schnur für kleinen bach

  • Hallo,


    ein wenig mehr Angaben wären hilfreich. Bezieht sich die Frage auf das Schnurtaper? - oder auf die Schnurklasse? - oder auf den Hersteller? - oder auf das Schwimmverhalten?


    Bitte ein bißchen präziser.


    Cheers

  • Ich fische zur Zeit einen Ghost Tip Klasse 5 Tranparente Spitze die im Oberflächenfilm einsinkt. ist für dieses Jahr mal ein versuch wegen den scheuen Fischen.
    Ansonsten fische ich eine DT -Schnur schon alleine wegen den vielen Rollwürfen die mit einer DT einfach besser zu bewerkstelligen sind.

  • Entschuldigt, ich bin gestern beim Schreiben unterbrochen worden und habe versehentlich dieses Fragment abgeschickt. Selbstverständlich sind mehr Infos dazu nötig. Wollte ursprünglich die Frage auf die Schnurklasse richten. Ich fische an einem kleinen Bach mit Schnurklasse 5 an einer Rute, die dafür ausgelegt ist. Ein Kollege mit jahrzehntelanger Erfahrung hat mir geraten, Schnurklasse acht zu nehmen, um die Zahl der Leerwürfe zu reduzieren, mit denen man die Rute auflädt. Da man beim Werfen in solchen Gewässern maximal 5 oder 6 Meter Schur in der Luft hat, sei die Rute nicht ausgelastet und arbeite zu wenig, so seine Erklärung. Ich tendiere nun dazu, seinen Rat anzunehmen, wollte mich hier aber noch einmal erkundigen, ob das eine gute Idee ist, bevor ich mir eine neue Schnur zulege.
    Vorab vielen Dank
    Dorfener

  • Schnurklasse 8 ? Damit kannst du am See bereits Hechtstreamer werfen!
    Für einen kleinen Forellenbach ist Schnur - und Rutenklasse 4-5 das ideale zum Trockenfliegen-, Nassfliegen und Nymphenfischen.


    Es sei denn, du willst schwere Streamer werfen.
    Aber auch dafür würde ich bis maximal Klasse 7 gehen.

  • Hallo Dorfener,
    also ich weiß ja nicht was du unter kleinem Bach verstehst, deshalb verrate ich einmal etwas über mein Hausgewässer.
    Bach, Breite ca. 3 - 6 Meter, Tiefe bis ca. 1 Meter, stark um- bzw. überwachsen. Fische: Forellen, Saiblinge, Äschen, Döbel.


    Meine Ausrüstung:
    Rute der Klasse 3, Länge 7'6" bzw. 7' (habe div. Ruten)
    Schnur: # 4 damit sich die Rute bei der geringen Schnurlänge, Wurfweiten im Schnitt (bezogen auf reine Fliegenschnur) 2-6 Meter, besser auflädt.
    Dabei ist es egal ob es sich um eine WF oder DT Schnur handelt, da bei beiden Schnurtypen in dieser Länge keine Unterschiede (Rollwurf usw.) bestehen.


    Eine Rute der Klasse 5 halte ich hier für total übertrieben, und zu dem Kollegen der eine #8er Schnur empfohlen hat, ........ (kein Kommentar).

  • Hallo,


    ich fische an "kleinen Bächen" eine Klasse 4/5 Rute - entweder eine Gespließte (die für Klasse 4 DT oder Klasse 5 WF geeignet ist)mit 7ft oder eine Kohlenstoffrute (dezidiert Klasse 4) mit 8,6 ft- je nach Beschaffenheit des Baches. An der Gespließten habe ich z.Zt. eine Sage Quiet Taper II (DT 4), an der Kohlenstoff die gleiche als WF. Funktioniert beides prima, allerdings ist die WF Variante (leider!!!) nicht mehr im Produktionsprogramm.


