Leute vom Fach

  • Hallo,


    ich bin neu hier und freue mich zum Forum zu gehören!
    Obwohl ich beim Angeln nicht mehr neu bin, habe ich lange Zeit keine Gelegenheit mehr gehabt loszuziehen und würde jetzt im Winter gerne Feedern an einem kleineren Bach/Fluss, den ich im Anhang dargestellt habe. Als Beute soll es dort nette Döbel und Rotfedern neben Brassen und anderen geben. Da ich mich eher mit Raubfischen auskenne nun meine Frage: Wo sollte sind in meinem Bach/Fluss die günstigen Stellen ? Damit ihr den Fluss sehen könnt habe ich ihn in den Anhang gepackt. Es handelt sich um einen typischen Wiesenbach, der hauptsächlich sandigen Grund aufweist und der später in einen großen FLuss mündet. Da darf ich dann leider nicht angeln. Ich würde mich total über ein paar Tipps freuen, denn bei diesem Wetter ist jeder Plötz für mich ein König/Karpfen. Gleichzeitig will ich die für mich neue Feedermethode ausprobieren und würde mich auch über praktische Tipps von alten Hasen freuen.


    Petri Heil,


    Matthias



    Die Bilder sind etwas klein geworden. Noch mal neu

  • Um diese Jahreszeit musst du die tiefsten und ruhigsten Bereiche aufsuchen. Sehr sparsam(!) mit dem Futter umgehen und stark aromatische Köder benützen. Protein zieht jetzt besser, als Kohlehydrate.


    Mit Hühnerleber auf Döbel wäre mal ein Ansatz!

  • Das mit der Hühnerleber auf Döbel hab ich schon mal gehört. Ist sicher ein guter Tipp. Leber wird morgen gekauft! Welches Futter wäre denn empfehlenswert?


    PS: Die Moderation ist wirklich schnell. Ich habe bewusst vom Vach geschrieben. In Anlehnung an den Ort Vach, wo sich dieser Fluss befindet ; )

  • Ich würde es genau wie Andal machen und mir das was langsames aber tiefes suchen vielleicht noch mit einem Unterstand.
    Zum Anfüttern würde ich ganz ganz Sparsam mit Maden oder Castern anfüttern und diese evtl sogar kleben.

  • pescada
    Schade ums gute Wortspiel... ;)


    Ich würde auch wie meine Vorredner ruhige und tiefe Bereiche aufsuchen, ebenfalls sparsam füttern und nur mit einzelnen Maden oder Pinkies ganz fein fischen. Mit Hühnerleber kenne ich mich nicht so gut aus, ist aber als guter Döbelköder bekannt.
    Ganz wichtig (vor allem bei der Pirsch auf Döbel) ist es auch, sich am Wasser ganz ruhig und vorsichtig zu verhalten und im Idealfall aus der Deckung heraus zu fischen.

  • Erstmal Danke für eure Antworten,


    aber wie das so ist haben die auch gleich wieder ein paar Fragen aufgeworfen.


    Es dürfte eigentlich gar nicht so leicht sein, bei einem solchen Fluss Bereiche zu finden, die gleichzeitig tief und ruhig sind, wegen Prallhang/Gleithang ?


    Das mit der Deckung ist auch interessant, weil auf meiner "Strecke" an einigen Stellen Baumgruppen am Wasser stehen und woanders nicht. Im Sommer sind hier wahrscheinlich viele FIsche zu finden, wegen runterfallendem Futter (Insekten/Beeren) vielleicht stehen sie da ja auch im WInter häufiger.


    Weiterhin die Überlegung: Ansitz oder Pirsch. Feeder - Pirsch ? Im Prinzip bietet sich das Feedern ja auch dazu an die Fische, wenn noch nicht da, an den Platz zu locken. Sollte ich allerdings zu weit davon weg sein, weis ich nicht, wie weit die sich im Winter bewegen. Und wenn ich jede Stunde an einer anderen Stelle feedere kanns ja sein, dass sich die Fisch an Punkt A köstlich mit meinem FUtter amüsieren wenn ich schon wieder an Punkt B stehe und im Endeeffekt die Fische bloß füttere.
    Vorteil an einem "Duftköder" wie Leber wäre natürlich, dass er ohne Anfüttern schon sehr anziehend wirkt und es kein Problem ist dann immer ein Stück weiter zu ziehen.


