Rutenablage am Bach

  • Als Neuling in der Picker/Feeder Welt beschäftigt mich gerade die Ablage der Rute an einem Bach, der stellenweise auch ganz gut mit Bäumen eingwachsen ist. (s. Thread " Leute vom Vach")


    Ich hab schon häufiger gelesen, dass die Rute je nach Zweck, Strömung unterschiedlich abgelegt wird. Wenn ich nun aber mit einer 2,70 langen Rute auf Döbel aus bin, die eventuell unterhalb von Bäumen anzufinden sind, dann kann ich die Rute ja schwerlich parallel zum Bach legen. Wie sollte ich also zwischen zwei Bäumen vorgehen um die Rute gut zu positionieren ? Dass der Boden geeist ist, machts nicht leichter aber da sollte sich eine Lösung finden.


    Weiter beschäftigt mich auch die folgende Frage: Wenn ich mit Seitenblei angle, dann spürt der Fisch doch mehr Widerstand, je kürzer die Verbindung Hauptschnur Seitenblei ist, zumal ja Zug auf dem Blei ist, um die Rutenspitze zu beugen. Je länger aber die Verbindung zwischen Blei und Hauptschnur ist, desto weniger sollte der Fisch merken, weil beim Abziehen eventuell die Schnur angehoben wird, dabei aber nicht zwangsläufig das Blei mit anheben muss. Deshalb hätte ich daran gedacht, dass Birnenblei an einem Dreifachwirbel bzw. Schnur zu befestigen und die Sache dann mit einem Schrumpfschlauch verhedderungsfreier zu machen. Ich hoffe die Ausführungen sind nachvollziehbar. Wenn ich hier irgendwie falsch liege bitte erklären ich würde gerne mehr über die Technik lernen und freue mich über eure Meinungen.

  • Hallo!


    Zur Montage/Präsentation gibts ein paar gute Tipps im Parallelthread "Pickern am Fluss". Pflichtlektüre ist andal's "Grundangelfibel" in diesem Forum.


    Das Handling mit der Rute sollte überhaupt kein Problem darstellen, alles, was du brauchst, ist eine leidlich stabile Ablage. Bei steilen Ufer und Erdboden bietet sich ein möglichst langer, teleskopierbarer Erdspeer mit einer Feederauflage an, bei Steinboden ist logischerweise ein Dreibein die bessere Wahl.


    Beim Pickern ist die wichtigste Regel, dass Schnur und Rutenspitze einen rechten Winkel bilden sollen. Ein größerer oder auch ein zu kleiner Winkel verschlechtern die Bissanzeige.


    Am bequemsten ist es am Bach, mehr oder weniger parallel zum Ufer zu fischen (will heißen, deine Schnur verläuft parallel zum Ufer), denn dann brauchst du die Rute bloß quer zum Bach zu legen, und schon hast du die 90 Grad. Bei dieser Art der Ablage entsteht auch so gut wie kein Schnurbogen, du hast sofortigen Kontakt beim Anschlag, und kommst mit weniger Gewicht aus. Mit entsprechend langen Ruten kann man sich auch ein gutes Stück vom Wasser wegsetzen, um nicht so aufzufallen.


    Wenn du weiter Richtung Bachmitte, oder am anderen Ufer fischen willst, musst du deine Rute hoch abstellen. Nur so ist es möglich, der Strömung genug Schnur zu entziehen. Ein Schnurbogen kann dabei leider nie ganz vermieden werden.
    Auch beim Hochstellen der Rute muss man darauf achten, dass Rute und Schnur wieder einen möglichst rechten Winkel bilden.


    Beim Hochstellen der Rute kommen einem gerne Äste in die Quere, aber mit handlichen Ruten findet sich immer ein mögliches Platzerl. Und besonders aussichtsreiche Stellen kann man ja auch mit der Gartenschere ein wenig pflegen.


    Besonders beim Hochstellen der Rute kann es passieren, dass beim Biss nicht die Spitze zittert, sondern die ganze Rute wackelt. Das ist recht ärgerlich, weil man dann nicht zwischen einem Nippeln, und einem entschlossenen Biss unterscheiden kann, und viele Bisse verschlägt.
    Die naheliegende Lösung in so einem Fall wäre, eine weichere Spitze zu verwenden. Das ist aber in stärker strömenden Bereichen oft nicht sinnvoll.
    Der Trick besteht darin, die vordere Rutenauflage ziemlich weit in Richtung Spitze zu verschieben! Bei mir lugt die Rute nur ca. einen Meter über die vordere Ablage hinaus, und ich verwende eine nicht zu kleine Rolle, die durch ihr Gewicht die Rute zusätzlich stabilisiert. Dann wackelt tatsächlich nur mehr die Spitze, und es fällt leicht, den Zeitpunkt für den Anhieb abzupassen.
    Natürlich bedeutet diese Ablage mit "Vollkontakt" einen erhöhten Widerstand für den Fisch, aber bei der Methode ist es eh obligatorisch, voll bei der Sache zu sein, und die Rute griffbereit neben sich zu haben. Dazu lege ich den Rutengriff am liebsten auf der Kante meines Klappsessels ab.

