man also Raubtiere als schützenswert erachtet,dann muss man vorher alles dafür tun,dass sie in einem Habitat leben,welches sie das ganze Jahr ernährt und zwar auch in einer Anzahl,die dem natürlichen Räuber-Beute-Verhältnis entspricht. Alles Andere ist ein schlimmer Missgriff. Es reicht eben NICHT aus, eine Kormorankolonie zu bewachen,einen Falkenkasten aufzuhängen oder den Wolf zur unkontrollierten Vermehrung freizugeben.
Und deswegen,lieber Maasplaasen,glaube ich,dass diejenigen,die mit offenen Augen durch die Natur gehen und Misstände aktiv bekämpfen die besseren Naturschützer sind als diejenigen,die nur auf Werbung, Mitgleideraquirierung und Kohle achten ,denen aber die Natur an sich vollkommen schnurz ist.
Kormoran ausrotten? Nein. Kormoranbestände jagdlich kontrollieren? Ja! Unbedingt!
Letztlich kommt das auch den Raubtieren selbst zu Gute. denn wenn sich Räuber so stark vermehren,dass sie ihre Beute ausrotten,stirbt die Art am Ende selbst aus. Eine Selbstregulierung der Bestände ist durch den jahrhundertelangen Eingriff des Menschen in die Natur nicht mehr möglich. Wenn wir etwas anrichten,müssen wir auch den Arsch ind er Hose haben,es zu korrigieren und nicht drauf zu hoffen, "dass sich irgendwann mal ein Gleichgewicht einstellt".
Was meinst du wie viele der so schön mit Brieftauben aufgezogenen Wanderfalkenbabys im Winter elend verhungern,weil dort keine Tauben mehr fliegen? Bis zu 80%. Das aber scheint NABU und BUND nicht zu interessieren,denn die werbewirksame Aufzuchtzeit ist ja vorbei. Ist das denn gelebter Naturschutz?
Wenn ich Führungen zu den "intelligenten,schönen Rabenvögeln" mache,aber jedes Singvogelnest im Garten von ganzen Scharen von Elstern und Eichelhähern regelrecht abpatroulliert wird um es auszunehmen,ist das denn gelebter Naturschutz?
Wenn ich tolle BIlder einer Kormorankolonie mache,aber die Gewässer rundum leere Wüsten sind, ist das denn gelebter Naturschutz?
Und was macht ein echter Naturfreund,wenn er merkt,das von offizieller Seite NICHTS kommt und NICHTS erlaubt wird um diese Auswüchse zu beenden? Die Hände in den Schoß legen oder sich doch an die Bibel halten "denn wer sich selbst zu helfen weiß,dem wird geholfen?"
Denk doch mal drüber nach.