    Was meint ihr ?

  • Lass aber die Futterkörbe ruhig zu Hause, denn um diese Jahreszeit und bei der Gewässergröße sind sie eher kontraproduktiv. Zu laut und so viel Futter darfs gar nicht sein.


    Stell dich auf bewegliches Angeln ein!


    Und zwar so...


    ...suche dir die Stellen aus und dann wanderst du sie leise ab. An jedem Spot wirfst du nun höchstens 5 Kostproben, bei Maden ganz kleine geklebte Bällchen, ein. So legst du dir ein paar Stellen an. Wenn du mit der letzten fertig bist, kehrst du an die erste zurück. Das sollte ruhig eine knappe Stunde daueren. Nun folgen noch mal 2-3 Kostproben und danach der Köder am Haken. Fische mit ganz leichten Seitenbleimontagen und Vorfächern von mindestens 80 cm. Wenn sich innerhalb einer halben Stunde nichts tut, dann wechsle zur nächsten Stelle. Das gilt auch, wenn du einen fängst. Ziehe dann weiter, denn an dem Spot wird nichts mehr gehen.


    Das gibt einen feinen Angeltag und kalt wird dir sicher auch nicht werden! ;)

  • Hmmm das hört sich wirklich spannend an! Sollte ich die Maden dann auch als Hakenköder verwenden oder bei der Leber bleiben bzw. wechseln?


    Ich hab mal gehört, dass die FIsche im Winter vorbeitrudelndem Futter weniger häufig nachschwimmen. Ich nehme an die Seitenbleimontage soll den Köder an Ort und Stelle halten und die Bisserkennung erfolgt dann über die Rutenspitze ?

  • Futter und Köder müssen hier schon identisch sein. Die Bissanzeige erfolgt über die Rutenspitze, oder per Schnurbeobachtung. Ist auch unproblematisch, da der Köder ja stationär liegt.

  • Zuerst einmal:
    Toller Wiesenbach ... ich würd mich auf Anhieb in das mäandernde Teil verlieben :)


    Wenn ich den Bach erstmals befischen würde dann wäre mein Plan folgender:
    Zielfisch Döbel, leichte Grundrute, monofole Schnur drauf, ungebremst gleitendes leichtes Grundblei
    oder kleines Klemmblei (je nach Strömung) auf die Hauptschnur, Vorfach, Haken, Tauwurm, ... feddisch


    Dann würde ich behutsam bachabwärts ziehen und sämtliche interessanten Stellen "abgrasen"
    indem ich die Montage oberhalb der zu befischenden Stelle einbringe und langsam abtreiben lasse.
    Unter überhängenden Ästen oder uferbedingten Unterständen würde ich den Köder länger verweilen lassen


    .... oh Mann ...
    ... jetzt hab ich mich derart hineingedacht an den Bach, die Unterstände, die Döbel,
    dass ich am liebsten gleich losfahren würde zum Angeln ...
    ... eigentlich war ich eben sogar irgendwie dort ;)

  • Eine Winkelpicker würde sicher gute Dienste leisten an so einem Gewässer. Als Köder wirklich Leber, Käse oder aromatisierte Maden und die Montage kann genau so einfach sein wie es meine Vorredner sagen.


    Geh am besten Stromauf und nutze die Bäume. Wenn es unter einem Baum am Ufer ausgespült ist und nicht zu schnell würde ich es dort probieren und nicht nach dem ersten Tag aufgeben.

  • Entweder gründlich nach der Andal-Methode, oder flanierend mit langer Rute und Pose. Dabei in Deckung bleiben, die lange Rute hilft, einen ordentlichen Respektabstand zum Wasser zu wahren. Schwimmer und Bebleiung so leicht wie möglich, ganz so, dass ein zufällig vorbeitreibender Happen präsentiert wird. So lernst du das Wasserl angelnd kennen, vielleicht beißt da ja schon was, und wenn sich potentielle Hotspots auftun, kannst du immer noch aufs gründlichere Fischen umsatteln.
    Erst sich bekanntmachen, dann vernaschen.


