Wie Moorteich wieder aufbereiten?

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    Hallo liebe Community,


    ich hatte letzte Woche hier bereits ein Thema erstellt, in dem ich erklärt habe, dass ein Freund von mir ein Grundstück gepachtet hat, auf dem sich ein Moorteich befindet (pH 5), in den wir gerne Fische zum Angeln setzen möchten. https://www.blinker.de/forum/viewtopic.php?f=174&t=40065


    Da ich ihm bei der ganzen Angelegenheit ein bisschen unter die Arme greifen möchte, kümmer ich mich um die Internetrecherche.
    Wir fragen uns gerade, ob man den Teich auf lange Sicht (also in den nächsten Jahren) nicht vielleicht "erneuern" sollte, da jedes Jahr auch so ein seltsam milchiger Schleier (zusammen mit grünen Algenmatten) auf dem See umhertreibt --> siehe Bild.
    Wir sind keine Fachleute, aber folgendes ging uns dabei durch den Kopf:


    - Direkt umzustehende Bäume fällen, damit der zukünftige Laubeintrag verringert wird.
    - Auspumpen
    - Ausbaggern (auf dem Grundstück ist genug Platz, um den Schlamm zu verteilen)
    - frischen Sand einfüllen
    - Wasserpflanzen einsetzen, die ein gesundes Klima für Fische schaffen


    Vielleicht könnte man ihn dann sogar als Schwimm- und Angelteich nutzen?!


    Ist das realitisch? Und mit was für Kosten muss mein Kumpel da bei einem 700 m2-Teich ungefähr rechnen?
    Zum Auspumpen hätten wir evtl. jemanden, der das günstig macht. Ich habe gelesen, dass man gucken muss, ob der Schlamm kontaminiert ist, und ob man ihn dann einer teuren Spezialentsorgung unterwerfen muss. Ist das Pflicht, oder darf man ihn auf dem eigenen Grundstück ausbreiten/lagern?
    Sand ist jetzt ja nicht so teuer. Also ich meine, dass das ganze Unterfangen mit wenigen Tausendern zu stemmen ist.


    Was meint ihr?

  • Die Empfehlung mit dem Kalk war die eine Sache aber diese Fragen würde ich in einem Teichbauforum stellen.


    Schon das Abpumpen von saurem Wasser (wohin übrigens?) kann massive Probleme bereiten.
    Schlamm muss beprobt werden (Analysen sind teuer). Man unterschätzt schnell mal die Mengen und damit
    laufen einem die Kosten aus dem Ruder.
    Gehölzpflege, zumindest in diesem Umfang, ist momentan nicht mehr erlaubt, auch nicht auf Privatgrundstücken.

  • Zitat von TeamEichsfeldAngler

    Schon das Abpumpen von saurem Wasser (wohin übrigens?) kann massive Probleme bereiten.


    Gehölzpflege, zumindest in diesem Umfang, ist momentan nicht mehr erlaubt, auch nicht auf Privatgrundstücken.


    Gute Frage! Ich weiß nicht, ob man es in die öffentliche Kanalisation ableiten darf?! Auf dem anliegenden Weg gibt es jedenfalls Gullideckel. Nebenan gibt es noch eine Wiese, aber ich denke nicht, dass der Bauer es begrüßen würde, wenn wir ihm saures Wasser auf sein Land spülen würden :D :lol: Außerdem befindet sich noch ein toter Fichtenwald nebenan. Der ist tatsächlich toter, als tot ^^ Ich glaube nicht, dass man da noch viel kaputt machen könnte, aber ich bezweifle, dass es erlaubt ist, dort das Wasser hinzuleiten...


    Dass man auf Privatgrundstücken seine Bäume nicht fällen darf, wusste ich gar nicht. Mensch, das ist ja doof... :| :(
    D.h., man muss das Gewässer so lassen, wie es ist, und darf/kann es nicht wieder zu einem qualitativ hochwertigen Angelsee und Biotop aufwerten?! Denn, würde man die Bäume dort lassen, dann würde auch ein aufbereiteter See ja innerhalb weniger Jahre wieder schnell verschlammen / verlanden...