    Grüsse
    Heinz

  • Hallo,
    Ich fische an Bächen mit der breite 3-8m meistens eine 3er Rute mit der dazugehörigen Schnur oder, wenns hoch kommt fische ich auch mal ne 5er Rute, wenn ich Streamer oder schwere Nymphen werfen muss, aber eigentlich brauche ich das selten an so kleinen Gewässern.
    TL Paulo

  • Mal sehen, ob ich die Argumentation des Kollegen hinbekomme, denn für mich klang sie nicht so abwegig: Bei den Schnurklassen wird eine gewisse Zahl von Metern gewogen, die etwa so bei 10 Metern liegt. Wenn ich ausschließlich auf kürzere Distanzen fische, etwa 5 bis 6 Meter Schnur, lädt sich die Rute nicht mit dem nötigen Gewicht auf, die diesem Berechnungsmodell zugrunde liegt. Dies lässt sich umgehen, wenn man eine schwerere Schnur verwendet, bei der etwa 5 bis 6 Meter dem Gewicht von 10 Metern einer leichteren Schnur entsprechen. Ziel dieser Sache ist es, die Schnur vom Wasser abzuheben, einen einzigen Rüchschwung zu machen und mit Doppelzug die Schnur sofort wieder rauszuschießen... ohne etliche Leerwürfe, die die Bachforellen verscheuchen. Wenn Ihr sagt, das ist Käse, könnt Ihr mir vielleicht auch erklären, wo der Denkfehler dabei liegt. So ganz begriffen habe ich es noch nicht.
    Danke :?:

  • Es ist schon richtig, dass die ersten 10yds. (also - wie beim Fußball: 9,15m) der Fliegenschnur zur Errechnung der Schnurgewichtsklasse gewogen werden.


    Aber wie das Wurfgewicht auf diesen 9,15m verteilt ist, ist damit ja nicht ausgesagt.
    Nimmst du eine WF - Schnur, hast du den Großteil des Wurfgewichts auf den vorderen 3-6m (je nachdem, ob es sich um einen Schusskopf oder um ein "long belly" - WF-Schnur handelt)


    Die Aktion der Rute kannst du also bereits mit weniger als den ersten 9,15m voll ausreizen.


    Im Übrigen: Wie soll eine höhere Anzahl von Luftwürfen, bei denen Vorfach und Fliege die Wasseroberfläche nicht berühren, die Fische vergrämen?
    Durch das Verlängern der Schnur bei mehreren Luftwürfen kann ich den Punkt besser abschätzen, an dem die Fliege beim Service auftreffen wird. Außerdem kann ich besser abschätzen, wie ich die Schnur beim Service in der Luft menden muss.


    Ich habe jedenfalls noch keinen Fisch durch Luftwürfe vergrämt, sondern allenfalls durch zu starkes Herumtrampeln auf dem Uferrand.

  • Hallo
    Der Rat Deines Kollegen ist grundsätzlich richtig! Es müssen jedoch noch einige Parameter hinzu in die Erwägungen miteinbezogen werden.
    1. Aufgrund des Geschilderten gehe ich davon aus, dass Du eine relativ steife 5er Rute Dein Eigen nennst.
    2. Diese Rute ist für den von Dir befischten Bach "suboptimal". (Zuviele Leerwürfe und dadurch Vergrämung der Fische - ja das gibt es!)
    3. Du hast nun verschiedene Lösungsmöglichkeiten:
    a) Du befolgst den Tip von Deinem Kollegen. Vorteil: keine neue Rute / Nachteil: Schnur ist für den Einsatzzweck zu schwer - kaum möglich für sanfte Präsentation einer Trockenfliege.
    b) Du wechselst Deine Rute und passt diese Deinem befischten Gewässer an. (3er Rute mit 5er Schnur geht sehr gut)


    Wofür Du dich entscheidest hängt davon ab, wie oft Du Trockenfliegenfischen kannst.
    Hoffe geholfen zu haben und grüsse herzlich aus der Schweiz
    Kurt

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