Wo sind die Zander hin?

  • Hallo Jörg,


    - Hi Gerd!


    Deine ursprüngliche "Heimat" ist ja Gerüchten zu Folge der Rhein bei Worms. Das gegenüberliegende hessische Ufer ist mein Revier. Seit einigen Jahren bemerke ich folgende Entwicklung:


    - Schöne Ecke, aber nicht leicht zu befischen...


    In der Wintersaison 2004/2005 und 2005/2006 wurden vermehrt Zander in den Größen 40 - 50 cm gefangen, welche -zumindest von mir und dem direkten Kollegenkreis- mit der Hoffnung auf folgende fette Jahre schwimmen gelassen wurden. Die Fänge waren von der Stückzahl her wirklich sehr gut (stlw 10 und mehr Fische am Abend pP). Der Winter 06/07 -der keiner war- war dann jedoch recht enttäuschend. Zwar wurden vermehrt Zander von 75-80 cm gefangen, die in den Jahren zuvor gefangene "Küchenzander"generation ließ sich jedoch nicht blicken. Wie schätzt Du diese Lage ein - kann ein derartiges Wachstum von 35 -40 cm in zwei Jahren möglich sein?


    - Bis ein 50er Zander (etwa 3-4jährig im Rhein) auf 80 Zentimeter abgewachsen ist, braucht er weitere drei bis vier Jahre.


    Ich denke eher nein, wohin sollten dann aber die Zander verschwunden sein?


    - Die mittleren Fische wurden also nicht von Euch gefangen sondern im schlimmsten Fall im 40er-Stadium von den Kormoranen weggepflückt. Diesen Faktor muss man am Rhein berücksichtigen, denn es wimmelt im Winterhalbjahr nur so von den gefräßigen Vögeln. Außerdem gibt's (gerade auch in Hessen) noch Berufsfischer, die am Rhein und seinen Nebengewässern tätig sind...


    Die weitergehende Frage bezieht sich dann auf die Elternfische.
    Wir machen meist mit 4-5 Personen die Ufer unsicher und konnten jedes Jahr zusammen ca 10 dicke Wuchtbrummen von geschätzen 7 Kilo aufwärts fangen, letztes Jahr schlagartig nicht einen einzigen.
    Wohin könnten sich diese versteckt haben? Doch hoffentlich nicht auf Eure Rheinseite?


    - Schwierige Frage. Auch bei uns an der Elbe gibt's immer mal ein Jahr dazwischen, in dem man die kapitalen Zander nicht oder nur schwer zu fassen bekommt. Ich würde das mal weiter beobachten, wahrscheinlich relativiert sich dieser Eindruck ja in diesem Jahr wieder!


    Könnten sich diese zwei Sachen durch den warmen Winter erklären und sich vielleicht im nächsten Winter erledigen?


    - Um's mit Henni Nachtsheim zu erklären: "Erbarme, zu spät - die Zander schwimmen in die Palz!" Aber mal im Ernst: Die unterschiedliche Entwicklung der Winterperioden sorgt auch für alljährliche Unterschiede im zeitlichen Ablauf der Laichwanderungen von Zandern. Könnte also durchaus sein, dass die dicken schon wieder am Fressen sind, während man sie noch in ihrem Laich-Habitat erwartet - oder eben umgekehrt.


    Grüße Gerd


    - Guude, Jörg

  • Nicht leicht zu befischen?? Geht so, man kennt es ja nicht anders. Erzähl das mal dem wieder genessenen Andal :D , dem knurrenden Zweifler.


    An den Kormoran hab ich auch schon gedacht, suche die Schuld aber nicht gerne bei ihm. Und in den letzten Jahren haben sich die GAAANZ großen Schwärme, die den Biedensand als Winterrevier aufsuchten endlich verzogen.


    Berufsfischer gibt es meines Wissens nur noch einen.


    Naja, morgen wirds (endlich) mal getestet.

  • Jörg, mal noch eine Frage.


    - Kein Ding, Gerd!


    Du schreibst, es wäre ein sehr schweres Revier.


    - So würde ich das nicht formulieren und so habe ich es auch nicht geschrieben (Zitat: "- Schöne Ecke, aber nicht leicht zu befischen... ").


    Hast Du dafür eine Begründung?


    - Zwei Begründungen hatte ich bereits in meiner Antwort genannt: Befischungsdruck durch Berufsfischer und Kormorane. Hinzu kommen stark wechselnde Wasserstände während des gesamten Jahres, mächtiger Strömungsdruck, die stärkste Schifffahrt auf allen europäischen Binnenschifffahrtsstraßen und Steinböschungen, die sowas von gefräßig sind... :badgrin: ! Eben eine "- Schöne Ecke, aber nicht leicht zu befischen... "


    Was ist daran schwer? Worauf sollte ich achten, um einfacherer Reviere zu finden?


    - Einen zufriedenen Angler macht es aus, nicht nur nach dem zu suchen, was besser oder einfach zu beangeln ist. Mache das Beste aus den tollen Möglichkeiten, die Dir der Rhein neben seinen Schattenseiten (und die gibt's an jedem Gewässer) bietet. Deine Kollegen und Du sind ja, nach Deinen Fangbeschreibungen zu urteilen, auch sehr erfolgreich unterwegs.


    Danke


    - Grüße, Jörg

  • Jetzt kam ja doch noch die erhoffte Antwort :D
    Naja, der Erfolg hält sich des Öfteren in Grenzen. Gerade was die Großen Zander betrifft, wenn man bedenkt, dass wir im Winterhalbjahr fast jeden Abend am Rhein rumstolpern.


    Hab die Jungs aber schonmal auf die Elbe heißgemacht, vielleicht sieht man sich ja mal bei einem Guiding im Norden.

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