  • Ganz ehrliche Meinung: An dem See würde ich nicht viel investieren, wenn das Wasser wirklich so sauer ist, bekommt man das wahrscheinlich nicht hin, da das Gebiet und der Boden sich nicht ändert. Ein Angelgewässer wird das nie, wenn Du in Richtung Speisefisch tendierst. Den Schleier auf dem Wasser halte ich für Pollen der umliegenden Nadelbäume, das sollte nichts schaden.


    Ich würde das eigentlich tolle Gewässer so belassen, sicherlich kommt da auch eine Vegetation auf.


    Karauschen und Giebel sollten mit dem Wasser zurecht kommen. Ich persönlich finde Karauschen ganz tolle Fische, auch als Angelfische. Aber in der Pfanne...
    Barsch würde vermutlich auch ein Dasein fristen können- der passt sehr gut in die Pfanne. Aber da wirst Du keine großen Zuwächse erwarten können.

  • Vor vielen Jahren stand ich vor einem ähnlichen Problem wie du. Auch in diesem Fall ging es ums Abpumpen
    von moorigem Wasser. Ich wußte, das in einem moorigem fließendem Waldgrund 1945 ein US-Jäger abgestürzt
    ist. Mit nem Detektor habe ich an einer Stelle kiloweise Motorteile herausgezogen.


    Da laut Zeitzeugenaussagen noch der ganze Flugzeugrumpf im Boden stecken soll, entschloß ich mich zu einer Grabung. Da der Boden nur aus Sand bestand, gab dieser immer nach. Irgendwann war die Grube so groß, das das Ausschöpfen mit Eimern zu lange dauerte.


    Mit einem Bekannten kaufte ich mir eine Schmutzwasser-Benzinpumpe womit wir Ruckzuck das Wasser aus der Grube hatten. Irgendwann machte das weitergraben keinen Sinn mehr, weil der nasse Sand von allen Seiten nachrutschte und die Grube schnell wieder volllief.


    Die Pumpe fing übrigens schnell das rosten an und sämtliche Gummidichtungen wurden porös und müssten nach kurzer Zeit ersetzt werden. Das selbe Problem wirst du auch haben, wenn du das Gewässer auspumpen
    willst.
    Das Fällen von Bäumen auf Privatbesitz ist zur Brenn-und Bauholzgewinnung durchaus erlaubt! Ich kenne viele
    Waldeigentümer, die ihren Wald so bewirtschaften, allerdings pflanzen sie für jeden gefällten Baum einen neuen!
    Ich denke, beim Versuch der Konvertierung dieses Gewässers in ein Angel Gewässer, so wie du es geplant hast,
    wäre der Eingriff in die Natur zu umfangreich, und die Kosten würden extrem schnell steigen.
    Lass das Biotop so, wie es ist und versuche erstmal, kleinere Fischarten zu besetzten! Es würden sich Gründlinge, Moderlischen, und Sumpfelritzen anbieten. Wenn diese gedeihen und sich zu Schwärmen vermehren, kannst du es noch mit dem Besatz von Sonnen-und Flußbarschen weitergehen lassen.
    Nur nicht zu viele Fischarten am Anfang einsetzen... Wichtig wäre es noch vor irgendwelchem Besatz herauszufinden, ob Fischnährtiere wie Wasserflöhe und Bachflohkrebse vorkommen. Ansonsten einsetzen und
    vermehren lassen.

  • Na klar, die richtige Zeit zur Baumfällung spielt schon eine wichtige Rolle! Aber das ist bei fast jeder Baumart individuell anders.
    Allein die ins Wasser gefallenen Tannennadeln sorgen zusätzlich für ein saureres Miljöh im Wasser.


    Wären Biber im Gewässer, würde sich das Baumproblem ganz von selbst lösen...

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