    Gib einem Mann einen Fisch und er ist einen Tag satt. Zeig ihm wie man angelt, und du bist ihn jedes Wochenende los.

  • Besorge dir einen Erdspeer mit Bohrerspitze. Nichts ist fürs Döbelfischen kontraproduktiver, als ein kraftvoll ins Erdreich getriebener Spieß! Den "Bohrer" kannst du ganz diskret in den Dreck drehen und an kleineren Steinen wuzelt er sich auch vorbei. Ideal sind dazu breite Rutenauflagen, wo man ungehindert zur Seite ziehen kann. Das klassische Gaberl ist f.A.; fürn Anus! ;)


    Wenn du dir mal in der Sache was wirklich gutes tun willst. Dann hol dir eine wirklich kleine Sitzbox, z.B. die Beta-Seatbox (u.a. von Zebco), oder eine Rive Junior. Dazu noch Octaplusbeine zum nachrüsten und einen kompakten Feederarm. Das kostet zwar was, ist aber immer noch sehr bequem zu tragen, im Gegensatz zu echten Feederboxen und Plattformen, du sitzt bequem aufrecht und vor allen Dingen waagerecht!


    Oder wie die purisitschen Engländer. Alles in irgendwelche Taschen und Beutel gestopft, mit der wasserdichten Latzhose kompromisslos im Dreck sitzend. Mein Favorit, denn näher am Gesehen bist du nie wieder! ;)

  • Was mich an der Idee der Sitzkiepe immer bisserl gestört hat, ist die Vorstellung, ziemlich häufig aufstehen zu müssen, um irgendein Utensil ans Tageslicht zu bringen.
    Ich bin mit meinem IKEA-Klappsessel recht glücklich, leicht und bequem ist er, zudem lässt sich die Plastik-Sitzfläche bei Regen gut trockenwischen. Es gibt nämlich nix schlimmeres als einen nassen Hintern.


    Ich suche schon seit geraumer Zeit nach der passenden Tasche für mein kompaktes Zubehör, hab aber noch nix gefunden, das mit der Übersicht, die ein kleiner Werkzeugkoffer mit Ausziehfächern bietet, mithalten könnte. Den kann man zum Basteln auch bequem sitzend auf die Knie nehmen, und hat alles griffbereit, wie der Zahnarzt.

    Gib einem Mann einen Fisch und er ist einen Tag satt. Zeig ihm wie man angelt, und du bist ihn jedes Wochenende los.

  • Denk dir nix... da bin ich auch schon seit Jahrzehnten am rumfünferln... alle Jahre ein neues Experiment und das "goldene Ei" ist nach wie vor nicht gelegt.

  • Ich finde die eher hinderlich und sinnlos schwer. Wenn ich mal weniger mobil, mit längeren Aufenthalten unterwegs bin, dann nehme ich meinen Fox Adjusta her. Sehr bequem und keine 4 kg!

  • Wow da gibts ja echt praktische Sachen. Hmm wenn ich mich mit der Art zu angeln weiter befasse werd ich mir sowas sicher zulegen.


    Also die Rutenablage ist mir jetzt mehr oder weniger klar. Was mir noch nicht ganz klar ist: Hab mal gelesen, dass die Rutenspitze durch Straffung der Schnur bewusst ein bisschen gebogen wird, damit man auch sieht wenn der Fisch mit dem Köder auf einen zu schwimmt. Aber wenn ich das aus dem Thread " Pickern am Fluss" richtig rausgelesen hab, strafft man dort die Schnur nur etwas, da die Fische bei Köderaufnahme stromabwärts schwimmen. Stimmt das so ?

  • Zitat von pescada

    Hab mal gelesen, dass die Rutenspitze durch Straffung der Schnur bewusst ein bisschen gebogen wird, damit man auch sieht wenn der Fisch mit dem Köder auf einen zu schwimmt.


    Ist absolut richtig. Gerade wenn man mit leichten Bleien angelt, die der Fisch problemlos bewegen kann, kommt das ab und an vor.
    Dabei ist zu beachten, dass sich die Spitze gerade soweit biegen sollte, dass solche "Fallbisse" angezeigt werden, und andererseits so wenig, dass der Widerstand für den Fisch möglichst klein bleibt bzw. die Spitze noch deutlich erkennbar ausschlägt.
    Hört sich kompliziert an, ist aber ganz einfach. Grad deshalb schätze ich das Angeln mit dem Winklepicker so sehr: Es steht voll und ganz unter der Maxime "Einfach Fische fangen".


    Dein Bacherl sieht übrigens richtig süß aus :D So aus der Luft betrachtet, dürfte dir die Stoppelrute aber mehr Freude bescheren.

    Gib einem Mann einen Fisch und er ist einen Tag satt. Zeig ihm wie man angelt, und du bist ihn jedes Wochenende los.

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