    Mei, freu ich mich auf den 1. März :D

    Gib einem Mann einen Fisch und er ist einen Tag satt. Zeig ihm wie man angelt, und du bist ihn jedes Wochenende los.

  • Ich muss sagen ich bin begeistert von diesem Forum! Danke für die vielen guten Tipps, die ich mir auf jeden Fall zu Herzen nehmen werde. Berichterstattung folgt natürlich nach dem Angeltag.


    @ Onkel Tom
    Gar kein Problem, war positiv überrascht über den schnellen Eingriff. Außerdem hätte ich ja in meinem ersten Beitrag (wie geplant) angeben sollen, dass das Wasser in Vach ist.

  • Tragisch, Tragisch,


    nach all den guten Tipps und einer wahnsinnigen Vorfreude die plötzliche Ernüchterung. Hochwasser !Aber nicht nur ein bisschen über die Ufer getreten, sondern gleich so, dass man stellenweise nicht mehr zwischen FLuss und Wiese unterscheiden kann. Mal schaun wie sich das in der Woche so weiterentwickelt. Vll. hab ich ja nächste WE mehr Glück


    Petri Heil, kommt mir da fast wie Hohn vor .

  • Hallo nochmal,


    also, jetzt hab ich das gemacht, was ich beim Angeln am Besten kann. Trotz schlechter Vorzeichen nie den Mut verlieren und bei "Misserfolg" schon die nächste Runde im Auge haben. Es war von einer Pickerrute die Rede. Ich hab mich da jetzt mal ein bisschen belesen und muss sagen, für so einen Wiesenbach, wo man wegen Bäumen und ähnlichem nicht immer so leicht ans Wasser kommt, wäre sowas gar nicht schlecht. HAtte da an 2,40m gedacht und toll wäre natürlich von DAM Devilstick Multipicker. Die ist zwar nicht übermäßig teuer aber ich weiß halt auch nicht, wie oft ich die dann nutzen würde. Auf der anderen Seite bekommt man im Vergleich zur DAM online Picker für 10 Euro mehr ne schöne Rute. Habt ihr da Erfahrung oder Empfehlungen ?

  • Zitat von pescada

    Trotz schlechter Vorzeichen


    Sieh in allem nur das Gute, altes jüdisches Sprichwort.
    Wenns heute Hochwasser gibt, müssen die Fische ordentlich strampeln, sofern sie nicht abwandern können. Das macht hungrig, und wenns wieder aufklart, kanns richtig rund gehen.


    Ein Winklepicker ist an so einem Bacherl sicher eine gute Sache, neben dem Stoppeln eigentlich das einzig Wahre.
    Ich hab als Universalgerät eine leichte Futterkorbrute (3 Meter, WG 30-75g) von Jenzi, und bin soweit recht glücklich damit. Die hat noch eine kleine Schwester:


    http://www.pro-fishing.de/prod…dium-3-00m-wg-15-45g.html


    Da an deinem Bach 20 Gramm dicke ausreichen werden, auf jeden Fall die Leichtere. Die eignet sich auch wesentlich besser für den Einsatz der mitgelieferten Schwingspitzen, denn diese kürzen die Rute um etwa 25 Zentimeter ein, versteifen sie also zusätzlich. Wenn man diese Spitzen verwenden will, muss man daher auch mindestens die 3-Meter-Version nehmen. Ich empfinde eine 3-Meter-Rute aber nicht als unhandlich, im Gegenteil:
    Pendelwürfe gelingen mit der Länge deutlich besser als mit kürzeren Ruten, und fürs seitliche Schlenzen, oder gar Überkopfwürfe, ist an so einem Bacherl oft kein Platz. Zudem ist die Drillkurve bei einer etwas längeren Rute viel schöner. Und den Respektsabstand zum Ufer zu wahren, fällt auch leichter.


    Die verlinkten Ruten haben 2 Glasfaserspitzen, und eine Kohlefaserspitze dabei. Für Erstere ist meine 75-Gramm-Rute zu kräftig, die hängen beim Wurf und Drill einfach nur herab und unterbrechen die eigentlich schöne Aktion. Ich hab deshalb mit Composite-Spitzen nachgebessert, jetzt passts.
    Kann gut sein, dass die leichtere 45-Gramm-Rute besser mit den weichen Spitzen harmoniert, und Ersatzspitzen kosten im Fall der Fälle ja nicht die Welt.


    Welche es auch wird, Bibberspitze rules!

    Gib einem Mann einen Fisch und er ist einen Tag satt. Zeig ihm wie man angelt, und du bist ihn jedes Wochenende los.

  • Also das ist wirklich eine interessante Rute, die du da verlinkt hast und mit interessant meine ich auch interessant. Gut auch der Tipp nicht so ein 2,40 Modell zu nehmen, denn wie gesagt Pendeln wird die häufigste Methode sein und Schlenzen oft schlecht möglich. Daran hatte ich gar nicht gedacht . Bis ich wieder zum Angeln komme hab ich jetzt ein bischen Zeit nach einer geeigneten Rute zu sehen und bin schon gespannt meinen ersten Ausflug damit zu machen

  • Nachdem ich heute mal an dem Fluss vorbeigefahren bin und sich das Hochwasser bis zum Sonntag hoffentlich verdrückt hat, habe ich nochmal in Google Earth nach Luftaufnahmen geschaut und siehe da ! Die neueste Aufnahme zeigte mir eine Renaturierung mit Altwasserbereich (siehe Bild) über die ich dann auch im Netzt lesen konnte. Hier ist das Wasser auf jeden Fall ruhig, leider habe ich keine Ahnung wie tief aber es müsste sich doch lohnen hier mal anzusitzen oder?

  • Hallo,


    hat zwar etwas gedauert aber hier kommt mein Bericht vom Angeln am 25.1. Gleich vorweg: Gefangen hab ich leider nichts von einem Ast abgesehen, der in meinen Köder trieb und für eine kurze Adrenalinspitze sorgte. Naja war bei -2 vielleicht doch nicht so ideal, noch dazu wenn man das Gewässer nicht richtig kennt und die Anzahl an Stellen mit mäßiger Strömung gering waren.


    Aber: Diese Woche sollen die Temperaturen über mehrere Tage gut über 10 ° C Grad steigen. Die olle Forelle ist zwar noch gesperrt, aber das muss ja auch nicht sein, wenn es genug andere Fische gibt, denen man nachstellen kann.
    Auch wenn mein Angeltag am 25.1 nicht von Fangerfolg geprägt war so konnte ich doch ein paar Beobachtungen machen:


    An einer Stelle, an der es deutlich seicht schien stiegen immer wieder Bläschen nach oben manchmal, bildetet ich mir ein, in einer Kette. Aber wirklich fein. Von Wasserstrudeln konnte es nicht kommen, an Gas kann ich auch nicht so recht glauben und Bisamratten hätten schon sehr viele da sein müssen um die Blasen die ganze Zeit zu erzeugen.
    Ob ich da geangelt habe? Natürlich dummerweiße waren die Maden bei der Kälte halbtot und der Schleienhaken wahrscheinlich zu groß für kleinere Weißfische. Das Frühstücksfleisch interessierte auch nicht. Meint ihr, dass es Fische waren, die trotz Kälte im eher Seichten waren?


    Ebenfalls erinnernswert war eine Biegung, die eigentlich interessant war (tief, Büsche, ein Baum) aber, da ich auf Grund angelte hatte ich beim Einholen immer schön Laub an der Montage und befürchtete deshalb, dass mein Köder hoffnungslos zwischen Blättern verloren war.


    Bin momentan am Überlegen, wie ich es diesmal angehe. EIns steht fest: Diesmal werde ich nicht ausschließlich auf Döbel losziehen, sondern die anderen Friedfische ebenfalls angehen. Als Köder hatte ich dabei hauptsächlich an Maden und Wurm wieder auf Grund mit Winkelpicker gedacht. In manchen Überlegungen bin ich noch unsicher, wie das Anfüttern, was ich letztes Mal nicht gemacht hab. Ebenfalls, wie man das Versinken im Laub verhindern kann.


    Vielleicht habt ihr ein paar Vorschläge. Würde mich freuen!


    Hier noch ein paar Eindrücke vom 25.1

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